Habt ihr schon mal geerbt?

nain schrieb:Ich würde alles doppelt zurückgeben, wenn ich diese Person dafür wiederkommen würde.

Ok, das kann ich sehr nachvollziehen. Damit hast du natürlich Recht.

Mein Vater hat mal geerbt und es brachte monatelangen Stress durch Streitigkeiten mit meiner Tante, ich verstehe es bis heute nicht wieso aber früher hatten wir einen sehr guten Kontakt und Draht zueinander. Mit der Erbschaft, die sich mein Vater und meine Tante teilten begann für meine Eltern ein Anwaltsmarathon, meine Tante war misstrauisch und unterstellte uns allen grundlos heimlich profitiert zu haben, mehr als sie, obwohl sie meine Oma jahrelang offen immer wieder um Geld bat.
Ich war damals noch jung, wir allekonnten uns keine Rechtschutzversicherung leisten und mussten den Anwalt beauftragen sich darum zu kümmern. Vor dem Gericht wurde auch festgestellt dass das alles Unsinn war aber wir mussten trotzdem ca 3000€ extra bezahlen für Anwalt und Bestattung meiner Oma, seit dem (ca 14 Jahre) haben wir keinen Kontakt mehr und ich möchte es auch nicht mehr.
Sie hat mich einmal angerufen und gebeten dass wir uns öfters wieder sprechen aber was sie meinen Eltern angetan hat und was sie uns für Kummer und Geldnot gebracht hat kann und will ich nicht vergessen.

nain schrieb:Ich würde alles doppelt zurückgeben, wenn ich diese Person dafür wiederkommen würde.

Einer der schönsten Sätze, die ich hier je gelesen habe.

@Rainlove
Kann ich nachvollziehen.
Nach solchen Aktionen lernt man eben andere Seiten der Menschen kennen, von denen man eigentlich nichts wissen wollte.

@nain
Ja wer mal einen geliebten Menschen verloren hat weiß dass sich ein Erbe leer anfühlt, der Verlust der geliebten Person überschattet alles und vor allem die Trauer und man muss immer wieder an die schönen Zeiten zurrückdenken, an die schönen Stunden die man miteinander verbracht hat , Geld ist unendlich vorhanden auf der Welt aber einen geliebten Menschen kann nichts ersetzen.
@Bundeskanzleri
ich versteh es bis heute nicht aber manche Menschen drehen bei Geld und Neid komplett durch und vergessen sogar die vorher gute Beziehung. Vielleicht kann sich ein Leser ja etwas verstehen und besser damit umgehen wenn sie mal erbt, denkt immer daran dass eine gute Beziehung mehr wert ist als ein Haus oder ein Mercedes.

nain schrieb:Ich würde alles doppelt zurückgeben, wenn ich diese Person dafür wiederkommen würde.

Das geht mir auch so.
Aber genau dass verstehen die, die nur das finanzielle sehen so rein gar nicht. Die meisten haben dann auch gar keine Kraft für so einen erbitterlichen Streit und das zu Recht.

Rainlove schrieb:denkt immer daran dass eine gute Beziehung mehr wert ist als ein Haus oder ein Mercedes.

Bei uns war die Beziehung nie gut, ich mochte seine Frau nie. Aber da ich zu meinem Vater Kontakt haben wollte und er immer zu ihr gehalten hat, musste man einen Kompromiss eingehen.

Insofern ist die inzwischen existierende Art der Beziehung sehr viel ehrlicher und passt viel besser.

@joleen
Etwas außerhalb des Themas, aber es gibt auch Menschen, die Streitigkeiten auf Beerdigung anfangen und nicht davor zurückschrecken die eigene Schwester als "Homonutte" zu bezeichnen. - Wie gesagt, ich verbinde mit dem Thema nichts gutes, keine guten Erinnerungen und erst recht keine guten Menschen.
Hätte ich meine jetzige Freundin nicht kennengelernt, wäre ich mittlerweile vielleicht schon selbst unter der Erde, an diedem Punkt war ich mehrfach, bevor ich so glücklich aufgefangen wurde.

Just vor einigen Wochen ist ihr Papa gestorben.. und ich habe erlebt, wie gut Familien zusammenhalten können, das und viele andere kleine Dinge machen mir Mut so weiterzumachen wie das letzte vergangene Jahr.

