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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

6.785 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Abtreibung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

12.07.2024 um 06:23
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:und einfach kein Kind haben wollen, weil es ihnen einfach nicht in den Kram passt.
Und auch das ist ein valider Grund für eine Abtreibung. Das entscheidet jede Frau selbst, und nicht du.
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Es geht um das eiskalte Verhalten bei nicht stattgehabter Verhütung den "Schaden-Zellhaufen-Kind" möglichst ganz schnell los zu werden.
Klar, weil es so viel besser ist, das Kind dann bei sich zu haben und es täglich spüren zu lassen, dass es bereut wird.
Ein Kind bekommt man nicht „einfach mal so“ aufgezogen. Damit ändert sich das ganze Leben komplett und vollständig. Wer das möchte, bitte gerne, ich aber nicht, und deshalb würde ich abtreiben.
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Sollte das Kind nicht behindert sein und oder die Frist ist in der BRD abgelaufen wird dann eben nach Holland gefahren- da fragt keiner.
Hier fängt das boshafte töten an.
Im Fall des Falles würde ich das auch machen. Das hat nichts mit Bosheit zu tun, sondern mit Verzweiflung.
Diese Entscheidung ist meine. Da hast du dich nicht einzumischen. Du kennst die Lage der Frauen nicht. Da pauschal den Stempel „Boshaftigkeit“ dranzusetzen, macht es dir natürlich einfach, hilft aber den Frauen auch wieder nicht.
Ansonsten, wenn ich die krassen gesundheitlichen Gefahren einer Schwangerschaft und Geburt überstehen sollte, reiche ich dir gerne das Kind rüber. Nimmst du es?
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:An Dekadenz und Doppelmoral nicht mehr zu überbieten.
Deine Ausdrucksweise macht wirklich deutlich, wie wenig dir bewusst ist, was ein Kind mit Behinderung bedeutet. Ein Kind ist zeitaufwändig und kostenintensiv. Ein Kind mit Behinderung ist das zehnmal mehr. Zudem ständige Angst und Sorge. Pflege rund um die Uhr, jeden Tag, teilweise ohne Pflegedienst, weil kein Personal da. Und das dein ganzes restliches Leben, und dann muss es evtl. in eine Einrichtung … Joa, ich fände das jetzt auch wichtig, sich darauf mal vorbereiten zu können, meinst du nicht auch?


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

12.07.2024 um 07:30
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Das hat nichts mit Bosheit zu tun, sondern mit Verzweiflung.
Dieser Aspekt wird von den "Gegnern" grundsätzlich viel zu wenig beachtet. Ich frage mich immer, ob das mangelnde Empathie ist oder was sonst?

Ein komplettes Verbot von Abtreibungen bedeutet ja nicht, dass diese nicht mehr stattfinden, sondern dass es in vielen Fällen dazu führt, dass die Betreffende illegal abtreiben lässt (da an den richtigen Arzt zu geraten wird zum Glücksspiel) oder sich aus Verzweiflung das Leben nimmt.
Das blenden Abtreibungsgegner auch gerne aus.

Ich für meinen Teil möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der Frauen wieder in Form von "Hinterhofabtreibungen" russisches Roulette spielen müssen und der Freitod verzweifelter ungewollt Schwangerer an der Tagesordnung ist.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

