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Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

88 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Trauer, Emotionen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

25.11.2016 um 22:09
Guten Abend liebe Allmy-Gemeinde.

Muss mir etwas von der Seele reden, wusste nicht so Recht wohin damit - da das Thema Tod in diesem Forum allgegenwärtig ist denke ich mir passt es eventuell tatsächlich hier rein.

Als Vorwort möchte ich anmerken dass ich den Thread nicht in der Absicht erstelle, virtuelles Mitleid zu erhalten, aber insgeheim erhoffe ich mir dennoch durch eure Meinungen eventuell Tipps mitnehmen zu können, um diese dunkelste Stunde meines bisherigen Daseins hinter mir zu lassen.

Long Story short: Zum ersten Mal in meinem Leben muss ich derzeit einen WIRKLICH schmerzhaften Verlust verkraften, im allerengsten Familienkreis. Ich kannte eine solche Situation vorher überhaupt nicht, habe zwar durchaus bereits getrauert - zB um verstorbene Haustiere oder ein Kind dass wir abtreiben mussten. Aber diesmal trifft es mich wirklich hart und eine solche Situation kannte ich vorher nicht.

Ich denke auch die Gefühlswelt können wohl nur jene nachvollziehen die es bereits erlebt haben, da die Gedanken wirklich überall sind. Nicht nur bei der Trauer, sondern auch bei vielen vielen Erinnerungen.

Es bleibt wie in vielen Fällen natürlich nicht beim Verlust. Zum einen kommt dazu, dass ich nun an der Haushaltsauflösung beteiligt bin, und ich bin in dieser Wohnung aufgewachsen und habe fast mein gesamtes Leben dort verbracht. Dort hängen sämtliche Erinnerungen, nun fand ich diesen Ort der gefühlsmäßig immer noch mein Zuhause ist (obwohl ich seit ein paar Jahren nicht mehr dort lebe) als gottverlassenen Ort vor, teilweise bereits ausgeräumt, irgendwie erinnert nichts mehr an all die Jahre die ich dort gelebt habe, auf der anderen Seite aber unendlich vieles.

Mich plagt zudem ein schlechtes Gewissen da ich mich der Person gegenüber oft wirklich schlecht verhalten habe. Und mich nie wirklich dafür entschuldigt habe. Jetzt ist es eben zu spät, habe diesen Menschen außerdem seit Ewigkeiten nicht mehr besucht seit ich weg war, hatte es immer wieder versprochen, dann aber doch aufgeschoben, nie daran gedacht dass es irgendwann zu spät sein könnte. Nun war genau das der Fall. Erst am "Sterbebett" habe ich mich dann wieder blicken lassen als mir bewusst wurde dass es sonst wirklich zu spät ist. Da war aber dieser Mensch der mich mein ganzes Leben begleitet hat, schon nicht mehr ansprechbar, konnte auch kaum noch die Augen aufmachen. Hat ziemlich sicher auch gar nichts mehr von meinem Besuch mitbekommen.

Ich habe nun in der Wohnung bei der Haushaltsauflösung einige Andenken mitgenommen, in Form von Fotoalben oder anderen Dingen von persönlichem Wert. Dazu muss ich sagen - ich habe seit Jahren nicht mehr an meine Kindheit gedacht, seit ich umgezogen bin und eine Familie gegründet habe war mir alles was davor war, wirklich fern, und fühlte sich an als wäre es in einem anderen Leben passiert. Jetzt sehe ich mir die Fotos an und sämtliche Erinnerungen sind wieder allgegenwertig. Und zwar mehr denn je. Ich denke an Dinge, die ich längst vergessen hatte. Nicht nur diesen mir wichtigen Menschen betreffend, sondern auch mich selbst betreffend, da in den Fotoalben auch viele Bilder von mir aus früheren Tagen waren, und ich beim Räumen auch einige Dinge noch gefunden habe die mir gehör(t)en.

