Umgang mit der eigenen Vergänglichkeit und dem Thema Tod
10.01.2023 um 08:53@Kohlhaas
Ich verstehe deinen Standpunkt aber ich teile ihn nicht, weil ich der Überzeugung bin, dass eine kulturelle Identität der Gegenwart nicht aus der begrabenen Vergangenheit entspringt, als gäbe es ohne diese Untersuchungen keine gegenwärtige Kultur, sondern weil Kultur von den Lebenden getragen, ausgeformt, gelebt und überliefert wird.
Wenn nun also das Verständnis aber über die Vergangenheit und ihrer Gräber darin besteht, die Gefühle jener toten Menschen - seinerzeit - mit den Füßen zu treten - jenerzeit - (auch wenn es lieb gemacht und lieb gemeint ist), um eine vergangene Kultur zu begreifen, dann endet nach meinem Moralverständnis genau dort diese Neugier, wo sie jenes ächtet, was diese Kultur selbst erst in ihrem inneren Wesen ausgemacht hat.
Es verhält sich nicht anders als heute - mit der heutigen Kultur zB in religiösen Aspekten. Ich als offiziell konfessionsloser und mich selbst eher als Neu-Heide-Betrachtender der Naturreligionen, der so manches hinsichtlich der Assimilation durch Einverleibung für die größte historisch-belegte Umerzierung halte, die mir je unter die Augen gekommen ist, habe es - auch wenn ich manches davon verachten mag -trotzdem, nein genau deswegen zu akzeptieren, dass ich keine heiligen Stätten von den großen Weltreligionen zu entweihen habe, nur um meine Neugier daran zu stillen. Es ist für diese Menschen ein Frevel sondergleichen, wenn ihre Kultur dadurch beleidigt wird, indem sich darin wie auf einem Raubzug bedient wird, nur um zu "verstehen", auszustellen oder es in Bücher gießen zu können.
Es gibt schlicht manche Dinge auf der Welt, für die gibt es eine Grenze und das vorsätzliche - zu wissenschaftlichen Zwecken - Öffnen von Gräbern oder heiligen Reliquien, bei denen ausdrücklich von jenen Kulturen seinerzeit und damit auch den Religionen - den tiefsten Überzeugungen, die ein Mensch haben kann - darauf hingewiesen wurde, dass das Öffnen der Seelenverfluchung gleichkommt, ist für mich tabu. Nicht weil ich an Flüche glaube - zumindest nicht in dem Sinne, was du vllt. darunter verstehst - sondern weil ich weiß, dass wer solche Bannsprüche benutzt es toternst meinte damit, wenn er sinngemäß schreibt, "lass die Finger davon oder sie sollen dir und allen abfallen, die genauso respektlos waren wie du".
Ich verstehe deinen Standpunkt aber ich teile ihn nicht, weil ich der Überzeugung bin, dass eine kulturelle Identität der Gegenwart nicht aus der begrabenen Vergangenheit entspringt, als gäbe es ohne diese Untersuchungen keine gegenwärtige Kultur, sondern weil Kultur von den Lebenden getragen, ausgeformt, gelebt und überliefert wird.
Wenn nun also das Verständnis aber über die Vergangenheit und ihrer Gräber darin besteht, die Gefühle jener toten Menschen - seinerzeit - mit den Füßen zu treten - jenerzeit - (auch wenn es lieb gemacht und lieb gemeint ist), um eine vergangene Kultur zu begreifen, dann endet nach meinem Moralverständnis genau dort diese Neugier, wo sie jenes ächtet, was diese Kultur selbst erst in ihrem inneren Wesen ausgemacht hat.
Es verhält sich nicht anders als heute - mit der heutigen Kultur zB in religiösen Aspekten. Ich als offiziell konfessionsloser und mich selbst eher als Neu-Heide-Betrachtender der Naturreligionen, der so manches hinsichtlich der Assimilation durch Einverleibung für die größte historisch-belegte Umerzierung halte, die mir je unter die Augen gekommen ist, habe es - auch wenn ich manches davon verachten mag -
Es gibt schlicht manche Dinge auf der Welt, für die gibt es eine Grenze und das vorsätzliche - zu wissenschaftlichen Zwecken - Öffnen von Gräbern oder heiligen Reliquien, bei denen ausdrücklich von jenen Kulturen seinerzeit und damit auch den Religionen - den tiefsten Überzeugungen, die ein Mensch haben kann - darauf hingewiesen wurde, dass das Öffnen der Seelenverfluchung gleichkommt, ist für mich tabu. Nicht weil ich an Flüche glaube - zumindest nicht in dem Sinne, was du vllt. darunter verstehst - sondern weil ich weiß, dass wer solche Bannsprüche benutzt es toternst meinte damit, wenn er sinngemäß schreibt, "lass die Finger davon oder sie sollen dir und allen abfallen, die genauso respektlos waren wie du".