12.07.2024 um 16:55
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Es ist nach wie vor erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit vorgeburtliche Testungen auf Behinderungen vorgenommen werden.
Na ja, nach der Geburt ist´s ja wohl zu spät.
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Mit welchem Recht teilt man werdendes Leben in "Gesund- oder Behindert" ein.
Mit medizinischem Wissen und der Erkenntnis, dass gewisse Anomalien dem Kind eben kein Leben, auch nach der Geburt, bescheren werden.
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Soll die Frau hier Gott spielen oder wie soll man das verstehen ?
Gott gibt es nicht, den muss auch keiner spielen. Bleibt nur mehr die Selbstverantwortung.
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Und zudem ist eine Vasektomie auch rückgängig zu machen.
Nicht immer.
Zitat von PusemuckelPusemuckel schrieb:Ich frage mich immer, ob das mangelnde Empathie ist oder was sonst?
Ich denke, das ist es in erster Linie
Argumente wie "Bosheit" zeigen deutlich, dass hier pauschal aus der Sicht der empörten geurteilt wird, aber keiner sich wirklich die Situation für eine Frau, die ungewollt schwanger wird, vorstellen kann oder auch gar nicht nach empfinden möchte, weil damit das schöne Gefühl die eigenen moralische Empörung mache den Empörten zu einem besseren Menschen und die verzweifelten Frauen zu schlechten, zerstört werden würde.

Auch das Argument" Werdendes Leben schützen" ... aber vorhandenes zerstören (oder zumindest drastisch verschlechtern) bz w das neu geborene dann einfach alleine lassen (nicht nur, dass Abtreibungsgegner garantiert keines davon adoptieren, sie fordern ja eigentlich auch nicht vom Staat mit derselben Vehemenz, mit der sie die Mütter verdammen, dass es seitens des Staates Stütze für die Frauen geben sollte) ist ein eigenartiger Widerspruch, der sich mit dem Deckmantel "Pro Leben" nicht vereinbart.

"Pro Leben" heißt für mich, für alle Leben, aber nicht nur für gezielt ausgesuchte, die noch nicht einmal Lebewesen sind, während einem gleichzeitig die Lebenden null interessieren.

Die Vorwürfe, Frauen würden Abtreibung als Verhütungsmethode wählen, dienen lediglich der Hetze denn sie sind statistisch nicht haltbar. Es gibt nur sehr wenige, die das so handhaben alleine schon wegen der Kosten.
Für die meisten ist eine Abtreibung der letzte Rettungsanker, falls doch mal was etwas passiert.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

12.07.2024 um 17:19
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:zudem ist eine Vasektomie auch rückgängig zu machen.
Nicht immer.
Ja das ist leider so. Bei einer Steri für Frauen nicht anders. Es bleibt immer ein Restrisiko.
Also wäre das beste Mittel..Enthaltung.
Für beide.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Vorwürfe, Frauen würden Abtreibung als Verhütungsmethode wählen, dienen lediglich der Hetze denn sie sind statistisch nicht haltbar. Es gibt nur sehr wenige, die das so handhaben alleine schon wegen der Kosten.
Für die meisten ist eine Abtreibung der letzte Rettungsanker, falls doch mal was etwas passiert.
Es gibt ein paar wenige die so denken. Zum das was nach außen hin kommuniziert wird.
Wie es innen aussieht weiß nur die Frau selber.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

12.07.2024 um 17:33
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Gott gibt es nicht, den muss auch keiner spielen. Bleibt nur mehr die Selbstverantwortung.
Man kann tatsächlich auch an Gott glauben und trotzdem für Abtreibungen sein.

Da ein zahlenmäßig durchaus relevanter Teil der Menschheit an einen wie auch immer gearteten Gott glaubt, halte ich ein "Gott gibt es nicht" als Argument für ebenso müßig wie "Gott will dies oder das."
So kommen Atheisten und Gläubige nie auf einen Nenner.
Und die Gesellschaft besteht nunmal aus beiden Gruppen + Agnostiker.

Die Frage "In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?" dagegen betrifft uns alle.
Und da es in sämtlichen Ländern, in denen Abtreibung verboten ist, trotzdem ständig dazu kommt und die Frauen dann eben verzweifeln, sich selbst (und damit auch den Embryo) töten oder im Extremfall ihr Leben irgendwelchen Quacksalbern, die mit der Verzweiflung anderer schnelles Geld verdienen wollen, mit allen damit verbundenen Risiken anvertrauen, kommt es in solchen Ländern eben tagtäglich zu persönlichen Tragödien.

