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Nanopartikel - wer kennt sich aus?

7 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesundheit, Lebensmittel, Nanopartikel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Nanopartikel - wer kennt sich aus?

08.11.2017 um 12:18
Sollte diese Rubrik nicht passen, bitte verschieben...

Leider kenne ich mich im Bereich der Naturwissenschaften nicht aus - aber vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
Hin und wieder nehme ich ein Nahrungsergänzungsmittel/Vitaminpräparat ein.
Nachdem ich nun mehrmals Berichte über Nanopartikel las, die sich wohl sehr gesundheitsschädigend im Körper einlagern können, habe ich mir die Zutatenliste dieses Präparats mal ein wenig genauer angeschaut. Dort habe ich Titandioxid und Polyethylenglycol gefunden.
Als vollkommener Laie sagte mir das erst mal gar nichts - und wie kann ich erkennen, ob es sich um die gefürchteten Nanopartikel handelt?
Also habe ich meine Fragen in eine Email verpackt und an die Herstellerfirma geschrieben.
Nun erhielt ich folgende Antwort (Auszug):

''Das Thema Qualität und Sicherheit spielt bei der Entwicklung unserer Produkte eine sehr entscheidende Rolle. In den Nahrungsergänzungsmitteln von Doppelherz setzen wir daher ausschließlich zugelassene Stoffe ein. Dies gilt auch für die Zusatzstoffe Titandioxid und Polyethylenglycol. Diese werden hierbei zugesetzt um bestimmte technologische Wirkungen, wie z.B.die Verarbeitbarkeit von Inhaltsstoffen oder eine bestimmte Farbgebung zu erzielen und ein entsprechend stabiles Produkt herzustellen.Um zugelassen zu werden, müssen Zusatzstoffe bestimmte Bedingungen erfüllen. Sie müssentechnologisch notwendig sein, dürfen den Verbraucher nicht täuschen und müssen gesundheitlich unbedenklich sein. Diese Faktoren werden im Rahmen wissenschaftlicher Studien überprüft und aufgrund aktueller Studienlagen immer wieder neu bewertet. Die Sicherheit eines Zusatzstoffes istalso Vorbedingung für seine Verwendung in Lebensmitteln. Die Wahl der jeweiligen Stoffe für den Einsatz in unseren Produkten ist dabei u.a. auch abhängig von der Art des Produktes, dessen Zusammensetzung und der technologischen Umsetzbarkeit.Selbstverständlich beachten wir entsprechende Gesundheitsbedenken und hinterfragen diese kritisch vor dem Hintergrund tatsächlich vorhandener wissenschaftlicher Studien und unter Berücksichtigung unseres Anwendungsbereiches und der verwendeten Mengen.
Bei ... werden nur sehr geringe Mengen Titandioxid und Polyethylenglocol verwendet. Eine Gesundheitsgefahr geht von dem Produkt nicht aus. Gerne teilen wir Ihnen auch mit, dass das Produkt nach derzeitigem Stand keine technisch hergestellten Nanopartikel enthält.
Sollte dies der Fall sein, so müsste entsprechend der geltenden Gesetzeslage eine Kennzeichnung hinsichtlich Nanopartikel auf dem Produkt erfolgen.''

Eine Gesundheitsgefahr geht also von meinem Vitaminpräparat nicht aus... was genau bedeutet 'dass das Produkt nach derzeitigem Stand keinte technisch hergestellten Nanopartikel enthält'? Ist es nun unbedenklich oder nicht?
Und woran erkenne ich die Kennzeichnung, dass Nanopartikel enthalten sind? Mir ist bisher auf Verpackungen nichts dergleichen aufgefallen.
Und überhaupt ganz grundsätzlich:
Könnt Ihr mir bitte die ganze Sache mit den Nanopartikeln und den Zusatzstoffen und worauf man speziell achten sollte, einmal verständlich erklären?
Lieben, lieben Dank!


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Nanopartikel - wer kennt sich aus?

08.11.2017 um 12:39
@MissMuffin
Umgangssprachlich. Stoffe haben in erster Linie eine chemische Wirkung. Durch die Nanogröße (sprich klein) können sie an Stellen geraten wo sie vorher, aufgrund der natürlichen Größe oder natürlichen Filterfunktionen, nie hin kommen konnten.
Es gibt eigentlich 2 Dinge bei der chemischen Giftigkeit: Bindungsfähigkeit (chemisch aktiv, sehr aktiv) und Menge!
So zu Titanoxid: es ist so stabil dass es nicht mal eine GHS (Gefahrenstoffkennzeichnung) hat.
Polyethylenglycol: auch nicht.
Zitat von MissMuffinMissMuffin schrieb:Ist es nun unbedenklich oder nicht?
Für mich -> beides unbedenklich.
Zitat von MissMuffinMissMuffin schrieb:und worauf man speziell achten sollte
Risiken und Nebenwirkungen und eigene Allergien, das ist der erste Schritt.
Wenn die Stoffen Dich im Detail interessieren, GHS Kennzeichnung, Wirkung und Verwendung:
Wikipedia: Titan(IV)-oxid
(Farbe, Farbpigment)
Wikipedia: Polyethylenglycol
(Wirkstoffträger)

Nanopartikel Kennzeichnung:
Es gibt eine Verordnung...aber man findet die Kennzeichnung nicht in der Praxis. Künstliche Nanopartikel sind dermaßen teuer dass sie einfach nicht verwendet werden.


