Sternenkinder

Kein einfaches Thema und eines, das mir noch heute hin und wieder zu schaffen macht. Meine Tochter, YARA, wäre heute 14.
Beim ersten Ultraschall schlug das Herz noch nicht, 2 Wochen später dann doch ein Herzschlag und angeblich alles in Ordnung und bei der nächstspäteren Ultraschalluntersuchung beim Vertretungsarzt angeblich wieder kein Herzschlag, sofort zur Ausschabung ins KH.

Ich wünschte, ich hätte noch einen 2.Ultraschall machen lassen, um wirklich sicher zu gehen.

In den Klinikunterlagen sind zwar meine Werte, vom Rest gibt es weder dort noch im Labor Werte, so als hätte es diese Schwangerschaft nie gegeben.

Bin bis heute noch nicht weitergekommen, wo man Plazenta&Fötus hier "entsorgt" hat, dafür aber einige Ungereimtheiten.

Allen, die ihr Kind verloren haben, wünsche ich viel Kraft. Die wenigsten können sich vorstellen, was man durchmacht, wenn man sich auf dieses Kind gefreut hat.

Immerhin gibt "sie" mir die Kraft, weiterzumachen, komme was wolle.

rosalie444 schrieb:Ja zum Glück gibt es noch das Grab.Und die Friedhofsverwaltung hat mir auf Nachfrage gesagt die Kindergräber werden nicht weggemacht.

Ja, so kenne ich das auch. Kindergräber haben inzwischen einen eigenen Bereich.

rosalie444 schrieb:haben uns 2 Jahre später getrennt

Ich kenne kaum eine Beziehung, die das gut zusammen überstanden haben.
Bei uns war das auch Anlass (weniger der Grund) unserer Trennung. Auch weil ich gemerkt hatte, wir können uns gar nicht verstehen wie wir die Geschichte gegenseitig sehen und fühlen.

Ich weiß nicht so recht ob das dazugehört.
Ich habe eine sternenschwester wenn man so will.

Meine Mutter hatte eine Fehlgeburt ,und das wäre ein Mädchen geworden, was sie sich immer gewünscht hat, nachdem sie mit 3 Jungs schwanger war .
Danach kam dann ich ,wieder ein Junge.

Es wurde kaum darüber gesprochen aber wie es sich anhörte ,oder wie ich es fühlte besser ausgedrückt, war sie wohl traurig darüber.
Ein Grab gibt es nicht .

Eigentlich schade ,ich hätte gerne eine Schwester gehabt.
Und meine Mutter hat nie darüber geredet.

Meine Mutter hatte einmal eine Fehlgeburt.
Sie war im 4.ten Monat.
Ihr ging es danach sehr schlecht.
Und sie hat darüber sehr selten gesprochen.


Sie sagte nur, dass sie es durch einen Sturz verloren hat.
Sie viel direkt auf den Bauch.

Sie hat sich bis heute nicht wirklich verziehen, dass sie nicht besser aufgepasst hat


Ich bin der Meinung, dass sie dafür gar nichts konnte.
Und, ich hab ihr dies auch oft gesagt

Mila_ schrieb:Die beste Freundin meiner großen Schwester hatte Zwillinge.

Es sind doch hoffentlich nicht beide gestorben?

@Mila_ hast du ein Grab für dein Kleines?

KAALAEL schrieb:Ich weiß nicht so recht ob das dazugehört.
Ich habe eine sternenschwester wenn man so will.

Aber wie das dazugehört.

Schade, dass deine Mutter mit euch nicht darüber gesprochen hat. Genaus solche stillen Geheimnisse haben eine Wirkung auf die Familie und auch auf die Geschwister.

Sorry @KAALAEL das habe ich mit Soulis Post verwechselt.

Ich weiß von meiner Mutter, dass sie mindestens eine Abtreibung hatte und eine Fehlgeburt. Dass das allererste Geschwisterchen eine Abtreibung war, haben wir erst im Erwachsenenalter erfahren. Damals war das eine Todsünde.

KAALAEL schrieb:ich hätte gerne eine Schwester gehabt.

Das ist eine Himmelsschwester :lv:

@Bundeskanzleri
Nein es ist nur der Junge gestorben.

Nein hab ich nicht. Das ist damals ein bisschen dumm gelaufen und ich hab nicht wirklich realisiert was passiert ist. Wurde mir erst zwei Tage später klar was das war 🤷🏼‍♀️ im Herzen hab ich ihn ja 🥰

Außerdem ist meine Oma da und passt auf ihn auf 🥰

@Mila_
:lv: Das ist doch beruhigend :Y:

SIRiUS3lPi schrieb:sofort zur Ausschabung ins KH.

Diese Eile habe ich nie verstanden, warum kann man nicht auch die natürliche Chance nutzen, dass es von selber abgeht.

SIRiUS3lPi schrieb:so als hätte es diese Schwangerschaft nie gegeben.

Das ist genau das, was es den Eltern schwer macht, mit dem Verlust umzugehen.
Eigentlich sind doch die Ärzte und Co heute schon weiter und sollten wissen, wie man damit besser umgeht.

Soulfire schrieb:Sie war im 4.ten Monat.

Da ist das Baby schon recht weit entwickelt. War das älter oder jünger als du?
Hast du eigentlich sonst noch Geschwister?

Man kann halt nicht alles verhindern, sehe ich wie du.

Bundeskanzleri schrieb:Da ist das Baby schon recht weit entwickelt. War das älter oder jünger als du?
Hast du eigentlich sonst noch Geschwister?

