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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

85 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Wissenschaft, Welt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 01:46
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Wie kommst du darauf dass diese Annahme die logische sinnvollste ist ?
Angenommen, ich würde das damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
SpoilerUnd das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
Und das dann wiederum damit begründen, dass [hier beliebige Begründung einsetzen]...
(ad infinitum)


Hätte ich dann eine Begründung geliefert? Oder würde ich nicht viel eher das Problem der Begründung ins Unendliche verschieben?

Aber gerne noch eine Analogie:

Angenommen, du siehst einen umfallenden Dominostein.
Und nun fragst du mich, warum der umgefallen ist.
Und dann sage ich dir: Weil davor auch schon ein Dominostein stand, der umgefallen ist.
Nun fragst du dich, warum denn der Dominostein davor umgefallen ist.
SpoilerUnd dann sage ich dir: Weil davor auch schon ein Dominostein stand, der umgefallen ist.
Nun fragst du dich, warum denn der Dominostein davor umgefallen ist.
Und dann sage ich dir: Weil davor auch schon ein Dominostein stand, der umgefallen ist.
Nun fragst du dich, warum denn der Dominostein davor umgefallen ist.
Und dann sage ich dir: Weil davor auch schon ein Dominostein stand, der umgefallen ist.
Nun fragst du dich, warum denn der Dominostein davor umgefallen ist.
Und dann sage ich dir: Weil davor auch schon ein Dominostein stand, der umgefallen ist.
Nun fragst du dich, warum denn der Dominostein davor umgefallen ist.
Und dann sage ich dir: Weil davor auch schon ein Dominostein stand, der umgefallen ist.
Nun fragst du dich, warum denn der Dominostein davor umgefallen ist.
Und dann sage ich dir: Weil davor auch schon ein Dominostein stand, der umgefallen ist.
Nun fragst du dich, warum denn der Dominostein davor umgefallen ist.
Und dann sage ich dir: Weil davor auch schon ein Dominostein stand, der umgefallen ist.
Nun fragst du dich, warum denn der Dominostein davor umgefallen ist.
Und dann sage ich dir: Weil davor auch schon ein Dominostein stand, der umgefallen ist.
Nun fragst du dich, warum denn der Dominostein davor umgefallen ist.
Und dann sage ich dir: Weil davor auch schon ein Dominostein stand, der umgefallen ist.
Nun fragst du dich, warum denn der Dominostein davor umgefallen ist.
Und dann sage ich dir: Weil davor auch schon ein Dominostein stand, der umgefallen ist.
Nun fragst du dich, warum...
(ad infinitum)


Auch hier wird die Problem der Begründung ins Unendliche verschoben. Warum die Dominosteine alle umfallen, warum sie nicht einfach nur stehen, bleibt ungeklärt. Der Rückgriff auf den infiniten Regress erklärt also in jedem Fall nix. Da hier zusätzlich auch noch unendlich viel Zeit vergehen müsste, bis denn der Dominostein endlich mal angestoßen wird, den du umfallen siehst, erscheint die genannte Erklärung nicht nur unplausibel und unbefriedigend, sondern es scheint darüber hinaus sogar gänzlich unmöglich zu sein, dass es eine solche unendliche Reihe von Dominosteinen, wo jeder von einem vorherigen Dominostein angestoßen wird, überhaupt gibt.