Ich war nie ein Mensch der viel mit Gefühlen zu tun hatte, habe immer mit dem Kopf entschieden (häufig trotzdem falsch), war niemals ein emotionaler Mensch, konnte immer alles mit einer "professionellen Distanz" betrachten. Es ist jetzt das erste Mal, dass ich eine derart intensive Emotion bei mir selbst wahrnehme weil ich an sovieles denke und da viele Gefühle mit dranhängen. Trauer, Wut, Verzweiflung - schlechtes Gewissen - und eine ordentliche Portion Sentimentalität, ich hab schon Angst dass ich spinnen anfange.... Sehe mir Bilder an und wünsche mir die Zeit zurückdrehen zu können. Wünsche mir, ich könnte diese Dinge noch einmal erleben, anstelle meines Lebens das ich jetzt habe. Und denke wie gesagt an soviele Dinge zurück, an einen wichtigen Menschen, an mein Zuhause, an meine Kindheit. Die Wohnung können wir nicht behalten da ich nicht einziehen könnte und die Wohnung zusätzlich zu bezahlen ist finanziell nicht drin. Auch sonst kann in der Familie niemand die Wohnung erhalten, ein Monat ist noch Zeit um sie zur Übergabe fertig zu machen. Das bricht mir irgendwo das Herz, weil ich nicht nur einen Menschen, sondern auch "mein Zuhause" verliere. Als ich dort war nach so langer Zeit, hatte ich die ganze Zeit ein wirklich "beklemmendes" Gefühl, es fiel mir wirklich schwer. Das schlimmste ist dass mich aktuell sogar die positiven Erinnerungen einfach nur traurig machen.... weil das alles eben auch ein wirklich trauriges, um nicht zu sagen unwürdiges, Ende nimmt.

Und ich merke, dass ich mit der Situation absolut nicht umgehen kann. Ich überlege mir, was ich diesem Menschen alles sagen würde wenn wir noch ein letztes Mal miteinander reden könnten, wohlwissend dass das nicht mehr möglich ist. Ich rechne 30x infolge meine Finanzen durch wie ich die Wohnung erhalten würde, wohlwissend dass es a.) nicht möglich ist und b.) abgesehen vom emotionalen Aspekt auch "umsonst" wäre. Ich gehe Situationen durch die ich erlebt habe, zB Dinge, Fehler die ich gemacht habe und spiele im Kopf durch wie ich es anders/besser mache. Wohlwissend, dass auch das nicht möglich ist. Kann mich auf nichts mehr konzentrieren, bin immer in Gedanken. Nehme das Hier und Jetzt fast nicht mehr wahr. Zumindest interessiert es mich nicht sonderlich.

Ich wiederhole mich nochmal: Ich schreibe das hier nicht für Mitleid oder irgendwelche virtuellen Drücker... aber ich weiß aus dem Gedenken-Thread dass hier bei Allmy viele User sind, die bereits diese Situationen erlebt haben und Verluste hinnehmen mussten und hoffe, dass genau jene sich vielleicht an diesem Thread beteiligen, ihre Geschichte erzählen und ob/wie sie den Verlust verarbeiten konnten bzw abschließen konnten, was man tun könnte um leichter mit dieser Situation fertig zu werden. Mir geht es hier nicht nur darum meine Story hier zu erzählen und Feedback zu bekommen, vielleicht gibt es ja auch noch andere denen es gleich geht wie mir.

Sollte wirklich jemand den ganzen Text bis hier unten durchgelesen haben: Danke dafür. Freue mich auf Antworten.


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Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

25.11.2016 um 22:28
Oje, da hast du ja mehrere Baustellen zu verarbeiten im Moment. Erstmal mein aufrichtiges Beileid für deinen Verlust.
In meiner Familie sind in den letzten paar Jahren auch mehrere Leute gegangen, was natürlich nicht leicht für mich war.

Ich hoffe, du hast dir nahestehende Menschen, die diese Zeit gemeinsam mit dir durchstehen - das hat bei mir geholfen.

Da es offenbar einige unausgeprochene Dinge gibt, die du gerne noch angesprochen hättest, würde ich dir raten, diese vielleicht aufzuschreiben, aber nur sofern du dich innerlich stabil genug dafür fühlst. Danach fühlt sich sowas meiner Erfahrung nach irgendwie "ausgesprochener" an, auch wenn der Verstorbene selbst es nicht bekommt. (Obwohl - das weiß man ja auch nicht 100prozentig).

Die Gefühle, die du beschreibst und gerade durchläufst, hören sich allerdings wie völlig normale Trauer an - sofern man diesen Ausnahmezustand überhaupt normal nennen kann.

Viel Kraft für die nächste Zeit.


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Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

25.11.2016 um 22:39
Zitat von SchnuffelineSchnuffeline schrieb:Oje, da hast du ja mehrere Baustellen zu verarbeiten im Moment. Erstmal mein aufrichtiges Beileid für deinen Verlust.
Ich danke dir recht herzlich.
Zitat von SchnuffelineSchnuffeline schrieb:In meiner Familie sind in den letzten paar Jahren auch mehrere Leute gegangen, was natürlich nicht leicht für mich war.
Blöde Frage - konntest du besser damit umgehen mit der Zeit wenn du die Situation schon kanntest? Bzw meine ich, war es beim 2. und 3. (keine Ahnung wie oft du das durchmachen musstest) Mal "einfacher" als beim ersten Mal? Oder ist es jedes Mal auf's Neue gleich hart? Wobei ich ja eher annehme dass es wohl primär damit zusammenhängt wie nah man dem Menschen stand...

