Ein Teilaspekt von Männergesundheit, der mich sehr interessiert ist:
Wie gehen Männer mir ihrer Psyche/Psychodynamik um und wie hilft es ihnen dabei gesund zu bleiben/werden? Und wie verändert sich dieses Gesundheitsverhalten über die Jahre
Im Jahre 2016 seien damit 25,8 Prozent aller jungen Erwachsenen von solchen Erkrankungen betroffen gewesen. Eine Depression haben die Mediziner laut dem „Arzt-Report“ der Kasse in 557.000 Fällen diagnostiziert. Bereinigt um demografische Effekte habe die Zahl der darunter leidenden jungen Erwachsenen damit seit 2005 um 76 Prozent zugenommen. Damals sei in der Altersgruppe lediglich bei 320.000 Personen eine Depression erkannt worden. Straub rechnet mit einer weiteren Zunahme des Krankheitsbildes. „Es ist davon auszugehen, dass sich die Anzahl der psychisch Erkrankten noch deutlich vergrößern wird.“Psychische Gesundheit ist also ein wesentlicher Faktor. Demnach sollte man sich auch speziell die Psyche der Männer ansehen und wie man und Mann diese gesund erhalten kann.
Rechnerisch ging jeder Mann sieben mal zum Arzt, Frauen kamen auf zehn Besuche. Das entspricht 700 Millionen Behandlungsfällen. Am seltensten suchten junge Männer zwischen 25 und 29 Jahren einen Arzt auch. Die Besuchsfrequenz der Frauen in der Altersgruppe war mit 9,2 Arztterminen doppelt so hoch.Männer gehen also anders mit sich und ihrer psychischen Gesundheit um. Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen? Heißt das, dass Männer ihre psychische Gesundheit besser im Einklang halten können und psychische Belastungen besser bewältigen? Oder sollten sie häufiger zum Arzt/zum Therapeuten gehen? dem widersprechen aber aktuelle Forschungen und auch Aussagen renommierter Fachleute:
Inanspruchnahme begrenzter psychotherapeutischer Plätze bei nur ,leichten‘ Problemen reduziert werden, um so Platz zu schaffen für Betroffene, die dringender Unterstützung brauchen. „Nicht bei jeder schlechten Phase benötigt man gleich einen Psychotherapeuten“, sagte Straub.
Laut dem Arztreport der Kasse nehmen 28 Prozent der jungen Erwachsenen bei einer leichten depressiven Episode Psychotherapie von einem niedergelassenen Therapeuten in Anspruch. Bei den schwer depressiv Erkrankten sei die Quote nur geringfügig höher.http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/depressionen-jeder-vierte-junge-mensch-hat-psychische-probleme-15462273.htmlJeder, der sich schlecht fühlt, ist heute krank. Wer traurig ist, hat eine Depression. Wer schüchtern ist, hat eine soziale Phobie. Wer Angst hat, bekommt eine generalisierte Angststörung attestiert. Für jedes Gefühl haben wir den passenden Titel.Es gibt schwerkranke Menschen, denen geholfen werden muss. Die Praxen aber sind vollgestopft mit Menschen, die da nicht hingehören. 40 Prozent von denen sind nicht krank.Sie haben Angst, sind wütend oder traurig, aber Gefühle gehören zu uns, auch die schlechten. In Amerika gilt neuerdings: Wenn du nach einem Todesfall zwei Wochen am Stück traurig bist, hast du eine schwere Depression. Sie setzen die Kriterien einfach so weit runter, bis alle krank sind. Zuvor hatten sie den Leuten noch ein halbes Jahr zugestanden, um über den Verlust hinwegzukommen. Auch Trauer gehört zum Leben.http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/psychiater-dogs-raet-nicht-sofort-zum-therapeuten-15333439.htmlBedeutet das, Männer machen es richtig, wenn sie versuchen Stress- und Psychobelastungen anderweitig als durch therapeutische Behandlungen zu bewältigen und Frauen gehen einfach zu oft zum Arzt, obwohl keinen Bedarf besteht und holen sich so nur eine bezahlte Auszeit? Kann man sich ein Beispiel an den Männern nehmen? Oder gehen sie einfach unachtsam mit sich und ihrer Gesundheit um?
Männer sind durchaus gesundheitsbewusster als wir Gesundheitswissenschaftler und Mediziner ihnen oft zuschreiben. Zwei zentrale Probleme sehe ich gerade im gesellschaftlichen Umgang mit Männern und Gesundheit. Zum einen werden bei Problemen häufig die Männer selbst verantwortlich gemacht, während bei Frauengesundheitsproblemen eher nach den gesellschaftlichen Bedingungen gefragt wird. Hier gibt es also eine geschlechtsspezifische Schieflage, gegen die wir uns in der Männergesundheitsforschung wenden müssen. Die Gesellschaft macht die Männer also möglicherweise kranker als sie sind und schreibt ihnen Probleme zu, die sie nicht haben und nimmt Frauen scheinbar mehr in Schutz und schafft Probleme/Verständnisse, die nicht nötig wären? Oder ist weibliche Gesundheit grundsätzlich anders zu betrachten als die männliche?
Das männliche Gehirn ist in seinen beiden Hälften weniger verschaltet als das weibliche und arbeitet vergleichsweise asymmetrisch. Das bedeutet, dass bei Männern tendenziell die linke Hirnhälfte aktiver ist, die zuständig ist für logisches und analytisches Denken und weniger mit der rechten Hirnhälfte zusammenarbeitet, wo Emotionen und Intuition verortet sind. Die Folge ist, dass Männer aufgrund dieser Hirnarchitektur einen schlechteren Draht zu ihren Gefühlen haben und diese nicht so gut identifizieren und verbalisieren können wie Frauen. Männern fehlen oft schlicht die Worte dafür.https://www.mann-und-gesundheit.com/maennergesundheit/psycheIst es denn dann schlechter, wenn Männer mit ihren Gefühlen anders haushalten als Frauen, wenn sie denn dadurch weniger zum Arzt müssen und weniger Therapie brauchen, die oftmals anscheinend auch gar nicht notwendig ist? Ist der Fokus auf die Gefühlswelt also krankheitsfördernd und macht erst sensibel/vulnerabel? Oder müssen Männer/Frauen eben anders reden, eben weil sie anders fühlen und denken? Brauchen Männer daher eine andere Kommunikation zur Stressbewältigung und um Gesund zu bleiben? Brauchen Männer andere Freundschaften, um Stress zu besprechen und zu bewältigen?
Meine These wäre daraus:
- Jungs, wenn ihr also weniger über Stress und Gefühle redet (weniger, nicht gar nicht) und dann mehr feiert und Spaß habt, ist das für Euch genau richtig und lasst Euch von Frauen nichts einreden. Es ist für Männer ein guter Umgang mit (psychischer) Gesundheit, für Stressentlastung und Stressbewältigung mit Spaß und guter Laune und Logik zu sorgen.
Wie seht ihr das?
https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/maennergesundheit.pdf?__blob=publicationFile