Und noch eine schöne Analogie: Stellen wir uns die Frage, woraus Materie besteht, bspw. ein Stück Eisen. Jetzt könnte man sagen: Na ja, ein Stück Eisen lässt sich in mehrere Stücke Eisen teilen. Dann könnte man aber wieder fragen: Woraus bestehen diese Stücke Eisen? Dann könnte man wieder sagen: Na ja, auch diese Stücke Eisen lassen sich wieder in mehrere Stücke Eisen teilen. Das Spielchen könnte man nun ebenfalls bis in die Unendlichkeit treiben und behaupten, dass alles Teilbare wieder aus Teilbaren besteht. Oder man könnte auf die Idee kommen, dass es irgendwann vielleicht etwas gibt, das dann selbst gar nicht mehr teilbar ist (und nebenbei auch kein Stück Eisen mehr ist). Das könnte man dann bspw. "Elementarteilchen" nennen und die Frage, woraus genau denn Elementarteilchen bestehen, wären der Natur nach dann völlig sinnfrei. Aber, warte... moment... das ist ja genau das, wie unsere Wirklichkeit funktioniert, huch! :D
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Für mich macht diese Annahme logisch keinen Sinn, genauswendig wie die Entstehung aus nichts...
Hm, okay, aber du hattest gelesen, was ich schrieb? Das hier:
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Das Problem ist, wenn man sich nicht an Logik hält, also etwa darüber nachdenkt, wie etwas aus nichts entstehen könne. Dass etwas aus nichts entstehen würde, ist aber eben auch nicht die Aussage hinter dem Postulat eines primum movens, sondern ein logischer Fehlschluss.
-
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Inwiefern macht die Annahme eines "ersten Bewegens/Bewegers" für dich Sinn?
Das folgt logisch (u.a. bei Aristoteles oder auch bei Th. v. Aquin, der da aber auch noch ein paar weitere seltsame Schlüsse zog... *hust*), aber auch empirisch daraus, dass es in der Natur keine Unendlichkeiten gibt.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:In der ganzen Welt ist so etwas nicht beobacht- oder messbar...
Nix für ungut, aber das klingt nicht nur wie ein klassisches ein Argumentum Ad Ignorantiam, sondern ist streng genommen sogar falsch. Bspw. deterministische Kausalketten finden einen endgültigen Anfang auf der Quantenebene, wo dann gewisse Observablen einem objektiven Zufall unterliegen und nicht auf weitere kausale Ursachen zurückgeführt werden können. Quantenereignisse sind probabilistisch, nicht deterministisch, die Frage nach der Ursache von der Ursache von der Ursache von der Ursache wird da irgendwann sinnfrei.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:...und die Naturgesetze gelten für das ganze Universum - ergo auch für dessen Entstehung.
Mir ist nicht ganz klar, worauf genau du hier hinauswillst. Gegen welche Naturgesetze wird durch das Postulat eines "primum movens" verstoßen? :ask:
Abgesehen davon, dass Entstehung ein raumzeitliches Konzept ist, ein Ereignis, ein Prozess, womit sich die berühmte Katze in ihren noch mehr berühmten Schwanz beißt. Bspw. Raum und Zeit können selbst nicht entstanden sein, weil es dafür bereits das voraussetzen würde, was erst noch entstehen soll, nämlich Raum und Zeit. Es macht keinen Sinn, bspw. zu sagen: Erst keine Zeit, drei Sekunden später war die Zeit dann plötzlich da.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Es gibt ja Gründe, weshalb man diese Theorie kritisch hinterfragt, denn die Vorstellung einer ersten Bewegung mündet ja (auch auf sich selbst rekurrierend ^^) immer wieder im Quell-Problem.
Welches Quell-Problem meinst du? Das einzige Problem, welches mir in diesem Zusammenhang spontan einfällt, ist, dass viele Leute den logischen Schlussfolgerungen nicht folgen können und dann bspw. so lustige Fragen stellen wie etwa, was denn die "Ursache" der "ersten Ursache" war. Das ist so wie: Aus welchen Teilchen bestehen unteilbare Teilchen (Elementarteilchen)? - Logisch betrachtet Nonsense.

Logisch betrachtet gibt es nur diese beiden Möglichkeiten:

a) Man kann - quasi wie ein kleines Kind - bei der Frage nach dem Warum bis in alle Ewigkeit immer weiter fragen: Und warum? Und warum? Und warum?
Spoiler Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? Und warum? (ad infinitum)
b) nicht (a)

Und ich persönlich gehe von "letzten Gründen" aus, tendiere also eher zu (b). :)


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 05:29
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Doch, die Annahme eines primum movens macht logisch Sinn
Ich habe das Gefühl, dass manche mit einem "unbewegten Beweger" ein Problem haben, weil es irgendwie religiös klingt. Sprich, irgendwas muss mit dem Konzept nicht stimmen, weil andere davon einen Gott mit allen möglichen Eigenschaften ableiten.

