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Altruismus und Egoismus
25.10.2013 um 15:18Altruismus (lat. alter ‚der Andere‘) bedeutet in der Alltagssprache „Uneigennützigkeit, Selbstlosigkeit, durch Rücksicht auf andere gekennzeichnete Denk- und Handlungsweise“, kann bis heute jedoch nicht allgemeingültig definiert werden. Der Begriff ist nach seinem "Schöpfer" Auguste Comte ein Gegenbegriff zu Egoismus und umfasst demnach eine Verhaltensweise, die einem Individuum zugunsten eines anderen Individuums mehr Kosten als Nutzen einbringt. Dieser Sichtweise widersprechen zahlreiche Autoren, wie beispielsweise Charlie L. Hardy und Mark van Vugt oder David Miller und David Kelley, die gezeigt haben, dass altruistisches Handeln zwar nicht mit einem unmittelbaren Nutzen oder Gegenwert verknüpft sein muss, aber schließlich – auf lange Sicht – der Vorteil des Handelnden größer ist als die aufgewandten Kosten. Andere Wissenschaftler wie Jonathan Seglow legen in ihrer Definitionsvariante dar, dass Altruismus nicht erzwungen werden kann, ohne seinen altruistischen Charakter zu verlieren. Daraus wird geschlossen, dass altruistisches Verhalten eine freiwillige Handlung und somit eine freie Entscheidung des Handelnden darstellt.Wikipedia: Altruismus
Altruistische Verhaltensweisen wurden – mit Hilfe der jeweils gewählten Begriffsdefinition bzw. erdachten Interpretation – bei Menschen und anderen Tieren "nachgewiesen"; eine 2009 publizierte Studie schrieb Altruismus auch Pflanzen zu, und 2010 wurde in der Zeitschrift Nature altruistisches Verhalten bei Bakterien beschrieben. Altruismus ist nach einer weiteren Definitionsvariante nicht zwingend willentlich, moralisch, idealistisch oder normativ begründet, sondern kann auch Bestandteil des angeborenen Verhaltens eines Individuums sein. Eine andere, eingeschränktere Interpretation von Altruismus ist – bei Anwendung einer Definition ausschließlich für den Menschen – die "willentliche" Verfolgung der Interessen oder des Wohls anderer oder des Gemeinwohls. Altruistisches Handeln wird auch mit selbstlosem Handeln gleichgesetzt. Dabei bleibt der Aspekt des Ziels der Handlungen, die aus Selbstlosigkeit erfolgen, unberücksichtigt. Die Auffassung als Selbstlosigkeit betont stattdessen die Zurückstellung eigener Anliegen bis hin zur Selbstaufopferung. Die erlebte Aufhebung und Interessenbalance zwischen Egoismus und Altruismus wird auch als Liebe bezeichnet. Neben Selbstlosigkeit ist Uneigennützigkeit ein weiteres Synonym für Altruismus. Die Sozialpsychologie spricht auch von prosozialem Verhalten.
Individualismus und Selbstverwirklichung schließen Altruismus nicht aus. Die altruistische Einstellung und entsprechendes Handeln kann wesentlicher Bestandteil des Selbstverwirklichungsstrebens sein. Altruismus ist dann Ausdruck des Selbst, das sich mit anderen Menschen verbunden weiß. Individualistischer Altruismus ist freiwillig, als Ausdruck, Bestätigung oder Gestaltung des Selbst gewollt, ohne Nötigung durch soziale und moralische Normen. Das kann zum Beispiel dann gegeben sein, wenn sich ein Mensch ehrenamtlich für karitative Zwecke engagiert oder in einer Hilfsorganisation wie der Freiwilligen Feuerwehr unentgeltlich seinen Mitmenschen hilft, selbst wenn er dafür um zwei Uhr nachts aus dem Bett muss, um einen Brand zu bekämpfen.
