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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

41 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesundheit, Elektronen, Erdung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

24.05.2024 um 13:40
Die Ausgangsfrage des Threads gibt es in der sprituellen oder esoterischen Version, seit Jahren aber auch in der wissenschaftlichen. Wobei das selbstverständlich auch dort ein bisschen durcheinandergeraten kann. Das sollten wir aber zunächst mal vorurteilsfrei anhand des vorgelegten Materials bewerten, wobei ich mich selbst auf eine Probe stelle. Das Potenzial für unsere Gesundheit ist enorm, wenn die These nur halbwegs richtig liegt. Es gibt noch viel zu forschen …

Die These:
Wie haben ab einem gewissen Zeitpunkt unserer Entwicklung in der „zivilisierten Welt“, in der wir fast 24/7 auch Schuhe tragen, den elektrischen Kontakt zur Erde verloren und die Erdung weitgehend aufgegeben, die während unserer Entwicklung einen bisher nicht erkannten Einfluss auf unsere Physiologie gehabt haben könnte.

Beim Kontakt mit der Erde treten Elektronen in den Körper ein, womit sie unser elektrisches Potenzial reduzieren und als Antioxidantien wirken: Diverse Proteine, Fette, Strukturen im Körper, verlieren Elektronen, der Prozess der Aufladung bei Erdkontakt ist der These zufolge in der Lage, diese Schäden zu reparieren und eine Homöostase zu etablieren.


Es gibt mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Studien dazu und peer revieved papers. Diese Forschung findet nicht per se in Esoterik-Zirkeln statt, das ist durchaus Hardcore-experimentelle Wissenschaft, seriös publiziert, wobei in einigen Fällen auch in einem Alternativ-Magazin. (Ich weiß, Physiker und Ingenieure sind alles andere als erhaben über den Verdacht, die Realität mit ihren Thesen überbrücken zu wollen. Dafür gibt es genug Beispiele. Aber man muss hier einfach mal die Experimente und deren Ergebnisse nüchtern bewerten). Die Arbeiten haben nicht immer die höchste Qualität hinsichtlich der Teilnehmerzahlen und Beweiskraft in Sachen Ursache und Wirkung, wie es nun mal oft so ist, wenn mit Menschen Versuche gemacht werden und/oder nicht viel Geld dahintersteht. Aber als Pilotstudien können die allemal durchgehen. Die Versuche haben in diversen Bereichen positive Effekte der Erdung auf den menschlichen Organismus belegt.

Ein paar Beispiele für die Studienlage (es gibt noch viel mehr):
Hier eine Einführung von James L. Oschman:
Can Electrons Act as Antioxidants? A Review and Commentary
https://www.liebertpub.com/doi/pdf/10.1089/acm.2007.7048


Earthing modulates glucose and erythrocytes metabolism in exercise
https://www.kheljournal.com/archives/2016/vol3issue3/PartA/3-2-45-578.pdf


Pilot study on the effect of grounding on delayed-onset muscle soreness
https://www.liebertpub.com/doi/10.1089/acm.2009.0399


One-Hour Contact with the Earth’s Surface (Grounding) Improves Inflammation and Blood Flow—A Randomized, Double-Blind, Pilot Study
https://www.scirp.org/journal/paperinformation?paperid=58836


The effects of grounding (earthing) on inflammation, the immune response, wound healing, and prevention ad treatment of chronic inflammatory and autoimmune diseases
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4378297/


Earthing: Health Implications odf REconnecting the Human Body tot he Earth’s Surface Electrons
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3265077/


Neben dem genannten James Oschman steht Gaétan Chevalier im Mittelpunkt dieses Forschungsthemas. Man kann zahlreiche weitere Arbeiten von ihm problemlos finden sowie Podcasts und Interviews auf YouTube.
Er betreibt ein Earthing-Institut, auf dessen Internet-Seite das Ganze für Jedermann, etwas schwülstig natürlich, erklärt wird. Auf der Seite gibt es auch noch mal Verweise auf Literatur.
https://earthinginstitute.net/what-is-earthing/
Hier auch eine Liste mit Literatur zur Forschung:
https://earthinginstitute.net/research/


Selbstverständlich gibt es auch Erdungs-Produkte für Leute, denen es nicht möglich ist, hinreichend Kontakt zur Erde herzustellen: Diverse Matten als Mouse Pad, für die Füße oder als Schlafunterlage. Diese Studien haben gezeigt, dass die Wirkung sich auch quasi im Labor mit einer Matte einstellt und nicht auf Effekte angewiesen ist, die sich beim schönen Erlebnis von Natur einstellen.:

The biologic effects of grounding the human body during sleep as measured by cortisol levels and subjective reporting of sleep, pain, and stress
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15650465/

Earthing (grounding) the human body reduces blood viscosity-a major factor in cardiovascular disease.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22757749/


Das Ganze ist natürlich ein gefundenes Fressen für Esoteriker, und das Thema des eher spirituellen Erdens, Meditierens und Bäume Umarmens gab und gibt es wohl auch unabhängig von der naturwissenschaftlichen Forschung, die da stattfindet. Gaétan Chevalier hat selbst so ein bisschen einen Yoga-Background und doziert wohl an der Quantum University, diese Dinge unterschlage ich gar nicht, wo er mit diesem Steckbrief vorgestellt wird:
Dr. Gaetan Chevalier is an engineering physicist, professor, author, and research scientist in the fields of fusion and plasma physics, biophotons, biofield, and electrophysiology. He received his PhD in Engineering Physics from the University of Montreal Polytechnic School with specializations in atomic physics and laser spectroscopy. He then spent four years researching plasma physics and nuclear fusion at UCLA and then served as a professor at the California Institute for Human Science (CIHS).
https://quantumuniversity.com/faculty/dr-gaetan-chevalier/

Wer mich nur ein bisschen kennt, würde eigentlich erwarten, dass ich mich darauf stürze und erst mal alles abrufe, was es da zu debunken gibt. Nun ist es jedoch so, dass ich dieses Thema eine ganze Weile im Hinterkopf hatte, Selbstversuche aber nicht so recht umsetzen konnte. Mittlerweile ist mir aber, mit geschärftem Bewusstsein, natürlich eine Antwort auf die Frage eingefallen, warum ich mich eigentlich schlagartig so viel besser fühle, sobald ich meine ausgiebige „Workation“ antrete und täglich im Sand liege und im Meer schwimme.

Ich bin ja ernährungstechnisch auf einer Reise (wie an anderer Stelle beschrieben) und konnte dadurch schon frappierende Verbesserungen diverser körperlicher Themen erzielen. Einiges ließ sich aber nicht so recht in den Griff bekommen, das womöglich aus zentraler Steuerung des Nervensystems ein bisschen in Schieflage ist (evtl. auch in Zusammenhang mit Cortisol), vielleicht unter Beteiligung einer Sache mit der Wirbelsäule. So hatte ich schon Atemtechniken eingeführt, um Zugriff auf den Parasymapthikus zu erhalten. Das ist auch kein Eso-Voodoo und kann unabhängig von spirituellen Themen betrachtet werden.

Ich habe also an mir selbst anekdotisch, n=1, Effekte festgestellt, die sehr gut zum Profil dessen passen, was sich in den Studien abzeichnet.
Ich habe mich letztendlich entschlossen, dies im Bereich Wissenschaft zu posten. Weil mir die wissenschaftliche Betrachtung des Themas wichtig ist und ich auch erwarte, dass diese adäquat diskutiert wird – so denn überhaupt User die Kompetenz dafür mitbringen. (Bei mir reicht es auf der Elektrotechnik- und Physiologie-Seite nicht sehr weit, um ehrlich zu sein. Das ist auch sehr speziell.) Ich will nicht ausschließen, dass hier rein anekdotisch Erfahrungen berichtet und besprochen und Meinungen geäußert werden. Wenn es dann mit Chakren & Co. losgeht, sehe ich aber rote Tücher 😉 Man kann es m. E. nicht ohne genauere Prüfung einfach als esoterischen Schwachfug abtun, eher im Gegenteil, scheint mir gerade. Wobei ich gewisse Reaktionen schon vorausahne :nerv:

Wie seht Ihr das?


