Verwertung von Forschungsergebnissen aus ethisch verwerflichen Quellen

@Alarmi
ja sowas hab ich auch schon gelesen ,oder Organspende, wo in ärmeren Ländern Leuten Organe einfach entnommen werden um sie hier meistbietend zu verkaufen. Man wird soetwas nicht verhindern können solange wie mit der Gesundheit soviel Geld verdient werden kann.Jeder der in einer Lebens bedrohlichen Situation ist wo er nur auf Lebensrettende Massnahmen angewiesen ist,
will und wird sich nicht damit gross befassen wollen, wodurch diese Hilfe entstanden ist. Diskutieren über die Moral und Ehtik können da nur die nicht in so einer Situation sind.

Babsi6 schrieb:Diskutieren über die Moral und Ehtik können da nur die nicht in so einer Situation sind.

Das ist richtig.

Mir geht es hier hauptsächlich darum, dass eine wenig Sensibilität entwickelt wird. Antworten wie "ganz klar" oder noch schlimmer "Davon gibt es mehr als genug auf dem Planeten." sind befremdlich und nicht zu Ende gedacht.

Im Ergebnis spricht sicherlich viel dafür, die Erkenntnisse zu nutzen, insbesondere bei diesem krassen Beispiel. Aber man muss nur mal die Kosten-Nutzen-Rechnung ein wenig verschieben und schon ist es nicht mehr so eindeutig.

Babsi6 schrieb:oder Organspende, wo in ärmeren Ländern Leuten Organe einfach entnommen werden um sie hier meistbietend zu verkaufen

? Wo "hier"?

@Alarmi
Hier in der "westlichen Welt" ist gemeint. Denke ich.

@mad
In der gesamten westlichen Welt kann meines Wissens legal kein Organ gekauft werden.

@Alarmi
Das ist auch falsch geschrieben. Sie bezeichnet "Organhandel und Diebstahl" als "Organspende". Obwohl beides riesige unterschiede sind und beides Weltweit durchgeführt wird.
Jeder ist immerhin iregendwann mal verschlissen und auf neue Ersatzteile angewiesen, wie ein Auto ;)

@Alarmi
dann gehen diese Leute in ein Land wo es möglich ist, alles eine Sache des Geldes.
Ich habe hier mal erlebt ,als ich im Krankenhaus lag, das ein Alkoholkranker im sterben lag . Mich hat das fix und fertig gemacht und ich habe die Nachtschwester gefragt ob die ihm denn nicht helfen können. Sie meinte es gibt schon Lebertransplantationen aber bei Alkoholikern ist das sinnlos da sie die neue Leber auch wieder "versaufen". Irgend wann habe ich die Biografie von Larry Hagman gelesen wo er über seine Alkoholkrankheit erzählt und das er eine Lebertransplantaton bekam. :)

@Babsi6
In den USA ist es sowieso eine Frage des Geldes, aber da dann wohl schon eher eine Frage der Krankenversicherung, die ja nicht jeder hat.

@mad
Sorry ,ich meinte natürlich nicht Organspende sondern Organhandel.

Naja mal ehrlich - also ich kann mir kaum eine größere Schweinerei vorstellen, einem krebskranken Menschen zu sagen:,,Hey, eigentlich wüssten wir, wie wir dich retten könnten. Aber wir dürfen das Wissen nicht anwenden, weil es auf moralisch inkorrekte Weise zu Stande kam. Pech gehabt."

Oder Eltern zu sagen:,,Wir können ihr Kind nicht behandeln. Wir wissen zwar, wie das geht, aber das Wissen basiert auf ethisch inkorrekten Versuchen..."

Also in diesem hier geschilderten Beispiel steht für mich wahrlich außer Frage, ob man diese Forschungsergebnisse verwenden darf oder nicht.

Außer einem mehr als fragwürdigen Gefühl, ,,das moralisch Richtige" getan zu haben, gewinnt man absolut nichts, wenn man dies ablehnt. Im Gegenteil - man lässt sogar noch zahlreiche Menschen sterben, die man eigentlich retten könnte.


Zeigt man dann nicht eine ähnliche Menschenverachtung, wie der ,,verrückte Professor", der mit seinen immoralischen Forschungen das Allheilmittel gegen Krebs fand?
Man lässt Menschen zu Grunde gehen zum Wohle einer ,,höheren Sache" - tat das nicht auch der Professor in seinem Größenwahn?

Ich finde es vollkommen in Ordnung, auch Wissen aus moralisch verwerflichen Quellen zu nutzen, da man dies mit Tierversuchen heute noch so macht und zweitens, dann sind die Opfer nicht umsonst gestorben.

@kleinundgrün
Mich würde eher interessieren warum du eine so seltsame Frage stellst. Hast du über das was du im Eingangspost beschriebst etwas gelesen ? Oder weißt du von aktuellen Forschungsprojekten mit sehr fragwürdigem Hintergrund ? ----- Eine sehr schwere Entscheidung die man da treffen müsste .ICH persönlich hätte immer ein schlechtes Gewissen dabei auf diese Weise entstandene Ergebnisse weiterzuverwenden, würde es aber als Arzt oder Forscher vielleicht trotzdem tun wenn es anderen wirklich hilft. Trotzdem würde dieses kontinuierlich schlechte Gefühl und das Wissen darum WIE die Ergebnisse zustandgekommen sind meine Arbeit und meine Moral beeinträchtigen .

Funzel schrieb:Mich würde eher interessieren warum du eine so seltsame Frage stellst.

Ich finde die Frage nicht seltsam und der Grund ist ganz einfach: Ich möchte wissen, was andere darüber denken. Mehr ist da nicht dran.

@kleinundgrün
Soso . Und wie siehts da mit dir aus ? Wie würdest du in der Situation handeln ?

@Funzel
Ich würde die Geschädigten bzw. die Familien der Geschädigten an den Profiten beteiligen, dem Forscher jegliche wissenschaftlichen Verdienste oder Leistungen aberkennen aber je nach Größenordnung des Nutzens die Ergebnisse verwerten.

Aber mir geht es nicht um eine Lösung, sondern darum, wie andere darüber denken und darüber zu diskutieren, dass die Instrumentalisierung von Menschen unter gewissen Umständen nicht durch die Verwertung der gewonnenen Erkenntnisse nachträglich legitimiert werden sollte.