5 Menschen finden ihr Grab 200m neben dem Wrack der Titanic!

NONsmoker schrieb:Wer sollte sich da als nächster trauen?

Ich vermute, dass sich ähnliche Unternehmen in Zukunft nicht mehr leisten können, ihre Tauchboote nicht zertifizieren und regelmäßig technisch überprüfen zu lassen. Das war in diesem Fall ja anscheinend ausgeblieben.

Ehrlich gesagt, wenn ich mir die ganzen Details dieses Tauchboots vor Augen führe, dann wäre ich aus verschiedenen Gründen da niemals eingestiegen. Schon allein der Sachverhalt, dass man das Ding von innen gar nicht öffnen konnte, weil der Einstieg von der Außenseite verschraubt wurde, hätte mir den Rest gegeben. Klar - solange man unter Wasser ist, käme man sowieso nicht raus, aber wenn das Boot an der Oberfläche treibt, und man trotzdem keine Möglichkeit hat, es irgendwie von innen zu öffnen, um Sauerstoff reinzulassen, das fand ich schon recht merkwürdig und abschreckend.

NONsmoker schrieb:Nach dieser Katastrophe müsste doch eigentlich Schluss sein.
Wer sollte sich da als nächster trauen?

Es kann sein das jetzt sowieso eine Sperrzone errichtet wird..
Ansonsten gibt es bestimmt noch paar Leute die sowas machen würden.

martenot schrieb:Ehrlich gesagt, wenn ich mir die ganzen Details dieses Tauchboots vor Augen führe, dann wäre ich aus verschiedenen Gründen da niemals eingestiegen.

Naja, im Nachhinein ist da schlau reden. Großer Vertrauensbonus ist natürlich das der CEO selber mit im Boot sitzt.

NONsmoker schrieb:Ich frage mich, ob und wann es weitere Tauchgänge zur Titanic für "Abenteurer" geben wird.
Nach dieser Katastrophe müsste doch eigentlich Schluss sein.
Wer sollte sich da als nächster trauen?

Wenn man die Schuld allein auf mangelnde Konstruktion und Professionalität der Firma zurückführt, dann ist eigentlich nur das Geld eine Frage, wann es weiter geht.

Wenn sogar Fürst Albert in noch tiefere Regionen abtaucht, dann wird das i.A. nicht so gefährlich sein, wenn man denn alles richtig macht. Und aus diesem Unfall kann man ja Rückschlüsse ziehen.

Es ist doch wie beim Fliegen. Nur weil es wegen Materialermüdung, mangelnder Wartung etc. zu Abstürzen kommt, ist es ja allgemein nicht unsicher.

Ich weiß ja jetzt nicht, wie oft da runtergetaucht wurde und wer es noch anbietet/anbot, aber der Markt müsste doch "relativ" groß sein. Denn der Mythos Titanic ist ja allgegenwärtig, in meinen Augen die Katastrophe mit der größten Faszination weltweit.

behind_eyes schrieb:Naja, im Nachhinein ist da schlau reden.

Vielleicht weniger schlau, sondern einfach meine persönlichen Ängste kennend. Und in ein Objekt, das von außen verschraubt wird, wäre ich generell nur sehr ungern eingestiegen, auch unschlau geredet. Selbst Aufzüge sind mir diesbezüglich immer etwas unheimlich, weil man sie auch nicht in jedem Fall ohne weiteres öffnen kann (aber da gibt es wenigstens meistens einen Notausstieg nach oben, soweit ich weiß).

behind_eyes schrieb:Naja, im Nachhinein ist da schlau reden.

Wir bzw. die Öffentlichkeit haben erst kürzlich von den Schwächen des Tauchbootes erfahren. Man wusste doch nur, dass da Touristen runter tauchen.

Dass der auch dabei war, erzeugt einen Vertrauensvorschuss, aber ich bin mir sicher, dass es auch vorher für Laien möglich war, die Gefahr zu erkennen.


Ich lese mir das Kleingedruckte nicht durch, wenn ich Netflix abonniere, aber wenn ich 250.000$ bezahle um auf den Meeresgrund zu tauchen, dann erkundige ich mich doch vorher, was da auf mich zukommt.
Es gibt ja Videos bei YT, da liest der Chef die Mängelliste vor. Man hätte sich bei Interesse also schon vorher informieren können.