Wie geht es dir heute damit? Bzw wie lange hast du gebraucht um drüber hinweg zu kommen?
Zitat von SchnuffelineSchnuffeline schrieb:Ich hoffe, du hast dir nahestehende Menschen, die diese Zeit gemeinsam mit dir durchstehen - das hat bei mir geholfen.
Natürlich, habe ja meine eigene Familie gegründet, meine Lebensgefährtin steht mir bei, habe eine kleine Tochter auch wobei die aber noch nicht ganz versteht was da lost ist. Tue mir allerdings schwer damit Gefühle zu zeigen und kann auch nur schwer drüber reden, weil es mich eben stark belastet.
Zitat von SchnuffelineSchnuffeline schrieb:Da es offenbar einige unausgeprochene Dinge gibt, die du gerne noch angesprochen hättest, würde ich dir raten, diese vielleicht aufzuschreiben, aber nur sofern du dich innerlich stabil genug dafür fühlst. Danach fühlt sich sowas meiner Erfahrung nach irgendwie "ausgesprochener" an, auch wenn der Verstorbene selbst es nicht bekommt. (Obwohl - das weiß man ja auch nicht 100prozentig).
Danke für den Ratschlag. Daran hatte ich auch schon gedacht und werde vielleicht zur Beerdigung einen Schrieb mitbringen, das weiß ich aber noch nicht ob ich das schaffe....
Zitat von SchnuffelineSchnuffeline schrieb:Die Gefühle, die du beschreibst und gerade durchläufst, hören sich allerdings wie völlig normale Trauer an - sofern man diesen Ausnahmezustand überhaupt normal nennen kann.
Tja, das weiß ich eben nicht da ich - irgendwo muss man sagen zum Glück - vorher niemals in der Situation war. Und es gibt auch nur ganz ganz wenige Menschen die mir WIRKLICH so nahe stehen dass mich das so trifft. Bei meiner Frau und meiner Tochter wäre das sicher auch der Fall aber da kann ich ja immer noch drauf hoffen dass ich vor denen abtrete und dann nicht trauern muss :D
Zitat von SchnuffelineSchnuffeline schrieb:Viel Kraft für die nächste Zeit.
Danke. :)

Ungeschehen kann man nichts machen, ich habe aktuell nur die Hoffnung dass ich irgendwann Erinnerungen abrufen kann, und diese dann nicht mehr negativ behaftet sind. Bzw nicht mehr die Trauer im Vordergrund steht sondern das Positive.


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Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

25.11.2016 um 22:46
Zitat von CapitanoCapitano schrieb:Blöde Frage - konntest du besser damit umgehen mit der Zeit wenn du die Situation schon kanntest? Bzw meine ich, war es beim 2. und 3. (keine Ahnung wie oft du das durchmachen musstest) Mal "einfacher" als beim ersten Mal? Oder ist es jedes Mal auf's Neue gleich hart? Wobei ich ja eher annehme dass es wohl primär damit zusammenhängt wie nah man dem Menschen stand...
Nein, ich finde Trauer überwältigt einen immer aufs Neue, da kann man sich nicht dran gewöhnen.

Versuche einfach das zu tun, was dir im Moment guttut, egal ob es reden, Musik hören, in Erinnerungen schwelgen ist. Und versuche, die Schuldgefühle nicht zu sehr oberhand gewinnen zu lassen. Wenn nahestehende Menschen von uns gehen - gibt es nahezu bei jedem diese Gedanken und unausgesprochenen Worte. Die Beziehung zu einem nahestehenden Menschen ist nie so weit abgeschlossen oder "fertig", dass es nicht noch offene Baustellen gibt.

EDIT:Was die Frage angeht, wie lange es gedauert hat, drüber hinwegzukommen: In einem Fall habe ich mich damit trösten können, dass die Person schon recht alt war und ein erfülltes Leben hinter sich hat, in dem anderen knabbere ich immer noch dran. Es wird aber besser.