Für mich sind das aber zwei verschiedene Fragen. Ein unbewegter Beweger, oder wie auch immer man es nennen mag, ist für mich völlig plausibel, auch aus den von dir genannten Gründen heraus. Daraus folgt aber nicht automatisch ein Gottesbild.


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 11:16
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ich habe das Gefühl, dass manche mit einem "unbewegten Beweger" ein Problem haben, weil es irgendwie religiös klingt. Sprich, irgendwas muss mit dem Konzept nicht stimmen, weil andere davon einen Gott mit allen möglichen Eigenschaften ableiten.
Ja, aber nicht nur das. Die meisten Menschen legen den Begriff "Bewegung" auch im heute gebräuchlichen Sinne aus, aber Aristoteles verstand unter Bewegung etwas ganz anderes, nämlich vor allem den Übergang von der Möglichkeit in die Wirklichkeit:
Aristoteles versteht unter Bewegung (altgriechisch: κίνησις kínēsis) jegliche Art von Veränderung. Er fasst den Begriff also in einem weiteren Sinne auf als heute üblich. Die Bewegung in diesem Sinne kann als der fundamentale Begriff der Physik angesehen werden. Mit ihm beschäftigen sich die Kapitel III 1–3, V 1–2 und Buch VII. Aristoteles definiert Bewegung wie folgt: „Das endliche Zur-Wirklichkeit-Kommen eines bloß der Möglichkeit nach Vorhandenen, insofern es eben ein solches ist – das ist Bewegung“ (201 a). Nach Aristoteles’ Auffassung muss jede Veränderung bereits in den Möglichkeiten des sich verändernden Dings angelegt sein. Wird diese Anlage realisiert, dann ist dies eine Veränderung. Aristoteles selbst gibt folgendes Beispiel: „Wenn etwas, das gebaut werden kann, insofern wir ebendiese Eigenschaft von ihm aussagen, zu seiner endlichen Verwirklichung kommt, dann wird es eben gebaut und dies ist dann ‚Bauen‘“ (ebd.).
Wikipedia: Physik (Aristoteles)#Bewegung
So sieht es später dann auch Thomas von Aquin:
Der erste Weg, ex parte motus, auf dem Thomas das Dasein Gottes beweisen will, geht von der empirisch feststellbaren Tatsache der Bewegung in der Welt aus (deshalb auch „kinesiologischer“ Gottesbeweis genannt). „Bewegung“ versteht Thomas dabei nicht nur physikalisch als Ortsveränderung, sondern im weiteren (philosophisch-aristotelischen) Sinn als „Übergang von der Möglichkeit in die Wirklichkeit“ (also auch in der Bedeutung von „Werden“, „Veränderung“, „Entwicklung“). Von der Möglichkeit in die Wirklichkeit übergeführt werden kann etwas – nach dem Kausalitätsprinzip bzw. dem Satz vom zureichenden Grund – aber nur durch etwas, das selbst in Wirklichkeit ist. Alles, was in Bewegung ist, muss also durch etwas anderes – eine wirkende Ursache – bewegt worden sein. Dass sich etwas „von selbst“ bewegen kann, schließt Thomas durch den „Satz vom Widerspruch“ aus, nach dem es unmöglich ist, dass etwas zugleich und in derselben Hinsicht in Möglichkeit und in Wirklichkeit existiert. Es ist deshalb auch unmöglich, dass etwas zugleich und in derselben Hinsicht bewegend und bewegt, also Ursache und Wirkung in einem, ist. Jede Bewegung (Wirkung) ist also selbst wieder durch etwas anderes bewegt (bewirkt bzw. verursacht), dieses wiederum durch etwas anderes und so weiter. In dieser Weise lässt sich jedoch nicht bis ins Unendliche zurückgehen, da sonst die gesamte Kette von Bewegendem (Ursachen) und Bewegtem (Wirkungen) – und damit auch die von uns zweifellos feststellbare Bewegung in der Welt – gar nicht in Gang gekommen wäre. Also muss – nach Thomas von Aquin – notwendigerweise ein „erstes unbewegtes Bewegendes“ („primum movens, quod a nullo movetur“) vorausgesetzt werden, das die Kausalkette des Werdens in Gang gesetzt hat, ohne selbst Teil dieser Kausalkette zu sein.
Wikipedia: Gottesbeweis#Via I: Bewegungsbeweis
Also wie kann es sein, dass etwas, das lediglich möglich ist, plötzlich auch wirklich wird? Möglich sind viele Dinge, bspw. eine 2-dimensionale Raumzeit, völlig andere Naturgesetze und -konstanten etc. pp., aber wirklich ist nur die Wirklichkeit, die wir eben vorfinden.


