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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

87 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Wissenschaft, Welt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 18:05
Zitat von dotsdots schrieb:Die Frage, warum es etwas gibt und nicht nichts, kann ja nur von einem Lebewesen gestellt werden, dass in einem Universum lebt, in dem es "etwas" gibt. Gäbe es rein hypothetisch ein Universum in dem Nichts existiert, dann kann auch kein Beobachter diese Frage stellen und nicht nur das.
Stimmt, beantwortet aber lediglich die Frage nach dem Ob, nicht die Frage nach dem Warum. Beispiel: Jemand zielt auf mich mit einem Gewehr, drückt ab, aber verfehlt. Dann kann ich mir die Frage, warum er verfehlt hat, zwar auch nur deshalb stellen, weil er eben verfehlt hat, aber das beantwortet eben nur die Frage, ob er verfehlt hat, nicht die Frage, warum er verfehlt hat.
Zitat von dotsdots schrieb:Um ein "Nichts" überhaupt definieren zu können, muss man ihm doch zwangsläufig irgendwie Eigenschaften zuweisen, oder sehe ich das falsch?
Ja, siehst du falsch. Eine gängige Definition wäre etwa: Abwesenheit von allem.

Aber wie gesagt, ergibt sich die Bedeutung von Begriffen aus deren Verwendung, und Sätze müssen ja auch dann noch sinnvoll sein, wenn es keine Definitionen gibt oder - wie bei kleinen Kindern, die das Sprechen lernen - keine Definitionen bekannt sind.

Außerdem ist es an und für sich schon falsch, den Begriff 'nichts' groß zu schreiben als 'Nichts'. Das macht es zum Substantiv, womit man im Deutschen bereits etwas irgendwie Gegenständliches suggiert und was dann häufig zu Fehlschlüssen verleitet (Stichwort: Reifikation).
Zitat von dotsdots schrieb:Existiert ein Universum, dass aus "nichts" besteht überhaupt? Meine intuitive Antwort lautet "Nein.
Na ja, da müsste man jetzt bspw. fragen, was genau unter "Universum" zu verstehen ist...
Zitat von dotsdots schrieb:Vielleicht fehlt uns schlicht ein oder mehrere Sinne, die notwendig wären, um überhaupt das Konzept des "Nichts" vollständig begreifen zu können.
Sehe ich nicht so. Habe ja Beispielsätze gebracht, die selbst für Kinder verständlich sind. So schwierig kann es mit dem Konzept hinter 'nichts' also nicht sein. Man darf halt den Begriff 'nichts' nicht überstrapazieren und mit irgendwelchen metaphysischen Bedeutungen überladen wollen.
Zitat von dotsdots schrieb:Edit: Jetzt haben wir uns beide auf Herrn Krauss bezogen:)
Ja, Lawrence Krauss wurde ja vor ein paar Jahren ziemlich populär mit seinem Werk, von dem ich wegen seinem Taschenspielertrick aber nicht viel halte. Erinnere mich auch noch an die eine oder andere interessante Debatte aus der Zeit damals, etwa die hier:
Youtube: 2013 Isaac Asimov Memorial Debate: The Existence of Nothing
2013 Isaac Asimov Memorial Debate: The Existence of Nothing
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Geht aber halt mal eben fast zwei Stunden. Da durchgängig konzentriert zuzuhören und den ganzen Gedankengängen zu folgen, ist leider nicht so einfach. Durchaus interessant bspw. auch der Standpunkt von Jim Holt, der in etwa sagt: Möglich wäre, dass absolut nichts existiert, aber auch, dass buchstäblich alles existiert. Und die Wirklichkeit bildet quasi mehr oder weniger eine Art "Durchschnitt" davon.


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 18:08
Hui! wat?
Macht Euch selbst den Gefallen das Nichts, nicht mit «nichts» an Bestehendem gleichzusetzen.


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 18:19
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:nichts ist einfach nichts.
ach, wenn es doch nur so einfach wäre:)
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Stimmt, beantwortet aber lediglich die Frage nach dem Ob, nicht die Frage nach dem Warum. Beispiel: Jemand zielt auf mich mit einem Gewehr, drückt ab, aber verfehlt. Dann kann ich mir die Frage, warum er verfehlt hat, zwar auch nur deshalb stellen, weil er eben verfehlt hat, aber das beantwortet eben nur die Frage, ob er verfehlt hat, nicht die Frage, warum er verfehlt hat.
Ja ich verstehe deinen Punkt und er leuchtet mir auch.
Der Unterschied den ich sehe ist, dass bei deinem Bespiel 2 klar definierte Zustände gibt
1) verfehlt
2) getroffen

Nun ist das aber bei der Frage hier im Thread anders.
Vielleicht gibt es den Zustand des "Nichts" nicht, womit sich unter Umständen die Frage nach dem "entweder" "oder" auch nicht stellt.
Verstehst du, was ich meine?
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Abwesenheit von allem.
..Aber solange man einen Diskurs darüber führen kann, besteht ja schon mal keine Abwesenheit eines Diskurses:)
Ironie off.
Aber grundsätzlich finde ich die Definition schon gut. Die Abwesenheit von allem.


