Dritte Metro-Attentäterin in Litauen abgefangen?
Vilnius/Moskau. Möglicherweise sollte sich am 29. März eine dritte Selbstmordattentäterin in der Moskauer Metro in die Luft sprengen. Diesen Verdacht hegen litauische Ermittler, nachdem eine verdächtige 20-Jährige am Tag vor den Metro-Anschlägen in Vilnius festgenommen worden war.
Im Gepäck der jungen Frau namens Elge (der Nachname wurde nicht genannt) haben sich Pläne des Moskauer Metro-Netzes sowie Anleitungen zur Anwendung von Sprengsätzen befunden, berichteten litauische Medien.
Die Verhaftung sei drei Wochen lang vor der Öffentlichkeit verheimlicht worden, da der Verdacht besteht, dass die Frau mit den Moskauer Metro-Attentaten zu tun habe. Möglicherweise hätte sie sich ebenfalls dort in die Luft sprengen sollen.
Die Frau habe sich mehrfach ohne Nennung von Gründen um die Erteilung eines russischen Visums bemüht, weshalb sie bereits Verdacht bei den Geheimdiensten erregte. Andererseits war sie in den letzten Monaten wegen scharfer antirussischer Aussagen auf Internetforen aufgefallen. Auch seien ihre Telefongespräche abgehört worden, was letztlich Anlass zu der Verhaftung wegen Terror-Verdacht gegeben habe.
Die junge Litauerin habe sich 2007 von Zuhause abgesetzt und sei vorübergehend zu einer tschetschenischen Familie in eine deutsche Kleinstadt gezogen, wo sie als Hausangestellte gearbeitet habe.
Später sei sie nach Litauen zurück gegangen, habe dort viel Kontakt mit Leuten aus dem Nordkaukasus gehabt und auch den Koran studiert.
Angeblich, so litauische Medien, soll sie auch einen Verlobten gehabt haben, der vor etwa einem Jahr im Nordkaukasus ums Leben kam.
http://www.aktuell.ru/russland/news/dritte_metro-attentaeterin_in_litauen_abgefangen_26766.html (Archiv-Version vom 23.04.2010)