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Sternenkinder

130 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Kinder, Sterben ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sternenkinder

28.09.2024 um 12:53
Zitat von joleenjoleen schrieb:Schlimm sind auch, die Vorwürfe die man sich dann selbst macht. Was habe ich falsch gemacht? Hatte ich zu viel Stress, zu viel körperliche Anstrengung, habe ich nicht auf die Warnsignale meines Körpers geachtet..etc.
Diese Gedanken hatte ich auch. Ich hatte, bevor ich wusste, dass ich schwanger bin, noch Alkohol getrunken. Nicht im Übermaß, aber Alkohol ist ja ein Zellgift und manche sagen, dass man besser gar keinen trinken solle. Dann hatte ich auch mal Starklakritz gegessen. Das ist auch nicht so gut.
Wie man auch grübelt, man wird selten die Antwort finden. Denn es werden ja auch Kinder in Kriegsgebieten geboren und auch Kinder in Hungergebieten. Diese Schwangerschaften haben ja auch gehalten.

Ich persönlich denke, dass es etwas gab, das nicht gestimmt hat. Vielleicht etwas mit der Genetik bei dem Kind. Vielleicht mit der Versorgung. Die Plazenta saß bei mir in beiden Fällen an einer Stelle, die nicht bedenklich ist.
Doch die Entwicklung ging halt irgendwann nicht weiter.
Und eigentlich - das mag jetzt herzlos klingen - ist es auch gut so, dass die Entwicklung abgebrochen wird und eine Abstoßung kommt.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 01.04.2022:In der letzten Schwangerschaft hatte das Kind eine Trisomie 12 oder 13, ich weiß es nicht mehr, es war nicht mehr mit dem Leben vereinbar.
Es gibt Störungen/Fehlbildungen, die dazu führen, dass das Kind entweder schon im Mutterleib sterben wird oder nicht lange nach der Geburt. Das ist doch furchtbar und da finde ich es wirklich besser, wenn ein früher Abort eintritt als wenn man das Kind über Monate trägt mit dem Wissen, dass es jeden Moment sterben kann oder dass man es zur Welt bringt, um es schon bald danach sterben zu sehen.
Zitat von MeridyanMeridyan schrieb am 07.12.2021:Ich bin aber auch schon über 40. Vielleicht liegt es daran.
Ich hatte zwei Fehlgeburten in einem frühen Stadium, so um die 7. bis 9. Woche herum, genau weiß ich das heute nicht mehr. Bei der ersten war ich 42 und bei der zweiten dann auch schon fast 43. Mit höherem Lebensalter steigt nun mal die Gefahr, dass es gar nicht klappt mit dem Schwangerwerden oder dass etwas schief geht.
Klar gibt es immer auch Fälle, wo es gut ging, das ist dann ein großes Glück.
Zitat von SoulfireSoulfire schrieb am 02.12.2021:Sie sagte nur, dass sie es durch einen Sturz verloren hat.
Sie viel direkt auf den Bauch.
Zitat von SoulfireSoulfire schrieb am 02.12.2021:Sie war im 4.ten Monat.
Zitat von SoulfireSoulfire schrieb am 02.12.2021:Sie hat sich bis heute nicht wirklich verziehen, dass sie nicht besser aufgepasst hat
Ich verstehe, dass Deine Mutter sich dafür verantwortlich macht. Aber eigentlich ist das Kind im Mutterleib relativ gut geschützt.