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 11:39
@Noumenon

Also das mit den Teilchen ist doch auch eine der Antinomien bei Kant... genauso wie das notwendige Wesen...
Es geht in beide Richtungen logisch weiter oder auch nicht...
Da kannst du nicht einfach die eine Seite der Antinomie als plausibler hinstellen als die andere...
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Also wie kann es sein, dass etwas, das lediglich möglich ist, plötzlich auch wirklich wird?
Das ist eine weitere durchaus interessante Frage... warum sollte etwas wirklich werden ?
Meines Erachtens hat Platon hierauf die bisher beste Antwort gegeben... eben weil es gut ist... das macht für mich Sinn...
Aber bei Betrachtung der Welt zweifle ich durchaus daran, ob sie wirklich gut ist...


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 13:21
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Also das mit den Teilchen ist doch auch eine der Antinomien bei Kant... genauso wie das notwendige Wesen...
Es geht in beide Richtungen logisch weiter oder auch nicht...
Da kannst du nicht einfach die eine Seite der Antinomie als plausibler hinstellen als die andere...
Kant zeigt doch aber deutlich, dass die Vernunft in Widersprüche gerät, wenn sie die Möglichkeit einer unendlichen Fortsetzbarkeit (Regressus ad infinitum) annimmt. Kant kannte auch den Unterschied zwischen potentieller Unendlichkeit (ein Prozess, der nur theoretisch immer weiter fortgesetzt werden kann) und aktualer Unendlichkeit (eine tatsächlich gegebene unendliche Größe oder Anzahl). Der Regressus ad infinitum fiel für Kant in die Kategorie der potentiellen Unendlichkeit, die zwar logisch denkbar ist, aber nie vollständig realisiert sein kann. Und damit ist es dann eben auch logisch undenkbar, dass ein Regressus ad infinitum in der tatsächlichen Wirklichkeit gegeben ist.
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Das ist eine weitere durchaus interessante Frage... warum sollte etwas wirklich werden ?
Meines Erachtens hat Platon hierauf die bisher beste Antwort gegeben... eben weil es gut ist... das macht für mich Sinn...
Aber bei Betrachtung der Welt zweifle ich durchaus daran, ob sie wirklich gut ist...
Wenn ich mich recht entsinne, argumentierte Thomas von Aquin ähnlich, der ja bei seinen Gedankengängen auch nicht nur auf Aristoteles, sondern eben auch auf Platon zurückgriff, um sich da dann eben seinen "Gottesbeweis" zurechtzuzimmern.


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 14:21
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Kant zeigt doch aber deutlich, dass die Vernunft in Widersprüche gerät, wenn sie die Möglichkeit einer unendlichen Fortsetzbarkeit (Regressus ad infinitum) annimmt.
Ja, genauso aber auch wenn sie das Gegenteil annimmt... sie gerät auch dann in Widersprüche...