@Bundeskanzleri
Du willst eigentlich keinen Kontakt zu ihr aber dein Vater hällt an ihr fest, da ist es richtig dass du seinen Willen auch respektierst und ihr euch "gut" versteht, Freunde werdet ihr vielleicht nie aber dein Vater macht sich weniger Sorgen und ist denke ich dadurch auch nicht so unter Stress. Es gibt ja auch Menschen die dann ein Ultimatum setzen so wie: Entweder SIE oder ICH...
Sowas finde ich extrem egoistisch, es stört den Frieden und macht eigentlich alle nur unglücklicher

@Rainlove

Ja, so war es lange Zeit. Inzwischen ist mein Vater verstorben und Madame rührt die Hölle um (siehe weiter oben).

Ich finde ein Entweder - Oder auch nicht angemessen. Sie hatte mir vornerherum auch nicht wirklich "was getan". Das hat sich jetzt allerdings nach dem Tod geändert.

nain schrieb:Etwas außerhalb des Themas, aber es gibt auch Menschen, die Streitigkeiten auf Beerdigung anfangen und nicht davor zurückschrecken die eigene Schwester als "Homonutte" zu bezeichnen

Das ist schon wahnsinnig harter Tobak!
Da ist Respekt und Anstand ja leider wirklich Mangelware. :/

nain schrieb:und ich habe erlebt, wie gut Familien zusammenhalten können, das und viele andere kleine Dinge machen mir Mut so weiterzumachen wie das letzte vergangene Jahr.

Dann aber zu lesen wie gut du dich danach fangen konntest, freut mich sehr für dich und ich wünsche dir dass es so bleibt.

Interessantes Thema. Bin selbst Teil einer Patchwork-Familie, bislang spielten die Erbschaftsthemen hier noch wenig Rolle. In meiner Blutsverwandtschaft kam es genau durch dieses Thema allerdings mit einem großen Teil der Familie zum Bruch. Gier ist ein Luder ... Wenn es bei Todesfällen nur mehr um Profit geht, ist das einfach widerlich.

Ich wurde außerdem mit 18 Jahren in einem Erbe berücksichtigt. Das war sehr überraschend und eine Verwandtschaft bestand nicht. Von einem Teil der Angehörigen der verstorbenen Person wurde das nicht gut aufgenommen. Allerdings standen hier Trauer, Wut und Verzweiflung im Vordergrund (die Person beging Selbstmord), es ging ihnen nicht um Geld oder Sachgüter, lediglich die Emotionen hatten sie überwältigt - das kann ich verstehen und nachempfinden.

..

Bundeskanzleri schrieb:Ich finde ein Entweder - Oder auch nicht angemessen. Sie hatte mir vornerherum auch nicht wirklich "was getan". Das hat sich jetzt allerdings nach dem Tod geändert.

Ich denke, dass, wenn es enge Verwandtschaftsverhältnisse sind und entsprechend viele Emotionen mit hinein spielen, es das um ein Vielfaches schwieriger werden lässt. Je weiter der Erblasser weg ist, sei es formal oder auch nur emotional, um so weniger kompliziert dürfte es sein.

Bundeskanzleri schrieb:Insofern ist die inzwischen existierende Art der Beziehung sehr viel ehrlicher und passt viel besser.

Ich würde das positiv betrachten. Es klärt die Fronten. Wie erlebst Du es?

LG Mina

MarinaG. schrieb:Wie erlebst Du es?

So wie ich geschrieben habe, passt es besser, es ist authentisch.

Das beruhigt mich innerlich sehr, weil ich mich nicht mehr kompromissbereit zeigen muss.

Wir sehen sie ja nur noch bei Verhandlungen, das reicht mir auch.

..

Bundeskanzleri schrieb:Wir sehen sie ja nur noch bei Verhandlungen, das reicht mir auch.

Verstehe ich gut. Ich wünsche Dir, dass sich das alles bald zufriedenstellend klärt und Du dann, für Dich, einen Strich darunter machen kannst.