Ich denke aber, die wussten (die 19jährige vielleicht nicht) schon, dass das nur knapp weniger riskant als Russisch Roulette war, gibt Leute, die sogar das Risiko in Kauf nehmen.

Stan_Marsh schrieb:Ich lese mir das Kleingedruckte nicht durch, wenn ich Netflix abonniere, aber wenn ich 250.000$ bezahle um auf den Meeresgrund zu tauchen, dann erkundige ich mich doch vorher, was da auf mich zukommt.

Ich muss zugeben, dass ich sogar vor einem Flug mit einer mir unbekannten Fluggesellschaft vorher nachrecherchiere, was über diese Firma und ihre Flugzeuge bekannt ist. Und wenn es da schon Berichte gibt, die sich zweifelhaft anhören oder lesen lassen, dann bin ich eher geneigt, auf diesen Flug zu verzichten. Noch viel vorsichtiger wäre ich bei einer derart speziellen Art von Reise.

@Stan_Marsh
Solche Unternehmungen sind perse risikobehaftet und das wissen alle die da mitmachen. Gerade dieser Milliardär war ja erfahren mit solchen Unternehmungen. Ob man da jetzt irgendwelchen Verschraubungen mehr oder weniger Aufmerksamkeit schenkt..

martenot schrieb:Ich muss zugeben, dass ich sogar vor einem Flug mit einer mir unbekannten Fluggesellschaft vorher nachrecherchiere, was über diese Firma und ihre Flugzeuge bekannt ist. Und wenn es da schon Berichte gibt, die sich zweifelhaft anhören oder lesen lassen, dann bin ich eher geneigt, auf diesen Flug zu verzichten. Noch viel vorsichtiger wäre ich bei einer derart speziellen Art von Reise.

Dann dürftest du nie fliegen ;-)
es gibt über jede Fluglinie mehr oder weniger haarsträubende Storys. Aber ich weiß was du meinst, du gehst das risikominimierend an.

behind_eyes schrieb:Ob man da jetzt irgendwelchen Verschraubungen mehr oder weniger Aufmerksamkeit schenkt..

Also, wenn das beispielsweise für mich persönlich ein Kriterium ist, dann ist das so. Und wenn ich deswegen per se nicht eingestiegen wäre, dann ist das so. Ob es dir albern vorkommt, diesem Detail Beachtung zu schenken oder nicht, dann ist das völlig schnuppe, denn manche Menschen tun dies eben - egal, welche anderen Kriterien du in Betracht ziehst. Im übrigen ist diese Art der Verschraubung auch von anderen Experten kritisiert worden. Es ist eben nicht ein banales Detail, ob ein Verkehrsmittel im Notfall auch von innen zu öffnen ist oder nicht (auch bei der Seilbahnkatastrophe von Kaprun hatte es eine Rolle gespielt, dass die Bahn von den Passagieren von innen nicht notfallmäßig zu öffnen war).

Klar kommt man aus einem U-Boot auch dann nicht raus, wenn es einen Notausstieg gibt, solange es unter Wasser ist. Es gibt aber auch Notsituationen, in denen das Boot an der Oberfläche treibt, und dann spielen solche Details auf einmal vielleicht doch eine Rolle.

Wer in einem UBoot aus dem Baumarkt tauchen geht, ist nicht sehr schlau.

SKlikerklaker schrieb:Wer in einem UBoot aus dem Baumarkt tauchen geht, ist nicht sehr schlau.

Der Korpus selbst war wohl nicht aus dem Baumarkt, aber das verwendete Material war anscheinend nicht hinreichend für derart hohe Belastungen getestet worden. Auch das Bullauge war anscheinend nur für Tiefen bis ca. 1300 m zugelassen gewesen.

Übrigens habe ich gestern ein Interview mit einem anderen potenziellen Passagier für dieselbe Tour gesehen. Dieser hatte sich zuvor eben doch schlau gemacht und hat seine Teilnahme eben wegen solcher - zuvor durchaus verfügbaren - Informationen abgesagt.

martenot schrieb:Übrigens habe ich gestern ein Interview mit einem anderen potenziellen Passagier für dieselbe Tour gesehen. Dieser hatte sich zuvor eben doch schlau gemacht und hat seine Teilnahme eben wegen solcher - zuvor durchaus verfügbaren - Informationen abgesagt.