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

26.05.2024 um 00:16
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich habe also an mir selbst anekdotisch, n=1, Effekte festgestellt, die sehr gut zum Profil dessen passen, was sich in den Studien abzeichnet.
Welche?

Zumindest laufe ich bewusst um Garten immer barfuß, ist irgendwie anregend und beruhigend zugleich.. Schiebe es aber einfach auf den direkten Kontakt, auf die Nervenstimulation die beim barfuß Gehen über Wiese und Erde erfolgt.


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

26.05.2024 um 01:23
@Nemon
Hmm also ich laufe immer schon gerne barfuß, freue mich immer sobald es warm genug ist. Die meisten können das aber nicht nachvollziehen. Ich bin nicht gut in englisch, habe mir daher die links nicht angesehen. Ist es denn für den beschriebenen Effekt relevant ob man wirklich direkt auf Erde, Gras etc läuft oder bringt gepflasterte Straße den selben Effekt?

Und wo hast du denn deine Ernährungstechnische Reise näher beschrieben! Da wäre ich sehr interessiert.


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

26.05.2024 um 10:43
Zitat von DiamondDiamond schrieb:Ich bin nicht gut in englisch, habe mir daher die links nicht angesehen.
Das ist natürlich schade. Aber die Sprache der Wissenschaft ist Englisch. Man kann doch alles schnell übersetzen lassen im Internet oder schon mit dem Browser. Mir war klar, dass da ein Hindernis besteht, ich wollte aber nicht zu viele Textwände einbauen. Jedenfalls nicht in der Thread-Eröffnung. Aber dieses Paper hier, oben von mir verlinkt, …
Zitat von NemonNemon schrieb:The effects of grounding (earthing) on inflammation, the immune response, wound healing, and prevention ad treatment of chronic inflammatory and autoimmune diseases
… hat mal jemand übersetzt und auf Deutsch mit ein paar der Abbildungen online gestellt:
https://mojo-institut.de/die-auswirkungen-von-erdung-auf-entzuendungen-und-das-immunsystem/
Zitat von DiamondDiamond schrieb:Ist es denn für den beschriebenen Effekt relevant ob man wirklich direkt auf Erde, Gras etc läuft oder bringt gepflasterte Straße den selben Effekt?
Es gibt eine Menge an beschriebenen Effekten und nicht nur einen. Sicher wirkt das graduell, und die Empfehlung geht dann auch dahin, sich mehrere Stunden am Tag bzw. in der Nacht zu erden. Ich habe noch nicht den Überblick über Messwerte zu verschiedenen Arten, sich zu erden. Aber die Erdung an sich kann man messen, mit einfachen Geräten. Ein Strandtuch auf Erde geht z. B. noch gut. Hier ein Selbstversuch-Video von jemandem, der sich da durchprobiert hat in der Natur und mit Matten (am Ende aber nicht meint, eine Veränderung festgestellt zu haben). Ist natürlich wieder mal auf Englisch. Aber wer hat es so aufbereitet, dass es auch so klar wird. Youtube: I GROUNDED Every Day For 30 Days - Natures Ultimate Biohack?
I GROUNDED Every Day For 30 Days - Natures Ultimate Biohack?
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Hier noch zwei Videos, die offensichtlich Grounding-Experimente in der billigsten Version zeigen. Ich habe keinerlei Fachkompetenz, was die Betrachtung von Blut unter dem Mikroskop betrifft. Aber wenn das stimmt, was man da sieht, ist es frappierend offensichtlich, dass es einen Effekt gibt (sofern kausal ausgelöst und nicht Korrelation). Natürlich hat vieles irgendeinen Effekt. Es mag jeder für sich beantworten, was er diesen beiden Videos entnimmt. Immerhin sind es Laborprofis, die das vorführen:
Youtube: Do Grounding Mats Really Work? | Best Picks on Amazon 2024
Do Grounding Mats Really Work? | Best Picks on Amazon 2024
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Youtube: EARTHING IS FREE! Blood Quality Improved by Earthing by Dr. Cimone Kamei of Jujube Hawaii Clinic
EARTHING IS FREE! Blood Quality Improved by Earthing by Dr. Cimone Kamei of Jujube Hawaii Clinic
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Zitat von DiamondDiamond schrieb:Und wo hast du denn deine Ernährungstechnische Reise näher beschrieben! Da wäre ich sehr interessiert.
Das war, kurz gesagt, die Entwicklung von Low-Carb zu Keto-Carnivore. Meine Beiträge sind über mehrere Threads gestreut; das Meiste dürfte im Keto-Thread stehen, zuvor auch bei OMAD und Weizenmehl. Und Ausdauersport.


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26.05.2024 um 11:11
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Welche?
In dem Bereich, den ich andeute. Jeglicher körperlicher Stresszustand scheint gelöst. Ich bin noch mal so was von lockerer und innerlich ruhiger. Ich sage "körperlich", weil ich den Eindruck habe, dass es nicht in erster Linie gedanklich ist, sondern sich konkrete körperliche Stresszustände auflösen. Parasymathikus, Cortisol, Stresszustand, Blutdruck, Ruhepuls ... so in die Richtung.

Ich habe keine Vorher-Nachher-Messungen gemacht. Außer, dass ich eine Auge auf den Ruhepuls habe, der mir jetzt wieder da anzukommen scheint, wo er hingehört. Was irgendwo in den 60ern ist, glatte 50 hatte ich kürzlich auch schon. Dieses komplett lockere und entspannte Gefühl ist wirklich auffällig. Sicher kommt einiges zusammen, allgemeine Erholung, gute Luft, Sonne etc. Aber jetzt, wo ich auf das mit der Erdung aufmerksam geworden bin, komme ich um die Vermutung nicht herum, dass das der wesentliche Auslöser ist.

Ob meine derzeit auffällige sportliche Leistungsfähigkeit, ich stelle fast nach Belieben neue Bestzeiten auf, auch damit zu tun hat? Keine Ahnung, da gibt es ein paar andere wesentliche Parameter, die ich zuerst nennen würde.


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26.05.2024 um 11:13
@Nemon
Aber kann es nicht sein das dies an der Nervenstimulation liegt?


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

26.05.2024 um 11:15
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Aber kann es nicht sein das dies an der Nervenstimulation liegt?
Dann würde es ja nicht helfen, auf einer Matte zu liegen und dergleichen. Sieh dir mal die Experimente an. Es wird geerdet und es sind messbare gesundheitliche Effekte festzustellen.


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26.05.2024 um 11:26
@Nemon
Ja, ich hab das noch nicht in Gänze verstanden.
Mit Erdung ist die elektrische Erdung gemeint? Also Potenzial?


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

26.05.2024 um 11:28
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Mit Erdung ist die elektrische Erdung gemeint? Also Potenzial?
Ja, genau. Also auch das, was alltäglich am Wasserhahn stattfindet und im Gebäude erfüllt sein muss. Erdung. Der Typ in dem Video misst es auch in der Küche, z. B.


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26.05.2024 um 11:33
@Nemon
Oh ok, verstehe.
Also rein physikalisch kann ich es nachvollziehen wobei man hier aber davon ausgeht das das grounding immer auf Null zieht... Das ist aber nicht immer der Fall. Auf feuchten Böden können sich Potenziale bilden imo und selbst ein Schritt, also die Schrittweite kann dazu führen das zwischen den beiden auf dem Boden geerdeten Füßen ein Potenzialunterschied besteht (deswegen Hühnergang bei Gewitter empfohlen oder einbeinig hüpfen).

Finde die Theorie aber interessant und warum sollte unser biochemischer Apparat nicht auf sowas genauso reagieren wie ein Schaltkreis bei dem es auch nur um Ladungsträgeraustausch geht.