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 14:23
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Ja, genauso aber auch wenn sie das Gegenteil annimmt... sie gerät auch dann in Widersprüche...
Kannst du diese Widersprüche darlegen, die bspw. aus der Annahme folgen, dass Materie aus unteilbaren Teilchen besteht?


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 14:57
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Kannst du diese Widersprüche darlegen, die bspw. aus der Annahme folgen, dass Materie aus unteilbaren Teilchen besteht?
http://12koerbe.de/phosphoros/antinom2.htm


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15.01.2025 um 15:09
@kaktuss
Kannst du also nicht, okay. :)


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15.01.2025 um 15:12
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Kannst du also nicht, okay. :)
Naja, ich kann mich hierbei nicht besser ausdrücken als Kant selbst...


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 15:15
@kaktuss
Kant drückt sich schrecklich und völlig unverständlich aus. Und die Tatsache, dass wir es bei der Materie nicht mit unendlicher Teilbarkeit zu tun haben, zeigt, dass die Argumentation hinter seiner Antithesis ganz offenkundig auch nicht ganz richtig gewesen sein kann.


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15.01.2025 um 15:20
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Und die Tatsache, dass wir es bei der Materie nicht mit unendlicher Teilbarkeit zu tun haben
Woher nimmst du dieses Wissen ?


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 15:24
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Woher nimmst du dieses Wissen ?
Elementarteilchenphysik.


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 15:39
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Elementarteilchenphysik.
Na gut, wenn es tatsächlich schon bewiesen ist, dass es kleinste unteilbare Teilchen gibt, dann ist das wohl so...

Das lässt natürlich annehmen, dass es auch bei der frage nach der ersten Ursache etwas festes gibt...
Und dass auch hier kein unendlicher Regress gegeben ist...


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 15:58
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Na gut, wenn es tatsächlich schon bewiesen ist, dass es kleinste unteilbare Teilchen gibt, dann ist das wohl so...
Na ja, wissenschaftliche Erkenntnisse stehen immer unter dem Vorbehalt des Fallibilismus. Könnte sein, dass Elementarteilchen weiter teilbar sind und bspw. aus "Strings" o.ä. bestehen. Nur spricht halt nichts dafür, dass Materie noch weiter teilbar ist, im Gegenteil.
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Das lässt natürlich annehmen, dass es auch bei der frage nach der ersten Ursache etwas festes gibt...
Und dass auch hier kein unendlicher Regress gegeben ist...
Die Frage wäre ja auch, wie man sich das vorzustellen hätte: Also wir haben ja schon physikalische Theorien, welche uns einen ziemlich großen Teil der Welt erklären, also woraus bspw. Materie besteht und wie sich das Universum entwickelt hat. Man nimmt an, dass es noch fundamentalere Theorien gibt, also bspw. eine Theorie der Quantengravitation. Gut, und jetzt spekuliert man ja schon auf eine noch fundamentalere Theorie, quasi eine "Theorie von Allem", welche beschreibt, wie bspw. die Grundkräfte (Gravitation, schwache/starke Wechselwirkung, elektromagnetische Wechselwirkung) auf eine "Urkraft" zurückgeht. Vielleicht gibt es noch die eine oder andere fundamentalere Theorie, aber allmählich hört's dann auch so langsam auf und es macht dann auch einfach null Sinn, davon auszugehen, dass es nun noch unendlich viele weitere Theorien gibt, welche die jeweils vorhergehende Theorie erklären und bspw. die "Urkraft" auf irgendwas zurückführen, das dann auch wieder auf irgendwas und das dann auch wieder auf irgendwas und das dann auch wieder auf irgendwas und immer so weiter (ad infinitum). Das ist allenfalls eine theoretische Möglichkeit so wie etwa, dass das Universum von einem fliegenden Spaghettimonster erschaffen wurde, aber plausibel ist das nicht.


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15.01.2025 um 16:56
Wie wäre denn dieses "Nichts" im Gegensatz einem "Etwas" definiert?

Meiner persönlichen Meinung nach kann es ein "Nichts" nicht "geben".