Meine Schwiegermutter aus der ersten Ehe ist in einer Zeit aufgewachsen, in der es mangels Verhütungsmittel viele ungewollte Schwangerschaften gab. Oft musste man in diesen Fällen heiraten, ein unendliches Kind wurde als Makel angesehen. Sie hat mir erzählt, dass Frauen, die ungewollt schwanger waren, manchmal alles Mögliche versucht haben, dass es zu einem Abgang kommt. Z.B. indem man "Bockspringen" gemacht hat, also irgendwie wilde anstrengende Bewegungen und so. Das wird meiner Meinung nach aber bei einer intakten Schwangerschaft nicht viel genützt haben.
Zitat von ViboraVibora schrieb am 22.11.2021:Ich konnte mein Kind nie in den Armen halten, es gibt ein einziges Foto von ihr. 
Das ist wirklich traurig 😢.
Meine Mutter hatte nicht mal ein Foto. Mein Vater hat den Buben mal kurz durch eine Scheibe gesehen, er konnte berichten, dass er dunkles Haar hatte.
Meine Mutter lag nach dem Notkaiserschnitt in der Frauenklinik und das Baby halt woanders.
Heute weiß man, dass es wichtig ist, dass man sich verabschieden kann und auch Erinnerungen hat. Wie einen Abdruck der kleinen Hände und Füße, eine Haarlocke, Fotos.
Dass auch sehr kleine verstorbene Babys ihren Eltern wichtig sind und unvergessen bleiben, in vielen Fällen zumindest.
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb am 02.04.2022:u mich geschämt, überhaupt so traurig zu sein, weil ich ja schon drei gesunde Kinder hatte u manche Frauen haben gar keins…
So habe ich nie gedacht, aber natürlich war ich froh, dass ich schon zwei gesunde Kinder hatte. Ich habe das im Nachhinein auch mehr zu schätzen gewusst. Da in den Schwangerschaften keine Probleme vorlagen hatte ich mir da nie viel Gedanken gemacht.
Ich wusste zwar theoretisch, dass es Fehlgeburten gibt, aber das schien weit weg zu sein.
Meine Schwester hatte auch mal eine Fehlgeburt. Da war auch erst ein Herzschlag und beim nächsten Termin war der weg und sie musste ausgeschabt werden.
Zitat von BettmanBettman schrieb am 22.11.2021:Bedenkt man, dass etwa jede sechste schwangere Frau eine Fehlgeburt erleidet
Ich hatte mich durch meine eigenen Fehlgeburten damals stärker mit dem Thema beschäftigt und meine da sogar gelesen zu haben, dass es sogar etwa jede 3. Schwangerschaft ist, die vorzeitig endet oder wo es Probleme gibt. Also dass das wirklich oft geschieht.
Zitat von rosalie444rosalie444 schrieb am 01.12.2021:pl Kindstod.
Davor hatte ich auch immer Angst (wer nicht?) und bin bei jedem kleinen Pieps geeilt, um nach dem Kind zu gucken. Das eine oder andere kann man ja tun, um das Risiko zu verringern, aber ausschließen kann man das nicht.
Zitat von Pony2.4Pony2.4 schrieb am 23.11.2021:war damals gerade 18, gefühlt noch mitten in der Pubertät und wurde ungewollt schwanger.
So ähnlich war das bei der Schwester meines jetzigen Mannes. Ihr Vater hat sie dann nach Holland gefahren, da war alles liberaler und einfacher mit Schwangerschaftsabbrüchen. Sie hat einige Jahre später geheiratet und drei Kinder bekommen. Es gibt einfach Konstellationen, in denen es einfach nicht passt.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 23.11.2021:Wir haben uns auch in Folge getrennt
Zitat von rosalie444rosalie444 schrieb am 01.12.2021:dankbar.Mein Mann und ich haben uns 2 Jahre später getrennt.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 02.12.2021:Ich kenne kaum eine Beziehung, die das gut zusammen überstanden haben.
Das hört man leider auch sehr oft, dass Beziehungen einen so schweren Schicksalsschlag nicht auf Dauer überstehen, weil die Partner oft unterschiedlich trauern und da auch nicht immer so gut miteinander sprechen können. Auch wenn man ein behindertes Kind hat kann das zum Bruch der Beziehung führen, weil dadurch ein enormer Stress entsteht.
Zitat von SIRiUS3lPiSIRiUS3lPi schrieb am 01.12.2021:Beim ersten Ultraschall schlug das Herz noch nicht, 2 Wochen später dann doch ein Herzschlag und angeblich alles in Ordnung und bei der nächstspäteren Ultraschalluntersuchung beim Vertretungsarzt angeblich wieder kein Herzschlag, sofort zur Ausschabung ins KH.
Zitat von SIRiUS3lPiSIRiUS3lPi schrieb am 12.12.2021:Aber dass ich aufgrund dieser ärztlichen Meinung sofort am
kommenden Tag zur Entfernung des Kindes im OP war,
ohne nochmals auf einen Ultraschall zu bestehen,
das werde ich mir wohl nie ganz verzeihen.
Normalerweise wird so etwas im Krankenhaus nochmal überprüft. Da wird doch auch Blut abgenommen und die Werte überprüft und sicherlich auch der HCG-Wert. Wenn der nicht in Ordnung ist ist die Schwangerschaft nicht intakt.
Und wenn man diese Tablette bekommen hat, bekommt man auch nicht mehr alles mit. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Ärzte, die eine Abrasio vornehmen, da nochmal selbst gucken.
Ich glaube auch nicht, dass ein Facharzt zu einem falschen Untersuchungsergebnis kommt. Die machen das doch jeden Tag. Die sehen sofort, was Sache ist. Wenn da kein Herzschlag festgestellt werden konnte, hat das Kind nicht mehr gelebt.
Du solltest versuchen, Dich da nicht fertig zu machen. Ist natürlich leicht gesagt.