Die Abtreibungen gibt es halt trotzdem.
Aus Verzweiflung.
Weil Verhütung manchmal eben doch versagt. Weil Frauen vergewaltigt werden. Weil junge Teenie-Mädchen dumme Fehler machen und im Zweifelsfall lieber sterben als das Kind, das daraus hervorgeht, auszutragen. Besonders in einem konservativen Umfeld.
Dass gerade die Abtreibungsgegner im Durchschnitt eher konservativ sind und eine ungewollte Schwangerschaft in solchen Kreisen am meisten verdammt wird, ist an Zynismus kaum zu überbieten.

Leider fällt es manchen leichter, die Augen vor der Realität zu verschließen und zu glauben, mit einem Verbot hätten sich alle Probleme erledigt.
Nach dem Motto "Hauptsache, man kriegt selbst nichts mehr davon mit."


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

12.07.2024 um 18:13
Man sollte es mal von der anderen Seite sehen - wieviele Kinder werden geboren und um dann vergessen zu werden? Von den eigenen Eltern weil sie kein Interesse haben, im besten Fall, im schlimmsten mit viel Leid dazu. Lieber eine Entscheidung dagegen als ein lebenslang Leid zu produzieren. Die abgetriebenen Babys haben keine Existenz, somit kein Leid.

Davon ab sollte das jeder allein für sich entscheiden und es gibt zig Gründe. sich dafür zu entscheiden. Was während des Vorganges passiert ist egal, dass kann sich jeder selber raus suchen, wird aber kaum einen Einfluss auf die Entscheidung haben. Man darf auch , wenn man mal nicht so ignorant und arrogant ist, davon ausgehen das keine Frau das mal eben in ihrer Mittagspause entscheidet.

In Deutschland darf bis zur 12 Woche abgetrieben werden und ob es den Hardcore-Gegnern nun gefällt oder nicht, das sind keine Kinder sondern nur eine Ansammlung von Genen und co. Würde man sie raus nehmen währen sie nicht überlebensfähig. Man kann da natürlich viel draus machen und sich rein steigern, medizinisch und biologisch ändert das aber nichts. Und da es keinen Gott gibt, zieht auch die so oft und gerne gezogene Karte der Religion nicht.

Ein Verbot hat noch NIE Abtreibungen unterbunden, es führte nur dazu das Frauen unnötig sterben bei dem Eingriff oder schwerwiegende Folgen davon tragen.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

12.07.2024 um 18:30
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Es ist nach wie vor erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit vorgeburtliche Testungen auf Behinderungen vorgenommen werden.
Was bitte soll bereits an der Testung falsch sein?
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Hat ein behinderts Kind kein Recht auf Leben ? Soll die Frau hier Gott spielen oder wie soll man das verstehen ?
Ich hab Jahrelang Kinder mit Behinderungen betreut, hab ne medizinische Ausbildung und eine fast unerschöpfliche Geduld. Trotzdem (oder gerade deswegen?) hab ich bei allen drei Kindern auf eine pränatale Diagnostik bestanden. Es gibt viele körperliche Behinderungen die ein lebenswertes Leben für ein Kind unmöglich machen, andere bei denen ich weiß, das ich das als Vater nicht geschafft hätte.
Du bist da sehr fleißig im Aburteilen anderer Menschen. Es steht dir doch völlig frei, das anders zu handhaben. Mach wie du denkst. Aber hör auf andere Menschen, vor allem Frauen in emotionalen Notlagen, so von oben herab zu verurteilen.
Das ist unerträglich und für mich verlierst du damit überhaupt jeden Anspruch auf Moral.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

12.07.2024 um 19:23
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Es gibt ein paar wenige die so denken.
Durchaus. Ich kenn sogar eine.
Zitat von MacanzieMacanzie schrieb:Ein Verbot hat noch NIE Abtreibungen unterbunden, es führte nur dazu das Frauen unnötig sterben bei dem Eingriff oder schwerwiegende Folgen davon tragen.
Das ist der eigentlich Knackpunkt.
Und mit einem Abtreibungsverbot würde man Frauen genau in diese Situation bringen, da das Verbot alleine ja keine Abtreibungen verhindert.
Oder sie würden aus lauter Verzweiflung Selbstmord begehen.