LG Marina

Zyra schrieb:Ich wurde außerdem mit 18 Jahren in einem Erbe berücksichtigt

Zu spät gesehen, meinte hier natürlich Testament :palm:

@Bundeskanzleri
Deine aktuelle Situation klingt sehr aufwühlend. Ich finde das ja oft sehr schockierend, wie man das Prozedere in die Länge ziehen kann, obwohl ja eigentlich alles ganz klar geregelt ist ... Hast du denn Unterstützung bzw. Rückhalt?

@Zyra
Ja, es war zunächst sehr aufwühlend. Inzwischen kann sie mir seelisch/ emotional nichts mehr anhaben.

Klar, wenn ich sie sehe, könnte ich ko..... , aber ansonsten grübel ich da nicht mehr nach.

Ich mache das mit meinem Bruder zusammen, wir haben seitdem wieder viel miteinander zu tun und finden das beide toll :D

Und es geht auch viel Geld verloren, durch den Verwalter (den hat mein Vater eingesetzt, weil er seine Frau gut einschätzen konnte), durch Prozesse, durch die lange Dauer etc.
Geld, was mein Vater sich erarbeitet hatte, das fließt jetzt einfach so dahin, ist sehr schade.

Bundeskanzleri schrieb:Inzwischen kann sie mir seelisch/ emotional nichts mehr anhaben.

Klar, wenn ich sie sehe, könnte ich ko..... , aber ansonsten grübel ich da nicht mehr nach.

Wie hast du das geschafft, wenn ich fragen darf? Finde das sehr bewundernswert. Ich habe teilweise heute noch daran zu knabbern bezüglich der Familienseite mit der es zum Bruch kam.

Bundeskanzleri schrieb:Ich mache das mit meinem Bruder zusammen, wir haben seitdem wieder viel miteinander zu tun und finden das beide toll

Sehr schön! Das ist wichtig, dass man da jemanden an seiner Seite hat, das gibt Kraft.

Bundeskanzleri schrieb:Und es geht auch viel Geld verloren, durch den Verwalter (den hat mein Vater eingesetzt, weil er seine Frau gut einschätzen konnte), durch Prozesse, durch die lange Dauer etc.
Geld, was mein Vater sich erarbeitet hatte, das fließt jetzt einfach so dahin, ist sehr schade.

Ich muss echt etwas blöd fragen - dein Vater hat das ja alles ganz klar geregelt und jetzt geht das schon drei Jahre oder? Was sind das bitte für Lügen, die die Dame da erzählt, dass das die Sache so ins wanken bringt und rauszögert?

@Zyra
Nun, sie ist nicht mehr gefährlich. Sie hat kein Geld mehr (trotz obiger Rente) und hat sich überall in extreme Schulden verrannt. Keine Freunde mehr, weil inzwischen auch die Letzten gemerkt haben, was sie für eine Narzisstin ist.
Sie ist am Ende und zwar ohne unser Zutun, das hat sie alles selber gemacht.

Um das Erbe abzuschließen muss der Verwalter aber Fristen abwarten.

Aber wer weiß, was ihr noch einfällt, man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben :lolcry:

Zyra schrieb:Wie hast du das geschafft, wenn ich fragen darf?

Wenn dir ein Mensch immer und immer wieder weh tut und dir auf's Brot schmiert wie toll er ist und wie scheiße du, dann kann man, auch wenn es familiär ist, irgendwann da alles ausstellen. Der Schmerz über die Worte ist dann stärker als die Verbundenheit der Familie. Auch in einer Familie kann man nicht alles verzeihen oder dulden und sollte es auch nicht.
Ich spreche da natürlich nur aus meinen Erfahrungen und nach meinem Empfinden.

Zyra schrieb:Ich habe teilweise heute noch daran zu knabbern bezüglich der Familienseite mit der es zum Bruch kam.

So schnell vergeht das auch nicht, das ist klar. Bei mir ist es fast 4 Jahre her. Vergessen tut man nie. Aber wenn man mit sich im Reinen ist, ist das ein großer Schritt und man kann anfangen nach vorne zu sehen.


Das blöde bei sowas ist natürlich, wenn dir innerhalb der Familie so viel Leid angetan wird, siehst du die Welt mit anderen Augen. Du hinterfragt mehr, liest zwischen den Zeilen, vertraust nicht mehr so schnell. Da kommen viele Aspekte zusammen die man vorher so nicht hatte.