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Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

25.11.2016 um 22:56
Zitat von SchnuffelineSchnuffeline schrieb:Nein, ich finde Trauer überwältigt einen immer aufs Neue, da kann man sich nicht dran gewöhnen.
Oje. Dann kann ich in meinem Fall ja nur hoffen dass es der einzige schwere Verlust bleibt den ich hinnehmen muss. Und der war aufgrund des Altersunterschieds ohnehin zu erwarten bzw war klar dass es irgendwann soweit ist. Aber solange es nicht eintrifft verschwendet man ja keine Gedanken daran.
Zitat von SchnuffelineSchnuffeline schrieb:Versuche einfach das zu tun, was dir im Moment guttut, egal ob es reden, Musik hören, in Erinnerungen schwelgen ist.
Es ist schwierig weil ich mich nicht davon ablenken kann im Moment. Die Gedanken lassen sich nicht davon "wegsteuern" bzw versuche ich mich auf andere Dinge zu konzentrieren aber schaffe es nicht wirklich. Aber es ist wohl einfach noch zu frisch dafür.
Zitat von SchnuffelineSchnuffeline schrieb:Und versuche, die Schuldgefühle nicht zu sehr oberhand gewinnen zu lassen. Wenn nahestehende Menschen von uns gehen - gibt es nahezu bei jedem diese Gedanken und unausgesprochenen Worte. Die Beziehung zu einem nahestehenden Menschen ist nie so weit abgeschlossen oder "fertig", dass es nicht noch offene Baustellen gibt.
Das denke ich mir auch, und hoffe dass mir dann hilft wenn vielleicht etwas Zeit vergangen ist. Vielen Dank für deine Kommentare :)


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25.11.2016 um 23:01
Hallo,

ich kann die Gefühle nachvollziehen. Mein Großvater war wie ein Vater für mich. Seine Wohnung war wie ein zweites Zuhause. Da war es irgendwie... komisch, als meine Cousine dort eingezogen ist.

Besonders in einer Situation: Da hat meine Tante (die im gleichen Haus lebt, in dem sich auch die Wohnung befindet) meinen Großcousin und mich getadelt, als wir in dieser Wohnung waren; man gehe nicht einfach in anderer Leute Wohnung, ohne nachzufragen. Natürlich hatte sie recht, aber mein Großvater hatte nie etwas dagegen. Bei ihm konnten wir kommen und gehen, wie es uns lustig war.

Was mir beim Loslassen allgemein sehr hilft, ist Meditation. Wer möchte, dem kann ich per PN mehr darüber erzählen, inwiefern mir das hilft und welche Erkenntnisse ich dadurch gewonnen habe. Öffentlich möchte ich das nicht so gerne machen, da ich hier bei Allmy wegen dieser Ansichten, die ich dadurch habe, leider schon regelrechte Anfeindungen erlebt habe.


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Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

25.11.2016 um 23:10
Zitat von CountDraculaCountDracula schrieb:Hallo,

ich kann die Gefühle nachvollziehen. Mein Großvater war wie ein Vater für mich. Seine Wohnung war wie ein zweites Zuhause. Da war es irgendwie... komisch, als meine Cousine dort eingezogen ist.

Besonders in einer Situation: Da hat meine Tante (die im gleichen Haus lebt, in dem sich auch die Wohnung befindet) meinen Großcousin und mich getadelt, als wir in dieser Wohnung waren; man gehe nicht einfach in anderer Leute Wohnung, ohne nachzufragen. Natürlich hatte sie recht, aber mein Großvater hatte nie etwas dagegen. Bei ihm konnten wir kommen und gehen, wie es uns lustig war.
Ja das kann ich mir gut vorstellen dass auch das schwierig ist, weil sich eben mehr ändert als "nur" dass ein wichtiger Mensch nicht mehr da ist. Erinnerungen hängen nicht nur an Menschen, auch an Orten, Gegenständen - an eigentlich allem. Verliert man einen wichtigen Menschen, verliert man mehr als nur das.

Und genau das wird einem erst bewusst wenn man in der Situation ist.


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25.11.2016 um 23:12
@Capitano
Na ja, mir war das eigentlich schon vorher bewusst :/ ich verstehe aber, was Du meinst...


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Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

25.11.2016 um 23:22
Hallo.
Ich kann mir das gerade nicht alles durchlesen,
wollte Dir aber sagen,
daß man Trauer einfach hinnehmen muß.

Dauernd weinen,
in den unpassendsten Momenten: normal. Mach das.

Täglich ans Grab gehen : normal.

Andere sinnlose Dinge tun: völlig normal.

Irgendwann läßt das ein bißchen nach.
Du bist nicht verrückt.
Nimm falls irgend möglich keine Medikamente.

Essen, Schlafen , frische Luft , ansonsten Ruhe und Schonung.
Noch später läßt es noch etwas nach.

Mein Beileid für Deinen großen Verlust.
sandra


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Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

25.11.2016 um 23:24
Zitat von sandra.31sandra.31 schrieb:Hallo.
Ich kann mir das gerade nicht alles durchlesen,
wollte Dir aber sagen,
daß man Trauer einfach hinnehmen muß.

Dauernd weinen,
in den unpassendsten Momenten: normal. Mach das.

