Vorbild Polen - Sollte Abtreibung wieder verboten werden?
26.01.2021 um 17:50Ich bin für eine (unbedingte) Fristenregelung.
Darkmimi schrieb:Es sollte zuerst per Gesetz und unter Strafe für Männer verboten werden ,wenn sie Vater werden, abzutreiben - in dem sie abhauen.Ähm, es tut mir ja Leid das Deine Kindheit offensichtlich nicht gut lief, aber das was Du da forderst entbehrt jeglicher Logik
Sie sollten regelrecht dazu gezwungen werden, zur Not ausfindig machen und in Handschellen hinführen, für ihr eigenes Kind Vater sein zu WOLLEN, ihr eigen Fleisch und Blut LIEB zu haben und FÜRSORGLICH so wie Verantwortungsbewusst zu sein!
Darkmimi schrieb:Da wird sich das Baby aber dann freuen wenn es ungewollt und evtl sogar ohne Rücksicht auf Gesundheit , ausgetragen werden musste ,weil Abtreibung verboten ist.Ich fodere aber kein Abtreibungsverbot. Im gegenteil, ich bin strikt gegen ein solches Verbot.
silentgrave schrieb:Niemand hat das Recht über den Körper einer anderen Person zu bestimmenVolle Zustimmung.
Kritiker:innen bemängeln, dass eine Abtreibung in Polen im aktuellen Rechtsrahmen de facto nahezu ausgeschlossen sei. Vielerorts ist in Polen zu hören, dass Ärztinnen und Ärzte aus Angst vor einer Strafverfolgung zögerten, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen.
Die geltende Gesetzeslage führt dazu, dass in Polen eine hohe Dunkelziffer illegal vorgenommener und im Allgemeinen als zum Teil lebensgefährlich eingeschätzter Abtreibungen vorgenommen werden. Auf weniger als 2.000 legale Abtreibungen jährlich sollen rund 200.000 Abtreibungen kommen, die entweder vorbei am offiziellen Gesundheitssystem oder im Ausland vorgenommen werden. (Mirko Schmid)So sieht´s aus. Die einen setzen ihre rigiden Vorstellungen durch, die anderen müssen es ausbaden.
primetimecrime schrieb am 17.01.2021:Es ist weder gesamtgesellschaftlich akzeptiert sein Kind zur Adoption freizugeben, noch es abzutreiben. Eine Abtreibung ist für den Außenstehenden „unsichtbar“, niemand außer der Schwangeren und ihren bewusst gewählten Mitwissern weiß davon.Danke! So sehe ich das auch!
Eine 40 Wochen dauernde Schwangerschaft ist dagegen nur schwerlich zu verstecken. Zwangsläufig erfahren deutlich mehr Menschen davon, auch solche, die eben nicht verständnisvoll reagieren. Dazu kommen die beruflichen Einschränkungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt. Arbeit im Schichtdienst ist größtenteils unmöglich, Arbeit direkt am Menschen häufig untersagt, Arbeit mit Gefahrenstoffen ohnehin. Es folgen Mutterschutz und ggfs eine längere Zeit nach der Geburt, sodass Geburtsverletzungen ausheilen können. Und am Ende ist Frau mit Kollegen und Vorgesetzten konfrontiert, die natürlich erwarten, dass sie sehr glücklich ist, das Kind bei ihr lebt und sie aus vollem Herzen in der Mutterrolle aufgeht.
Dazu kommt, dass eine Geburt (und auch die Schwangerschaft) eben kein Spaziergang ist. Beispielsweise steigt das Risiko einer langfristigen Harninkontinenz durch eine vaginale Geburt um 67% im Vergleich zu Frauen, die nicht vaginal entbunden haben. Von den möglichen psychischen Folgen von Schwangerschaft und Geburt mal ganz abgesehen.
Ich persönlich würde mich, wäre ich ungewollt schwanger, für eine Abtreibung und gegen das Austragen des Kindes entscheiden. Gerade auch im Hinblick auf die desolate Situation der Geburtshilfe in Deutschland. Mein Körper ist kein Container und ich werte mein Recht auf Selbstbestimmung höher als das Recht auf Leben eines Zellhaufens. Bei Spätabtreibungen tue ich mich schwer, trotzdem denke ich dieses Thema sollte jede Frau individuell für sich entscheiden.