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

26.05.2024 um 11:51
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Finde die Theorie aber interessant und warum sollte unser biochemischer Apparat nicht auf sowas genauso reagieren wie ein Schaltkreis bei dem es auch nur um Ladungsträgeraustausch geht.
Es ist wohl Fakt, dass wir uns mit unserer Lebensweise und dem Schuhwerk von diesem natürlichen Elektrizitäts-Thema abgekoppelt haben. Wie groß auch immer der Effekt sein mag ...
Sind wir der Meinung, dass Naturvölker oder naturnahe Menschen ausgeglichener und lockerer sind? Ich denke schon. Es könnte eine wesentliche Komponente dabei sein.

Ich würde mal nicht davon ausgehen, dass die Forschung jetzt schnell mehr Daten bekommt. Dazu ist das Thema wohl zu sehr unter ferner liefen. Schade. Aber es ist allemal ein Ansatz und eine Anregung für jeden Menschen, das bei sich zu prüfen. Und selbst wenn man sich anekdotisch, n=1, besser fühlt, ist das ja schon etwas wert ;)
Und wenn es nur ist, dass man einen weiteren Grund hat, barfuß über eine Wiese zu gehen, was auf jeden Fall eine feine Sache ist. Sofern man nicht heftugst gestochen wird, wie es mir geschah, als ich im Park auf einer Weise mein Atemtraining machte :nerv:

Ich werde mich beobachten, wenn ich in meinen Haupt-Lebensraum zurückkehre und wahrscheinlich auch die eine oder andere Matte testen.


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26.05.2024 um 11:58
Zitat von NemonNemon schrieb:Sind wir der Meinung, dass Naturvölker oder naturnahe Menschen ausgeglichener und lockerer sind?
Ich bin der Meinung, ja.
Müsste ich es begründen, würden mir aber Dinge einfallen wie die Ferne zur Industriegesellschaft was sicherlich auch mentalen Impact hat.
Zitat von NemonNemon schrieb:Aber es ist allemal ein Ansatz und eine Anregung für jeden Menschen, das bei sich zu prüfen. Und selbst wenn man sich anekdotisch, n=1, besser fühlt, ist das ja schon etwas wert ;)
Auf jeden Fall, deswegen habe ich auch nichts gegen Homöopathie wenn sich Menschen damit besser fühlen. Als Medikation sollte es aber nicht verstanden werden.
Zitat von NemonNemon schrieb:Und wenn es nur ist, dass man einen weiteren Grund hat, barfuß über eine Wiese zu gehen, was auf jeden Fall eine feine Sache ist. Sofern man nicht heftugst gestochen wird, wie es mir geschah, als ich im Park auf einer Weise mein Atemtraining machte :nerv:
Als Kind hat mich mal eine Wespe in den Fuß gestochen weil ich barfuß auf einer Wiese auf sie draufgetreten bin... Das steckt bis heute in mir und tatsächlich ist meine im Garten gelebte Freifüßigkeit immer auch geprägt mit etwas Achtung vor sowas.
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich werde mich beobachten, wenn ich in meinen Haupt-Lebensraum zurückkehre und wahrscheinlich auch die eine oder andere Matte testen.
Würde mich interessieren, muss aber sagen das ich Stand jetzt von solchen Matten nicht viel halte aber wie du schon sagst - wenn man sich besser dabei fühlt bringt es ja auch was.


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

26.05.2024 um 12:05
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:deswegen habe ich auch nichts gegen Homöopathie wenn sich Menschen damit besser fühlen.
Da gibt es keinen Wirkmechanismus, man ist auf Betrug und Placebo angewiesen.
Das mit der Erdung ist zumindest mal physikalische Realität.

Ich werde schon sehr kritisch hinterfragen, ob ich wirklich eine Wirkung feststelle.


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

26.05.2024 um 12:11
Zitat von NemonNemon schrieb:Da gibt es keinen Wirkmechanismus, man ist auf Betrug und Placebo angewiesen.
Das mit der Erdung ist zumindest mal physikalische Realität.
Aber nur wenn die Erdung (die physikalische Realität) auch wirklich den Effekt auslöst den man fühlt... Man kann sich aber auch besser fühlen ganz ohne externen Einfluss, siehe Placebo, Homöopathie usw.
Das nachzuweisen sollte nicht allzu schwer sein.


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

27.05.2024 um 11:54
Hier noch die wesentlichen Passagen einer Arbeit von Chevaler/Oschman (2011) in deutscher Version als Einführung ins Thema (den wissenschaftlichen Appendix habe ich mal abgeschnitten, den kann man bei Bedarf hier einsehen. Auch Gefahr durch Blitze habe ich rausgenommen und den Hinweis auf ein Buch).

So funktioniert Earthing
Von Gaétan Chevalier, Ph.D. und James Oschman, Ph.D.

Zusammenfassung
Viele Menschen stellen fest, dass sie sich wohler fühlen, wenn sie barfuß auf der Erde laufen.
Die neuere Forschung hat erklärt, weshalb das so ist: Unser Immunsystem arbeitet am
besten, wenn unser Körper mit reichlich Elektronen versorgt ist und die verschafft sich unser
Körper leicht und ganz natürlich durch Barfußkontakt mit der Erde. Wissenschaftliche
Untersuchungen weisen darauf hin, dass die aus der Erde aufgenommenen Elektronen im
Körper als Antioxidantien wirken. Das heißt, sie schützen den Körper vor Entzündungen und
vor ihren zahlreichen negativen gesundheitlichen Folgen. Diese sind in der medizinisch‐
wissenschaftlichen Literatur gut dokumentiert.

In Situationen, in denen Barfußkontakt mit der Erde unmöglich ist, kann man alternativ
verschiedene leitfähige Systeme nutzen, die zu dem Zweck entwickelt wurden, die
Menschen wieder mit der Erde zu verbinden. Das kann zum Beispiel ein Earthing‐Laken auf
dem Bett sein oder eine Earthing‐Matte unter den bloßen Füßen oder Earthing‐Bänder an
den Handgelenken, während man am Computer arbeitet. Wie in dem 2010 erschienenen
Buch Earthing ( in Deutsch 2011 erschienen unter dem Titel Earthing – Heilendes Erden)
dargestellt , belegen Beobachtungen und Untersuchungen aus mehr als zehn Jahren: Je
mehr Zeit jemand in direktem und damit leitfähigem Kontakt mit der Erde verbringt, desto
besser fühlt er sich. (1)

Ein solcher Kontakt ist als Earthing oder Erden bekannt. Dieser Artikel will erklären, warum
Erden nicht nur nützlich, sondern auch vollkommen sicher ist. Das Thema Sicherheit soll
detailliert erläutert werden, weil wir viele Anfragen erhalten, ob Earthing die Belastung
durch so genannten „Elektrosmog“ oder „schmutzigen Strom“ steigert. Tatsächlich reduziert
das Erden die Belastung durch diese möglicherweise störenden Felder, doch wir betonen,
dass dies nicht die wichtigste und auch nicht die hauptsächliche Wirkung des Erdens ist.

Einführung
Viele Menschen bemerken, dass es ihnen besser geht, wenn sie barfuß auf der Erde laufen.
Die weltweit vertretene Organisation Society for Barefoot Living propagiert die
gesundheitlichen Vorteile, die sich einstellen, wenn man Schuhe und Strümpfe auszieht und
auf natürliche Weise auf der Erde läuft. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen und der
Unterstützung durch medizinische Untersuchungen auf dem Gebiet der Biomechanik sind
die Barfuß‐Fans überzeugt: Viele Fuß‐ und Rückenbeschwerden gehen auf das Tragen von
Schuhen zurück. Denn Schuhe zwingen uns, uns auf eine Art und Weise zu bewegen und zu
stehen, für die der menschliche Körper eigentlich nicht geschaffen ist und sorgen so für
Deformationen und Beanspruchungen unserer Füße. (2)

Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass das Wohlgefühl dass das Barfußlaufen auf dem
Erdboden mit sich bringt, mit wichtigen physiologischen Vorteilen einher geht. Die Erde ist
eine natürliche Quelle für Elektronen und feine elektrische Felder, die entscheidend dafür
sind, dass unser Immunsystem und unser Blutkreislauf richtig funktionieren und die
Körperrhythmen und andere Abläufe im Körper richtig aufeinander abgestimmt sind.
Besonders bedeutsam ist folgender Sachverhalt: Die moderne biomedizinische Forschung
hat einen Zusammenhang zwischen chronischen Entzündungen und allen chronischen
Erkrankungen belegt, dazu gehören auch die Alterskrankheiten und der Alterungsprozess an
sich. Eine chronische Entzündung ist eine Erkrankung, die wir lindern oder verhindern
können, indem wir unseren Körper mit der Erde verbinden. (3)
Es wurde ebenso angedeutet, dass der derzeitige Anstieg an chronischen und
stressbedingten Erkrankungen seinen Anfang genommen hat, als Leder, aus dem unsere
Schuhsohlen früher gefertigt waren, durch Gummi und Plastik ersetzt wurde. Wenn Leder
durch die Schweißabsonderung der Füße leicht feucht wird, entsteht zwischen der Erde und
den Füßen ein leitfähiger Kanal für den Elektronenfluss. Gummi und Plastik sind Nichtleiter,
die uns vom Erdboden isolieren und den nützlichen Elektronenfluss von der Erde in unseren
Körper verhindern.

