KIK, Kapitalismus und seine Mitarbeiter

da gab es schon soviele Firmen ... und, was ist passiert???
...weiterhin wird dort gearbeitet,trotz mobbing&co

Kc schrieb:Wenn es tatsächlich so schlechte Arbeitsbedingungen allgemein in der Firma gibt - nicht nur in einer Filiale oder bei einem Mitarbeiter - dann kann man nicht mehr von der Existenz von Einzelfällen sprechen.

Aber wenn Andere branchenübergreifend die gleichen Erfahrungen gemacht haben, wie zB. ich
und auch noch beruflich laufend Einblicke in das Innenleben vieler unterschiedlicher Betriebe,
oft bundesweit,
und oft das ganze Paket an Erfahrungen, manchmal nur Teilaspekte ...
manchmal fehlt auch bloß der Lohn ...

Dann wird doch die Kritik einfach zu groß , oder ?

Also, muss es doch bei Einzelfällen bleiben
und so wird es deshalb auch öffentlich dargestellt.

wow!
no comment, just see
http://www.austriantimes.at/news/General_News/2012-09-19/44253/Peeled_bananas_offered_by_common_sense_supermarket

buddel

@eckhart

Wieso muss es bei Einzelfällen bleiben?

Ich sehe das Problem von schlechter Bezahlung und extremer Arbeitsbelastung eher darin begründet, dass zu wenig Leute bereit sind, gemeinsam auf den Tisch zu hauen und zu sagen:,,Das lassen wir uns nicht mehr bieten! Wir arbeiten nicht Vollzeit für meinetwegen 5€ die Stunde und unbezahlte Überstunden!"

Meiner Meinung nach denken zu viele:,,Hm, naja, ich will ja den Job nicht verlieren...Immerhin hab ich Arbeit und immerhin bekomme ich ja noch ein bisschen Geld...".

Darauf setzen sicherlich auch die Unternehmen. Die wenigen Einzelnen, die dann wirklich dagegen aufbegehren wollen, werden schnell rausgeschmissen.


Daher müsste eine konzertierte Aktion her. Ich bezweifle, dass das Management z.B. von Kik einfach die gesammte Belegschaft in Deutschland oder in mehreren Bundesländern entlassen kann, wenn diese mit entsprechenden Beweisen an die Öffentlichkeit gehen.


Die Masse ist entscheidend.

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/mittagsmagazin/sendung/2012/envio-prozess-pcb-umweltvergiftung-100.html

...auch ein sehr schönes Bsp.!!!

@Kc , die meisten Kik Mitarbeiter haben Angst um ihren Arbeitsplatz und halten die Füße still. Auch mir geht es nicht anders. Es gab schon Fälle bei Kik, wo Mitarbeiter versuchten einen Betriebsrat zu gründen um auf die Mißstände aufmerksam zu machen, in der Hoffnung das sich etwas ändern würde. Was ist in weiterer Folge passiert? Die Bosse von Kik haben quasi die Filialen gestürmt mit neuer kompletten Filialbesetzung im Schlepptau und haben die Leute die in den Filialen tätig waren sofort gekündigt.

@Blackswan4279
Richtig, die Angst ist entscheidend.

Was fehlt, wenn Hartzer nicht jeden Job annehmen:
Es ist nicht genügend Angst vorhanden !

Ein generelles Problem.
@Kc
Die Masse hält nicht zusammen.
Aber Angst hat jeder Einzelne.

@Blackswan4279

Dadurch fühle ich mich bestätigt:

Das größte Problem ist, dass zu viele Angestellte nicht mehr bereit sind, für ihre Rechte zu kämpfen und zu sagen:

,,Jetzt ist Schluss! Unter dieser und jener Bezahlung, unter diesen und jenen Arbeitsbedingungen arbeiten wir nicht mehr!"


Diese Einstellung ,,naja, immerhin hab ich noch Arbeit und bekomme noch etwas Geld..." ist geradezu tödlich für Arbeitnehmerrechte.


Man kann doch nicht immer nur mit der Faust in der Tasche ruhig bei Seite stehen und alles hinnehmen.

...da gäbe es viele Bereiche um "jetzt ist Schluss!!" zu sagen...die erdrückenden Lebenshaltungskosten,Miete,Strom,Benzin,Wärme...die erdrückende Steuerlast...und und und

wo will man anfangen???

@Kc
Die Agenda 2010, das Lob an die Gewerkschaften für ihre "veranwortungsvolle" Lohnforderungszurückhaltung,
die darauf folgenden Gewerkschaftsaustritte, das Wirken der Christlichen Gewerkschaften,
und die Verheißungen des "Vorübergehend den Gürtel enger schnallens"
tragen eben Früchte.
Sollte nicht jeder für sich selbst sorgen ?

Die größte Angst ist ja auch das man auf das Jobcenter angewiesen ist wenn man kündigt und die drohen ja schon im Vorfeld mit Sanktionen wie z.B. 3 Monate Sperre u.s.w.! Da kann man doch nur noch mehr Angst kriegen.

Ich persönlich leide ja auch schon körperlich unter den Arbeitsbedingungen. Angefangen mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrasen, Kreislaufproblemen etc.

Ich bin auch der Meinung wenn sich alle zusammen raufen würden, das dann endlich mal was passieren würde. Aber wie gesagt, die Angst ist so groß das sich keiner traut.

eckhart schrieb:Sollte nicht jeder für sich selbst sorgen ?

Definitiv Nein!
GERADE dann nicht, wenn die Verhältnisse schlecht sind.

