Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
19.11.2007 um 19:55
Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt und man ihn zu wenig sieht, ist es dann schlimm, dass man dann nicht weinen kann ? Bei mir ist es so, ich habe eine Großmutter, sie kann nicht mehr sprechen und hustet ständig Schleim, also sie kann ersticken. Hatte mehrfach einen Gehirntumor und Herzprobleme hat sie auch noch. Ich kann nicht sagen, dass ich meine Großmutter nicht lieb hätte, ganz im Gegenteil. Aber ich weiss nicht, ob ich weinen könnte, wenn sie sterben würde. Würde Trauer verspüren und es sehr schade finden, aber irgendwie könnte ich keine Tränen vergiessen. Ist es etwas schlimmes oder gar nicht so schlimm ? Ich sehe meine Mutter zu selten und kommuniziere nicht viel mit ihr, sie kann ja überhaupt nicht mehr kommunizieren und es ist unangenehm sie einfach zu knuddeln, weil sie ständig Schleim hustet, will mich nicht von ihr küssen lassen. Ich küsse sie immer auf der Stirn wenn ich sie sehe und umarme sie. Das selbe tue ich bei meinem Großvater. Mein Großvater ist sehr fit, außer das er senil ist geht es ihm ziemlich gut für sein hohes Alter. Er ist schon über 80 Jahre alt. Wenn er sterben würde, wäre ich mehr enttäuscht und trauriger als wenn meine Großmutter sterben würde. Aber ich weiss nicht ob die emotionale Bindung und der Kontakt so stark ist, dass ich weinen würde. Mein Vater liegt mir noch mehr am Herzen, aber meine Eltern sind getrennt seit ich 4 Jahre alt war. Mein Vater wohnt in Stuttgart und ich in Berlin. Ich sehe ihn verdammt selten, aber ich telefonieren viel mit ihm und wir schreiben uns viel Emails. Mit ihm kann ich mich auf einer freundschaftlichen Ebene viel besser verstehen als mit meiner Mutter. Auch von seinen Interessen und seinem Wissen kann ich mich besser verstehen. Aber er sorgte ja nie für mich richtig. Gut, jetzt bezahlt er seit Sommer mein Jiu Jitsutraining. Kann mich noch erinnern, als ich ihn in Warschau getroffen habe. Eine ganz andere Frisur hatte er, irgendwie wenig Gefühl von körperlicher Bindung, also Verwandtschaft, er wirkte lange Zeit fremd auf mich. Für mich wäre es ein sehr tiefer Schock, wenn mein Vater sterben würde. Vielleicht würde ich dann weinen, aber ich weiss es nicht, weil ich ihn zuwenig sehe und der Kontakt ist auch viel zu wenig. Auf jedenfall liegt er mir mehr am Herzen als meine Großeltern. Aber wenn meine Mutter sterben würde, die mich erzogen hat und mein ganzes Leben mit ihr verbracht habe, das würde mich total am Boden zerstören. Könnte nicht mehr weiter leben und würde nonstop weinen. Vor allem, weil wir ein gutes Sohn, Mutterverhältnis haben, auch wenn ich sie vom Charakter langweiliger finde als meinen Vater und nicht so interesannte Themen besprechen kann wie mit meinem Vater. Sie wäre die einzige Person wenn sie stirbt, wo ich zu weinen beginnen würde.Kennt jemand von euch dieses Gefühl ? Dass man keine so tiefe Trauer verspüren kann, wenn ein Verwandter stirbt, dass man gleich weinen müsste ?
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
19.11.2007 um 20:00
Hmm.. vielleicht wirst Du ja auch um sie weinen, auch wenn Du
es JETZT vielleicht nicht glaubst oder denkst daß es nicht so sein wird.
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
19.11.2007 um 20:26
es gibt viele arten und gründe, warum man bei dem einem weint und bei dem anderen nicht.
es gibt keine regel oder anleitung, denn jeder handelt da wohl nach seinem gefühl.
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
19.11.2007 um 20:29
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn man um jemanden nicht weinen kann.
Du wirst das einfach auf eine andere Art verarbeiten.