Der physiologische Nutzen des Erdens besteht also in dem direkten Kontakt mit den
elektrischen Strömen und Feldern der Erde. Diese Phänomene spielen sich ab, während
gleichzeitig vielfältige veränderliche stärkere und schwächere Felder vorhanden sind, die von
Leitungen in Wohn‐ und Büroräumen und unterschiedlichen elektronischen Geräten wie
Handys ausgehen.
Manche Menschen, sorgen sich, ob Earthing die Belastung durch so genannten
„Elektrosmog“ oder „schmutzigen Strom“ erhöht. Tatsächlich verringert Erden die Belastung
durch diese potenziell störenden Felder.
Um zu verstehen, warum das so ist, muss man die physikalischen und biophysikalischen
Grundlagen von Elektrizität und Magnetismus betrachten. Die Verwirrung über dieses
Thema ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Forschung zum Erden des menschlichen
Körpers neue Sichtweisen eröffnet und die Grundlagen von Elektrizität und Magnetismus im
Hinblick auf die Physiologie und die Medizin deshalb neu untersucht werden müssen.
Verwirrung stiftet auch die Überzeugung, wonach die unnatürlichen Frequenzen, die als
Elektrosmog und schmutziger Strom bezeichnet werden, durch die Leitungen von
Wohnhäusern fließen und sich mit Filtern beseitigen ließen. Diese Signale sind in unserer
Umgebung als elektromagnetische Strahlung praktisch allgegenwärtig und lassen sich durch
Filter in den Leitungen nicht völlig eliminieren. Earthing verringert in der Tat die Belastung
durch diese potenziellen elektromagnetischen Störfelder, aber wir betonen erneut, dass dies
nicht die wichtigste Wirkung des Erdens ist.

Leiter und Isolatoren
Materialien wie Metalle sind elektrische Leiter. Sie enthalten freie oder bewegliche
Elektronen, die die elektrische Energie von einem Ort zum anderen transportieren. Durch
das Betätigen eines Lichtschalters kann elektrische Energie durch Kabel zu einer Glühbirne
geleitet werden, die die elektrische Energie in Lichtenergie umwandelt. Da wir
Wechselstrom verwenden, kann die elektrische Energie über weite Entfernungen
transportiert werden. Die elektrische Energie fließt extrem schnell (fast mit
Lichtgeschwindigkeit), doch die Elektronen an sich bewegen sich im Grunde genommen sehr
wenig. Sie zucken in den Leitungen lediglich hin und her. Der menschliche Körper ist in
gewissem Maße leitfähig, weil er zahlreiche geladene Ionen (Elektrolyte genannt) enthält,
die in Wasser gelöst sind. Blut und andere Körperflüssigkeiten sind deshalb gute Leiter. Freie
oder bewegliche Elektronen können sich auch im Körper bewegen. (4)
Andere Materialien, die man als Isolatoren oder Nichtleiter bezeichnet, haben sehr wenig
freie oder bewegliche Elektronen. Plastik und Gummi sind gute Isolatoren und werden
verwendet, um elektrische Leitungen zu verkleiden. So wird verhindert, dass die Leiter
miteinander Kontakt haben oder Ihre Haut berühren, was Ihnen sonst einen elektrischen
Schlag versetzen würde.

Unterschiedliche Formen von Elektrizität
Es gibt drei verschiedene Formen von Elektrizität: Gleichstrom (DC), Wechselstrom (AC) und
statische Elektrizität. All diese Formen kommen in unserer Umgebung vor und alle können
unser Befinden beeinflussen. Wenn wir etwas über diese Phänomene wissen, können wir
unser Umfeld leicht gesünder gestalten – und zwar ohne höhere Kosten und ohne unsere
Lebensweise komplett umzustellen. Hier konzentrieren wir uns auf Gleichstrom und
Wechselstrom, wobei uns bewusst ist, dass statische Elektrizität uns auch beeinflussen kann
und dass sich durch Earthing auch statische Ladungen aufheben lassen. (5)
Als Beispiel für Gleichstrom nehmen wir eine normale Taschenlampe mit zwei Batterien Typ
D. Sobald das Licht eingeschaltet wird, bringt ein Strom, der durch chemische Reaktionen in
den Batterien erzeugt wird, Elektronen dazu, in die Glühbirne zu fließen, die die elektrische
Energie in Licht umwandelt. Das elektrische Feld wandert praktisch augenblicklich zur
Glühbirne, während die Elektronen sich langsam bewegen – ungefähr 7 cm pro Stunde. (6)
Wechselstrom ist die Form von Elektrizität, die in die Wohnhäuser und Unternehmen
geliefert wird. Wechselstrom wird von elektrischen Generatoren erzeugt und in der
Gemeinde über Leitungen verteilt, die oberirdisch oder in der Erde vergraben verlaufen. Im
Gegensatz zur Gleichstromelektrizität ist der tatsächliche Elektronenfluss in einem
Wechselstromschaltkreis praktisch null, denn die Elektronen bewegen sich hauptsächlich vor
und zurück (in Nordamerika 60‐mal pro Sekunde, in Europa 50‐mal), ohne tatsächlich die
Leitung entlangzuwandern. Deshalb „fließen“ die Elektronen in einem Lampenkabel bei
Wechselstrom im Grunde nicht. Vielmehr schwingen sie hin und her auf einer Entfernung
von ungefähr einem hunderttausendstel Zoll. Das bedeutet, dass in Ihren Leitungen zu Hause
wahrscheinlich dieselben Elektronen schon da waren, als Ihr Haus gebaut wurde. Im
Gegensatz zum Gleichstrom fließen die Elektronen, die von einem Generator angeregt
werden, nicht zu Ihnen nach Hause und kehren dann wieder zum Generator zurück,
nachdem sie ihre Energie an Ihre Lampen oder Geräte abgegeben haben. Die elektrische
Energie fließt ungefähr mit Lichtgeschwindigkeit; die Elektronen schwingen dagegen nur hin
und her. Dieser Punkt ist wichtig, weil Aussagen wie die folgende zu diesem Thema
Verwirrung stiften: „Jedes Mal, wenn ein Elektron ein Kraftwerk verlässt, um Elektrizität für
unser Zuhause, für Schulen und Büros zu erzeugen, muss es wieder zurückkehren, um mehr
Energie zu erzeugen – physikalisches Grundgesetz.“ (7)
Diese Aussage ist vollkommen falsch. Kein physikalisches Grundgesetz erfordert, dass ein
von einem Wechselstromgenerator ausgesandtes Elektron zum Generator zurückkehrt, um
mehr Elektrizität zu erzeugen
Behauptet wird auch, die Elektrizitätsversorger würden jetzt die Erde als Teil des
Wechselstromnetzes nutzen, um Kosten für Leitungen zu sparen, die wegen des steigenden
Strombedarfs benötigt werden. Auch diese Aussage ist völlig ungenau und irreführend. Sie
veranlasste Leute zu der Ansicht, Barfußlaufen oder die Verwendung von Earthing‐
Hilfsmitteln würde Menschen mit dem Stromverteilungssystem verbinden und dadurch den
Körper mit Wechselstrom aufladen. In Wirklichkeit gestatten die Nationalen
Elektrotechnischen Normen (National Electrical Code, NEC, in den USA; die Entsprechung in
Deutschland sind die VDE‐ oder die EN‐Normen) nicht, dass ein elektrisches System direkt
mit der Erde verbunden wird. Stattdessen verlangen diese Normen: Strom, der durch
irgendeinen Kurzschluss entsteht (Fehlerstrom genannt), muss zur Stromquelle
zurückgeleitet werden, damit er einen Fehlerstromschutzschalter auslösen kann, derer
verhindert, dass Menschen verletzt werden oder Geräte zu Schaden kommen. Diese Normen
verbieten die Verwendung der Erde als Leiter zu diesem Zweck. (8)