Wikipedia: Solidarität
Wikipedia: Kommunismus
Egoismus (griechisch /lateinisch ego ‚ich‘) bedeutet „Eigennützigkeit“. Das Duden-Fremdwörterbuch beschreibt Egoismus als „Ich-Bezogenheit“, „Ich-Sucht“, „Selbstsucht“, „Eigenliebe“.Wikipedia: Egoismus
Egoismen (Plural) sind demnach Handlungsweisen, bei denen einzig der Handelnde selbst die Handlungsmaxime bestimmt. Dabei haben diese Handlungen zumeist uneingeschränkt den eigenen Vorteil des Handelnden zum Zweck. Wenn dieser Vorteil in einer symbiotischen Lebenshaltung zugleich auch der Vorteil anderer ist, dann sind diese Handlungen ethisch voll legitimiert. Meist aber wird ein Egoist als ein kurzsichtig Handelnder im Sinne eines Raffgieregoisten verstanden, der es kaum akzeptieren kann, wenn andere Menschen ihm gegenüber sich ebenso raffgierig zeigen. Der Raffgieregoist räumt sich selbst also mehr Freiheiten ein, als er anderen zugesteht.
„Egoismus“ wird meistens abwertend als Synonym für rücksichtsloses Verhalten verwendet und als „unanständig“ beurteilt. Der Begriff beschreibt dann die Haltung, ausschließlich äußerliche persönliche Interessen zu verfolgen ohne Rücksichtnahme auf die Belange oder sogar zu Lasten anderer. Egoismus wird in diesem Zusammenhang als Gegenteil von Altruismus und Solidarität kritisiert, was allerdings nur dann zutrifft, wenn bei der Beurteilung des Handelns der innere Nutzen gar nicht in Betracht gezogen wird.
Umgekehrt existiert die Auffassung, dass Altruismus erst durch das Erlangen des eigenen Wohls möglich ist, etwa analog zu der Regel, die bei Rettungseinsätzen gilt, dass der Eigenschutz die erste Maßnahme der Ersten Hilfe ist, oder wie bei dem bekannten Bibelzitat: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Die negative Sicht auf den Egoismus als Egomanie steht im Kontrast zu einer positiven Wertung eines "gesunden" Egoismus, die im Ethischen Egoismus philosophisch ausgearbeitet ist. Eine wertungsfreie Auffassung ist die faktische Behauptung des Psychologischen Egoismus, dass alle Menschen de facto egoistisch handelten. Ebenfalls wertfrei ist das wirtschaftswissenschaftliche Modell des Homo oeconomicus.
Unter dem Begriff „Reziproker Altruismus“ wird versucht, das Zusammenspiel zwischen egoistischem Verhalten und Altruismus zu erörtern, wobei davon ausgegangen wird, dass egoistisches Verhalten altruistisch sein kann.
Beim objektiven Ansatz werden die Folgen menschlichen Handelns bewertet, weil man davon ausgeht, dass die wahren Absichten menschlichen Tuns nur schwer oder gar nicht ermittelbar sind. Von positivem Egoismus spricht man daher, wenn die Folgen selbstbezogenen Denkens und Verhaltens objektiv einen allgemeinen Nutzen haben und Einzelnen nicht schaden. Insbesondere dem Wettbewerbsgedanken liegt diese positive Auffassung von Egoismus zugrunde. Dieser Egoismus beschreibt die antreibenden, wohlstands- und damit allgemeinwohlfördernden Auswirkungen selbstbezogenen Denkens.
Ein weiteres Phänomen des positiven Egoismus ist „kooperativer Egoismus“, der vor allem in den USA zu beobachten ist: Diejenigen Personen, die sich am meisten für egoistische Werte wie Karriere und Selbstverwirklichung einsetzen, sind häufig zugleich diejenigen, die kommunale Aktivitäten hoch bewerten und einen großen Teil ihrer Freizeit für andere verbringen. Der kooperative Egoismus wird auch als "altruistischer Individualismus" bezeichnet. Dies zeigt, dass positiv egoistische Motive mit altruistischen Zielen verschwimmen können.
Der „Objektivismus“ von Ayn Rand beschreibt einen sogenannten „rationalen“ Egoismus, der von seinen Vertretern als vernünftiges und produktives Handeln zum eigenen Nutzen und unter Wahrung der negativen Schutzrechte anderer Individuen dargestellt wird. Diese Rechte schützen im Wesentlichen Leben, Freiheit und Eigentum im Sinne einer Abwehr von physischer Gewalt; ein Schutz vor struktureller Gewalt fehlt hingegen im „Objektivismus“.