Zitat von KAALAELKAALAEL schrieb am 02.12.2021:ich hätte gerne eine Schwester gehabt.
Ich hätte gerne einen Bruder gehabt.
Ich habe zwei jüngere Schwestern. Knapp 2,5 Jahre nach mir kam mein Bruder zur Welt. Das war 1969 und die Medizin war da noch nicht so weit wie heute.
Leider wurde er 9 Wochen zu früh geboren. Es musste ein Notkaiserschnitt gemacht werden. Schon vorher hatte meine Mutter immer wieder Blutungen gehabt und war auch mal im Krankenhaus. Wahrscheinlich hätte sie unter Beobachtung über Wochen im Krankenhaus liegen müssen.
Von der Größe und vom Gewicht her war er okay, aber seine Lungen waren halt noch nicht genug entwickelt und nach 4 Tagen im Brutkasten ist er gestorben. Das war auch noch 1 Tag vor dem Geburtstag von unserer Mutter.
Zitat von MeridyanMeridyan schrieb am 04.12.2021:insgesamt 6, tatsächlich.
Unfassbar, so ein Leid so oft durchmachen zu müssen 😖
Ich habe nach den 2 Mal aufgegeben.
Zitat von KatkitKatkit schrieb am 08.12.2021:werden die Schwangerschaften heute ja viel früher entdeckt als noch vor etlichen Jahren, es gibt meines Wissen ja mittlerweile schon Tests, die man vor dem Ausbleiben der Menstruation machen kann. Früher war man halt nicht sicher, war man schwanger oder hat nur Stress, etc. die Menstruation verschoben. Und wenn dann in der 5. oder 6. Woche Blutungen gekommen sind, hat man sich halt gedacht, das war wohl nichts.
Das denke ich auch. Die verstorbene Mutter meines jetzigen Mannes hat innerhalb von 17 Jahren 8 Kindern das Leben geschenkt. Beim letzten Kind war sie dann auch bereits im 42. Lebensjahr und der Mann war 44.
Sie hat mal gesagt, was für ein großes Glück das doch gewesen sei, keine Totgeburt oder Fehlgeburt. Damals ging man aber nicht so regelmäßig zum Arzt und die ersten vier Kinder waren auch Hausgeburten.
Es ist durchaus möglich, dass da auch mal ein ganz früher Abort dabei war, der aber nicht als solcher identifiziert wurde.
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb am 23.11.2021:Die restliche Schwangerschaft hatte ich bei jedem Arzttermin Angst, ob wohl ein Herzschlag vorhanden ist
Das ist absolut nachvollziehbar. Wenn man so etwas mal selbst erlebt hat ist man absolut sensibilisiert. Von jetzt auf gleich ist alles vorbei und es gibt nichts, das man dagegen tun kann.
Zitat von AreelaAreela schrieb am 22.01.2022:Ich wollte keine Pläne machen, nichts kaufen uvm wofür ich oft kritisiert wurde.
Hätte ich die erste Fehlgeburt nicht erlebt, wäre es sicher anders gewesen.
Zitat von pasdenompasdenom schrieb am 01.04.2022:Die Unbeschwertheit ist völlig dahin, in der ersten Schwangerschaft habe ich mir noch gar keine Sorgen gemacht, war vollkommen zuversichtlich und hatte keine Ahnung, was alles Schlimmes passieren kann - das Glück ist mit den Dummen.
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb am 02.04.2022:Die Unbeschwertheit ist dann vorbei. Als ich dann drei Monate später wieder schwanger wurde, hatte ich auch manchmal noch große Angst, es wieder zu verlieren.
Zitat von dieLaradieLara schrieb am 22.01.2022:Als ihr Bruder (auf meiner Brust) gestorben ist, fing sie aus dem Nichts furchtbar an zu weinen- genau in der Minute, in der sein Herzschlag aufhörte und die Oberärztin sagte, dass er nun "gegangen" ist.
Zitat von dieLaradieLara schrieb am 22.01.2022:Ich glaube, insbesonders Zwillinge haben da doch eine Verbindung,
Das ist ganz bestimmt so. Manche Menschen haben eine ganz besondere Verbindung zueinander.
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb am 22.01.2022:Am 26.01. jährt sich der Tag meiner Ausschabung und damit der Tod meines Kindes zum 6. mal…
Diese Daten habe ich mir nicht gemerkt, denn das waren ja Tage, die ich am liebsten nicht erlebt hätte. Ich weiß nur ungefähr, wann die ETs gewesen wären, einer sollte im Mai 2010 sein und der andere im Oktober 2010.
Zitat von Evolet84Evolet84 schrieb am 22.11.2021:Schlimm sind so Kommentare wie das Leben geht weiter,ach da war bestimmt was nicht in Ordnung.
Ihr habt doch schon ein gesundes Kind.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 22.01.2022:Es ist wirklich traurig, wie unsensibel manche Ärzte oder andere mit Verlusten umgehen. Auch wenn es für die eher Alltag ist, für jede betroffene Frau ist es ein Einzelschicksal.
Das hört man öfters. Ich vermute, dass diese Leute einfach mit der Zeit etwas "abstumpfen".
Ich hatte ja von meinem Bruder geschrieben. Meine Mutter war natürlich sehr traurig, nachdem sie von seinem Tod erfahren hatte.
Eine Krankenschwester sagte zu ihr, "seien Sie doch froh, er wäre vielleicht ein Spastiker geworden."
Diese Frau hat das gesagt, um sie zu trösten, aber natürlich hat meiner Mutter das in diesem Moment nicht geholfen, denn sie hätte dieses Kind gerne gehabt.
Die Krankenschwester hatte natürlich im Grunde Recht, denn je nach Beeinträchtigung ist es schwierig für die Familien.
Unser ganzes Leben wäre sicher anders gewesen mit einem behinderten Kind/Bruder.
Meine Eltern sind jetzt Mitte 80. Die könnten sich jetzt gar nicht mehr adäquat kümmern.

