bug schrieb:erstaunlich wie man begriffe soweit zerlegen und umbiegen kann bis man selbst der meinung ist das es sich um positive Dinge handelt.
Jap wenn man keine Ahnung von der Materie hat und bei diesen Begriffen an Stalin denkt ist das auch kein Wunder das man wie du negativ darüber denkt! Einfache Rechnung. Stalin war KEIN Kommunist und nicht mal ein Sozialist, er war ein Nationalist der die UdSSR in eine nationale Isolation getrieben hat und damit den Grundstein für den Kalten Krieg gelegt hat, was die absolute Umkehrung des revolutionären Gedanken war, auch dir noch ein Zitat damit du es verstehst:
Trotzki verteidigte gemäß seiner Theorie der permanenten Revolution, der theoretischen Basis seines Lebenswerkes, die Parole der Weltrevolution, die auf der Analyse Marx' fußte, dass in einer internationalen Produktionsweise jeder Gedanken an das längerfristige Überleben einer autarken Wirtschaftsorganisation ein Hirngespinst sei. Im Gegensatz zu Stalin hielt er den Sozialismus im nationalen Rahmen gerade in einem so rückständigen Bauernland wie Russland für unmöglich: „»Glauben Sie etwa«, erwiderten mir in den Jahren 1905 bis 1917 dutzende Male die Stalins, Rykows und alle sonstigen Molotows, »daß Russland für die sozialistische Revolution reif ist?« Darauf habe ich stets geantwortet: Nein, das glaube ich nicht. Aber die Weltwirtschaft als Ganzes und vor allem die europäische Wirtschaft ist für die sozialistische Revolution völlig reif.“ (Trotzki, Die permanente Revolution).
Mit anderen Worten noch KEIN Staat dieser Welt war reif für einen solchen Systemchange und ALLE der bisherigen Realsozialistischen Staaten waren Despotensysteme! Man muss es erst begreifen und verstehen das eben genau das der Punkt ist warum man heute diese eindimensionale Sichtweise über diese Thematik hat wie die deine!
Puschelhasi schrieb:Nehmen wir mal an ...ihr habt jetzt in sagen wir mal , was weiss ich Belgien eine solche Revolution durchgedrückt, und nun habt ihr sagen wir mal 5 Mio Restbevölkerung, die nicht geflüchtet oder sonstwas sind.
Und ihr habt die Garantie der UNO dass man Euch 10 Jahre unbehelligt machen lässt.
Wie verhindert ihr also dass eine radikale Gruppe innerhalb Belgiens die Macht übernimmt?
In einem einzelnen Land macht das keinen Sinn, jedoch wäre Belgien als Beispiel ideal für einen Step by Step Change, da dieses Land eine recht gute Infrastruktur besitzt, das gilt für alle Staaten in Nord- und Kerneuropa!
Die einzigen die sich gegen solch eine "Revolution" stellen würden wären unaufgeklärte, Reaktionäre oder eben treue und gut bezahlte Schafe des Systems. Um es mal ganz plakativ zu formulieren.
Eine Revolution in einem entwickelten Land, mit entwickelter Infrastruktur, mit durchschnittlich recht guter Bildung und möglichst vielen rationalen Menschen würde gänzlich anders verlaufen als einst in Russland, wo man es mit einem feudalen Agrarstaat mit Monarchie zutun hatte, kaum eine Infrastruktur besaß, kaum flächendeckende Bildung hatte und nur ein extrem schlechtes gesellschaftliches Gefüge hatte, da war blutiger Streit vorprogrammiert.
Man konnte es an der DDR sehen, dieser Staat war recht gut entwickelt wenn es um Bildung und Infrastruktur ging (im Vergleich zu Russland), die Menschen waren sehr gebildet und konnten rational handeln. Auch die Menschen die dem System verpflichtet waren konnten so rational denken das sie ein Blutvergießen verhindern konnten, daraus folgte eine friedliche Revolution und das ende eines isolationistischen Systems, das fern des sozialistischen und kommunistischen Gedanken war.
Puschelhasi schrieb:Ich rede jetzt nicht von dem später von Stalin aufgesetztem Trotzkusmus
Ähm ich hoffe dir ist klar das der "Trotzkismus" GEGEN den Stalinismus gerichtet war? Der Stalin hat die UdSSR in eine nationalistische Isolation getrieben, der Trotzkismus wollte einen internationalistischen Weg gehen, Step by Step und nicht durch Expansion sondern durch rationale Umstrukturierungen und Reformen, eben eine Art permanente "Revolution", die ich inzwischen als "Systemevolution" verstehe.
Puschelhasi schrieb:sondern schlicht von der Machtergreifung der Bolschewiki unter der Führung von Trotzki nach der erstmal ja durchaus eher anarchistisch strukturierten zweiten Revolution.
Kennst du überhaupt den Unterschied zwischen Stalin und Trotzki???
Du willst oder kannst es nicht verstehen oder? Russland ist ein absolut schlechtes Beispiel! Es ist ein gescheitertes Projekt, zum 10.000sten Mal:
Trotzki verteidigte gemäß seiner Theorie der permanenten Revolution, der theoretischen Basis seines Lebenswerkes, die Parole der Weltrevolution, die auf der Analyse Marx' fußte, dass in einer internationalen Produktionsweise jeder Gedanken an das längerfristige Überleben einer autarken Wirtschaftsorganisation ein Hirngespinst sei. Im Gegensatz zu Stalin hielt er den Sozialismus im nationalen Rahmen gerade in einem so rückständigen Bauernland wie Russland für unmöglich: „»Glauben Sie etwa«, erwiderten mir in den Jahren 1905 bis 1917 dutzende Male die Stalins, Rykows und alle sonstigen Molotows, »daß Russland für die sozialistische Revolution reif ist?« Darauf habe ich stets geantwortet: !!!!!!Nein!!!!!!!, das glaube ich nicht. Aber die Weltwirtschaft als Ganzes und vor allem die !!!!!!!!europäische!!!!!! Wirtschaft ist für die sozialistische Revolution völlig reif.“ (Trotzki, Die permanente Revolution). (ich kann es immer wieder posten, sogar 2 Mal in einem Beitrag und immer wieder scheint es ignoriert zu werden, dabei ist das die Basis für das historische Verständnis warum das Projekt der Revolution in solch Staaten gescheitert ist!)
Um eine erfolgreiche und FRIEDLICHE Revolution zu ermöglichen muss die Bevölkerung flächendeckend gebildet, rational und geduldig sein, alles andere führt zu dem Prinzip der blutigen Revolution. Ein Staat und ein Volk müssen reif für einen solchen Wandel sein, wenn es das nicht ist mündet es in einen Despotismus weil sich dann versucht ein "stärkerer" an die Spitze zu setzen. Despotismus ist das absolute Gegenteil vom Anarchismus, Kommunismus und dem demokratischen Sozialismus. Alle Systeme der Vergangenheit die gescheitert sind, waren noch nicht reif für ein derartiges System. Kerneuropa ist es inzwischen aber und sogar überreif! Es darf nur nicht in einen nationalen Isolationismus kippen, wenn doch dann gute Nacht Europa!
Die goldene Regel: Eine Revolution ist nur dann erfolgreich, wenn sie auf reifem Boden gedeiht, auf einem möglichst gesunden Boden! Es braucht Bildung, Netzwerke und Infrastruktur, sonst macht es keinen Sinn und mündet in einer blutigen Revolution bei der sich Primaten die Schädel einhauen ohne zu merken das sie damit den Gedanken der Revolution zerstören!
So und ich wünsch hier nun auch eine gute Nacht
;)