@Drogan Kannst du das etwas genauer ausführen bitte?
Hatte ich eigentlich gleich nach diesem Satz getan. Dachte ich wenigstens.
Meines bisherigen Kenntnisstandes nach werden zumindest die Hormonlevel auch sehr stark durch Umwelteinflüsse verändert.
Ja und nein. Kommt auch darauf an, wie viel Dir genetisch davon mitgegeben wurde. Sport schüttet natürlich Adrenalin aus, aber nur, wenn Du Sport machst (das wäre dann die Umweltbedingung). Wenn Du aber den benötigten Impuls / Wunsch nicht verspürst (können Gene, können weitere Umweltbedingungen sein), dann machst Du auch keinen.
Dennoch schüttet nicht jeder gleich viel Adrenalin aus, auch wenn er dieselbe Sportart gleich lang und gleich intensiv ausübt (das wären dann die Gene).
Paniker (können auch zu viel Adrenalin ausschütten, oder haben zu wenig Serotonin oder Dopamin [weiß ich jetzt nicht so genau] oder bauen es zu schnell/langsam auf oder zu schnell/langsam wieder ab) zB kommen oft vor lauter Panik (Gene) gar nicht dazu, sich erst mal einer bestimmten, ihnen aber Angst einjagenden, Umweltbedingung (zB netten Kontakt mit Mitmenschen) hinzugeben oder zu genießen, um so überhaupt Glückshormone (genetisch) ausschütten zu können. Ihre Gene (eben zu wenig Glücks. Abe zu viel Warnhormone) halten sie einfach davon ab, etwas (Umwelt) zu tun, was ihnen dann, genetisch bedingt, (noch mehr) Glückshormone bringen würde. Und sie somit eine positive Erfahrung machen ließe.
Deshalb ist es wichtig, eine Zeitlang, vor allem Kinder, die sozial noch lernen, diese fehlenden Glückshormone medikamentös auszugleichen. Man muss die auch nicht ein Leben lang nehmen, sondern nur solange, bis das Kind eben gelernt hat, sich angstfrei in fremder menschlicher Umgebung zu bewegen. Das kann es aber nur lernen, wenn es sich traut (Gene), auf Menschen zuzugehen.
Selbst wenn die Umweltbedingungen stimmen würden, so bewirken sie doch nicht bei jedem die exakt gleichen Reaktionen, weil eben die genetischen Anlagen unterschiedlich reagieren. Somit kommt es eben zu genau jenen Situationen, dass Depressive unter den besten Bedingungen dennoch keinen Sinn im Leben sehen. Sich auch Leute, denen es objektiv betrachtet, gut geht (optimale Umweltbedingungen) dennoch selbst töten.
Umgekehrt aber Menschen, denen es objektiv eigentlich nicht gut geht (krank oder arm sind, alleine dastehen, keine Zukunftsaussichten haben, etc) durchaus zufrieden, fröhlich und glücklich sein können.
Das sind jetzt zwar zwei extreme Polaritäten, dennoch vorhanden. Allerdings bewegen sich die meisten Menschen dazwischen, das aber auch in einem ständigem Hin und Her. Eben, je nachdem, welches Leben sie leben und wie ihre Gene mit ihren Erfahrungen klar kommen und umgekehrt. Nahezu jeder erlebt einmal eine Phase der Depression oder einen Happy-Rausch.
Da die Hormone, vor allem ihre ausgeschütteten Mengen, im Laufe des Lebens variieren können, ändert sich auch das Temperament der meisten Menschen. So nehmen zB Depressionen in den Wechseljahren bei Frauen zu, aber manche bemerken überhaupt keine Veränderung der Stimmungslage, und das unabhängig von äußeren Einflüssen.