Dennoch ist es im Grunde besser, manches nicht so zu äußern. Jemand, der akut trauert, ist im Kopf gar nicht frei für rationale Gedanken.
Zitat von pasdenompasdenom schrieb am 01.04.2022:Das Herzchen unseres Babys hat einfach irgendwann aufgehört zu schlagen und ich habe es nicht gemerkt.
Das kann man ja auch eigentlich nicht unbedingt merken. Der Embryo ist da doch noch so winzig. Man spürt noch keine Bewegungen, das kommt ja alles viel später.
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb am 09.04.2022:Es war übrigens in der 9. Woche und ich hatte keinerlei Anzeichen für einen Abgang. Weder Blutungen noch irgendwas, was mir gezeigt hätte, diese Schwangerschaft ist nicht intakt.
Beim ersten Mal traten bei mir Schmierblutungen auf. Ich bin dann gleich zum Arzt und da war keine Pulsation mehr zu sehen. Er hat den Ultraschallkopf an verschiedenen Stellen des Bauches angesetzt, tief reingedrückt und ich sollte auch mal die Luft anhalten und so. Er hat sich sehr bemüht aber der Herzschlag war einfach nicht mehr da.

Beim zweiten Mal war die Entwicklung von Anfang an irgendwie komisch, die HCG-Werte sind nicht so gestiegen wie sie hätten sollen und dann war auch der Herzschlag weg, der vorher da war.
Zitat von LostlessLostless schrieb am 09.04.2022:Aber um den Eisprung herum hatte ich eine heftige Coronainfektion mit hohem Fieber und allerlei Beschwerden, ich nehme an das kann nicht förderlich sein für eine intakte Schwangerschaft.
Das denke ich auch. Als meine Tochter vor 2 Jahren schwanger war, war sie auch in der Frühschwangerschaft ziemlich krank und das auch noch im Urlaub. Ich habe mir da viele Sorgen gemacht, weil ich ja auch wusste, wie fragil das alles noch in der ersten Zeit ist.
Sie hatte im Vorfeld ein Jahr gebraucht, um schwanger zu werden.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 10.04.2022:Es wird einem heute vermittelt, dass der gesamte Prozess kontrollierbar ist - und auch beliebig geschoben werden kann
Man kann manches eben doch nur bedingt kontrollieren und beeinflussen.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 17.04.2022:Ich bin fast 50, wenn ich meine Nichte und meinen Neffen zu Besuch habe (5 und 7) bin ich auch echt froh, wenn die beiden wieder gehen ... irgendwann. Ich könnte es mir nicht vorstellen, nochmal Mutter von zwei so kleinen Kindern zu sein und ich glaube, die Natur hat das schon so eingerichtet, dass das eben irgendwann biologisch nicht mehr geht.
Das sehe ich auch so. Ich würde jetzt kein eigenes kleines Kind mehr wollen. Ich persönlich habe auch wenig Verständnis dafür, wenn Frauen mit Mitte 60 noch ein Kind zur Welt bringen (mit Eizellspende).
Man ist körperlich und auch psychisch nicht mehr so belastbar, wie man das mit einem Säugling sein muss.
Zitat von Interesse_01Interesse_01 schrieb am 17.04.2022:Habe aber noch Hoffnung dass es noch klappt. Viel Zeit ist nicht mehr...
Wie ist das denn in der Folge bei Euch gewesen?
Zitat von pasdenompasdenom schrieb am 01.04.2022:Mein größter Wunsch ist es, so schnell wie möglich wieder schwanger zu sein
Zitat von pasdenompasdenom schrieb:Unsere zweite Tochter ist mittlerweile fast 16 Monate alt und ein absoluter Sonnenschein. Wir sind überglücklich, sie in unserem Leben zu haben und gleichzeitig ploppen komische Gedanken auf. Wenn die Fehlgeburt nicht gewesen wäre, hätten wir sie nicht.
Das sind ja wunderbare Nachrichten 🥰
Zitat von pasdenompasdenom schrieb:gleichzeitig trauere ich um das verlorene Baby, das ich ja sicherlich genauso geliebt hätte wie meine Kleine jetzt und das ich nie kennenlernen durfte. Es ist einfach seltsam...
Das ist es. Wenn mein Bruder nicht gestorben wäre, wäre meine Schwester nicht geboren worden. Das kann man sich gar nicht vorstellen, denn die Schwester habe ich ja immer schon gekannt, während der Bruder nur in Gedanken "da" war.
Zitat von pasdenompasdenom schrieb:Die Fehlgeburt wird immer eine traurige Erinnerung sein
Das Leben eines Menschen besteht aus einer Vielzahl von schönen und auch traurigen Ereignissen. Man kann dankbar sein, wenn das Schöne überwiegt. Aber man da keinen oder nur bedingten Einfluss drauf.