Täglich ans Grab gehen : normal.

Andere sinnlose Dinge tun: völlig normal.

Irgendwann läßt das ein bißchen nach.
Du bist nicht verrückt.
Nimm falls irgend möglich keine Medikamente.

Essen, Schlafen , frische Luft , ansonsten Ruhe und Schonung.
Noch später läßt es noch etwas nach.

Mein Beileid für Deinen großen Verlust.
sandra
Danke :)

Immerhin weiß ich schon mal dass es mit der Zeit besser wird. Das hilft enorm.


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26.11.2016 um 01:43
@Capitano

Auch von mir erstmal Herzliches Beileid...kenne diese Situation nur zu gut.
So schwer es auch wird, du solltest dir immer begreiflich machen, das es nichts nützt über irgendwelche "Was wäre wenn.." Fragen nachzudenken.


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26.11.2016 um 02:11
Wenn dir diese Person so wichtig war, wieso erscheint dir die Zeit mit ihr dann so weit entfernt?

Natürlich überkommen einem diese Gefühle, wenn man weiß, man kann sie nicht mehr gerade biegen, aber ich bin sicher, dass diese Person die Zeit mit dir genauso geschätzt hat wie du es tust.
Du hast ihn besucht... wo er nicht mehr ansprechbar war, ja, das heißt aber nicht, dass er das nicht mitbekommen hat.
Eine Antwort ist eine Reaktion nach außen, nicht aber ein Zeichen dafür, dass man was mitbekommen hat... Auch wenn das, wenn man weiß, dass die Person, mit der man spricht, sonst in der Lage wäre, zu antworten, genau das bedeutet.
Mach dich nicht fertig deswegen, sondern trauer um einen alten Lebensbegleiter und lass diese Schuldgefühle... Die sind nicht notwendig. Ganz und gar nicht.


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26.11.2016 um 02:29
Hallo!

Auch von mir erstmal herzliches Beileid!

Du hast in Deinem EP alles sehr gut beschrieben, beinahe genauso war es auch bei mir. Ich kann mich @Schnuffeline nur anschliessen. Es ist niemals einfach. Es bleibt immer was offen. Es tut immer unsäglich weh. Auch beim 2. mal.

Kann man etwas ändern? Ja, das kann man. Natürlich kann man die Zeit nicht zurückdrehen, um "nochmal ein Gespräch" zu führen. Aber man kann aus der Situation lernen, es beim nächsten mal besser machen (auch wenn man dann vielleicht andere Fehler macht, wie ich feststellen musste). Man kann so auch ein Beispiel sein für die eigenen Kinder, denn die werden ja auch irgendwann vor dieser Situation stehen, das ist unvermeidlich. Und man kann eventuell anderen helfen, die auch in dieser Situation sind.

Wie lange es dauert? Genau wie Du war ich früher jemand, der seinen Gefühlen nicht immer so einfach Ausdruck verleihen konnte (das ist heute etwas besser), daher die schlechte Nachricht: bei mir hat es in beiden Fällen etwa 3 Jahre gebraucht, bis alles soweit verarbeitet war. Das ist natürlich von Mensch zu Mensch verschieden, vielleicht schaffen das andere in wenigen Monaten, bei mir war es halt nicht so. Nach etwa einem Jahr war mal das Schlimmste vorbei und ich konnte wieder klar denken, trotzdem war ich immer noch sehr traurig, nur war es halt nicht mehr so schmerzhaft und auch kein Dauerzustand mehr. Wie gesagt, nach 3 Jahren war bei mir wieder soweit alles okay. Aber glaub mir, manchmal steigen mir auch heute noch die Tränen auf, wenn ich an die jeweiligen Situationen (also an die Tode) zurückdenke (beide Fälle waren allerdings auch ein wenig heftig, Krankheit, Behandlung, Operationen bis zum geht nicht mehr, das zehrt dann schon auch an der eigenen Substanz, wenn man da hilflos zusehen muss und dann nach Monaten oder Jahren alles doch nichts gebracht hat).

Heute kann ich an meine Eltern zurückdenken und es steigt dann diese Wärme auf, die sie mir immer so gut vermittelt haben. Es ist natürlich oft auch Wehmut dabei, aber mittlerweile überwiegen doch deutlich positivere Gefühle. Ja, ich kann heute wieder spüren, wie glücklich ich als Kind war und wie glücklich meine Eltern waren. Das geht!

