Ich bezeichne einen Stoff mit seinem üblichen Namen. Eisen nenne ich "Eisen", Wasser nenne ich "Wasser" und Blausäure nenne ich "Blausäure".
Ursache und Wirkung kann sein ein Zustand oder eine Veränderung, nicht aber ein Objekt. Darum benenne ich ein Objekt nicht nach einer Wirkung. Es ist zwar nicht unmöglich und auch nicht unbedingt sinnlos, dies zu tun, aber es ist einseitig. Und ich halte es in dieser Diskussion für besser, im Auge zu behalten, dass alle Elemente einer Konstellation gleichermaßen notwendig sind, damit ein bestimmtes Ereignis geschehen kann.
Von besonderer Bedeutung für die Diskussion der gestellten Frage (nach der Befreiung des Körpers von materiellen Einflüssen) ist die Beziehung zwischen Materie und Geist bzw. zwischen Sein und Bewusstsein. Folgende Möglichkeiten sind denkbar:
1. Das Sein bestimmt das Bewusstsein.
2. Das Bewusstsein bestimmt das Sein.
3. Sein und Bewusstsein beeinflussen sich gegenseitig.
4. Sein und Bewusstsein beeinflussen sich nicht.
Wir müssten bei dem Thema von der Wahrheit einer Behauptung ausgehen, die wohl niemand für wahr hält. Wer hält es schon für möglich, den Körper eines Menschen vor jeglichen materiellen Einflüssen zu schützen und ihn somit unvergänglich zu machen?!
Aus diesem Grunde ist das Thema im Großen und Ganzen so behandelt worden, als ginge es lediglich um die Frage, ob man den Körper eines Menschen wenigstens vor dem einen oder anderen materiellen Einfluss (ein wenig) schützen kann.
Ich denke, in dieser Diskussion geht es vor allem oder sogar ausschließlich darum, einen Schutz des Körpers rein geistig zu bewerkstelligen. Die Einstellung des Menschen kam darum zur Sprache.
Es wurde die Frage gestellt, in welchen Bereich das Thema passt bzw. ob es im Bereich "Wissenschaft" richtig ist, in dem es sich offenbar seit über neun Jahren befindet. Ich weiß nicht, welcher Moderator darüber bestimmt, bin erst seit kurzem in Allmystery.
Mir ist aufgefallen, dass sich vor kurzem ein Moderator namens tubul hier zu Wort gemeldet hat. Vielleicht kann er darüber entscheiden, ob und wo es mit der Diskussion dieses Themas weitergeht?
tubul hat einige Fragen an mich gestellt, die ich gern beantworten möchte. Inwiefern es keine Giftstoffe bzw. Gifte gibt, habe ich
hier schon erklärt. Dabei bestreite ich, wie gesagt, nicht die Möglichkeit und Nützlichkeit, von Giften zu sprechen und erst recht nicht, dass es Vergiftungen gibt.
Mir geht es lediglich darum, mehr ins Bewusstsein zu rücken, dass jede Vergiftung nicht nur vom Gift, sondern auch von der Beschaffenheit des Lebewesens abhängt. Vergiftung basiert auf einer Konstellation von Stoff und Lebewesen. Die Verantwortung für die Vergiftung kann auch (eher) bei dem Lebewesen gesehen werden, das empfindlich gegenüber bestimmten Stoffen ist.
Wenn ich schreibe, dass es keine Wirkstoffe gibt, geht es mir im Prinzip um das gleiche. Was sollen Wirkstoffe sein? Ist "Wirkstoff" nur eine andere Bezeichnung für "Wirkkraft" bzw. "Kraft"? Nehmen wir mal an, es gibt ein winzigkleines kugelförmiges materielles Teilchen und denken wir uns jegliche Wirkkraft weg. Was macht dieses kraftlose Kügelchen bzw. Wirkstöffchen dann, wenn es wirkt?
Heide_witzka schrieb:Wie kommt es denn, dass man solche Sache wie LD 50 für die verschiedensten Tierarten bestimmen kann?
Das kommt daher, dass es Vergiftungen gibt und diese wissenschaftlich (durch Experimente) und insbesondere statistisch erforscht werden können.
Heide_witzka schrieb:Haben Herbi-, Fungi- und Pestizide keinerlei Wirkung?
Ist Rattengift wirkungslos?
Fragen stehen immer in einem bestimmten Kontext, der nicht immer angesprochen wird und oft (auch wegen der Bequemlichkeit) als selbstverständlich vorausgesetzt wird.