Es gab wohl auch 2 Teilnehmer die im Angesicht dieser Büchse sich entschlossen hatten nicht einzusteigen. Also waren vor Ort, alles bezahlt etc.

behind_eyes schrieb:Es gab wohl auch 2 Teilnehmer die im Angesicht dieser Büchse sich entschlossen hatten nicht einzusteigen.

Am meisten leid tut mir der 19-jährige Teilnehmer. Laut einiger Berichte hatte er anscheinend richtig Angst gehabt und wäre am liebsten nicht mitgefahren. Er hat es aber seinem Vater zuliebe gemacht, weil dieser ein totaler Titanic-Fan war, und weil außerdem gerade (amerikanischer) Vatertag war.

martenot schrieb:Am meisten leid tut mir der 19-jährige Teilnehmer. Laut einiger Berichte hatte er anscheinend richtig Angst gehabt und wäre am liebsten nicht mitgefahren. Er hat es aber seinem Vater zuliebe gemacht, weil dieser ein totaler Titanic-Fan war, und weil außerdem gerade (amerikanischer) Vatertag war.

Naja, sich mit fünf Leuten in eine kleine Röhre quetschen und da mehrere Stunden zu verbleiben ohne jeden Ausweg kann schon allein belastend sein. Da jemanden mitnehmen der nicht voll dabei ist kann schon riskant sein, weil wenn da unten jemand einen Panikanfall hat kann dies schon das Ende sein...

Was auch interessant ist: Ein Mitarbeiter hat einmal auf die Sicherheitsmängel des Bootes aufmerksam gemacht und hingewiesen, den Mann hat man dann einfach entlassen! Auf der anderen Seite scheint der Betreiber von dem Boot überzeugt gewesen zu sein, sonst wäre doch nicht der CEO selbst als Pilot mit an Bord gewesen und auch umgekommen.

behind_eyes schrieb:Ob man da jetzt irgendwelchen Verschraubungen mehr oder weniger Aufmerksamkeit schenkt..

Ich bin nun wirklich kein Experte, aber diese Schwachstellen waren durchaus mehr als ein paar Verschraubungen.
Z.B: das Szenario, dass sie einen Stromausfall (Kein Funk an der Oberfläche) haben, auftauchen aber abgetrieben werden und dann hilflos an der Oberfläche treiben und niemand sie findet. Es gibt keine Möglichkeit, alleine rauszukommen, sie ersticken an der Oberfläche. Man hat wohl ein Areal so groß wie Deutschland für die Suche abgesteckt, um ein 6m lange graue Röhre zu finden.
Es gab einen Vorfall, da mussten sie über 24h an der Oberfläche warten, weil der Seegang zu groß war. Ohne Luftzufuhr.... wie lange können Stürme anhalten?

-VOLLSTRECKER- schrieb:Auf der anderen Seite scheint der Betreiber von dem Boot überzeugt gewesen zu sein, sonst wäre doch nicht der CEO selbst als Pilot mit an Bord gewesen und auch umgekommen.

Alles eine Frage der Risikobereitschaft. Es gibt Wingsuit-Flyer, die sind überzeugt, durch ein wenige Meter großes Felsloch im Berghang zu kontrolliert fallen (fliegen kann man das nicht nennen) zu können mit 200kmh
Die Statistik spricht da gehen sie. Da gibt es so viele Todesfälle in der Szene, da kann man ausrechnen, wie viele Sprünge im Schnitt rein rechnerisch gelingen, bevor der Springer verunglückt.

Ich finde es bemerkenswert wie für 5 Menschen in einem U-Boot ein Thread aufgemacht wird, tagelang überall berichtet wird, jeder mitfiebert, aber so ein Schiff mit über hundert Menschen im Mittelmeer ist allen egal.

Edit: Ach stimmt, die Personen waren reich und weiß.

Schnapspraline schrieb:Ich finde es bemerkenswert wie für 5 Menschen in einem U-Boot ein Thread aufgemacht wird,

Genauso bemerkenswert wie viele andere Threads und Medienbeiträge, die sich um diverse Unglücks- und Kriminalfälle, sowie um persönliche Befindlichkeiten drehen.

martenot schrieb:Genauso bemerkenswert wie viele andere Threads und Medienbeiträge, die sich um diverse Unglücks- und Kriminalfälle, sowie um persönliche Befindlichkeiten drehen.

Die Quantität der Berichterstattung war schon außergewöhnlich hoch, darum geht es.