Wieso berührt mich der Tod nicht?

@geraldo

Genau das ist hiermit gemeint. Das emotionale Empfinden :)

@aurelius

Es ist ja nicht so als ob ich überhaupt kein Mitgefühl habe. So ist das nicht. Nur auf der anderen Seite kann ich ja auch nicht so tun als ob.
Ich kann mich nicht zum weinen zwingen, genauso wenig kann ich mich zum lachen zwingen oder zum lieben zwingen, wenn der Moment dafür nicht gegeben ist.
Welchen Grund hätte ich denn, irgend jemand was vorzumachen, wenn es an dem nicht ist?
Wenn ich etwas fühle oder nicht, dann sagt mir das mein Herz oder der Bauch und nicht der Kopf ;)
Der Kopf regt nur zu überlegten oder unüberlegten Taten an...

----Nein das ist nicht schizo sondern normaler Alltag, welcher sozialen Zwecken dient.
"Guten Tag", "wie geht es", "mein herzliches Beileid".
Ausgerechnet bei einer Beerdigung soll damit Schluß sein? Warum?
Ich halte meinen Vorschlag nicht für zwingend, jedoch auch nicht verwerflich.----

Tja, ich lebe meinen norm-alen Alltag schon nicht in der Norm, die du und viele andere für richtig halten. Ich sage "Hallo" zu den Leuten und frage keinen "wie geht's", wenn ich es nicht wirklich wissen will und wenn mich jemand fragt "wie geht's" hab ich nicht das übliche "gut" auf den Lippen, sondern mein "mal so, mal so" oder "was weiß ich. Ich erforsche nicht ständig mein wechselndes Innenleben".

Wenn die Kassiererin mir zum Abschluss "einen schönen Tag" sagt, bin ich manchmal geneigt zu fragen "meinen sie das ernst?" und wenn ich dann sage "ich wünsche ihnen auch einen schönen Tag", dann denke ich mir was dabei und meine, was ich sage, ansonsten sage ich esnicht. Floskeln sind nicht mein Ding. Ich will bewusst und autentisch leben und nicht einfach tun, was andere tun, nur weil es alle tun.

@goili

Aha, Du empfindest Dich also als Alternativ, in dem Du "Hallo" sagst? Und das soll keine Höflichkeitsfloskel sein? weia...

Ein Aspekt von meinem Tipp möchte ich mal hervorheben.
Und zwar diesen, das durch "den Abruf" der eigenen Trauer man sofort in die Lage versetzt wird, die Gefühle der Angehörigen zu teilen. Das ist für mich nichts falsches, nein es wird so echte Anteilnahme erzeugt. Das ist doch der Punkt.


Was mich selber betrifft, so reicht es für mich schon völlig, einen x-beliebigen trauerenden Menschen zu sehen, um davon ergriffen zu sein. Um Mitzufühlen....
Kann oder möchte ich das nicht, ist mir der Tote oder die Angehörigen vollkommen egal, so wäre mein Tipp, gar nicht erst auf die Beerdigung hinzugehen.

Aber wenn man hingeht und sich nicht in die richtige Lage versetzten kann, obwohl man dies vielleicht möchte, so halte ich meinen Tipp für sinnvoll.

Wüsste nicht, was daran nicht bewusst und autentischseinn soll, innerhalb der Gesellschaft, deren Teil ich so oder so bin. Sein muß. Ich lebe nicht auf einer einsamen Insel. Es geht nicht immer nur um mich. Persönliche Individualität kann auch mal zurückgeschraubt werden......

Ich kenne das von mir selbst auch ,mich berührt der Tod auch nicht wirklich.
Ich kann auch nicht weinen,weiß auch nicht warum.
Während andere Heulen stehe ich nur stumm rum ohne Ausdruck .
Mir ist das selbst schon peinlich,aber was soll ich machen ich kann nicht anders.

Allerdings weiß ich nicht wie es ist,wenn mir ein ganz ganz nahe liegender Mensch
stirbt.Ob ich dann weine? Sichcherlich schon.

Also Norman Bates, nachdem was ich von Dir noch so lese und erfahre, würde ich mir keine Sorgen machen. Ein eiskalter und zu Gefühlen total unfähiger Mensch scheinst Du ja absolut nicht zu sein. Jeder fühlt eben anders.

Vielleicht brauchen wir auch eine gewisse Distanz, eine Art Schutzmechanismus, sonst könnten wir den ganzen Scheiß, den wir alleine über die Nachrichten erfahren gar nicht aushalten...

@normanbates:

Genau das ist hiermit gemeint. Das emotionale Empfinden

Ja, das ist mir schon klar. Aber genau dafür gibt's doch kein 'richtig' oder 'falsch', sondern eigentlich nur Individualität, oder? Dein emotionales Empfinden ist so, und ein anderes ganz anders. In Frage stellst du es erst im Vergleich mit anderen.

Mag zwar komisch klingen aber so geht mir auch (und das von einem 16jährigen Mädchen lol)
Mich berührt sowas auch überhaupt nicht.
Kann bei sowas kaum eine Emotion zeigen....
Komm jetzt zwar etwas vom Thema ab, aber als meine Mutter einen schweren Autounfall hatte und ins Krankenhaus eingeliefert wurde, weinte ich auch nicht.
Stand nur stumm da und wusste nicht, wie ich reagieren sollte.