Negev schrieb:😁
OMG, da hast du mir aber kurz einen Schreck eingejagt Oo
Nemon schrieb:Plausch über Rezepte oder persönliche Vorlieben gibt es ja schon genug. Vieles, was bei Keto & Co. gelandet ist, wäre hier besser gewesen. Aber zu spät. Ich würde aber dahingehend umlenken wollen, dass woanders eher Erfahrungsaustausch stattfindet und hier die Wissenschaft.
Okay, ich sehe, dass dieser Versuch nicht umsetzbar ist.
:lolcry:Negev schrieb:Ich hatte früher extremes Übergewicht. Ich habe mich bereits mit Magen OPs beschäftigt. Hatte auch schon Prädiabetes und hohen Blutdruck. Als dann noch meine Mutter wegen ihres Diabetes Verstarb. Hab ich meine Ernährung Radikal umgestellt und mir waren auch die Zurufe von der Seitenleine egal. Ich lebte Ketogen. Bei allen anderen Diäten davor verspürte ich immer einen unbändigen Hunger. Alleine mit dem Verzicht auf Zucker und Mehl, konnte ich mich von diesem bohrenden Hunger heilen.
Heute halte ich mein Normalgewicht und bin Gesund. Meine Ernährung hat sich seit der Keto-Phase verändert aber Zucker und Mehl esse ich weiterhin nicht (im Grunde alles was Verarbeitet ist).
Mit Blick auf die Frage nach der optimalen Ernährung: Es ist sicher kein Geheimnis, dass ich, nachdem ich selbst auf diesen Weg gekommen bin und die Vorteile am eigenen Leib erfahren durfte (zuerst Low Carb, dann seit mittlerweile 10 Monaten gezielt LCHF bzw. Keto-Carnivore), diese Ernährung für optimal halte. In der Theorie, sofern erforscht und erforschbar, aber auch in der Praxis.
In wieweit aber gilt dieses "optimal" für jedermann? Da wir doch genetisch fast identisch sind und die physiologischen Prozesse grundsätzlich für alle Menschen gelten, tut es das. Aaaaber: Es gibt Dispositionen und Sachverhalte und Lebensumstände, aufgrund derer die Ernährung und Verträglichkeiten doch wieder stark individuell sind. Man muss auch unterscheiden, ob eine als gesund zu bezeichnende Person umstellt oder eine kranke. Wenn man den zum Teil schlimmen Unfug mal außen vorlässt, den man überall zu lesen bekommt, kann man sich auch gut informieren. Es ist kein Experiment ohne Fangnetz.
Bei euch ist im Prinzip das abgelaufen, was auch mein Mantra ist: Jeder könnte wissen bzw. könnte versuchen für sich selbst zu erfahren, wie viele Kohlenhydrate/Zucker und Pfanzenstoffe er verträgt. Warum nicht vom totalen Verzicht als "Stunde Null" und neue Baseline aus die Effekte spüren (ggf. mit - kompetenter - ärztlicher Begleitung) und dann nach ein paar Monaten, die es schon braucht oder besser einem Jahr, feststellen, ob einem was fehlt und entsprechende Zugaben pflanzlicher Komponenten das verbessern, sodass man sich mit seinem Körper da einpendelt, wo man sich am besten fühlt. Dazu braucht es natürlich ein geschultes Körpergefühl und Ehrlichkeit gegenüber sich selbst. Und ob man sich Cheat-Komponenten gönnt, ohne dabei doch wieder in ein Kompensationsmuster zu verfallen, bei dem das, was man sich in den Hals schiebt, irgendwelche seelischen Schieflagen ausgleichen soll - das muss auch jeder mit sich ausmachen. Aber es berichten ja doch alle von einer Befreiung von der Zuckersucht. Wer möchte das Erreichte schon aufgeben. Und wer lässt es schon darauf ankommen, einem ruhig arbeitenden Verdauungstrakt wieder aufs Spiel zu setzen, wenn er für sich herausgefunden hat, dass Ballaststoffe und Pflanzenkomponenten ihm schaden.
Mein Hauptkritikpunkt ist ja auch, dass wir indoktriniert werden, und zwar das gesamte System inklusive Forschung, Gesundheitssystem & Co., sodass wir Unmengen von dubiosen Empfehlungen und Leitlinien eingetrichtert bekommen, von denen einige vielleicht überhaupt keine Berechtigung haben und weitere nicht allgemeingültig sind. Stichwort z. B.: Ernährungspyramide aus dem EP. Wo keine seriösen Leitlinien möglich sind, sollten nicht Feigenblätter vor dieses Defizit gehängt werden. Sondern es müsste beim Beispiel Pflanzenstoffe so gehandhabt werden, wie eben skizziert. Sodass jeder Mensch bspw. selbst herausfinden darf und soll,
ob er Ballaststoffe verträgt, oder ob genau die es sind, die ihm das Leben schwer machen. Nach aktuellem Dogma wird man jedoch - ohne wissenschaftliche Evidenz - dazu angehalten, mehr und mehr davon in sich hineinzuschütten. (Die Ernährungspyramide würde zusammenbrechen, wenn man sich die Blöße gäbe, Ballaststoffe aus den Leitlinien zu nehmen, sie sind eine der Haupt-Rechtfertigungen für die KH-Leitlinie).
Jeder von uns, der herausgefunden hat, dass Keto, in welcher Form auch immer, für ihn persönlich optimal ist, ist ein kleines Anekdötchen. Aber hochgerechnet steht jeder Mensch als Vertreter eines Phänotyps und auch mit seiner augenblicklichen Lebenssituation nicht nur für sich, sondern für Abermillionen bis Milliarden weitere.