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 18:43
Zitat von dotsdots schrieb:Nun ist das aber bei der Frage hier im Thread anders.
Vielleicht gibt es den Zustand des "Nichts" nicht, womit sich unter Umständen die Frage nach dem "entweder" "oder" auch nicht stellt.
Verstehst du, was ich meine?
Nein, denn es fehlt ja nach wie vor die Begründung dafür, dass es den von dir genannten "Zustand" nicht gibt.


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15.01.2025 um 19:22
Aus dem Nichts entstehen enthält den Wert von Vorhanden sein dessen, aus dem entstehen kann. Siehe Vakuumfluktuation.

Wikipedia: Vakuumfluktuation

Von Bestehen der Vakuumfluktuationen zu hin, bzw. das Universum aus dem Nichts Creatio ex nihilo entstand, alles hat eine Ursache. Hingegen Ex nihilo nihil fit besagt, aus nichts entstehe auch nichts


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

25.01.2025 um 17:29
Zitat von DonFungiDonFungi schrieb am 15.01.2025:Vakuumfluktuationen
Daran sieht man mal wieder, wie nah Physik und Philosophie einander sind bzw. sich verschränken.
Doch: Geht es hier im Thread um Physik, oder geht es um Philosophie?
Allein schon die ersten Sätze in einem Wiki-Artikel sind demjenigen Geist, der physikalisch nicht geschult ist, kaum zugänglich:
Vakuumfluktuation bzw. Quantenfluktuation, Vakuumpolarisation und virtuelles Teilchen sind Begriffe aus der Quantenfeldtheorie. Sie bezeichnen bestimmte mathematische Ausdrücke, die in den Summanden einer Reihe auftauchen, wenn eine Energie oder eine Übergangsamplitude mit den Mitteln der quantenmechanischen Störungstheorie berechnet wird. Zwecks besserer Veranschaulichung beschreibt man diese Ausdrücke so, als ob die darin vorkommenden Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren und weitere Faktoren für wirklich in der Zeit ablaufende Prozesse stünden. Gelegentlich wird diese Sprechweise aus der quantenmechanischen Energie-Zeit-Unschärferelation heraus begründet in dem Sinne, dass sie für unbeobachtbar kurze Zeit erlaubt seien.[1] Zu beachten ist, dass mit Vakuum in diesem Zusammenhang nicht der von jeglicher Materie und Energie entleerte Raum gemeint ist, sondern der quantenmechanische Zustand niedrigst möglicher Energie (Grundzustand). Als Energieeigenzustand zeigt er keinerlei beobachtbare zeitliche Veränderung, insbesondere keine zeitliche Fluktuation. Dass er der Zustand niedrigst möglicher Energie ist, bedeutet hier, dass man z. B. kein wirklich nachweisbares Teilchen (oder Energiequant) daraus entfernen kann.



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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

28.01.2025 um 14:19
Hier wird ja mehr über das "Wie" statt dem "Warum" spekuliert. Auf ersteres kann sicherlich nur die Physik Antworten geben, da aber auch nur in einem gewissen Rahmen je nach Erkenntnisstand aus der Teilchen- und Astrophysik.

Warum-Fragen sind eigentlich immer etwas rein philosophisches, dafür allerdings auch viel zu unkonkret. Es gibt kein wirkliches Darum auf das Warum, das ist letztendlich eine Glaubens- oder Erkenntnisfrage, wie man sich das dann beantwortet. Objektiv und rein naturwissenschaftlich betrachtet gibt es jedenfalls kein wirklich konkretes Darum. Es gibt nur Möglichkeiten, Potenziale und eben gewisse Impulse, die sich in der Natur, im Leben, der Evolution und auch den wissenschaftlichen, technischen, kulturellen, zivilisatorischen Entwicklungen widerspiegeln. Am Ende ist es vielleicht die Kreativität und das Spiel mit den Möglichkeiten, wie auch das Erkennen des eigenen Potenzials, was als Darum reichen könnte.

Ich selbst bin da jedoch eher nihilistisch/existentialistisch und bezweifle, dass es einen objektiven Existenzsinn und einen spezifischen Grund für die Existenz gibt. Das allein lässt sich nur subjektiv für jeden selbst klären und erkennen.

Das "Nichts" ist eh für viele schwer vorstellbar, aber ich vergleiche es mit dem, was sich außerhalb unseres Sichtfeldes befinden, wo wir "blind" sind, das ist weder dunkel noch hell, noch farbig, da ist in unserer Wahrnehmung einfach nichts. Daher gehe ich auch davon aus, das Alles und das Nichts, sind im Grunde miteinander verwoben, da wo etwas aufhört, beginnt das Nichts, ohne klare Grenzen zu haben. Doch das bezieht sich nicht auf das Vakuum des Alls, denn das ist ja noch "etwas", ich meine eher das, was eben nicht da ist, da spielen auch Zeit und Raum keine Rolle. Das entzieht sich eben unserer Wahrnehmbarkeit und man kann es auch gedanklich nicht erfassen. Jetzt ist die Frage, was ist "nach" dem Tod? Wenn es kein Jenseits gibt, dann nur die Nichtexistenz, die Nichtwahrnehmung, das Nichtbewusstsein, der gedankenlose Traum und der traumlose, endlose Schlaf. Das kommt dem "Nichts" dann im Kern sehr nahe. Der Tod und das Nichts sind mit Allem und dem Leben verflochten. Sein und Nichtsein, wie es schon Shakespeare zum Grübeln brachte.

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