ockham schrieb:Eine Gesellschaft MUSS nunmal arbeiten, um zu überleben… und da sollten alle mitwirken
Naja, manche meinen, die von ihnen formulierten Solidaritätsgedanken seien so charmant und edel, dass sie sich von selbst legitimieren würden. Meine Erfahrung ist eine ganz andere. Schon die Realität ist eine ganz andere.
Den Grundsatz, dass das Überleben und Wohlstand erst recht, nicht einfach selbsterzeugend sind, sondern durch Ideen, Entwicklungen und Arbeit geschaffen werden bzw. wurden, den teile ich durchaus. Was ich inzwischen nur noch bedingt teile (und nur noch für "echte" Notfälle) sind die von oben geplanten und verordneten Solidaritätsgedanken. Gefühlt entsteht in den meisten Fällen, wo jemand (oder gar der Staat) Gerechtigkeit vorschreiben will oder zu lautstark propagiert, dadurch meist mehr Ungerechtigkeit als vorher schon gegeben war.
Insofern lasse ich das gerne den Markt regeln, und sehe Ausnahmen nur bei grundlegender Infrastruktur, der Versorgung von chronisch Kranken, Pflegebedürftigen, Behinderten und eben echte Notfälle. Wenn jemand sagt, er hat genug zum Leben und bedarf keiner Hilfe, ist er normalerweise trotzdem noch durch allerlei Bürokratie an Staat und Gesellschaft gebunden. Ich sehe daher wenig Grund, ihm umgekehrt noch einen Arbeitszwang aufzuerlegen. Zumal er in den meisten Fällen, bereits vorher etwas getan haben dürfte, was ihn erst in die Lage versetzt hat, es nachher ruhiger anzugehen.