Ich vergleiche es immer mit einem Gong, der geschlagen wird. Anfangs dröhnt er einem in den Ohren, man kann gar nichts anderes wahrnehmen, und es will und will nicht aufhören, bis man am Boden liegt und nicht mehr kann. Aber langsam, ganz langsam verklingt das Dröhnen, wird mit der Zeit immer leiser, und am Ende ist es nur noch ein leiser, trauriger Klang, wie durch einen Nebel. Ganz geht er nicht weg, der Gongschlag, und bleibt als fast, aber nur fast stumme Mahnung erhalten. Ich finde das aber auch gut so. Es gemahnt uns, mit offenen Augen und offenem Herzen durchs Leben zu gehen. Und unsere Fähigkeit, derart um einen Menschen trauern zu können zeigt uns vielleicht auch, was wirklich alles in uns steckt.

Ich selbst habe keine Familie (außer einem Bruder, der ist aber ziemlich weit weg, leider mittlerweile nicht nur geographisch), Du schon. Wende Dich an sie. Vor allem Deine Gattin kann eine wahre Stütze für Dich sein. Sie alle merken, das "etwas" mit Dir los ist, die Kinder wohl weniger, bzw. können sie wohl nicht so recht einordnen, was mit Dir los ist. Deine Frau wird das wohl können, sie weiß, dass Du leidest, vielleicht auch, wie sehr Du leidest. Wende Dich an sie. Gemeinsam kommt ihr drüber hinweg. Sie wird auch dankbar sein, Dir helfen zu können. Das hat sie ja versprochen, dass sie mit Dir durch Dick und Dünn geht (ich schätze mal, Ihr seid verheiratet). Und wenn man sie lässt, wird sie dieses Versprechen auch einhalten. Sie wird Dir helfen.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft.

Ach ja, das mit der Wohnung, mach keinen Blödsinn. Die Leere, die Du gefühlt hast, würde auch bleiben, wenn Du die Wohnung doch irgendwie übernimmst. Weil die Wohnung leer ist. Also lass es, Du würdest Dich damit nur selbst quälen.

Also nochmal: alles Gute, ich halt Dir/Euch die Daumen!


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Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

26.11.2016 um 02:41
Ach ja, noch was:

Nur für den Fall, dass das nicht sowieso klar ist: Hände weg von Alkohol oder Drogen. Du trägst Verantwortung, wenn Du Dir die Birne wegbläst, ist das nur eine Art Flucht. Vielleicht nachvollziehbar, aber - jedenfalls mittel- bis langfristig - falsch und unverantwortlich. Und auch von Medikamenten würde ich abraten, außer kurzfristig.

Denke aber, das ist eh klar...


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26.11.2016 um 08:36
Danke Leute.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Wenn dir diese Person so wichtig war, wieso erscheint dir die Zeit mit ihr dann so weit entfernt?
Ich hab vor ein paar Jahren quasi einen kleinen Neuanfang gemacht, neue Wohnung, neuer Job, Frau und Kind.... Seitdem waren eigentlich alle Erinnerungen an die Zeit früher, Kindheit und Jugend, etwas verblasst. Es schien eben sehr weit weg. Keine Ahnung wie man das beschreiben kann.
Zitat von Blues666Blues666 schrieb:Wie lange es dauert? Genau wie Du war ich früher jemand, der seinen Gefühlen nicht immer so einfach Ausdruck verleihen konnte (das ist heute etwas besser), daher die schlechte Nachricht: bei mir hat es in beiden Fällen etwa 3 Jahre gebraucht, bis alles soweit verarbeitet war. Das ist natürlich von Mensch zu Mensch verschieden, vielleicht schaffen das andere in wenigen Monaten, bei mir war es halt nicht so. Nach etwa einem Jahr war mal das Schlimmste vorbei und ich konnte wieder klar denken, trotzdem war ich immer noch sehr traurig, nur war es halt nicht mehr so schmerzhaft und auch kein Dauerzustand mehr. Wie gesagt, nach 3 Jahren war bei mir wieder soweit alles okay. Aber glaub mir, manchmal steigen mir auch heute noch die Tränen auf, wenn ich an die jeweiligen Situationen (also an die Tode) zurückdenke (beide Fälle waren allerdings auch ein wenig heftig, Krankheit, Behandlung, Operationen bis zum geht nicht mehr, das zehrt dann schon auch an der eigenen Substanz, wenn man da hilflos zusehen muss und dann nach Monaten oder Jahren alles doch nichts gebracht hat).
Das ist heftig, ja. Wenn da noch ein langer Leidensweg davor dabei ist, will ich mir das gar nicht vorstellen.
Zitat von Blues666Blues666 schrieb:Heute kann ich an meine Eltern zurückdenken und es steigt dann diese Wärme auf, die sie mir immer so gut vermittelt haben. Es ist natürlich oft auch Wehmut dabei, aber mittlerweile überwiegen doch deutlich positivere Gefühle. Ja, ich kann heute wieder spüren, wie glücklich ich als Kind war und wie glücklich meine Eltern waren. Das geht!
Das ist doch auch viel wert. Sehr viel sogar meine ich.