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Sternenkinder

28.09.2024 um 21:55
Es ist überraschend, dass es so vielen passiert, dass diese vielen Frauen oft die Erfahrung machen, dass das kein Thema ist, mit dem man gut alleine klarkommt - und dass es trotzdem noch immer ein solches Tabuthema ist.

Ich kenne keine!! Frau, mit der ich etwas eingehender über Schwangerschaften oder auch eigene Erfahrungen gesprochen habe, die nicht auch sagte: „Ich auch…“

Es gehört wohl leider zum Leben dazu: Leben schaffen bedeutet in sehr vielen Fällen auch, Verluste hinnehmen zu müssen. Traurig.


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Sternenkinder

29.09.2024 um 00:15
Wir waren heute Abend auf einem Fest und mein Mann hat einen alten Bekannten getroffen, der uns mit seiner Partnerin bekannt machte. Ich habe mich lange mit der Frau unterhalten und tatsächlich hat sie mir erzählt, dass sie eine jetzt 19jährige Tochter hat und zwei andere Kinder hat sie verloren. Ein Mädchen unter der Geburt und einen kleinen Jungen, der mit 7 Monaten am Plötzlichen Kindstod gestorben ist.
Sie ist auch von ihrem Mann geschieden.
Das ist wirklich krass, was manche Menschen erleiden.