Um Deine Frage zu beantworten ! :)
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
19.11.2007 um 20:33
naja als mein onkel gestorben ist war ich auch nicht traurig oder habegeweint!ich war eher teils froh und halt etwas bedrückt!dazu muss man sagen er war sschwer krank schon als kleiens kind,hatte kein richtiges leben,nur schmerzen!da empfand ich eher erleichterung für ihn weil er sich die letzten jahre nur so ducrhgequält hat!^^
obwohl das meine eltern nie so richtig evrstanden haben...also schätze ich mal das ist völlig in ordnung!^^
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
19.11.2007 um 20:54
Letztes Jahr ist mein Großvater an Magenkrebs gestorben, überrachend!
Ich sah in in den letzen Jahren sehr selten, hatte auch keine Möglichkeit zur Beerdigung zu kommen, leider.
Ich weiß nicht mehr genau was ich gefühlt habe, ich erinnerte mich an Früher, viel habe ich mit meinen Großvater nie unternommen, nicht viel mit ihm erlebt...Ich habe nicht geweint, ich fühlte nichts, ich verspürte keine Traurigkeit! Muss man das?! Ich fand es schon komisch, habe mich gefragt ob es normal ist "nichts" zu empfinden für einen verwandten Menschen...ich kann es mir nicht recht erklären...
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19.11.2007 um 20:56
Mist! Schon wieder so viele Tippfehler :D
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19.11.2007 um 20:59
Menschen sterben nunmal findet euch damit ab !
Besuche Sie und zeig Ihr respekt indem du dein Leben besser führst. Aber heule nicht wie ein halb toter rum oder betrink dich.
Tot ist nur der der vergessen wird
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
19.11.2007 um 21:00
Nebenbei das ist meine Einstellung: mein Lieblingsverwandert hat Krebs (die Omi) und sie ist die Nr. 1 in der Verwandtschaft für mich.
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19.11.2007 um 21:03
Vielleicht erbst du etwas, dann wirst du sogar lachen :|
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19.11.2007 um 21:05
yoyo diese Art von Humor find ich hier nicht passend..
Ich hab das Glück, das ich mich um Verwandte keine Sorgen machen muss.. hab keine..Hab nur meine Mutter, und ich weiss, wenn sie mal geht wird das für mich
das schlimmste was passieren kann.
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
19.11.2007 um 21:09
Nun befinde mich in einer ähnlichen Lage @ The_Sorcerer,
bei mir ist´s auch die Großmutter, deren gesundheitliches Befinden sich Stück um Stück wohl bald extremst verschlechtern wird, sie wurde vor knapp einem Jahr wegen eines bösartigen Tumors operiert. Damals nahm man die Lyphknoten nicht mit heraus und heute waren wir beim Arzt, der Ultraschall ist nicht gut ausgefallen, somit stehen zwei Optionen zur Verfügung, nochmals OP oder Chemo, von beidem will sie nicht´s wissen, weil sie fürchtet danach womöglich zum Pflegefall zu werden.
Ich fühle mich emotional zwischen den Stühlen sitzend, da das Verhältnis zu ihr erst dieses Jahr extremst durch einen Familienstreit litt, sprich auf der einen Seite tut sie mir leid, auf der anderen Seite frage ich mich, wie weit ich tatsächlich fähig bin mit ihr Mitleid zu empfinden, fühlt sich übelst an, so eine innere Zerrissenheit !
Hm, denke wenn das Verhältnis nie wirklich eng war, oder gar durch Konflikte belastet ist, ist auch das Trauern nicht leicht und mitunter empfindet man vielleicht auch soetwas wie Erleichterung...jeh enger ein Verhältnis zu einem Menschen ist ums größer die Trauer was im Umkehrschluss bedetuet, je distanzierter, umso weniger Trauer. Sich aber selbst zu geißeln, dass man keine Trauer empfindet, nur weil es das Umfeld so erwarten würde...denke damit tut man sich nicht´s gutes, Trauer sollze wenn aufrichtig empfunden sein !
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
19.11.2007 um 21:18
Nachtrag :
Zudem trauert jeder Mensch auf seine Weise, trauern heißt nicht zu heulen wie ein Schloßhund, sondern trauern bedeutet den Abschied auf seine Weise zu verarbeiten und dazu gehören nicht immer zwangsläufig sofort Tränen !