Und nein, verheiratet bin ich nicht, es ist nur quasi so, als wenn es so wäre ;) :D

Alkohol und Drogen konsumiere ich aus Prinzip nicht. Das war immer schon so.


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26.11.2016 um 08:51
Gut. Sehr gut!

Du wirst es schaffen. Wie lange diese Phase, in der Du jetzt bist, auch dauert, vergiss nicht, es wird auch wieder besser. Du bist jetzt extrem emotionalisiert, das gibt sich aber wieder, dauert meiner Erinnerung nach ein paar Wochen. Dann holt Dich das Leben sowieso wieder ein, der Alltag halt.

Mach Dir nicht zu viele Vorwürfe. Nachher ist man immer schlauer, vorher aber hätte man es eben doch nicht wissen können oder man konnte es halt nicht wahrhaben, das ist genauso menschlich. Das Leben geht weiter, muss es ja. Ist eine Binsenweisheit, aber trotzdem wahr. Du wirst einen Weg finden, diesen Lebensabschnitt abzuschließen.

Was dann folgt, ist nichts geringeres als ein neuer Lebensabschnitt. Das ist jetzt Dein Lebensabschnitt. Als Vater, als Gatte (oder halt Lebensgefährte) und als Mensch. Jetzt bist Du dran, endgültig. Mach was draus!

Das war jedenfalls - so ungefähr und ohne die Begriffe "Vater" und Gatte" - mein Gedankengang, mit dem ich das Kapitel abgeschlossen habe. Wahrscheinlich muss aber sowieso jeder seinen eigenen Geistesblitz haben.

Ich wünsch Dir alles Gute!


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26.11.2016 um 09:46
@Capitano
Ich glaube, egal wie "häufig" man mit dem Tod fremder oder nahestehender Personen konfrontiert wird - es wird nicht besser oder leichter erträglich. Im Endeffekt trifft es einen immer, die selben Gedanken kommen auf, all dieses "hätte man mal...".
Doch für "Wenn" und "Hätte" ist es dann zu spät.
Es wird also nicht leichter, nur etwas anders.
Man weiß dann irgendwann welche Stadien der Trauer (wahrscheinlich) auf einen zukommen, was erwartet wird, was zu tun ist.

Theoretisch kann man aus dem "Wenn... dann hätte ich noch..." lernen.
Mancher macht dies, mancher hält nur kurz an diesem Vorsatz fest... und mancher übertüncht es mit Alltagskram (bis zum nächsten Mal).

Mir graut es vor dem Tag an dem es in meiner Familie mal wieder soweit ist.
Vorletztes Jahr und letztes Jahr stand es bei einem Familienmitglied immer mal wieder auf der Kippe... aber Unkraut vergeht ja nicht so leicht :)


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26.11.2016 um 10:16
@Capitano

Ich hatte bislang ein paar Trauerfälle, einer davon war richtig massiv.

Meine Erfahrung ist, dass ich da nicht viel machen konnte. Womit ich gar nicht gerechnet habe - ich bekam über ein Jahr lang massive Konzentrationsprobleme. Die Trauer war also ganz anders, als ich es mir immer vorgestellt hatte. Natürlich war ich auch traurig/hab getrauert, aber am längsten hatte ich mit den Konzentrationsproblemen zu kämpfen. Anfangs habe ich gedacht, das vergeht bald wieder. Aber merklich besser wurde es erst nach ca. einem Jahr.
Bis ich "geistig" aber wieder den alten Stand erreicht habe, das hat aus meiner Sicht sogar mehrere Jahre gedauert.

Was will ich dir damit sagen? :)

- Trauer kann sich ganz verschiedenartig äußern.
- Die Art und Länge der Trauer ist von Mensch zu Mensch und von Trauerfall zu Trauerfall verschieden und legitim.
- Es war für mich eine schwierige Zeit, in der auch vieles nicht so gelaufen ist, wie ich es mir gewünscht hätte - aber am Ende habe ich alles geschafft, was ich schaffen wollte.

Ich wünsche dir und allen Trauernden viel Kraft und alles Gute.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

26.11.2016 um 11:29
@Capitano



Es tut mir sehr leid für dich, dass du das jetzt erleben musst. Ich denke ich kann das gut nachvollziehen wie du dich fühlst, da ich meinen " Supergau " vor einigen Jahren erlebt habe.
Auch wenn ich mich vorher schon von mir nahe stehenden Menschen verabschieden musste ( meist kann man sich ja nicht vorher „verabschieden“ ) und dachte ich kann mit Trauer umgehen, hat mich dieser Verlust völlig überraschend und mit voller Wucht getroffen. Ich habe Jahre gebraucht um damit klar zu kommen.

