5 Menschen finden ihr Grab 200m neben dem Wrack der Titanic!

Ich bin auch ein Fan der Titanic. Meine Eltern hatten ein Buch, das die Bilder der ersten Tauchfahrt dokumentierte. Da war ein Bild das zwei Schuhe am Meeresgrund unweit des Wracks zeigte.
Ihr Träger war schon lang eins mit dem Boden geworden aber die Schuhe waren immernoch intakt. Das hat mich so fasziniert, dass ich nie mehr richtig davon los kam.
Man hat richtig die Angst, Panik der Passagiere gespürt. In der ersten Doku damals, als der majestätische Bug der Titanic auftauchte…Gänsehaut.
Einerseits ein Wunder der Ingenieurskunst der damaligen Zeit, andererseits auch ein Zeichen von Größenwahn der in einem kühlen Grab für tausende endete.

Ich verurteile die Passagiere der Titan nicht, wer so eine Aktion plant geht ein Risiko ein. Den Betreiber hingegen verurteile ich schon.
Da meine größte Angst, die zu ertrinken ist, wäre ich nicht mal da runter wenn man mir Geld geboten hätte. Ich schau mir das lieber in dokus an.
In der Doku „die Geister der Titanic“ fährt Bill Paxton mit James Cameron noch mal runter zu der alten Dame. Sehr empfehlenswert.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Ein weiterer, zum Thema sehr interessanter Artikel im Focus online:

In dem Focus-Artikel wird auch davon ausgegangen, dass das Implosionsgeräusch, das die US-Navy wahrgenommen hat, zeitgleich mit dem Abbruch der Kommunikation erfolgt. Die Implosion wäre demnach Ursache für den Stopp der Kommunikation. Das Boot war zu dem Zeitpunkt etwa eine Stunde und 45 Minuten unterwegs. Eine Tiefe von etwa 3000m wäre erreicht. Das Unglück passierte also bereits bei einem Überdruck von 300bar. Das deutet darauf hin, dass bereits eine Vorschädigumg der Bootshülle vorlag. Schwachstellen sind einmal die Verbindungsstellen der verschiedenen Materialien (Kohlefaser, Titan, Plexiglas,...), zum anderen die Rohrdurchführungen (Sauerstoffleitungen). Es könnte aber auch eine Beschäding des Kohlefaserverbundwerkstoffes oder Materialverschleiß/-Ermüdung vorliegen.

Silberkaute schrieb:zeitgleich mit dem Abbruch der Kommunikation erfolgt

Weiß jemand in welcher Form das TB mit dem over sea Schiff kommunizierte?
Hing da ein Kabel dran oder irgendwas Wellenförmiges, Schall etc?

Silberkaute schrieb:Die Implosion wäre demnach Ursache für den Stopp der Kommunikation. Das Boot war zu dem Zeitpunkt etwa eine Stunde und 45 Minuten unterwegs. Eine Tiefe von etwa 3000m wäre erreicht. Das Unglück passierte also bereits bei einem Überdruck von 300bar. Das deutet darauf hin, dass bereits eine Vorschädigumg der Bootshülle vorlag.

Das würde dann aber auch bedeuten, dass es wirklich sehr schnell ging. Hätte es vorher bereits gravierende Probleme gegeben, wären diese sicherlich kommuniziert, ein auftauchen wäre eingeleitet worden oä. Es sei denn, die Sauerstoffversorgung hätte vorher schon eine Macke gehabt und die Insassen wären zu dem Zeitpunkt schon bewusstlos gewesen.

So wie es im Moment aber aussieht, nach diversen Expertenmeinungen, sind die Passagiere wohl wirklich komplett überrascht worden. Ob sie überhaupt noch etwas mitbekommen haben, bewusst? Vielleicht ein Knacken und dann war es schon vorbei.

