darkstar69 schrieb:Wie ist Eure Einschätzung zu den Studienergebnissen und Euer Ernährungsverhalten am Morgen?
Der Artikel hat allein schon mit den Gendersternchen einen ungünstigen Einfluss auf meine morgendliche Laune.
Dann wird die Studie, um die es geht, nicht verlinkt.
Dann muss ich vermuten, dass das Ganze komplett überschätzt wird. Warum sollte man überhaupt darüber berichten, wenn Mathematiker Aussagen über den Fettstoffwechsel treffen wollen?
Da steht:
„Wir haben oft weniger wissenschaftliche Daten über Frauenkörper als über Männerkörper“, sagt Anita Layton, Professorin für Angewandte Mathematik an der University of Waterloo. Das wollte das Team ändern. (...) Dazu untersuchten sie, welche Nahrungsmittel den Stoffwechsel des jeweiligen Geschlechts am meisten ankurbeln – und somit auch zum Gewichtsverlust beitragen können. Für ihre Studie, die in der Zeitschrift Computers in Biology and Medicine erschien, arbeiteten die Mathematiker*innen allerdings nicht mit Testpersonen – sondern mit Computern. Auf Grundlage von existierenden Stoffwechseldaten erstellten die Wissenschaftler*innen ein mathematisches Modell vom männlichen und weiblichen Metabolismus. Ihr Fokus waren dabei mögliche Körperreaktionen auf verschiedene Mahlzeiten, insbesondere auf kohlenhydrat- beziehungsweise fettreiche Frühstücke.
Um wissenschaftliche Daten zum menschlichen Stoffwechsel zu bekommen, hätten diese Leute etwas anderes studieren und belastbare RCTs durchführen müssen. Und vielleicht auch woanders veröffentlichen, als in einem Computer-Magazin. Experimentelle Forschung unter größtmöglicher Kontrolle aller Versuchsteilnehmer und Einflussfaktoren sowie Randomisierung und Reproduzierbarkeit. Mit auf diese Weise gewonnen originären wissenschaftlichen Daten hätten man dann vielleicht epidemologische Modellierungen anstellen können.
Zu Ernährung sage ich anderswo bekanntlich genug und es sollte vielleicht nicht hier auch noch aufgerollt werden. Mein persönlicher Standpunkt ist freilich, dass das Frühstück bei halbwegs normale gesunden Menschen keine besondere Rolle spielt und bei Menschen, die sich LCHF ernähren ohnehin nicht, weil der Fettstoffwechsel alles, was auf den Körper zukommt, ganz unaufgeregt regelt. Es wird außer bei irgendwelchen Krankheiten auch niemand über Nacht ein nennenswertes Defizit an Mikronährstoffen aufgebeut haben.
Es soll jeder dann essen, wenn ihm sein Körper unmissverständlich signalisiert, dass er jetzt gerne was bekäme. Dazu gehören im Übrigen meiner Meinung nach weder Kohlenhydrat-, noch Zuckerbomben als angebliche Energie-Booster. Außer vielleicht dem bisschen, das in der Kaffeemilch oder einem Joghurt ist oder den Eiern.