Ich gehe davon aus, dass Deine Fragen in einem bestimmten Kontext stehen und dieser nicht in der Annahme besteht, dass für ihre Beantwortung irgendwelche indischen Yogis herangezogen wurden, die alles schlucken können, was man ihnen gibt, ohne einen Schaden davonzutragen. Möglicherweise gehst Du sogar davon aus, dass es Menschen mit solchen erstaunlichen Fähigkeiten nicht gibt. Und so beantworte ich die beiden von Dir gestellten Fragen mit "nein".
Heide_witzka schrieb:Warum kann man sogar in vitro Erreger abtöten?
Ich nehme an, weil sie nicht unsterblich sind und man Mittel und Wege gefunden hat, sie um die Ecke zu bringen.
Heide_witzka schrieb:Wo wir gerade bei Erregern sind, gibts im Siosiversum welche?
Das ist wieder die gleiche Angelegenheit wie mit den Giften. Damit Erreger Erreger sein können, muss es etwas geben, das sich erregen lässt. Da dies aber (zumindest oft) der Fall ist, kann man durchaus von der Existenz von Erregern sprechen. Man kann diese Lebewesen jedoch auch schlicht bei ihrem Namen nennen und sich dabei der Tatsache bewusst sein, dass Infektion ohne eine diesbezügliche Disposition (Immunschwäche) nicht möglich ist. Ohne diese Lebewesen aber ebenso wenig.
Heide_witzka schrieb:Und wenn ja, entfalten sie auch Wirkungen?
Das könnte man sagen. Die Frage ist, ob es nicht ähnlich problematisch ist, wie davon zu sprechen, dass die Natur etwas tut oder macht bzw. handelt. Mit gleichem Recht könnte man fragen, ob das Lebewesen, in welchem sich die "Erreger" befinden, Wirkungen entfaltet. Diese zwei Einseitigkeiten sind möglich. Stattdessen könnte man auch fragen, und diese Variante favorisiere ich, zumindest, solange nicht eindeutig geklärt ist, welche der beiden anderen Varianten allein richtig ist, ob die Infektion zu irgendwelchen bzw. zu den bekannten Folgen bzw. Wirkungen (z.B. körperlichen Veränderungen) führt.
Heide_witzka schrieb:Bekam Fleming seinen Nobelpreis völlig zu Unrecht?
Die Beantwortung dieser Frage hängt von den Überzeugungen eines Menschen ab und kann darum nicht allgemeingültig beantwortet werden. Ich würde das Urteil darüber gern dem weiteren Verlauf der Diskussion überlassen.
Heide_witzka schrieb:Wer weiss, vielleicht hast du ja valide Belege für deine Aussagen…
Valide Belege müsste ich erbringen, wenn ich behaupten würde, dass es Menschen gibt, die man nicht vergiften kann, weil sie immun gegen jegliches Gift sind. Das behaupte ich jedoch nicht.
Wenn ich mich jedoch dafür entscheide, einen "Verbrecher" mit seinem Namen anzusprechen anstatt mit "Dieb" oder "Mörder", ist das nichts, wofür ich valide Belege erbringen müsste.
Existenzaussagen hängen nicht nur von dem ab, was existiert, sondern auch von der geistigen Beschaffenheit dessen, der die Existenzaussagen äußert. Man kann vielleicht mit einiger Sicherheit sagen, dass jemand ein Mensch ist, aber ob er ein Dieb ist oder gar ein Mörder, das ist nicht unbedingt und immer so leicht und zweifelsfrei zu sagen.
Freilich ist es verlockend und verständlich, einen Stoff, an dem alle sterben, die ihn einnehmen, "Gift" zu nennen. In bezug auf das vorliegende Thema ziehe ich es jedoch vor, diese Angelegenheit so zu behandeln, wie ich es erklärt habe. Der Grund dafür liegt darin, dass auf diese Weise der Blick auf die für eine Vergiftung auch notwendige, bestimmte Beschaffenheit eines Menschen gelenkt wird, welche möglicherweise ja auf geistigem Wege beeinflussbar ist mit dem nicht auszuschließenden Ergebnis, dass für jenen "geistig immunisierten Menschen" (erstaunlicherweise) was für sonst jeden ein Gift, doch nicht Gift ist. Und sollte es gar möglich sein, was wir hier nicht ganz ausschließen sollen, dass alle Menschen es vermögen, auf noch unerklärliche Weise gegen ein Gift sich geistig zu wappnen, und dies auch tun, so hätten wir anschließend die paradoxe Situation, ein ungiftiges Gift gefunden zu haben.