Photographer73 schrieb:Es sei denn, die Sauerstoffversorgung hätte vorher schon eine Macke gehabt und die Insassen wären zu dem Zeitpunkt schon bewusstlos gewesen.

gestern ein tiktok mit dem Astronauten Reiter gesehen, der sagte es gab 7 unabhängige Systeme mit verschiedenen Triggern die ein Auftauchen ausgelöst hätten, da war auch Bewusstlosigkeit dabei.. D.h. in diesem Falle wäre das Auftauchen ausgelöst worden.

behind_eyes schrieb:Weiß jemand in welcher Form das TB mit dem over sea Schiff kommunizierte?
Hing da ein Kabel dran oder irgendwas Wellenförmiges, Schall etc?

Es gab keine Kabelverbindung. Die Kommunikation erfolgte über Druckwellen, die durch das Wasser übertragen wurden. Auf dem Boot transformierte der Sender kurze Texteingabe in Druckstöße um, die der Empfänger auf dem Begleitschiff wieder in Texte umwandelte. Ob die Titan auch automatisch Texte versenden konnte ist mir nicht bekannt.

@Silberkaute
oh OK, danke für die Info.
Wenn ich mir jetzt alles so zusammenlege ist da null Spielraum gewesen, keiner hat etwas gemerkt.. von einer Millisekunde auf die andere wars vorbei.
Mich würde dennoch interessieren wie das Wrack aussieht bzw die Druckkammer, scheinbar konnte man sie ja noch identifizieren.

Abahatschi schrieb:Imho brauchst nicht suchen. Bei Kohlefaser kann ich mir nicht vorstellen dass man ein Knacken hört und dann kann man noch nach oben....das Knacken ist gleich der Riss im Epoxydanteil und good bye. Schafft man das doch irgendwie und ist die Röhre nicht implodiert darf man es nicht wieder verwenden.

Ich kann mir das allerdings gut vorstellen. Denn a) ist es in dieser Tiefe, es waren ja wohl 3000m, um dich herum, sehr ruhig ja fast Totenstille b) ein Tauchboot , indem 5 Menschen + Dusche/WC Platz finden , hat eine viel größere Oberfläche als diese kleinen Teststückchen in deinem Video. Von daher ist dies für mich nicht vergleichbar. c) habe ja selbst jahrelang mit Kohlefaser und -Verbundwerkstoffen gearbeitet. Von daher , wenn du Teile mit größeren Abmessungen hast und diese unter Druck setzt, hörst du bevor es zum Bruch kommt, ein leichtes Knirschen und Knarzen.
Ich denke, dies ist meine persönliche Meinung, verspürten die 5 Leute in der TItan schon , daß irgend etwas nicht in Ordnung ist. Ich schätze 0-2 Sekunden bis die Implosion wohl stattfand.

SuiGeneris schrieb:Ich habe von diesem Fall erfahren, weil auf Arbeit welche darüber Witze gemacht haben und sich Memes dazu angesehen haben.

Natürlich immer mit einem: "Oje! Ich fühle mich ganz schlecht! Diese Memes sind ja so bodenlos! Hahahaha!"

Ich gehe nun nicht gerade zum Lachen in den Keller und kann auch einmal Schwarzen Humor ab, aber das war
eben kurz bevor den Insassen die Luft ausging und da war wohl so ein Counter.

Das finde ich irgendwie nicht witzig.

Das sind dann eben auch Leute, die mit ihrem jämmerlichen Leben unzufrieden sind, Neider eben. Das wird es leider immer geben. Wo Geld ist, ist Neid. Und den will man eben so zum Ausdruck bringen.

weisnixx schrieb:Ich kann mir das allerdings gut vorstellen. Denn a) ist es in dieser Tiefe, es waren ja wohl 3000m, um dich herum, sehr ruhig ja fast Totenstille b) ein Tauchboot , indem 5 Menschen + Dusche/WC Platz finden , hat eine viel größere Oberfläche als diese kleinen Teststückchen in deinem Video. Von daher ist dies für mich nicht vergleichbar. c) habe ja selbst jahrelang mit Kohlefaser und -Verbundwerkstoffen gearbeitet. Von daher , wenn du Teile mit größeren Abmessungen hast und diese unter Druck setzt, hörst du bevor es zum Bruch kommt, ein leichtes Knirschen und Knarzen.