Leider gibt es kein "Patentrezept" wie man mit Trauer umgeht.

Aber alles was du jetzt fühlst, ist in Ordnung. Es ist ein Teil von dir und was dich mit der Person verbunden hat.
Das Trauer auch die positiven Erinnerungen überdeckt kenne ich und habe es gehasst, wenn Menschen mir sagten:" Denk doch an die guten Dinge, die ihr zusammen hattet."

In der akuten Trauerphase war ich überhaupt nicht in der Lage diese an mich heran zu lassen, weil gerade das unglaublich schmerzhaft sein kann und den Verlust noch bewusster macht.
Ich konnte das erst mit der Zeit wieder Stück für Stück, in meinem Tempo. Hat Jahre gedauert bis ich mit meiner Trauer um den wichtigsten Menschen im Leben, einigermaßen klar kam.

Dazu gehören eben auch Schuldgefühle.

Ich denke jeder der so etwas erlebt, hat sie. Oft sind sie völlig irrational und manchmal eben auch real. Wir gehen nicht permanent durchs Leben mit dem Gedanken, das uns nur eine bestimmte Zeit mit dem Anderen zur Verfügung steht. Das geht auch gar nicht und wäre völlig unrealistisch.
Wenn der andere dann stirbt, stellt man sich die Frage ob man in der Vergangenheit alles richtig gemacht hat. Das kann aber kein Mensch leisten. Wir machen Fehler und verhalten uns im Alltag nicht immer so, als ob es der letzte Tag ist den man zusammen hat.
Im Idealfall kann man sich verabschieden, alles noch sagen was gesagt werden will. Aber, wer hat schon das Glück?

Lass einfach auch deine Schuldgefühle zu, sie sind auch ein Teil der Trauer. Aber, versuch sie nicht größer zu machen als sie sind. Man neigt in der ersten Zeit dazu den anderen besser zu machen als er war und sich selber extrem kritisch zu betrachten.

Möglicherweise tröstet es dich ein bisschen, wenn ich dir sage das es besser wird und man lernt mit dem Verlust zu leben. Weg schieben, lässt sich die Trauer nicht. Man muss sie zu lassen, weil sie ein Teil von uns ist. Im Laufe der Zeit wird sie aber sanfter und besucht uns seltener.
Irgendwann kennen wir sie so gut wie eine alte Bekannte, die uns zwar selten besucht aber willkommen ist, weil sie nichts erschreckendes mehr hat.


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Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge

26.11.2016 um 14:10
@Capitano

Vor fast 4 Jahren ist meine Mutter gestorben. Die letzten Monate waren nicht einfach und die letzten Tage sowie Stunden waren schlimm. Ich war kurz vor ihrem Tod noch bei ihr, aber sie war bereits im Wachkoma und hat auf nichts reagiert. Ich habe dann 2 Stunden lang mit ihr gesprochen und konnte dadurch "abschliessen" (sofern man das überhaupt kann). Ich glaube, dass Menschen die nicht mehr ansprechbar sind durchaus mitbekommen können was um sie herum geschieht.

Jeder Mensch trauert anders. Auch wenn du kein emotionaler Mensch bist, hoffe ich, dass du deine Gefühle nicht versuchst zu unterdrücken und dass du einen Weg findest um sie zu verarbeiten. Gefühle zu verarbeiten ist wichtig und deine Tochter lernt von ihren Vorbildern wie sie mit ihren eigenen Gefühlen umgehen soll. Lass dir bei der Trauer soviel Zeit wie du brauchst und setz dich nicht unter Druck.
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und ich habe sehr viel geweint und manchmal (aber nur noch selten) weine ich auch heute noch deswegen. Der Schmerz hat mit der Zeit zwar stark abgenommen aber in manchen Situationen kommt er wieder zurück. Gerade Weihnachten und Jan/Feb ist so eine Zeit, weil meine Mutter an Weihnachten ins Krankenhaus musste und 2 Monate später dort gestorben ist.

Schuldgefühle gehören oft zum Trauern dazu und dass einen viele Dinge beschäftigen die man gerne noch gesagt, getan oder rückgängig gemacht hätte ebenfalls. Wie dir oben bereits empfohlen würde, kannst du versuchen die Dinge aufzuschreiben. Mir hilft schreiben dabei meine Gefühle zu verarbeiten und mir über gewisse Dinge klar zu werden.

Ich wünsche dir viel Kraft um alles durchzustehen. Es wird besser.


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