Vielmehr schreiben sie vor, dass elektrische Systeme eine Erdverbindung haben müssen, um
die Spannung bei Blitzschlag, Spannungsstößen oder unbeabsichtigtem Kontakt zwischen
normalen Stromleitungen und Hochspannungsleitungen zu stabilisieren. (9)
Diese Normen sind kein Gesetz, doch sie werden streng befolgt, weil man mit Erfolg
gerichtlich zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn man sich nicht an die
empfohlene Anwendung hält.
Mit anderen Worten: Die Erde führt keinen Rückstrom an den Generator zurück. Vielmehr
werden elektrische Systeme geerdet, um sie vor Blitzschlägen und anderen
außergewöhnlichen Ereignissen zu schützen.

Die Leitungen in Wohnungen und Häusern und das Stromverteilungsnetz wirken wie eine
Antenne, die natürliche und von Menschen erzeugte elektromagnetische Felder übertragen
und empfangen können. Viele Geräte tragen erheblich zu unserem elektromagnetischen
Umfeld bei: Handymasten, kabellose Netzwerkverbindungen, kabellose Router,
Satellitenfernsehen und schnurlose Telefone. Und verschiedene Geräte geben
Spitzenspannungen oder Störsignale ab, die das 60‐Hz‐Feld in den Leitungen stören,
besonders wenn die Geräte an‐ oder ausgeschaltet werden. Hier einige verbreitete Beispiele:
Zusatzstoffe in Leuchtstoffröhren
hoch‐effiziente Beleuchtung wie Energiesparlampen
Computerfestplatten
elektrische Heizgeräte
elektrische Föhns
Kühlschränke und Klimaanlagen
Staubsauger

Um dieses Phänomen zu veranschaulichen, nehmen wir als Beispiel den Kühlschrank oder
die Klimaanlage des Nachbarn, den oder die dieser ein‐ oder ausschaltet. Das löst eine
plötzliche elektrische Spitzenspannung aus, die durch die Stromleitungen in das elektrische
System Ihres Haushalts „wandert“. Zudem wird ein Signal in die Atmosphäre abgegeben,
weil die Leitungen wie eine Antenne wirken. Die verschiedenen Signale und Störungen im
Wechselstromfeld zusammengenommen erzeugen was manchmal als „schmutzige
Elektrizität“ bezeichnet wird. Man hat versucht, diese Phänomene mit vielfältigen
Auswirkungen auf die Gesundheit in Verbindung zu bringen, worüber viel diskutiert wurde.
Einige Menschen scheinen sehr empfindlich auf elektromagnetische Felder zu reagieren und
können krank werden, wenn sie ihnen ausgesetzt sind, während andere nicht empfindlich
sind.
Manche befürworten den Einsatz von Filtern, die die so genannte schmutzige Elektrizität
beseitigen, die durch unsere Leitungen zu Hause fließt. Das Problem ist: Wechselstromfelder
sind überall im Umfeld, sie werden von Leitungen abgestrahlt, selbst wenn kein Strom in
ihnen fließt. Deshalb kann ein Filter unmöglich die Belastung durch elektrische Felder und
den Lärm, den diese Geräte verursachen, verhindern, wie oben beschrieben.
In einem Artikel aus dem Jahr 2010 führte Frank de Vocht vom Zentrum für Arbeits‐ und
Umweltmedizin der Universität von Manchester sieben veröffentliche Untersuchungen an,
in denen behauptet wird, schmutzige Elektrizität sei ein biologisch aktiver Bestandteil der
üblichen elektromagnetischen Verschmutzung. Jede dieser Studien, so die Schlussfolgerung
von de Vocht, hatte erhebliche methodologische Fehler im Versuchsaufbau, in der
Einschätzung der Belastung und in der statistischen Analyse, die eine richtige Beurteilung
irgendeines Kausalzusammenhangs zwischen Belastung und schädlicher Wirkung
verhinderten. (10)

Darüber hinaus waren die Untersuchungen, die von gesundheitlichem Nutzen sprachen
wenn Filter verwendet werden, unkontrollierte Versuche mit nur wenigen Teilnehmern.

Die Spannung am Körper messen
Ein einfacher Voltmeter kann feststellen, wie viel Wechselstrom‐Elektrizität von den
üblichen elektromagnetischen Feldern (EMFs) in der Umgebung abgestrahlt wird und wie
viel in Ihren Körper gelangt. Mit einem Voltmeter lässt sich auch zeigen, wie diese Ladung
durch das Erden abnimmt. Das können Sie selbst überall testen, etwa während Sie im Bett
liegen oder auf einem Stuhl sitzen, der von verschiedenen Geräten, Computer, Monitor,
Telefon etc. umgeben ist. Oder Sie können es im Freien testen, wobei Sie zuerst Schuhe
tragen und dann barfuß messen.
Preiswerte Messgeräte sind in Elektronikmärkten und über andere Quellen erhältlich. Eine
der Messleitungen des Geräts wird zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten. Die andere
wird mit einem Erdungsstab im Erdboden oder mit der Schutzklemme im elektrischen
System verbunden.
Mit einem Steckdosenprüfer, lässt sich feststellen, ob die Steckdose fachgerecht geerdet ist.
Testen Sie sich zuerst ungeerdet und dann geerdet. Bedenken Sie, dass beispielsweise die
Kabel der Lampe neben Ihrem Bett ein Wechselstromfeld abstrahlen, selbst wenn die Lampe
ausgeschaltet ist.
Als Beispiel für eine Testumgebung nehmen wir ein Schlafzimmer. Zuerst messen Sie die
Spannung außen an Ihrem Körper. Wir wählen willkürlich eine Zahl aus und sagen hier, diese
sei zu Demonstrationszwecken 3082 Volt Wechselstrom. Bei Ihnen könnte das mehr oder
weniger sein. Diese Zahl besagt, wie viel Spannung die elektrischen Felder im Umfeld in
Ihren Körper induzieren.
Stellen Sie nun direkten Hautkontakt ( mit Ihrer Hand, Ihrem Finger, Ihrem Fuß) mit einem
Earthing‐Produkt her (einem Laken oder einer Matte beispielsweise), das mit einer
geerdeten Steckdose oder einem Erdungsstab im Freien verbunden ist. Sobald Sie den
Kontakt herstellen, geht der Wert auf Ihrem Voltmeter sofort massiv zurück in den Millivolt‐
Bereich (mV), ganz nahe null. Diese Wirkung würde mit jedem beliebigen Earthing‐Hilfsmittel
eintreten. Entscheidend ist, dass sowohl das Earthing‐Produkt als auch die Erdungsleitung
am Messgerät mit demselben Erdpotenzial verbunden sind, egal ob es sich um eine
Steckdose oder einen Erdungsstab im Freien handelt. Andernfalls ist Ihr Messwert verzerrt.
Das folgende Beispiel eines Schlafzimmers zeigt, wie Sie die Strahlungshöhe der einzelnen
EMF‐Quellen weiter messen können. Im Beispielfall standen auf einem Tisch hinter dem Bett
zwei kleine Lampen, ein Wecker und ein Radio und darüber hing eine große Lampe
Gemessen wurde die Körperspannung einer Person, die ungeerdet auf dem Bett lag,
während wir diese Geräte nacheinander vom Netz trennten, um zu sehen, wie sich das
auswirken würde. Mit Ausnahme des Weckers wurden die Geräte während des Tests
ausgeschaltet. Die Körperspannung der Person betrug 3082 Volt. Als wir nacheinander die
Stecker dieser Geräte zogen, konnten wir zusehen, wie die Körperspannung mit jedem
Steckerziehen zurückging:
3082 Volt mit allen Geräten an der Netzspannung
2770 Volt, als der Radiostecker gezogen wurde
1650 Volt, als die Stecker der zwei Lampen gezogen wurden
1290 Volt, als die andere kleine Lampe aus der Steckdose gezogen wurde
0880 Volt, als der Stecker des Weckers gezogen wurde