Aber das interessiert die Gegner nicht.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

13.07.2024 um 00:22
Das ist natürlich ein sehr schwieriges Thema - ich persönlich denke oft darüber nach, tue mir aber schwer, eine Position einzunehmen.

Einerseits geht es mir wie @Flaneur - für mich beginnt das Leben auch mit der Zeugung, die Kinder, die nach der Zeugung nie die Chance bekommen, zu leben - das halte ich ethisch für sehr problematisch.

Andererseits halte ich es auch für ethisch problematisch, Frauen dazu zu zwingen, Kinder zu bekommen, die sie nicht wollen. Das kann nicht gut gehen, auch, wenn das Kind dann adoptiert werden würde. Solche Frauen sind ja keine "Zulieferer" für ungewollt kinderlose Paare.

Wir haben im Freundeskreis mehrere Paare, die erfolgreich adoptiert haben, aber mehrere der Kinder haben gesundheitliche bzw. intellektuelle Einschränkungen, die auf den Lebensstil der Mutter (Drogen, Alkohol) zurückzuführen sind.

Ich habe in meinem Studentenwohnheim einen absolut herzzerreißenden Fall mitbekommen, als eine Studentin ungewollt schwanger wurde und das Kind abtreiben ließ, während der Kindsvater sie anflehte, das Kind auszutragen und ihm nach der Geburt zu übergeben. Sie ließ sich darauf nicht ein und er hat jahrelang sehr unter dem Verlust gelitten. Das fühlte sich falsch an.

Ich persönlich würde nicht abtreiben, war aber auch schon in einem Konflikt, als ich mit über 40 mehr zufällig mit Kind #4 schwanger wurde und der Ultraschall zeigte, dass das Kind nicht gesund ist. Ich bekam riesige Zweifel, da ich wusste, ich würde den Alltag mit einem behinderten Kind nicht schaffen - ich arbeitete Vollzeit, die anderen drei Kinder hatten Bedürfnisse, der Tag nur 24 Stunden. Mir hat die Natur die Entscheidung abgenommen, da das Kind die Schwangerschaft einfach nicht überlebte - ich empfand dann ehrlich gesagt große Erleichterung, da sich das Problem ohne mein Zutun gelöst hat. Beide Optionen, die ich hatte, fühlten sich damals falsch an - ich fühlte mich aber auch gedrängt, die Schwangerschaft zu beenden "niemand muss mehr SOLCHE Kinder bekommen". Das war ethisch auch falsch.

Ich glaube, man muss auch die Gesamtsituation der Frau sehen: Wenn eine 14 jährige nach Vergewaltigung schwanger wird ist das sicher anders, als wenn eine verheiratete Frau Mitte 30 versehentlich mit Kind #3 schwanger wird. Sollte man dann einem von beiden reinreden?
Mitunter kann man helfen, z.B., wenn die Zweifel rein finanzieller Art sind.

Ich arbeite an einer Brennpunktschule, wir haben viele Kinder, die zu wenig von allem haben: Zu wenig Geld daheim, zu wenig Priorität im Leben ihrer Eltern, zu wenig Zuwendung, zu wenig konstante Elemente. Oft kommen da sehr "verkorkste" Erwachsene raus, da sie früh Zugang zu Medien, Drogen, Alkohol, etc. haben. So stelle ich es mir vor, wenn man Leute zwingt, Kinder zu bekommen, die sie nicht wollen. Da werden Kinder von Vater zu Mutter zu Vater geschoben. Einige unserer Schüler kommen ausgehungert aus den Ferien (mitten in Deutschland). Einige Schüler haben zu wenig: Schulmaterial, Kleidung, Winterschuhe ....