Dafür gab es wohl ein eigenes akustisches Detektionssystem:

In den Unterlagen heißt es, dass Lochridge mitgeteilt wurde, dass eine solche Prüfung nicht möglich sei und dass Ocean Gate sich stattdessen auf sein viel gepriesenes akustisches Überwachungssystem verlassen würde. Laut dem Unternehmen ist die selbstentwickelte Technik dazu in der Lage, verräterische Geräusche von sich verschlechternden Kohlenstofffasern im Rumpf zu hören.

Aber:

Laut Lochridge würde das System aber nur Millisekunden vor einer katastrophalen Implosion die Mängel bemerken und melden können.

Quelle: https://www.golem.de/news/ocean-gate-verschollenes-tauchboot-schon-lange-in-der-kritik-2306-175161.html

weisnixx schrieb:Ich denke, dies ist meine persönliche Meinung, verspürten die 5 Leute in der TItan schon , daß irgend etwas nicht in Ordnung ist. Ich schätze 0-2 Sekunden bis die Implosion wohl stattfand.

Vielleicht findet man noch Datenträger mit Aufzeichnungen der innenwändig angebrachten Kamera.

behind_eyes schrieb:Vielleicht findet man noch Datenträger mit Aufzeichnungen der innenwändig angebrachten Kamera.

Die Frage wird auch sein: " Will man dies überhaupt? Denn etwaige Schuldzuweisungen gegen den Eigentümer würde ja bedeuten , das Angehörige Schadenersatzansprüche geltend machen könnten.
Das Beste wäre , man sollte alles abbrechen und niemand sollte mehr an diesen Unglücksort tauchen dürfen. Auch in Gedenken der vielen Opfer der Titanic und jetzt der Titan.
Dabei hatte der 19jhr noch Angst , diese Tour zu begleiten. Aber um seinen Vater "Zufrieden" stellen zu wollen, willigte er letztendlich doch noch ein.

weisnixx schrieb:Die Frage wird auch sein: " Will man dies überhaupt? Denn etwaige Schuldzuweisungen gegen den Eigentümer würde ja bedeuten , das Angehörige Schadenersatzansprüche geltend machen könnten.

Aus wissenschaftlicher Sicht macht es großen Sinn den Unfall aufzuklären hinsichtlich der weiteren Verwendung solcher Materialien... vielleicht war es ja garkeine immanente Eskalation sondern ein Einwirken von Außen whatever.

weisnixx schrieb:Das Beste wäre , man sollte alles abbrechen und niemand sollte mehr an diesen Unglücksort tauchen dürfen.

Das wäre imo das Falscheste was man tun sollte.

weisnixx schrieb:Dabei hatte der 19jhr noch Angst , diese Tour zu begleiten. Aber um seinen Vater "Zufrieden" stellen zu wollen, willigte er letztendlich doch noch ein.

Das ist ne reine persönliche Sache dieses Jungen, das hat mit der Titan nichts zu tun.. Es könnte genauso gut irgendeine andere Unternehmung gewesen sein auf die er keinen Bock hat.

Was ich jetzt nicht verstehe warum überhaupt eine Entscheidung auf Kohlefaser erfolgt ist, gehört ja jetzt nicht gerade zur billigsten Variante, Gewicht wäre jetzt der einzige Grund wo ich sagen würde macht irgendwo Sinn.

behind_eyes schrieb:Aus wissenschaftlicher Sicht macht es großen Sinn den Unfall aufzuklären hinsichtlich der weiteren Verwendung solcher Materialien... vielleicht war es ja garkeine immanente Eskalation sondern ein Einwirken

Alleine wegen der immensen Kosten macht es keinen Sinn. Die "Wissenschaft" sollte sich an Tauchbooten und deren Technik orientieren, die als sicher gelten und sich bewährt haben.

behind_eyes schrieb:Das wäre imo das Falscheste was man tun sollte.