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Sternenkinder

29.09.2024 um 01:31
Meine Frau und ich haben letztes Jahr, am 28 Juni unseren Sohn in der 20igsten SSW verloren.
Im Mai wurde bei unserem Kind Trisomie 18 durch einen NIPT Test entdeckt.
Die Bestätigung kam dann durch eine Fruchtwasseruntersuchung. Im Ultraschallbild waren schon schwere Herzfehler, Zwergfellhernie sowie Zysten im Gehirn sichtbar.
Nun standen wir da, meine Frau 25 Jahre jung und ich zu dem Zeitpunkt 27 Jahre und mussten eine Entscheidung treffen. Da wir nicht wollten, dass der kleine Schmerzen hat, entschieden wir uns für eine Stille Geburt solange das Nervensystem nicht ausgereift ist. Die Schwangerschaft hätte das Kind zu 90% nicht überstanden.
Wir waren genau zwei Wochen im Krankenhaus, weil die Einleitung solange dauerte. sie war vollgepumpt mit diversen Medikamenten. Ich durfte zum Glück rund um die Uhr da sein.
Am 28 Juni Frühstück gegen 3 Uhr standen wir dann mit einem Toten Kind im Arm da.
Die bisher schlimmste Zeit unseres Lebens.
Wir haben jetzt einen Sohn, dieser kam kerngesund am 30 August zur Welt.

Hab’s am Handy getippt, gibt sicherlich Rechtschreibfehler.


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Sternenkinder

29.09.2024 um 02:09
Zitat von pasdenompasdenom schrieb:Dreimal nacheinander ist wirklich kaum zu ertragen
Ich habe über Monate teils nur funktioniert gehabt. Geschaut das mein Kind meine Trauer nicht mitbekommt. Dass niemand anderes mich schwach sieht und bemitleidet, weil ich damit schlecht umgehen kann.
Ich wollte einerseits meine Ruhe, konnte aber auf der anderen Seite diese innerliche Einsamkeit kaum ertragen.
Zitat von pasdenompasdenom schrieb:Unsere zweite Tochter ist mittlerweile fast 16 Monate alt und ein absoluter Sonnenschein
Diese kleinen Lichtblicke, die erst durch Unheil geschehen, sind dann umso bedeutsamer.
Glückwunsch an euch.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich hatte, bevor ich wusste, dass ich schwanger bin, noch Alkohol getrunken.
Ich damals auch, wusste ebenfalls nichts von der Schwangerschaft. Allerdings haben die Ärzte gesagt, dass es wohl durch den seelischen Stress bei mir war.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich persönlich denke, dass es etwas gab, das nicht gestimmt hat
Sowas sagte meine Hebamme auch. Alles hat seinen Grund und das Schicksal hält dafür andere wundervolle Dinge parat.

@gr3boss
Das tut mir so unglaublich leid für euch. Gleichzeitig freut es mich, dass ihr nun einen Sohn habt und wünsche euch da alles gute.
Mein Neffe hat Trisomie 21, bei weitem natürlich nicht so schlimm wie T18. Aber die Einschränkungen sind schon enorm.


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Sternenkinder

29.09.2024 um 05:58
Zitat von gr3bossgr3boss schrieb:Trisomie 18
Ich musste das schnell googeln und ich glaube, das war die Trisomie, die ich gemeint hatte. 95% der betroffenen Kinder sterben noch vor der Geburt und nur sehr wenige erreichen überhaupt ein junges Erwachsenenalter, sind aber immer auf Hilfe angewiesen. Eine sehr bedrückende Vorstellung und sicher ein großer Schock, als die Diagnose kam.