Die Menschen sind nur als Gemeinschaft wirklich stark, nicht als Einzelner.


Es kann doch nicht sein, dass man nur sagt:,,Das ist Scheiße...Die Bedingungen sind mies...Allen geht es schlecht..." - aber niemand bereit ist, für Verbesserungen zu kämpfen.

Stattdessen wird lieber mehr oder minder heimlich über die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung und die Steuerbelastungen usw. geschimpft, aber brav der Kopf unten gehalten.


Die Menschen in Deutschland sollten endlich wieder lernen, dass man seine Rechte nicht einfach so geschenkt erhält, sondern sie auch verteidigen und dafür kämpfen muss!


Einfach nur rumsitzen, schimpfen und drauf warten, dass dem Firmenboss und den Aufsichtsräten die drei Weihnachtsgeister erscheinen und sie einen wundersamen Sinneswandel durchleben kann es nicht sein.


Entweder engagiert man sich aktiv im Rahmen seiner Möglichkeiten und beim Anspruch des Problems oder man ist still.

Vielleicht klingt das jetzt hart und gemein. Oder man wird sagen:,,Wie naiv ist der Junge denn...".

Aber ich stehe zu dieser Einstellung. Man muss auch für seine Rechte einstehen.

@Kc
ich denke,
es genügt tatsächlich
sich passiv zu engagieren (ist das ein widerspruch in sich?)

man muss nicht aktiv werden,
man muss sich nur bewusst werden, dass all die aufforderungen nur angebote sind

buddel

@Blackswan4279

Von kündigen sagt doch keiner was.

Kündigen ist fast so falsch, wie überhaupt nichts tun.

Denn es bedeutet für die Bosse, dass ihre Arbeiter einfach austauschbar sind. Der eine Mitarbeiter ist weg - gut, wen kümmert es? Holen wir uns einen neuen. Das trifft die Firmenchefs nicht, solche symbolischen Kündigungen.

Es sei denn, es reichen mal die Mitarbeiter ganzer Bundesländer oder der Filialen in ganz Deutschland ihre Kündigung ein bzw. entsprechende Androhung, alle mit der gleichen Begründung.
Und dann auch noch öffentlich.

DAS trifft dann allerdings!


Das System lebt davon, dass die geringen Beschäftigten brav still sind.


Dass sie sich ihrer Macht bewusst werden, ist die größte Angst der Firmenchefs.

blackswan

also,wenn du dich wirklich nicht wohl fühls...dann lass dich wegen psychischer Probleme krankschreiben...das kannst Du dann durchziehen ,denn da können selbst die bei KIK nix machen.
wenn doch...Arbeitsgericht!!!...

und wenn du es ganz lange durchziehst...bekommst evtl. noch BU Rente

aber so weiterarbeiten...wäre für mich schändlich

@Kc

klingt schon komisch

...vor nicht all zu langer Zeit wurde man im Osten noch mit ...scheiss Zone ,...scheiss Kommunismus betitelt
und nun...werden die Gedanken von Marx und Engels verbreitet

:-)


so wie bei Kik...funktioniert die Marktwirtschaft.

Kc schrieb:ist die größte Angst der Firmenchefs.

Von der Dummdreistheit bis zur Angst ist es ein Lichtjahre weiter Weg, lehrt mich meine Lebenserfahrung ...

Aber Kündigung ist wirklich keine Lösung.
Damit würde sich nur bewahrheiten, "dass draußen 10 Andere warten ... "

@eckhart
der witz ist,
dass "da draussen" keine 10 anderen sind

es ist ein geben und nehmen
und diese balance auszutarieren ist ein immerwährender prozess

buddel

buddel schrieb:dass "da draussen" keine 10 anderen sind

natürlich nicht !
Aber Einen würden sie schon auftreiben, um das Gesicht nicht zu verlieren.
Notfalls aus ner anderen Filiale.

@planetx

Ich muss zugeben, dass ich von den Typen noch nicht viel gelesen habe :D

Was ich schreibe, sind meine persönlichen Überzeugungen.


@eckhart

Von Dummdreisheit kann man nicht sprechen bei den Firmenchefs, denke ich.
Sondern davon, dass sie voll drauf setzen, dass sich alle ihren Anweisungen fügen. Einsparungen, unbezahlte Überstunden Mehrarbeit, schlechtere Bedingungen... - solange die Mitarbeiter auch mitmachen, läuft alles.

Aber wenn diese Mitarbeiter mal in großer Zahl, in ihrer Masse ,,Nein" sagen und dazu stehen, dann sieht es für die entsprechenden Firmenchefs ganz düster aus.

Denn wenn ein gegebener Befehl nicht ausgeführt wird, dann verpufft er in der Luft.


Und genauso würde es sie treffen, wenn sie eben nicht einfach so beliebig Ersatz bekommen können.

Zum Beispiel, weil die neuen Mitarbeiter die gleiche Einstellung haben - nur zu vernünftigen Arbeitsbedingungen und angemessener Bezahlung wird gearbeitet.

Oder dadurch, dass die gesammte Belegschaft in mehreren Bundesländern oder sogar ganz Deutschland sich weigert, dieser Firmenpolitik zu folgen.

Das tut weh, das sorgt für verdammt miese Publicity, für Umsatzeinbußen und mehr.


Das ist die Macht der Mehrheit und der Masse.


Solange die Masse aber sich ihrer Macht nicht bewusst ist und brav das tut, was man ihr sagt, ist diese Macht wirkungslos.