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
19.11.2007 um 21:25
am schlimmsten sind die Verwandte die an Erbe denken oder dich fragen wie es dir geht los red mit mir und so ...
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19.11.2007 um 21:33
Ja diese Erb-Geier können nervig sein, komisch dass manche erst ihr wahres Gesicht zeigen wenn´s an´s Aufteilen des Nachlasses geht, kann mitunter zur reinsten Schlammschlacht führen !
Denke wenn´s um´s Anteilnehmen geht sollte man respektvoll erstmal abwarten ob der Trauernde überhaupt Trost will und bereit ist den auch anzunehmen. Manche wollen es ja garnicht zu sehr bemitleidet zu werden, weil sie´s mit sich selber abmachen wollen.
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19.11.2007 um 21:41
Ein wenig traurig werde ich wohl nur bei meiner Mutter sein, alle anderen Verwandten sind längst tot, Idioten oder einfach wie Fremde. Aber ich denke mal, je älter man wird, umso weniger berühren einen solche Dinge, man hat sich damit abgefunden, dass man nicht ewig lebt ... Und zumeist hat man längst einen Kreis eigener Freunde und Bekannten oder gar Familie, sodass man nicht ins Nichts stürzt.
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
20.11.2007 um 01:36
gehts dir wirklich um die Trauer Sorcer? oder gehts dir einfach gerade nur nicht gut....?
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
20.11.2007 um 02:45
wenn man keine Tränen bei einem Verwandten verspürt ist das irgendwie komisch, darum interessiert mich diese Frage.--
dito.
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Wenn ein Verwandter nicht mehr lange lebt.
20.11.2007 um 06:37
Ne, diesen Thread wollte ich seit langem aufmachen, weil keiner aus meinem Bekanntenkreis befriedigende Antworten auf das Thema mir geben konnte. Ich kann es verstehen, dass es einem egal ist, wenn ein Mensch den man nicht kennt stirbt, wobei das für mich schon sehr merkwürdig erscheint. Aber wenn man keine Tränen bei einem Verwandten verspürt ist das irgendwie komisch, darum interessiert mich diese Frage.
Ich glaube nicht das es hier um deine Verwante geht. Hier geht es um DEINE Emotionen.
Weinen ist ja im Normalfall eine Reaktion von deinen Gefühlsregungen. Wir weinen bei Trauer, Verzweiflung Wut oder auch Freude. Damit zeigt man seine Gefühle. Entweder um zu verarbeiten, beachtet zu werden oder auch auf was aufmerksam machen zu wollen., man zeigt anderen Menschen seine Gefühle.
Weinen wird oftmals in der Gesellschaft geächtet. Dei Art seine Gefühle so zu zeigen wird als Schwäche dargelegt. Vorallem gilt es als unmännlich. Die Erziehung bei einem Menschen spielt da auch eine Rolle. Wurde einem soetwas vorgelebt oder durfte man nicht weinen. Gerade als Mann stellt sich die wichtige Frage ob man seinen Vater mal weinen hat sehen. Damit möchte ich sagen das viele Menschen nie gelernt haben ihre Gefühle auszudrücken. Natürlich kann es aber auch das Gegenteil sein. Wurde einem viel Schmerz zugefügt, hat man schon viel Leid erfahren und viel geweint, so kann es sein das wir uns dadurch verhärten. Uns einen Schutz zulegen und unsere Emotionen nicht mehr zulassen.
Trauer sind Kummertränen, der Ausdruck unserer Emotionen, ein sehr wichtiges Gefühl. Wir setzen und mit Dingen auseinander die uns bewegen. Dem Menschen tut es gut. Oftmals sind Menschn aber auch blockiert, regelrecht geschockt durch den Verlust eines Menschen oder auch einem negativen Erlebnis.
Es ist aber auch möglich das bei einem Menschen eine starke Depression vorhanden ist. Das typische Erscheinungsbild ist: Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, keinerlei Interesse usw. Es kann dadurch auch keine Trauer empfunden werden, stattdessen macht sich ein ein Gefühl der Leere und Gefühlslosikkeit breit.
Auch spielen eine große Rolle ob ein Mensch irgendwelche Medikamente einnimmt, dass diese unsere Emotionen betäuben, darüber brauchen wir ja nicht reden.
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