Noumenon
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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?
15.01.2025 um 18:05dots schrieb:Die Frage, warum es etwas gibt und nicht nichts, kann ja nur von einem Lebewesen gestellt werden, dass in einem Universum lebt, in dem es "etwas" gibt. Gäbe es rein hypothetisch ein Universum in dem Nichts existiert, dann kann auch kein Beobachter diese Frage stellen und nicht nur das.Stimmt, beantwortet aber lediglich die Frage nach dem Ob, nicht die Frage nach dem Warum. Beispiel: Jemand zielt auf mich mit einem Gewehr, drückt ab, aber verfehlt. Dann kann ich mir die Frage, warum er verfehlt hat, zwar auch nur deshalb stellen, weil er eben verfehlt hat, aber das beantwortet eben nur die Frage, ob er verfehlt hat, nicht die Frage, warum er verfehlt hat.
dots schrieb:Um ein "Nichts" überhaupt definieren zu können, muss man ihm doch zwangsläufig irgendwie Eigenschaften zuweisen, oder sehe ich das falsch?Ja, siehst du falsch. Eine gängige Definition wäre etwa: Abwesenheit von allem.
Aber wie gesagt, ergibt sich die Bedeutung von Begriffen aus deren Verwendung, und Sätze müssen ja auch dann noch sinnvoll sein, wenn es keine Definitionen gibt oder - wie bei kleinen Kindern, die das Sprechen lernen - keine Definitionen bekannt sind.
Außerdem ist es an und für sich schon falsch, den Begriff 'nichts' groß zu schreiben als 'Nichts'. Das macht es zum Substantiv, womit man im Deutschen bereits etwas irgendwie Gegenständliches suggiert und was dann häufig zu Fehlschlüssen verleitet (Stichwort: Reifikation).
dots schrieb:Existiert ein Universum, dass aus "nichts" besteht überhaupt? Meine intuitive Antwort lautet "Nein.Na ja, da müsste man jetzt bspw. fragen, was genau unter "Universum" zu verstehen ist...
dots schrieb:Vielleicht fehlt uns schlicht ein oder mehrere Sinne, die notwendig wären, um überhaupt das Konzept des "Nichts" vollständig begreifen zu können.Sehe ich nicht so. Habe ja Beispielsätze gebracht, die selbst für Kinder verständlich sind. So schwierig kann es mit dem Konzept hinter 'nichts' also nicht sein. Man darf halt den Begriff 'nichts' nicht überstrapazieren und mit irgendwelchen metaphysischen Bedeutungen überladen wollen.
dots schrieb:Edit: Jetzt haben wir uns beide auf Herrn Krauss bezogen:)Ja, Lawrence Krauss wurde ja vor ein paar Jahren ziemlich populär mit seinem Werk, von dem ich wegen seinem Taschenspielertrick aber nicht viel halte. Erinnere mich auch noch an die eine oder andere interessante Debatte aus der Zeit damals, etwa die hier:
2013 Isaac Asimov Memorial Debate: The Existence of Nothing
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Geht aber halt mal eben fast zwei Stunden. Da durchgängig konzentriert zuzuhören und den ganzen Gedankengängen zu folgen, ist leider nicht so einfach. Durchaus interessant bspw. auch der Standpunkt von Jim Holt, der in etwa sagt: Möglich wäre, dass absolut nichts existiert, aber auch, dass buchstäblich alles existiert. Und die Wirklichkeit bildet quasi mehr oder weniger eine Art "Durchschnitt" davon.