Einige Forscher aus Deutschland wiesen darauf hin, dass die oben zusammengefasste
Messmethode der Körperspannung nicht genau genug sei, um die Belastung durch
elektrische Felder von 50/60 Hz zu bewerten. In ihren Experimenten benutzten sie die
ausgefeilten „potenzialfreien 3D‐E‐Feld“‐Messsonden, die auch als „Würfelsensoren“
bezeichnet werden, um die Felder über oder unter einer Person zu messen, die eine
Earthing‐Matte verwendete. Sie stellten eine Zunahme der Feldstärke im Raum über der
Versuchsperson fest, die sie dahin gehend interpretierten, dass Erden „kontraindiziert“ sei.
Problematisch an ihrem Experiment war allerdings, dass sie die Earthing‐Matte unter die
Matratze gelegt hatten, sodass kein direkter leitfähiger Kontakt zwischen dem Earthing‐
System und der Haut der Versuchsperson bestand. (11)
Deshalb waren der Versuch und die Schlussfolgerungen nicht richtig. Die Person auf dem
Bett war eigentlich nicht geerdet!

Untersuchungen belegen, dass im Schlafbereich vieler Wohnungen das stärkste elektrische
Feld messbar ist , aufgrund der Leitungen in Wänden, Fußböden und Decken und aufgrund
der Gerätekabel. Die möglichen körperlichen Auswirkungen dieser elektrischen Felder sind
sehr umstritten. Nach der festen Überzeugung einiger Wissenschaftler können sich sowohl
die magnetischen als auch die elektrischen Felder in den Leitungen auf die Gesundheit
auswirken. Andere Wissenschaftler sind dagegen ebenso fest überzeugt, dass die
wissenschaftlichen Untersuchungsbelege für eine solche Schlussfolgerung nicht ausreichten.
Bis groß angelegte Studien und Untersuchungen abgeschlossen sind, empfehlen viele
Wissenschaftler und Energieversorger, im Umgang mit Elektrogeräten eine „umsichtiges
Vermeiden“. Das bedeutet, man sollte sich diesen Stromquellen so wenig wie möglich
aussetzen, bis eindeutige wissenschaftliche Ergebnisse vorliegen.
Im Zusammenhang mit einem „umsichtigen Vermeiden“ betonen einige Befürworter von
Earthing‐Systemen, dass Erden die Belastung durch Felder von elektrischen Leitungen
drastisch reduziere. Als Beweis zogen sie Messungen der Körperspannung heran, wie oben
bereits aufgeführt. Das ist wahrscheinlich richtig, doch die Belastung durch die elektrischen
Felder des Stromnetzes (darunter auch die schmutzigen elektromagnetischen Felder) zu
reduzieren ist sicher nicht die wichtigste Wirkung des Erdens. Weit bedeutsamer für die
Gesundheit ist, dass Earthing‐Systeme antioxidativ wirkende Elektronen liefern, die die
Funktion des Immunsystems und andere physiologische Abläufe im Körper stabilisieren.

(...)
Schlussfolgerungen
Earthing versorgt den Körper mit zusätzlichen Elektronen aus der Erde – das ist der größte
Nutzen des Erdens für die Gesundheit. Wissenschaftliche Untersuchungen und Hypothesen
weisen darauf hin, dass sich Earthing infolge dieses Elektronentransfers günstig auf
Entzündungsprozesse auswirkt.

Der menschliche Körper hat eine Methode entwickelt, Bakterien mithilfe von reaktiven
Sauerstoffspezies (ROS) abzutöten, die von den weißen Blutkörperchen an die verletzte
Körperstelle gebracht werden. Im Abtöten von Bakterien sind ROS zwar sehr wirksam, doch
sie sind auch biochemisch äußerst reaktionsfreudig und können gesundes Gewebe
schädigen. ROS sind üblicherweise Moleküle mit positiver Ladung, die sofort neutralisiert
werden müssen; nur so lässt sich verhindern, dass sie in gesundes Gewebe eindringen. Dafür
sind negative Ladungen notwendig. Die Natur hat dieses Problem gelöst, indem sie den
menschlichen Körper mit leitfähigen Systemen ausgestattet hat, die alle Körperteile von den
Füßen her mit Elektronen versorgen. So war es die meiste Zeit in der Menschheitsgeschichte
von Natur aus eingerichtet. Dank der Erde standen immer negative Ladungen zur Verfügung,
die verhinderten, dass ein Entzündungsprozess gesundes Gewebe schädigt. Das änderte sich
alles, als wir begannen, Schuhe mit Gummi‐ und Plastiksohlen zu tragen und nicht mehr im
Kontakt mit der Erde schlafen.
Vielfältige Stressmessungen im Körper zeigen, dass ein geerdeter Mensch weniger gestresst
und entspannter ist. Earthing bewirkt eine Verlagerung weg von der Aktivität des
Sympathikus hin zu der des Parasympathikus; dadurch lässt die Muskelspannung nach und
die Herzratenvariabilität steigt. Unabhängig davon, ob Erden die Belastungen durch
elektromagnetische Felder im Umfeld reduziert, bestätigen diese Studien, dass Erden den
Körper nicht stresst; ja, Erden reduziert sogar jeden Stressindikator, den wir untersucht
haben.
[...]
Seit Jahren beobachten wir auch, dass viele Menschen durch Earthing einem merkliche
Erleichterung erfahren, die bei sich zu Hause nur einen geringen Grad an Umgebungsfeldern
haben und die unter lähmenden Krankheiten leiden, wie etwa rheumatoider Arthritis.
Earthing ist ein übersehener Einflussfaktor im Gesundheitswesen. Wir betrachten es als ein
fehlendes Bindeglied mit umfassenden und bedeutsamen Begleiterscheinungen. Wenn das
Erden wieder aufgenommen wird, berichten viele Anwender von einer merklichen
Besserung bei vielfältigen Leiden, auch bei chronischer Erschöpfung. Diese Veränderungen
treten oft innerhalb von 30 Minuten auf. Menschen mit Entzündungen haben vom Erden
profitiert, darunter auch Personen mit verschiedenen schweren Autoimmunerkrankungen.
Wir beschreiben Earthing nicht als „Behandlung“ oder als ein „Heilverfahren“ für irgendeine
Krankheit oder Störung. Vielmehr lässt sich eindeutig sagen: Der menschliche Körper hat sich
im Kontakt mit der Erde entwickelt und muss diesen natürlichen Kontakt aufrechterhalten,
um richtig zu funktionieren


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

27.05.2024 um 12:25
Folgende Masterarbeit sei noch erwähnt für alle, die gerne etwas tiefer einsteigen möchten - in einer ziemlich speziellen sportwissenschaftlichen Frage.
Erden als Regenerationsmaßnahme zwischen zwei intensiven Kraftausdauerbelastungen
Susanne Kraft, Universität Salzburg, September 2020
Quelle: https://www.researchgate.net/publication/345606809_Erden_als_Regenerationsmassnahme_zwischen_zwei_intensiven_Kraftausdauerbelastungen

Das Ergebnis ist hier, weil die Fragestellung so speziell ist, vielleicht gar nicht mal so interessant, wie die kritische Diskussion bestehender Resultate und Thesen aus der Forschung, die da mitgenommen wird.