Ich hatte früher einen sehr angenehmen Kollegen (er ist jetzt bei einer anderen Dienststelle). Er hat irgendwann mal die traurige Geschichte erzählt, ich bekomme sie aber nur noch zum Teil zusammen. Er hat 4 Geschwister und seine Frau 5. Sie hatten gebaut und da auch, da sie sich Kinder wünschten, Kinderzimmer eingeplant. Leider hat das nicht richtig geklappt und sie bekamen irgendwann medizinische Hilfe. Schließlich wurde die Frau schwanger, aber das Kind war sehr krank, auch eine schlimme Trisomie und sie haben es verloren oder es gehen lassen.
Sie konnten dann nicht mehr weitermachen, denn diese medizinischen Interventionen sind ja auch sehr belastend und auch schmerzhaft für die Frau (die Spritzen zur Anregung der Eizellreifung usw.) und haben sich schweren Herzens von ihrem Kinderwunsch verabschiedet.
Er sagte "Unser Kind liegt auf dem Friedhof."
Ich bin sicher, das Kind hätte ein schönes Leben gehabt. Das Leben ist manchmal ungerecht.
Zitat von gr3bossgr3boss schrieb:Wir haben jetzt einen Sohn, dieser kam kerngesund am 30 August zur Welt.
Herzlichen Glückwunsch, das ist wunderbar.
Ich könnte mir vorstellen, dass die erste Zeit der Schwangerschaft nicht leicht war, wegen der Angst, das Schreckliche könnte sich wiederholen?
Zitat von joleenjoleen schrieb:Alles hat seinen Grund und das Schicksal hält dafür andere wundervolle Dinge parat.
In diesem Satz liegt Weisheit und Wahrheit.
Anfangs war es natürlich schlimm für mich, die Babys verloren zu haben, ich konnte da auch nicht gut drüber sprechen. Ich merke, dass es auch heute noch eine gewisse Traurigkeit hervorruft, wenn ich mich daran erinnere.
Heute, mit dem Abstand, denke ich aber, dass es so vielleicht besser gewesen ist.
Vielleicht wäre das Kind nicht gesund gewesen. Mein erster Mann und ich haben uns 2 Jahre später getrennt. Ich wäre mit 3 Kindern alleinerziehend gewesen. Oder hätte mit ihm zusammen bleiben müssen. Das wäre alles nicht optimal gewesen.
Manchmal denke ich, dass der Kinderwunsch vielleicht aufgetreten ist, weil die Ehe nicht mehr so gut war.
Ich habe heute ein gutes Leben, konnte mit meinem Partner schöne Reisen machen und viel ausgehen. Ich hatte viele Freiheiten. Mit einem Kind, noch dazu vielleicht einem kranken, wäre das nicht möglich gewesen. Und es ist auch nicht unbedingt so leicht, mit Kindern einen neuen Partner zu finden.


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Sternenkinder

29.09.2024 um 20:06
Zitat von nairobinairobi schrieb:Herzlichen Glückwunsch, das ist wunderbar.
Ich könnte mir vorstellen, dass die erste Zeit der Schwangerschaft nicht leicht war, wegen der Angst, das Schreckliche könnte sich wiederholen?
Vielen Dank!
Wir hatte bei jeder Untersuchung panische Angst. Selbst als wir einen Negativen NIPT Test hatten und bei der Feindiagnostik waren. Das hat sich durchgezogen bis zur Geburt. Und auch jetzt merkt man einfach, dass die Sorgen deutlich größer sind, als sie sein sollten.

Es steht die U3 an und wir sind tierisch angespannt obwohl wir das nicht sein müssten. Er entwickelt sich gut.
Wir wollen keine „Helikoptereltern“ sein und geben uns Mühe aber diese Angst ist minimal da.

Ich möchte nochmal was zur Stillen Geburt sagen!
Ich weiß nicht ob jemand das lesen wird.
Es gibt viele Menschen, die sagen, der Mann hat sich bei so einem Thema rauszuhalten und die „Mama“ ganz alleine entscheiden zu lassen. Das ist im Normalfall sicher richtig. In unserem Fall musste ich meiner Frau sagen, dass ich Ihre Entscheidung über das weitere Vorgehen teile. Sie sagt, es fühlt sich an, als sei Sie eine Mörderin
Weil Sie aktiv die Tabletten eingenommen hat. Umso wichtiger ist es, dass der Partner hier eine Stütze ist.
Meine Frau hätte sich in der Situation gewünscht, dass ich meine Ansicht stärker vertrete, da es sich für Sie so angefühlt hat, dass Sie ganz alleine diese schwere Entscheidung getroffen hat.


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Sternenkinder

29.09.2024 um 20:12
Zitat von gr3bossgr3boss schrieb:Es gibt viele Menschen, die sagen, der Mann hat sich bei so einem Thema rauszuhalten und die „Mama“ ganz alleine entscheiden zu lassen. Das ist im Normalfall sicher richtig. In unserem Fall musste ich meiner Frau sagen, dass ich Ihre Entscheidung über das weitere Vorgehen teile. Sie sagt, es fühlt sich an, als sei Sie eine Mörderin
Weil Sie aktiv die Tabletten eingenommen hat. Umso wichtiger ist es, dass der Partner hier eine Stütze ist.
Meine Frau hätte sich in der Situation gewünscht, dass ich meine Ansicht stärker vertrete, da es sich für Sie so angefühlt hat, dass Sie ganz alleine diese schwere Entscheidung getroffen hat.
Ich finde, wenn beide gegensätzlicher Meinung sind, hat die Frau das Recht zu bestimmen.
Trotzdem ist es toll, wenn du da genauso die Verantwortung übernimmst, weil es die schwerste Entscheidung ist, die man treffen kann.
Man möchte damit ja dem Menschlein unnötiges Leid ersparen.
Ich hoffe, ihr konntet euch gut verabschieden und habt noch Zeit mit dem Kindchen verbringen können.