Es wäre jünger gewesen.
Und ich hab noch eine Schwester.
Sie ist auch jünger, als ich.

Meine Tante hatte eine Fehlgeburt im 4. Monat (oder war es der 5.?). Sie hat es uns erzählt, nachdem sie sich einige Tage nicht gemeldet hatte. Sonst hat sie immer zu Geburtstagen angerufen, aber zu meinem 20. kam tagelang keine Nachricht, das hat uns ein wenig beunruhigt.
Kurz danach schrieben sie uns, was passiert war. Es wirkte alles sehr emotionslos, ganz nach dem Motto 'war ja eh nur ein Embryo'. Ob sie wirklich so gefühlt hat, weiß ich nicht, weil sie nie darüber spricht. Ich glaube natürlich nicht, dass das ihre Gefühle waren/sind.
Nach dem Sternenkind bekam sie noch ein weiteres Kind. Mit den drei Kindern spricht sie nicht über die verstorbene Schwester, allerdings wissen alle Bescheid und die Schwester hat auch einen Namen.
Auf einem der Friedhöfe hier in der Stadt gibt es ein großes Gemeinschaftsgrab für Sternenkinder, dort ist auch meine Cousine begraben.

Auch meine Oma mütterlicherseits hatte eine Fehlgeburt, allerdings weiß ich nicht, wie weit in der Schwangerschaft sie war. Ich weiß es nur von meiner Mutter, dass sie noch einen Bruder oder eine Schwester gehabt hätte.

Meine Oma väterlicherseits hatte zehn Jahre vor meinem Vater eine Tochter, die allerdings nur einen Tag überlebt hat. Von ihr haben wir eine Sterbeurkunde, allerdings wurde nie darüber gesprochen.

Ansonsten hatte eine meiner Freundinnen eine Fehlgeburt, irgendwann im 3. Monat, glaube ich. Sie hat zwar gelitten, es uns aber nie gezeigt - sie sagte nur, sie sei froh, jetzt ihre Schwangerschaftsakne los zu sein..

Wenn man liest, wie viele Frauen Fehlgeburten oder Totgeburten haben, dann dürfte das gar kein Tabuthema mehr sein - es betrifft schließlich so, so viele Menschen. Wahrscheinlich kennen wir alle mindestens eine Person, die damit 'zu tun' hat.

Marike schrieb:dann dürfte das gar kein Tabuthema mehr sein

Ich denke schon, dass sich in den Kliniken was ändert, nicht überall und vielleicht nicht in jeder Situation.
Ich persönlich vermute, dass aber auch viele nicht darüber sprechen, weil sich die Außenwahrnehmung ("War ja noch gar kein richtiges Kind" ) stark von der Eigenwahrnehmung unterscheidet.
Für die Mutter (oder auch den Vater) ist es schon früh ein richtiges Kind. Und wenn es stirbt, stirbt die Hoffnung und die Zukunft, auch wenn man das Kinder persönlich ja noch gar nicht kennt.
Allerdings hat man ja eine starke innere Verbindung, wenn man schwanger ist.

So Kommentare wie hier weiter oben Beitrag von Evolet84 (Seite 1) möchte wohl keine(r) hören müssen.

Mein Sternenkind wäre heute 32 Jahre alt.
Sie ist am plötzlichen Kindstod verstorben und ich fand sie morgens in ihrem Bettchen.
Die Zeit macht dem Schmerz erträglich aber er vergeht nie.
Es gibt keinen einzigen Tag an dem ich nicht an Dich denke....
Ich liebe Dich ❤️

Meine Mutter hat noch zwei Sternenkinder Zwillinge, vier Jahre vor meiner Geburt sind sie im vierten Monat im Mutterleib verstorben.

Meine Mutter hatte schon zwei Söhne und wollte noch ein Kind. Hätten die Zwillinge es geschafft, wäre ich mit Sicherheit nicht da.

@Pony2.4

So ist es bei uns auch. Mein Jüngster wäre nicht da, wenn meine Tochter gelebt hätte.

Das sind halt so Gedankenspiele, diese was wäre wenn, aber hin und wieder beschäftigt es einen ja schon.

Puh, insgesamt 6, tatsächlich. Mein jetziger Ehemann und ich wollten noch ein gemeinsames Kind. Daraus wurde nichts. Das erste, Isabelle, wollte nicht so recht wachsen und hatte dann auch keinen Herzschlag mehr, also in der 12. SSW die Ausschabung. Ingesamt waren es 3 Ausschabungen und 3, von denen ich weiß, verließen mich so. Beim ersten, ja auch beim zweiten, dritten war es sehr schlimm, aber es wurde immer weniger schlimm, also so abgestumpft, wenn ihr versteht. Die Frage war dann nur noch, mal schauen, wie lange es bleibt. Wir haben es aufgegeben.

An alle Sternenkind-Eltern hier: Fühlt euch ganz doll gedrückt. Habe auch ein Sternenkind in meiner Familie. Sein Name war Benjamin. Seine Großeltern sind jetzt bei ihm.

Meine Mama hatte nach meinem Bruder 5 Fehlgeburten. Ich war dann der letzte Versuch.
Mein Bruder und ich sind 9 Jahre auseinander.

Meridyan schrieb:Wir haben es aufgegeben.

Ja schade. Aber verständlich, das Warten, das Hoffen, die Enttäuschung zehren doch sehr.

Hast du mal näher untersuchen lassen, ob es einen Grund gibt für die vielen Fehlgeburten?