Das Abstract:
Erden beschreibt den Angleich des elektrischen Potentials des menschlichen Körpers an das der Erdoberfläche. Die Erdoberfläche beinhaltet einen unerschöpflichen Pool an freien, negativ geladenen Elektronen, die im geerdeten Zustand in den Organismus übergehen können und sein elektrisches Potential an das der Erde angleichen. Durch die Modernisierung unserer Lebenswelten hat der Mensch in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend den direkten Kontakt zur Erde verloren. Laut Wissenschaftlern, die sich mit der Thematik des Erdens beschäftigen, kommt es durch den fehlenden Kontakt zur Erdoberfläche zu einem Elektronendefizit im menschlichen Körper. Dieses Elektronendefizit trage Mitschuld an der Entstehung einer Vielzahl von Zivilisationskrankheiten. Vor allem an jenen, denen chronische Entzündungen zugrunde liegen. Denn die bedeutendste Wirkung der freien, negativ geladenen Elektronen ist jene eines Antioxidans. Ein Antioxidans kann freie Radikale neutralisieren, indem es ein Elektron spendet. Freie Radikale gelten mittlerweile gesichert als Hauptverursacher von akuten und chronischen Entzündungen. Erste Untersuchungen und Pilotstudien bestätigen die positive Wirkung des Erdens auf verschiedene physiologische Parameter. So konnte nachgewiesen werden, dass geerdete Personen besser schlafen und sie seltener an Stress und Schmerzen leiden. Wissenschaftler berichten über die entzündungshemmende Wirkung des Erdens und über eine geringere Gewebsschädigung im Muskel bei geerdeten Personen nach exzentrischer Belastung.

Diese und weitere Ergebnisse legen nahe, dass Erden auch im Leistungssport positive Effekte haben und beispielsweise zu einer schnelleren Regeneration beitragen könnte. In dieser Blindstudie im Cross-over-Design wurde untersucht, welche Wirkung Erden als kurzfristige Regenerationsmaßnahme zwischen intensiven Kraftausdauerbelastungen hat. Dazu absolvierten 17 Probanden im Abstand von 30 Minuten jeweils zwei 30-sekündige Wingate Tests. Die Pause zwischen den Wingate Tests diente der Regeneration, in der die Probanden im Liegen über eine Matte geerdet wurden. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Leistungsfähigkeit der Probanden nach einer 30-minütigen Regenerationsphase nicht vollständig wiederhergestellt werden kann. Im Vergleich zu den Wingate Tests vor der Regenerationspause ist die Leistung in der Peak Power und Average Power bei jenen nach der Erholung signifikant geringer.

Zwischen den Bedingungen geerdet und nicht geerdet kommt es weder in den Ergebnissen der Wingate-Werte, noch in der Herzfrequenz, bei der BORG-Skala oder der Sauerstoffsättigung im Vastus lateralis zu einem Unterschied. Jedoch zeigt der Verlauf der Laktat- und Glukosewerte in der zweiten Regenerationsphase signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen.
Auszug aus den Resultaten:
In der Regenerationsphase nach dem zweiten Wingate-Block verhalten sich Laktatanstieg
und -abbau ähnlich wie in der ersten Regenerationsphase. Auch hier ist die höchste Anstiegsrate
in Minute eins unmittelbar nach dem Wingate-Block erkennbar. Im geerdeten Zustand beginnt
das Laktat bereits zwischen Minute 5 und 7 zu sinken, im ungeerdeten Zustand fällt das Laktat
im Mittel erstmals von Minute 7 auf 10. Von Minute 5 auf 7 ergibt sich so ein signifikanter
Unterschied in der Laktatelimination zugunsten der geerdeten Gruppe. Im weiteren Verlauf
zeigen sich keine signifikanten Unterschiede mehr. Warum die geerdete Gruppe in der zweiten
Regenerationsphase früher einen Abbau des Laktats erlebt, kann verschiedene Gründe haben.

Obwohl sich die meisten Studien rund ums Erden mit Stoffwechselvorgängen beschäftigen, ist
immer noch nicht völlig klar, wie und warum genau Erden diese Vorgänge im Körper verändert.
Am wahrscheinlichsten erscheinen die Theorien von Chevalier et al. (2013), Brown &
Chevalier (2015) und Müller et al. (2019), die in ihren Arbeiten beschreiben, dass Erden die
Viskosität des Blutes sowie die Verklumpung roter Blutkörperchen reduziert und somit die
Durchblutung und der Sauerstofftransport in den Gefäßen verbessert werden. Möglicherweise
hat dies einen positiven Einfluss auf die Laktatabbaurate und den Laktattransport. Es könnte
aber auch sein, dass Erden einen direkten Einfluss auf den Energiebereitstellungsprozess und
die mitochondriale Atmung hat, wie von Sokal & Sokal (2011) beschrieben. All dies sind
allerdings nur Spekulationen, warum Laktat im geerdeten Zustand schneller verstoffwechselt
werden könnte. Bislang ist nicht bekannt, ob Erden direkt auf die Laktat-Shuttle wirken kann –
dies wäre von großem Interesse, da Laktat, wie wir bereits gesichert wissen, wieder dem
Energiebereitstellungsprozess zugeführt werden kann. Weitere, spezifischere Untersuchungen
sind nötig, um die Auswirkung des Erdens auf den Laktatstoffwechsel und
Energiebereitstellungsprozesse zu ergründen, wie sie von Sokal & Sokal (2011) beschrieben
werden. Sie beschreiben in ihrer Arbeit wie geerdetes Schlafen auf physiologische Prozesse
wie den Eisen- und Kalziumstoffwechsel, die Schilddrüsenfunktion oder den
Blutglukosespiegel wirkt (K. Sokal & Sokal, 2011). Laut Wissen der Autoren existieren bis auf
eine Studie von Sokal et al. (2016) keine Studien, in denen die Auswirkung des Erdens auf die
Laktatkonzentration nach intensiver Belastung untersucht wurde. Sokal et al. (2016)
beschreiben in ihrer Studie keine Unterschiede in der Laktatkonzentration zwischen den
Gruppen – weder in der Laktatproduktion noch im -abbau. Warum in der vorliegenden Arbeit
während der zweiten Regenerationsphase in der geerdeten Gruppe in Minute 10 eine signifikant
höhere Laktatabbaurate auftritt, kann unterschiedliche Gründe haben. Laktat wird vorwiegend
durch Oxidation innerhalb der Skelettmuskulatur abgebaut. Der Rest fällt auf die
Glukoneogenese in der Leber zurück. Steht genügend Laktat zur Verfügung, zieht der Körper
Laktat der Glukose zur Energiegewinnung vor. Aus frühen Untersuchungen zur Laktat-Shuttle-
Theorie geht hervor, dass Laktattransporter in der Plasmamembran in Abhängigkeit des
Ladungsgradienten (Anion- und Protonenkonzentrationsgradient) arbeiten (Brooks, 2018).
Eventuell hat der Ladungsangleich beim Erden Einfluss auf die Laktat-Shuttles und/oder die
Verwertung des Laktats in der Leber – was auch den höheren Blutglukosespiegel in der zweiten
Regenerationsphase bei den geerdeten Probanden erklären könnte. Immerhin wird ein
beträchtlicher Anteil des Laktats in der Leber der Glukoneogenese zugeführt.
Okay, das ist schon richtiger Nerd-Kram.
Jedenfalls zeigt es, dass das Thema durchaus tief in der Physiologie untersucht wird und nicht nur auf spiritueller Ebene ;)


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

28.05.2024 um 15:48
@Nemon
Wirklich ein sehr spannendes Thema! Gerne mehr Infos dazu, werde hier jetzt auf jeden Fall regelmäßiger Leser. Und werde jetzt wieder mehr darauf achten, Möglichkeiten zum Barfuß laufen zu nutzen. Wie das mit den Matten und so funktioniert hab ich noch nicht so ganz verstanden, bin aber schon am überlegen mir ein Laken oder ne matte anzuschaffen. Wie gesagt, gerne mehr davon 🙂👍


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

28.05.2024 um 16:09
Zitat von DiamondDiamond schrieb:Wie das mit den Matten und so funktioniert hab ich noch nicht so ganz verstanden
Offenbar funktionieren die gar nicht.
Die angeblichen Wirkungen der „Erdungsauflage“ mit stromlosem Stecker sind nicht wissenschaftlich belegt
Quelle: https://www.verbraucherzentrale.nrw/pressemeldungen/presse-nrw/erfolg-vor-gericht-gesundheitsversprechen-fuer-bettauflage-unzulaessig-83715

Noch keiner Psiram erwähnt?
https://www.psiram.com/de/index.php/Erdung

Grüße
Omega Minus


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

28.05.2024 um 18:21
Zitat von OmegaMinusOmegaMinus schrieb:Noch keiner Psiram erwähnt?
Ist mal wieder völlig unzureichend.