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 17:15
Zitat von dotsdots schrieb:Wie wäre denn dieses "Nichts" im Gegensatz einem "Etwas" definiert?
Die Definition bzw. Bedeutung von Begriffen erschließt sich in der Regel aus deren Verwendung. Beispiele:

Ich habe heute noch nichts gegessen.
Ich war heute shoppen, habe aber nichts gekauft.
Ich habe heute in der Schule wieder einmal nichts gelernt.
Ich habe sie gefragt, aber sie hat nichts gesagt.
Ich habe zu Weihnachten nichts geschenkt bekommen.
Ich hatte heute eine Klausur in Geschichte und ich habe nichts auf das Blatt geschrieben.
Ich war heute bei meiner Oma zu Besuch und wir haben uns über nichts unterhalten.


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 17:27
Also manche Physiker sind ja bspw. der Meinung, das Universum sei aus dem Nichts entstanden, wobei sie damit dann aber so lustige quantenmechanischen Fluktuationen o.ä. meinen. Gut, ersetzen wir mal in allen Sätzen "nichts" durch "quantenmechanischen Fluktuationen"...

Ich habe heute noch quantenmechanischen Fluktuationen gegessen.
Ich war heute shoppen, habe aber quantenmechanischen Fluktuationen gekauft.
Ich habe heute in der Schule wieder einmal quantenmechanischen Fluktuationen gelernt.
Ich habe sie gefragt, aber sie hat quantenmechanischen Fluktuationen gesagt.
Ich habe zu Weihnachten quantenmechanischen Fluktuationen geschenkt bekommen.
Ich hatte heute eine Klausur in Geschichte und ich habe quantenmechanischen Fluktuationen auf das Blatt geschrieben.
Ich war heute bei meiner Oma zu Besuch und wir haben uns über quantenmechanischen Fluktuationen unterhalten.

:D


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 17:29
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Die Definition bzw. Bedeutung von Begriffen erschließt sich in der Regel aus deren Verwendung. Beispiele:
schon klar.
Wenn allerdings das Thread-Thema die Frage aufwirft:
Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts
Dann müssten wir uns zumindest mal einig sein, wovon wir eigentlich reden, wenn wir von "nichts" reden und genau da geht das Dilemma ja schon los.

Lawrence Krauss beispielsweise beschrieb das "Nichts" nicht als völlige Abwesenheit von allem, sondern als einen Zustand, in dem es keine Teilchen, keine Materie und keine Energie im klassischen Sinne gibt. Allerdings existieren dort wohl quantenmechanische Fluktuationen, die als "virtuelle Teilchen" auftreten können.
Aber ist das nun tatsächlich "Nichts"?
Keine Ahnung.
Um ein "Nichts" überhaupt definieren zu können, muss man ihm doch zwangsläufig irgendwie Eigenschaften zuweisen, oder sehe ich das falsch?

Man kann auch ganz anders da ran gehen.
Komplett weg von der Physik, und eher in Richtung Philosophie.
Die Frage, warum es etwas gibt und nicht nichts, kann ja nur von einem Lebewesen gestellt werden, dass in einem Universum lebt, in dem es "etwas" gibt.

Gäbe es rein hypothetisch ein Universum in dem Nichts existiert, dann kann auch kein Beobachter diese Frage stellen und nicht nur das.
Existiert ein Universum, dass aus "nichts" besteht überhaupt? Meine intuitive Antwort lautet "Nein.

Nur was ist unsere Intuition eigentlich wert?
Wir haben 5 Sinne, die sich im Rahmen der Evolution auf diesem Planeten entwickelt haben.
Vielleicht fehlt uns schlicht ein oder mehrere Sinne, die notwendig wären, um überhaupt das Konzept des "Nichts" vollständig begreifen zu können.

Edit: Jetzt haben wir uns beide auf Herrn Krauss bezogen:)


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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

15.01.2025 um 18:00
@dots

nichts ist einfach nichts... natürlich gibt es das nicht, denn ein sein kommt nichts nicht zu...


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