Hinter unserer Schule ist ein kleiner Schlittenhang und im Winter kannst du ihnen eine ewige Freude machen, wenn du Schlitten organisierst (leider haben die wenigsten eine Skihose, Winterstiefel, etc.). Hinter dem Viertel, in dem viele unserer Schülerinnen und Schüler wohnen, ist ein Wald - den betreten sie oft beim "Waldtag" in der 5. Klasse mit den Lehrern das erste Mal. Das Leben dieser Kinder ist oft freudlos, das erste Kind betreut die anderen, manche sind am Wochenende lange allein, weil die Eltern "feiern" oder "arbeiten" ...


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

13.07.2024 um 00:48
@paxito
Weil die Testung der Selektion in darf leben /wird getötet dient.

Also praktisch: Der hat nur eine keine oder nur eine leichte Behinderung- das geht noch damit Lebensberechtigung.
Schwere Behinderung aussortiert und zum töten durch den "Arzt" freigegeben.
Zynischer geht es kaum.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

13.07.2024 um 01:12
Vergewaltigungen ausgenommen. Wer Geschlechtsverkehr hat, dem ist klar dass bei einer "Verhütungspanne" ein Leben entstehen kann.
Ich spreche bewusst beide Geschlechter an. Auch keine Teenager sondern erwachsene Menschen mit normaler Intelligenz.

Kommt es zur Befruchtung im Mutterleib, so haben beide Elternteile eine Verantwortung.

Dieser kann man sich nach MEINER MEINUNG nach nicht entziehen. Per se eine Abtreibung wissentlich in Kauf nehmen, nur zur Befriedigung des Geschlechtstriebes ist unverantwortlich wenn diese zur "Beseitigung" des entstandenen Lebens führt.
Also "Spaß haben" und zur Not kommt der Onkel Doktor und stellt alles wieder so her, als sei nie etwas passiert.
Solche "Ärzte" verstehe ich nicht. Sie laden schwere Schuld auf sich.
Ich nehme bewusst keine Männer aus, wie mir immer wieder mal unterstellt wird. Es gibt sicher nicht wenige Fälle, in denen der Mann auf eine Abtreibung drängt obwohl die Frau das Kind haben will. Das ist besonders perfide.

Wie solche Mediziner am Ende ihres Arbeitstages noch ruhig schlafen können ist mir ein Rätsel.
Die Leibesfrucht wird entweder per Schlauch abgesaugt oder sonst wie entsorgt. Sicher sieht der Arzt das Resultat seiner Arbeit mehrmals in einer Nierenschale. Wie die Reste des "Zellhaufens" aussehen ist am Anfang dieser Diskussion zum Teil noch sichtbar.
Einfach mal auf Seite 1 der Diskussion gehen.
Mehr gibt es eigentlich nicht mehr zu sagen.
Ich will und kann niemand drein reden. Das ist einfach meine Meinung.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

13.07.2024 um 03:43
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Es gibt sicher nicht wenige Fälle, in denen der Mann auf eine Abtreibung drängt obwohl die Frau das Kind haben will. Das ist besonders perfide.
Es gibt Gründe warum man so etwas macht. Man sollte da nicht reinreden oder von perfide reden solange man keine Ahnung von der jeweiligen Situation hat.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