Und die Verbraucherzentrale: Man muss halt differenzieren und sehen, um was genau es un dem Prozess ging.
Und die erzählen in ihrem Artikel selbst auch Bullshit, wenn ich das beim Überfliegen richtig sehe. Z. B. hier:
Bei dem Produkt handelt es sich um eine sogenannte Erdungsauflage aus einem Baumwoll-Silbergewebe. Über den Anschluss an eine Steckdose mit einem stromlosen Stecker sollen Anwender:innen im Schlaf „geerdet“ werden, in esoterischen Kreisen wird dieser Vorgang Erdung, „Earthing“ oder „Grounding“ genannt. Die wissenschaftlichen Nachweise dafür sind unzureichend.
Quelle: s.o.
Dass man dabei geerdet wird, ist wohl ein physikalischer, messbarer Fakt. Und das nennen nicht Esos irgendwie, sondern die Physik.
Es gibt belegtermaßen messbare Effekte. Welche Marketing-Versprechen man daraus machen darf, ist eine andere Fragestellung. Wie die wissenschaftliche Bewertung des Gerichts im einzelnen ausgesehen hat, erfahren wir nicht.
Eso-Schublade aufgezogen und fertig. So leicht ist das Thema aber nicht abgehandelt.

Ich spiele dieses Thema auch deshalb durch, weil ich beobachten kann, welche typischen Mechanismen und Reflexe auf Skeptiker-Seite zu beobachten sind. Bspw. auch Brian Dunning, der da seinen alten Stiefel runterspielt und das Thema völlig unzureichend abhandelt. Nur, weil man bei Esoterikern und Elektro-Schwurblern damit offene Türen einrennt und die das Thema propagieren, kann man es nicht in den Eso-Sack stecken und in den Keller werfen.

Ich muss ehrlicherweise einräumen, und da wird es interessant und ein bisschen pikant, dass ich bspw. im UFO-Bereich meist denselben Stiefel runterspiele wie ein Brian Dunning und auch erst mal suche, welche Schwächen diese Leute schon in Berichten gefunden haben. Aaaber Vorsicht ⚠️ Man muss immer zusehen, dass man seine intellektuelle Redlichkeit nicht irgendwelchen wohlfeilen Launen opfert oder eben in Schubladendenken feststeckt, wenn es mal nicht angebracht ist. Das wird dann auch schnell mal zum Dunning-Kruger und trifft einen als Bumerang am Hinterkopf, wenn man Pech hat.

So vertrete ich den Standpunkt, dass man, wenn man das Grounding kritisieren will, sich mit dem auseinanderzusetzen hat, was die Hypothese am ausführlichsten und auf dem fachlich höchsten Niveau thematisiert. Das ist mit Eso-Totschlagargumenten und Strohmännern nicht getan. Gaétan Chevalier ist ein von Hause aus ein hoch qualifizierter Fachmann und in seinem Bereich ein bodenständiger Wissenschaftler (was hier nicht als Autoritätsargument verstanden sein will). Da muss man sich schon ein Stück weit auf Augenhöhe begeben, wenn man ihn widerlegen will.

Und selbst Clint Ober, mit dem ich mich persönlich keine Minute beschäftigt habe, zumal er auch nicht besonders satisfaktionsfähig ist, wenn ich das Thema im Bereich Wissenschaft diskutiere. Aber der war immerhin auch Fernsehtechniker und von Hause aus nicht unterkomplex.


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Gesundheit: Grounding/Earthing – sollten wir uns erden?

29.05.2024 um 23:50
Einige Abschnitte aus der Einführung zum Grounding sind zu hinterfragen. Einige Beispiele:
"Viele Menschen stellen fest, dass sie sich wohler fühlen, wenn sie barfuß auf der Erde laufen.
Die neuere Forschung hat erklärt, weshalb das so ist: Unser Immunsystem arbeitet am
besten, wenn unser Körper mit reichlich Elektronen versorgt ist und die verschafft sich unser
Körper leicht und ganz natürlich durch Barfußkontakt mit der Erde."
Und die alte Forschung erklärt, dass sich dadurch die Haltung verbessert, das Fußgelenk stabilisiert wird, etc. Alleine schon der Massageeffekt ist nicht zu unterschätzen. Solche Formulierungen laden einfach zur Kritik ein..
"Die neuere Forschung hat erklärt, weshalb das so ist: Unser Immunsystem arbeitet am
besten, wenn unser Körper mit reichlich Elektronen versorgt ist und die verschafft sich unser
Körper leicht und ganz natürlich durch Barfußkontakt mit der Erde. Wissenschaftliche
Untersuchungen weisen darauf hin, dass die aus der Erde aufgenommenen Elektronen im
Körper als Antioxidantien wirken. Das heißt, sie schützen den Körper vor Entzündungen und
vor ihren zahlreichen negativen gesundheitlichen Folgen. Diese sind in der medizinisch‐
wissenschaftlichen Literatur gut dokumentiert."
Das Problem bei solchen Aussagen ist, dass sie zum Einen vage formuliert und einseitig sind und zum Anderen einige unzureichend bewiesene Grundlagen als einen gut dokumentierten Beweis ausgeben.
"Es wurde ebenso angedeutet, dass der derzeitige Anstieg an chronischen und
stressbedingten Erkrankungen seinen Anfang genommen hat, als Leder, aus dem unsere
Schuhsohlen früher gefertigt waren, durch Gummi und Plastik ersetzt wurde."
Diese Aussage sieht für mich nach einer Korrelation aus. Es gibt keinen Beweis eines kausalen Zusammenhangs. Es dürften viele Faktoren zu einem Anstieg chronischer Erkrankungen geführt haben. Die Materialien von Schuhsohlen sind dabei eher zu vernachlässigen.
"das Erden die Belastung durch diese möglicherweise störenden Felder, doch wir betonen,
dass dies nicht die wichtigste und auch nicht die hauptsächliche Wirkung des Erdens ist."
"Möglicherweise störende Felder" ist wieder eine Aussage, die im Kontext dieser Erklärung eher wie ein Versuch klingt ein möglichst großes Publikum anzusprechen. Möglicherweise sind diese Felder schließlich überhaupt nicht störend. Man löst also möglicherweise ein "Problem", das gar nicht existiert.
"Einige Menschen scheinen sehr empfindlich auf elektromagnetische Felder zu reagieren und
können krank werden, wenn sie ihnen ausgesetzt sind, während andere nicht empfindlich
sind."
Das ist wieder so eine Aussage, die sehr vage und nebulös ist. Tatsächlich gibt es keine konkreten Beweise dafür, dass alltagsübliche elektromagnetische Felder Krankheitssymptome auslösen. Man könnte an dieser Stelle also auch sagen, dass die kritisierten "Filter" vielleicht den gleichen Nutzen haben, wie eine Erdungsmatte. Es spielt schließlich keine Rolle wie man ein nichtexistierendes Problem bekämpft. Der gesamte Abschnitt liest sich für mich mehr wie das Spielen mit den Ängsten des Lesers. Klar, diese Aussagen werden an mehreren Stellen relativiert, trotzdem wirkt es unseriös.


Die kritische Meinung eines (skeptischen) Neurologen zu diesem Thema:
https://sciencebasedmedicine.org/earthing-update/


Meine Meinung:

Klingt interessant und lädt zum ausprobieren ein. Man kann es sicherlich auch mit einem Antistatikarmband probieren. Ich kann mir welche ausleihen und schauen ob es einen spürbaren Effekt ergibt.


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