@DaXx Nimm`s nicht persönlich.
Aber mir scheint, du hast keinen Begriff von dem Wert eines Menschenlebens, von der Bedeutung seiner Beendigung und von Werten wie Rechtsstaatlichkeit oder höherer Moral.
Du machst es dir viel zu einfach, nach dem Motto:,,Böse tötet man, Gute lässt man leben."
Was du willst, ist keine Gerechtigkeit, sondern du willst blanke Rache, mehr nicht. Unter dem Deckmantel vermeintlicher Gerechtigkeit.
Einen Mörder zu ermorden schafft keine Gerechtigkeit und kein Recht, sondern nur ein weiteres, unwiederbringlich zerstörtes Menschenleben.
Dem Mörder wird jegliche Möglichkeit genommen, über seine Taten nachzudenken, sie zu bereuen und sich zu bessern.
Auch beachtest du nicht, in welchem Zusammenhang der Mensch getötet hat. Vielleicht war er in einer Extremsituation, geistig verwirrt oder wurde reingelegt von einem anderen?
Niemand geistig gesundes geht einfach so los und erschießt irgendwen grundlos.
Das blendest du aber aus, du sagst:,,Mich interessiert nicht, warum du etwas getan hast. Du hast getötet, also wirst du getötet." Ohne Chance auf Erklärung, ohne Chance auf Besserung, Reue, auf die Möglichkeit für den Täter, doch nochmal etwas gutes zu tun.
Beispielsweise bisher noch leicht straffällig gewordenen Jugendlichen eingehend nahezubringen, was es heisst, lebenslang hinter Gitter oder in der Todeszelle zu sitzen, obwohl man vielleicht erst 25 ist.
Wenn sich eine Gesellschaft insbesondere geistig weiterentwickeln soll, dann muss sie sich auch über solche niederen Instinkte wie Rache und Lynchjustiz erheben.
Verstehen kann ich, warum den Einzelnen bei bestimmten Verbrechen die Wut und der Hass packen können und er tödliche Rache will.
Doch auf keinen Fall darf die GESELLSCHAFT das gutheissen, denn auf diese Weise begeht sie einen weiten Rückschritt für ihre moralische und rechtstaatliche Entwicklung sowie ihre Wertschätzung der Menschenrechte.
Wie sehr man zu diesen steht, zeigt sich nicht dann, wenn alles gut läuft oder nur kleine Probleme da sind. Sondern es zeigt sich an solchen Situationen:
Lässt man auch dem Mörder seine Menschenrechte? Oder schlägt man ihn wie einen aggressiven, bissigen Hund tot, entmenschlicht man ihn? Macht man sich zum Herr über Leben und Tod?
Wohl dem, der nicht selbst einmal in die Lage kommt, vor einem Richter zu stehen, einem fremden Menschen, der entscheidet, ob man lebt oder stirbt...
Die Dexter-Fälle sind genau so konstruiert, dass der unbedarfte Beobachter sagt:,,Klar, natürlich war das richtig! Es ist absolut klar, das ist der Täter, der muss dafür bezahlen!"
Die Menschen werden dahingehend manipuliert, diese glasklaren Fälle als gerechtfertigt anzusehen.
In der Realität liegt aber wohl kaum ein Kriminalfall so glasklar und einfach.
Es mag Situationen geben, in denen man gezwungen ist, andere Menschen zu töten. Um vielleicht sich oder unschuldige Menschen zu retten.
Aber das sollte man niemals so leichtfertig tun, wie du das propagierst.
Menschen töten ist nicht wie Far Cry 3, wo du ein paar virtuelle Gegner erschießt und dann war`s das, bei der nächsten Runde sind sie wieder da.
Die Menschen in der Realität sind nicht am nächsten Tag wieder da und sie verschwinden auch nicht einfach nach ein paar Sekunden, wenn man sie getötet hat.