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Nanopartikel - wer kennt sich aus?

08.11.2017 um 12:55
Hi.

Lies mal das hier: https://www.welt.de/wissenschaft/article135267515/Was-Nanoteilchen-im-Essen-und-im-Koerper-anrichten.html
Dort heisst es unter anderem
Titandioxid wird hauptsächlich in Backmitteln eingesetzt, aber auch in Süßigkeiten, Kaugummis und Schokoladen. Da soll der Zusatzstoff den Überzug glänzender machen. Siliciumdioxid wird typischerweise eingesetzt als Antiklump- und Rieselhilfe, vor allem in pulvrigen Lebensmitteln aller Art wie Kaffeeweißer, Suppen- oder Gewürzpulvern. Und dem Ketchup hilft es, besser aus der Flasche zu fließen.

Unter die Deklarationspflicht fallen diese Zusatzstoffe auch künftig nicht, denn in der EU-Verordnung Nr. 1169/2011, die ab kommenden Samstag anzuwenden ist, heißt es: „Ab diesem Datum sind alle Zutaten, die in Form technisch hergestellter Nanomaterialien in Lebensmitteln vorhanden sind, im Zutatenverzeichnis mit dem Klammerzusatz „Nano“ zu ergänzen.“

Bei Titandioxid und auch Silziumdioxid wird bislang angenommen, dass die Nanopartikel eher unwillentlich ins Produkt geraten sind und nicht bewusst technisch hergestellt werden. Allerdings: Die Mengen sind zum Teil erheblich. Der im Zusatzstoff Silziumdioxid gefundene Anteil von Nanopartikeln kann 43 bis 50 Prozent betragen. In marktgängigem Titandioxid wurde bis zu 36 Prozent Nanopartikel gefunden.
Es muss also nur dann wirklich als NANO ausgewiesen werden, wenn es ganz bewusst als nano hergestellt und beigemengt wird.  So könnte es wohl demnächst Lebensmittel geben, die deutlich weniger Salz oder Zucker enthalten, aber "dank" Nanopartikelchen genau so schmecken als wäre viel Salz oder Zucker drin.

Ob diese Nanopartikel wirklich gefährlich für unsere Gesundheit sind ist nicht wirklich klar oder belegt. Genau so ihre Ungefährlichkeit.

Falls du dich weiter informieren möchtest empfehle ich dir zB diese Seite: https://www.bund.net/chemie/nanotechnologie/ (Archiv-Version vom 07.06.2017) oder eine Suche bei Google, da findest du jede Menge Infos, auch seriöse...


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Nanopartikel - wer kennt sich aus?

08.11.2017 um 12:55
@Abahatschi
Herzlichen Dank für deine Antwort!
Eine Frage noch: Du schreibst von Titanoxid - auf der Verpackung steht Titandioxid. Sprechen wir von dem selben Stoff?


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Nanopartikel - wer kennt sich aus?

08.11.2017 um 13:32
Zitat von MissMuffinMissMuffin schrieb:Titandioxid. Sprechen wir von dem selben Stoff?
Ja, machen wir ;) TiO2...auch ein Dioxid ist ein Oxid (Sauerstoff + Metall).


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Nanopartikel - wer kennt sich aus?

08.11.2017 um 13:36
@MissMuffin
Du kannst natürlich auch hingehen und überprüfen ob du tatsächlich Nahrungsergänzungsmittel benötigst.
Falls du kein Veganer bist und/oder an einer Stoffwechselerkrankung leidest sollte eine gesunde ausgewogene Ernährung dir eigentlich alles notwendige liefern können.


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Nanopartikel - wer kennt sich aus?

27.11.2017 um 16:49
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb am 08.11.2017: Stoffe haben in erster Linie eine chemische Wirkung. Durch die Nanogröße (sprich klein) können sie an Stellen geraten wo sie vorher, aufgrund der natürlichen Größe oder natürlichen Filterfunktionen, nie hin kommen konnten.
Richtig und sie sind durch ihre vergrößerte Oberfläche reaktiver und ändern ihre physikalischen Eigenschaften.

@MissMuffin

Titandioxid ist völlig ungefährlich und es macht auch in diesem keinen Sinn, technisch hergestellte TiO2 Nanopartikel hinzuzugeben.


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