Wikipedia: Objektivismus (Ayn Rand)
Wikipedia: Libertarismus
Dieses Thema soll sich um diese zwei polaren und scheinbar gegensätzlichen Kräfte im Menschen und seiner Gesellschaft drehen, vom zwischenmenschlichen bis zum gesellschaftlichen Zusammenleben. Ich selbst bin inzwischen der Meinung das es keine Einteilung der Welt in "Gut" oder "Böse" gibt, sondern nur zwei Pole existieren zwischen Altruismus, also der Selbstlosigkeit und dem Egoismus der Eigennützigkeit, die meisten Menschen schweben zwischen diesen Polen und auf beiden Seiten gibt es moralische und amoralische Prinzipien, beide haben positives und negatives.
In unserer Welt bestimmen diese beiden Eigenschaften das Bild der Gesellschaft und die instabilsten oder inhumansten Gesellschaften sind die, die eines der beiden bis ins Extrem übersteuern, sprich puren Altruismus oder Egoismus propagieren, Nächstenliebe bis zur Selbstaufgabe und Eigennutz bis zur sozialen Isolation.
Denkt ihr man könnte damit beginnen diese Gesellschaft nach diesen philosophischen Grundsätzen besser zu verstehen und vielleicht auch etwas besser zu erkennen wie man diese Gesellschaft somit angenehmer gestalten könnte? Sprich die Ursachen für bestimmte gesellschaftliche oder individuelle Probleme zu erkennen? Ich selbst bin der Meinung es gibt keine Eindeutigkeiten in der Welt der Menschen, jeder ist irgendwie und irgendwann mal zwischen diesen Prinzipien hin und hergerissen. Wenn man einfach beginnt zu handeln kann es zum Selbstläufer werden hab ich gemerkt, z.B. Hilfsbereitschaft steigt wenn man sich selbst einfach etwas mehr zurücknimmt und erkennt das man nur ein kleiner Teil dieser Gesellschaft ist, jedoch seine Individualität auch genießen möchte, nur eben irgendwie einen Kompromiss zwischen beiden Aspekten zu gewinnen. Um anderen helfen zu können braucht man einfach einen offenen Geist, nen bissel Vertrauen und auch einen Funken Selbstlosigkeit, jedoch darf man unter keinen Umständen gleiches von anderen erwarten, denn wenn man dies tut führt das automatisch zu einer Frustration, man verliert gänzlich sein Vertrauen in andere Menschen und droht sogar zum Nihilisten zu werden, bei einem extremen Egoismus droht eben auch die soziale Isolation, im anderen Extrem der reinen Nächstenliebe kann die Selbstaufgabe entstehen, was auch wieder zu starken psychischen Problemen führen kann. Die Selbstbestimmung und die Selbstauflösung eben, dabei sind beide irgendwie auch interessante Lebenserfahrungen.
Die meisten Religionen und politischen Ideologien wie Sozialismus und Kommunismus fordern einen gesellschaftlichen Altruismus, die kapitalistische, individualistische Gesellschaft einer Freien Marktwirtschaft fordert zwar nichts vom einzelnen, doch begünstigt sie egoistische Menschen und die Ellenbogengesellschaft die soziale Bindungen kaum noch berücksichtigt. Die beiden Extreme eben entweder der Mensch ist absolut eingespannt in ein Kollektiv oder eine Kommune oder er ist sozial total isoliert und nur für sich selbst verantwortlich. Eine Art Kompromiss stellt die soziale oder sozialistische Marktwirtschaft dar in einem demokratischen Gefüge, in der es Genossenschaften und Gewerkschaften, große Bands auf der einen Seite gibt und auf der anderen Einzelunternehmer, selbstständige und eben die Solokünstler. In welcher dieser Gesellschaften lebt ihr lieber oder fühlt euch wohler? Wie handelt ihr selbst?
Wie denkt ihr über beide Seiten und Eigenschaften? Denkt ihr eine Gesellschaft könnte einen gesunden Kompromiss etablieren, einen der die Gesellschaft wieder zu neuen Entwicklungen motiviert und inspiriert? Ich denke jedenfalls beides ist im Leben wichtig, es ist nur eine Frage wie man sich selbst und andere sieht.
Dieses Thema knüpft praktisch an diese Themen an und verknüpft sie:
Kollektivismus und Individualismus
Aufklärung über den Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus
Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression
Illuminatismus und die Selbstbestimmung