13.07.2024 um 07:27
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Per se eine Abtreibung wissentlich in Kauf nehmen, nur zur Befriedigung des Geschlechtstriebes ist unverantwortlich wenn diese zur "Beseitigung" des entstandenen Lebens führt.
Wie viele Kinder hast du eigentlich, und wie oft hattest du schon Sex? Nur um das mal in Relation zu setzen …
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Wer Geschlechtsverkehr hat, dem ist klar dass bei einer "Verhütungspanne" ein Leben entstehen kann.
Ganz genau. Aber ein erfülltes Sexualleben gehört oft zu einer Beziehung dazu. Viele Frauen verzichten darauf, aus Angst vor einer Schwangerschaft. Das ist insbesondere in Ländern so, in denen Abtreibungen verboten oder nur schwer zu erreichen sind. Ein Verzicht aus Angst und Panik ist nicht gesund, weder für die eigene mentale Gesundheit, noch für die Beziehung.
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Solche "Ärzte" verstehe ich nicht. Sie laden schwere Schuld auf sich.
Nein. Sie unterstützen Frauen in einer verzweifelten Lage und sorgen außerdem dafür, dass eine adäquate medizinische Versorgung gewährleistet ist.
Die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Catania hat mit der Befragung von zwölf Ärzten begonnen, denen Fahrlässigkeit in Zusammenhang mit dem Tod einer 32-jährigen Sizilianerin am 16. Oktober 2016 vorgeworfen wird. Die im fünften Monat schwangere Frau verstarb nach stundenlangem Leiden, nachdem sie leblose Zwillinge zur Welt gebracht hatte.
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000048023885/ermittlung-gegen-zwoelf-aerzte-auf-sizilien-wegen-tod-einer-schwangeren

Mit einer Abtreibung hätte man hier den Tod der Frau und langes Leiden verhindern können. Hier haben die Ärzte Schuld auf sich geladen. Nicht, wenn sie die Abtreibungen, egal aus welchen Beweggründen der Frauen, vornehmen.
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Sicher sieht der Arzt das Resultat seiner Arbeit mehrmals in einer Nierenschale. Wie die Reste des "Zellhaufens" aussehen ist am Anfang dieser Diskussion zum Teil noch sichtbar.
Ja, das gehört dazu. Und? Wo ist das Problem dabei? Sieht nunmal so aus, wie es aussieht.
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Ich will und kann niemand drein reden. Das ist einfach meine Meinung.
Eine Meinung, die ultimativ für eine schlechte medizinische und gesellschaftliche Versorgung der Frauen sorgt. Wir sehen das grade in den USA.
The Supreme Court’s decision to overturn Roe v Wade will worsen people’s grappling with health-related needs whilst leaving them powerless to solve their reproductive health problems, especially where there is little attention to reproductive justice. People will not have access to abortions if they have ‘miscarriages, ectopic pregnancies, obstetric complications’ [25], if they need ‘lifesaving’ abortions or aftercare [28] and will not have choice over pregnancies (for example if they have cancer or during IVF) [29, 30] nor be able to prepare if their child has significant medical issues/disabilities or if they have a non-viable pregnancy. Taking away that choice to have children or not have children, when to have the children and the ability to nurture the children in a safe and healthy environment, is a clear injustice. Such lack of reproductive justice and choices will once again disproportionately impact Black, Indigenous and racialized women who already have worse maternity and neonatal health outcomes [31], struggle to access essential medical services and are impacted by structural racism across many systems (i.e., education, health, labour). In short, criminalizing abortions nurtures an environment of fear, while stigmatization makes them more deadly as women will pay the price with their lives.
Quelle: https://reproductive-health-journal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12978-022-01490-y


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

13.07.2024 um 11:28
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Weil die Testung der Selektion in darf leben /wird getötet dient.
Das liegt aber nicht an der Testung. Ob du dich bei einem Ergebnis für das eine oder andere entscheidest, das liegt völlig bei dir.
In der Realität entscheiden viele Eltern eben gegen ein Kind mit schwerer Behinderung.
Was du jetzt forderst, ist sie in Ungewissheit zu lassen, damit sie keine Entscheidung treffen können.
Was wieder von oben herab ist (du hältst die Entscheidungen anderer für falsch und möchtest ihnen die Möglichkeit dazu nehmen). Wenn du persönlich auf eine Pränatale Diagnostik verzichten willst - deine Sache. Das anderen verbieten zu wollen, weil dir ihre Entscheidung nicht passt - geht überhaupt nicht.
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Schwere Behinderung aussortiert und zum töten durch den "Arzt" freigegeben.
Zynischer geht es kaum.
Es gibt schwere Behinderungen wo ein lebenswertes Leben unmöglich wird. Da ist es am Ende besser nie geboren zu werden. Und wo man da die Grenzen zieht, das ist alles andere als in Stein gemeißelt.