Das mag deine Meinung darstellen. Meine ist es nicht. So kann jeder seine eigene Sichtweise zu den Dingen kundtun.

weisnixx schrieb:Alleine wegen der immensen Kosten macht es keinen Sinn. Die "Wissenschaft" sollte sich an Tauchbooten und deren Technik orientieren, die als sicher gelten und sich bewährt haben.

Zum Glück hat sich Wissenschaft nie an das gehalten was sicher und bewährt war.

weisnixx schrieb:Das mag deine Meinung darstellen. Meine ist es nicht. So kann jeder seine eigene Sichtweise zu den Dingen kundtun.

Kein Ding, natürlich.

rhapsody3004 schrieb:Ja, diese Verzichterklärung hätte wirklich hellhörig machen sollen. Man weiß aber auch nicht, wie der CEO und Entwickler selbst noch mögliche Bedenken wieder verharmlost haben könnte oder so.

Klar klingt die erstmal erschreckend, es sind aber einfach Formalien. Früher konntest du vorm Flug Lebensversicherungen abschließen und dennoch sind die Leute geflogen. Ich habe mal meine OP Akte herausgeholt (in Kanada operiert), da sind unter 26 "Komplikationspunkten" insgesamt 16 Punkte, die mit dem Tod enden können.

Die Leute, die solche Abenteuertouren machen, die werden das auch wissen, dass das zu 99,9% einfach Formalien sind.

Balumpa schrieb:Letztendlich sieht man als U-Boot-Tourist sogar noch weniger als die ganzen Drohnen, die schon unten waren und fotografiert haben. Ich weiß nicht, mich würde das, trotz aller Faszination zur Titanic selbst, nicht reizen. Und ja, zu viel Angst hätte ich auch. :D

Der Reiz, auch bei mir, liegt doch nicht darin was man sieht, sondern dass man der Titanic so nah ist. Aus einem Bullauge direkt auf die Titanic zu sehen wird schon was besonderes sein für viele Titanic-Begeisterte.

behind_eyes schrieb:Wenn ich mir jetzt alles so zusammenlege ist da null Spielraum gewesen, keiner hat etwas gemerkt.. von einer Millisekunde auf die andere wars vorbei.

Ich frage mich, ob der CEO dieses Szenario wissentlich mit einkalkuliert hat. Auf die Art: "Ich gehe ein Risiko ein, denn wenn etwas passiert, merke ich es eh nicht".

weisnixx schrieb:Das Beste wäre , man sollte alles abbrechen und niemand sollte mehr an diesen Unglücksort tauchen dürfen. Auch in Gedenken der vielen Opfer der Titanic und jetzt der Titan.

Aus Sicht der Betreiber, ja. Aus Sicht aller MUSS das untersucht werden, mit allen Mitteln, die man zur Verfügung hat. Aus Katastrophen will und muss man immer lernen.

Ich war und bin zwar kein Titanic Fan, aber eine U-Boot Fahrt in große Tiefen reizte mich immer schon.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich die Gefahr des Implodierens total unterschätzt habe - in dieser Preisklasse und mit dem CEO als Kapitän wäre ich bedenkenlos eingestiegen.

Deshalb nehme ich an, die wohlhabenden Herren dachten auch so - ich verstehe, dass sie diese spektakuläre Tour gemacht haben, leider endete es tragisch. Damit konnte keiner rechnen.

Der Informatiker Alexander Waibel ist vor einem Jahr mit dem jetzt verunglückten Mini-U-Boot Titan zur Titanic getaucht.

Hier ein interessantes aktuelles Interview (31 Min) mit ihm:

https://www.faz.net/podcasts/f-a-z-podcast-fuer-deutschland/frueherer-u-boot-passagier-bricht-mir-das-herz-dass-titanic-nochmal-menschenleben-fordert-18986652.html

behind_eyes schrieb:Zum Glück hat sich Wissenschaft nie an das gehalten was sicher und bewährt war.

Ich schreibe nur : Oppenheimer und Atombombe

weisnixx schrieb:Ich schreibe nur : Oppenheimer und Atombombe

Schöner whataboutism und nebenbei - meiner Meinung nach - einer der aufrichtigsten Wissenschaftler gewesen.