kakaobart schrieb:Auch wenn du das nunmal nicht nachvollziehen kannst, haben andere Menschen aber einen Bezug zu ihren Vorfahren und leiten daraus einen Teil ihrer Identität ab. Du kannst einem Eskimo, dessen Vorfahren seit Generationen dem Eis getrotzt haben nicht verbieten sich als Eskimo zu fühlen und eben diesen lebendigen Bezug zu seiner Geschichte zu haben.
Das stelle ich auch nicht in Frage, ich stelle allein die Abgrenzung in Frage und die Aufrechterhaltung einer nationalistischen Ideologie, bei der der einzelne oder das Kollektiv seine Erwartungen von der Nation abhängig macht, weniger von den eigenen Personen und Mitmenschen. Das sich jemand mit seinem Volk oder seiner Geburtsregion verbunden fühlt und dessen Kultur pflegt, wird von mir nicht angegriffen. Nur die die ihren Nationalismus zum Kern ihrer Existenz erklären und andere damit ausgrenzen.
kakaobart schrieb:Ihr "Weltmenschen" argumentiert immer von eurem Unverständnis heraus, wegen dem ihr ein solches Gefühl nicht nachvollziehen könnt. Ihr erklärt das zum Produkt einiger irrationaler Nationalisten... Aber eine historische Identität wächst über die Jahrhunderte aus sich selbst heraus. Ein Eskimo IST etwas Besonderes, weil er auf seine Art etwas Einzigartiges ist...und nur ein sehr unangenehmer Mensch könnte ein Bedürfnis haben ihm die Identifikation mit seiner Geschichte zu verbieten!
Wie ich schon sagte ich habe kein Problem mit der nationalen und völkischen Identifikation, der Eskimo, der Deutsche und der Japaner haben das Recht sich mit ihrem Volk verbunden zu fühlen. Nur wenn der Nationalismus für Konflikte und Spannungen sorgt, dann verliert er das Recht wenn er seine Interessen über die eines anderen stellt. Nur darum geht es mir. Ich selbst habe eine doppelte "Staatsbürgerschaft", die eine ist deutsch, die andere ist der Planet Erde. Die einzigen wirklichen Grenzen die ich anerkenne sind natürliche Grenzen, wobei selbst diese kein Hindernis mehr darstellen.
Es geht mir auch nicht um eine Vermischung aller Völker zu einer homogenen Masse, auch ich liebe die Vielfalt und kulturelle Unterschiede. Nur wenn sich zwei Menschen aus verschiedenen Kulturen und Regionen verlieben, dann sollten sie das Recht haben ihre Liebe teilen zu dürfen ohne durch kulturelle oder nationale Grenzen daran gehindert zu werden. Liebe ist etwas universelles, nichts völkisches oder nationales. So kann man auch die Freundschaft und das Weltbürgertum verstehen. Nicht in absoluter Multikulti, denn das kann auch wieder kleine regionale Inseln bewirken, wie man es in Großstädten sehen kann, auch das bilden sich dann Mikronationen und nachbarschaftliche Konflikte, wenn Nationalismen einander ausgrenzen und abgrenzen. Das ist das Gegenteil von Multikulti, das ist dann nur ein nationaler/kultureller Mikrokosmos.
Ich sehe in einem föderalistischen Prinzip Sinn, keine Weltnation, sondern eine Welt-Föderation, bestehend aus den kulturellen und völkischen Sektoren, Regionen und Nationen. Bei der keine einzelne Nation oder Allianz die Vorherrschaft hat, wie es aktuell die westliche Allianz aus den NATO(USA/EU) Staaten und den östlichen Staaten der GUS und China bestimmt wird in eine leichte Neuauflage des Kalten Kriegs zweier Interessensphären. Aber auch einzelne isolationistische Nationen sollten nicht den Lauf der Dinge in einer solchen Föderation bestimmen. Wie man das erreicht wird nur eine Konsensbildung und viel Diplomatie erfordern. Keine vorgehaltenen Waffen.