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13.07.2024 um 17:30
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Dieser kann man sich nach MEINER MEINUNG nach nicht entziehen.
Frauen, die abtreiben, entziehen sich nicht der Verantwortung, sondern denken durchaus darüber nach. Es kann auch verantwortlich sein, ein Kind eben nicht unter allen Umständen in diese Welt zu setzen.
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:Solche "Ärzte" verstehe ich nicht.
Ist mittlerweile klar, dass Du nicht verstehst, dass Abtreibungen den bereits lebenden Frauen helfen sollen.

Aber ich denke, ich lasse es jetzt, mich mit jemanden zu unterhalten, der/die partout die andere Seite nicht verstehen, sondern nur missionieren möchte.

Kann Dir für Deine Zukunft nur wünschen, dass Du selbst nie in eine solche Situation gerätst, und damit meine ich jetzt nicht nur Dich persönlich, sondern auch eventuellen Nachwuchs - eine Tochter, die abtreiben möchte, oder einen Sohn, dessen Freundin / Frau abtreiben möchte / müsste.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Man sollte da nicht reinreden oder von perfide reden solange man keine Ahnung von der jeweiligen Situation hat.
Da würde ich sogar ausnahmsweise mal @Flaneur zustimmen. Das ist perfide.

Und das hätte ich auch nicht mit mir machen lassen. Ich war allerdings stets in der glücklichen, finanziellen und familiären, Lage, nicht auf so einen Partner angewiesen zu sein.
Ich wäre dann eben einfach, ohne den Typen, zu meinen Eltern gezogen und hätte mir helfen lassen.

Nur ist halt nicht jede in dieser glücklichen Lage oder hätte den Mumm dazu.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

13.07.2024 um 18:23
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Und das hätte ich auch nicht mit mir machen lassen. Ich war allerdings stets in der glücklichen, finanziellen und familiären, Lage, nicht auf so einen Partner angewiesen zu sein.
Ich wäre dann eben einfach, ohne den Typen, zu meinen Eltern gezogen und hätte mir helfen lassen.

Nur ist halt nicht jede in dieser glücklichen Lage oder hätte den Mumm dazu.
Nicht jeder ist immer in einer super Lage und ein gutes "Blatt " kann sich auch schnell mal wenden.
Ich habe vor vielen Jahren meiner damaligen Frau auch versucht zu einer Abtreibung zu drängen. Aus dem Grund heraus, dass zum bekannt werden der Schwangerschaft unser vorher gutes Leben in Schutt lag.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

14.07.2024 um 01:42
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb:geht es ganz klar um Frauen, denen Verhütung nichts angeht, einen gewissen sozialen Status erreicht haben und
Naja beide Geschlechter hast du nicht angesprochen.
Sondern explizit die Frauen.
Männer müssen auch verhüten.
Und wenn man vernünftig, verantwortungsbewusst und weitreichend denkt macht Mann das auch, anstatt es der Frau zu überlassen. Denn letzten Endes entscheidet auch die Frau.
Wenn man nur Spaß haben möchte sollten beide verhüten.

Die Medizin ist soweit fortgeschritten. Warum sollte man nicht untersuchen ob das Baby gesund ist?
Denn wenn man vorher weiß was los ist kann man sich auch darauf vorbereiten und dem Kind das bestmögliche Leben geben. Wenn man es bekommt.


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