Habt ihr ihm einen Namen gegeben?


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Sternenkinder

29.09.2024 um 20:19
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ich finde, wenn beide gegensätzlicher Meinung sind, hat die Frau das Recht zu bestimmen.
Trotzdem ist es toll, wenn du da genauso die Verantwortung übernimmst, weil es die schwerste Entscheidung ist, die man treffen kann.
Man möchte damit ja dem Menschlein unnötiges Leid ersparen.
Ich hoffe, ihr konntet euch gut verabschieden und habt noch Zeit mit dem Kindchen verbringen können.

Habt ihr ihm einen Namen gegeben?
Absolut. Ich teile deine Meinung und habe das auch größtenteils so gehandhabt. In dieser Ausnahmesituation
Hätte sich allerdings mehr „Meinung“ gewünscht um die last zu teilen.
Um es nochmal zu verdeutlichen, weil es mir wichtig ist:
Der Mann hat im Normalfall sich da rauszuhalten!

Wir konnten ihn verabschieden. Im Kreissaal und ein paar Monate später auch am Sternenkindergrab.
Es gibt soviel kostenlose Freiwillige Angebote von Menschen die Basteln, Stricken uvm. Wahnsinn.
Selbst meine Frau hat mit solchen Dingen angefangen.
Wir hatten Ihn Emilio genannt. 😊


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Sternenkinder

29.09.2024 um 20:25
Zitat von gr3bossgr3boss schrieb:Hätte sich allerdings mehr „Meinung“ gewünscht um die last zu teilen.
Ja, das kann ich schon nachvollziehen. Geteilte Verantwortung hilft dabei.
Zitat von gr3bossgr3boss schrieb:Emilio
Ein schöner Name :lv:
Zitat von gr3bossgr3boss schrieb:Es gibt soviel kostenlose Freiwillige Angebote
Ja, das hat sich stark geändert. Bei mir war das 1999 zwar auch liebevoll begleitet, aber ich musste noch selbst an Fotos denken z.B.
Da hat sich wohl schon einiges getan.


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Sternenkinder

29.09.2024 um 22:05
Zitat von gr3bossgr3boss schrieb:Es gibt viele Menschen, die sagen, der Mann hat sich bei so einem Thema rauszuhalten und die „Mama“ ganz alleine entscheiden zu lassen. Das ist im Normalfall sicher richtig. In unserem Fall musste ich meiner Frau sagen, dass ich Ihre Entscheidung über das weitere Vorgehen teile. Sie sagt, es fühlt sich an, als sei Sie eine Mörderin
Weil Sie aktiv die Tabletten eingenommen hat. Umso wichtiger ist es, dass der Partner hier eine Stütze ist.
Meine Frau hätte sich in der Situation gewünscht, dass ich meine Ansicht stärker vertrete, da es sich für Sie so angefühlt hat, dass Sie ganz alleine diese schwere Entscheidung getroffen hat.
Ich finde es auch ganz wichtig, dass sich die Frau hierbei unterstützt fühlt. Schließlich war es das gemeinsame Kind.
Zitat von gr3bossgr3boss schrieb:Wir hatten Ihn Emilio genannt.
Das ist ein schöner Name. Es ist wichtig, dass Euer Baby einen Namen hat. Früher wurden diese kleinen Babys quasi wie Klinikmüll entsorgt. Da ist es gut, dass die Medizin und die Gesellschaft sensibler geworden ist.


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Sternenkinder

30.09.2024 um 22:32
@gr3boss
Ich finde, Du bist ein tolles Vorbild und ein toller Ehemann für Deine Frau!
Du hast Dich eben nicht rausgehalten, sondern bewusst mit Deiner Frau gebangt und sie unterstützt- absolut Hut ab! Die stille Geburt ist mit Sicherheit ein Erlebnis, was ihr nie vergessen werdet!

Ich wünsche Euch, dass ihr das Erlebte nicht vergesst, jedoch verarbeitet und im Laufe der Zeit als einen- natürlich schrecklichen- Teil eures Lebens annehmen könnt.

Macht Euch keine Gedanken über Helikoptern oä., genießt Euer kleines lebendiges Glück. Das ist alles, was im Moment zählt. Alles Liebe für Euch.


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