@so.what so.what schrieb am 04.12.2013:Meiner ganz persönlichen Erfahrung nach, sind Männer hochkomplex und haben etliche Ambivalenzen in sich, welche extrem schwer zu verstehen sind. Das erlebe ich persönlich beinahe täglich. Frauen hingegen, ich persönlich...subjektive Erfahrung, sind meist einfacher zu "händeln".
Ja, geht mir auch so. Ich übe zwar an meinem Neffen und seinen Kumpels im Gespräch, die sind noch so jung (19-26), sodass sie noch durchschaubarer und bereitwilliger sind, ihr Denken freizulegen, auch gegenüber mir als Frau.
;)Aber obwohl ich eine Frau bin, weiß ich besser, was mein Neffe (20) fühlt und was innerlich in ihm abläuft, sodass sogar seine Kumpels zu mir kommen, weil er sehr verschlossen ist, was Gefühle betrifft, er da also eher zu mir kommt. Also irgendwo scheint es da noch einen Faktor zu geben, der nichts mit dem Geschlecht zu tun hat, sondern einfach mit der inneren Verbindung, die man zu jemandem aufgebaut hat, weil man ihn gut kennt und einschätzen kann. Und ich finde die Kumpels meines Neffen extrem unterschiedlich, trotz ihrer Freundschaft und dem Männergehabe. Die kommen regelmäßig zu mir und reden über die anderen. Da gibt es auch Unverständnis untereinander, wo ich das Gefühl habe, zu jedem einzelnen mehr Zugang zu finden, als sie zueinander.
Aber jetzt zu meinem Schwarm: Als ich ihn das letzte Mal sprach, fand ich, dass der Freund eines Bekannten, über den wir uns unterhielten, sicher an sich denken werde, wenn ihm der Bekannte zu sehr auf die Pelle rücke bzw. er durch ihn Probleme bekomme (womit ich auch Recht habe, ich kenne den Betreffenden und kann ihn einschätzen). Da meinte "mein Schwarm", dass man nicht immer nur an sich denken solle. Ich war da anderer Meinung, weil ich mein Leben lang so war - extrem selbst-los - sodass ich jetzt deswegen zur Therapie muss - also jedenfalls erklärte ich ihm, dass das Gegenteil und dieses Ausgenutztwerden auch nicht gut sei und erzählte ihm am Beispiel meines nachgiebigen Neffen, wie sehr das ein ehemaliger Kumpel ausgenutzt habe.
Ich weiß nicht, ob er das nachvollziehen konnte oder ob er sozusagen eher so ist, wie ich früher war, was mich aber krank machte. Nur wurde mir dadurch bewusst, dass er wahrscheinlich eher die üblichen Werte vertritt und sich da sicher weniger Gedanken macht über ungesunde Beziehungs- und Vereinnahmungsmuster und das dann für ihn so aussieht, als würde ich nur an mich denken. Da muss ich schon aufpassen, denn irgendwo bin ich nun fast zu sehr therapiert im Vergleich zu ihm. Obwohl er schon auch spürt, dass ich mir immer sehr viele Gedanken mache um andere, was das Ganze relativiert. Am besten erkläre ich ihm noch einmal, warum ich so denke, damit er den Kontext versteht. Denn nein, ich bin kein Egoist, sondern leider immer noch zu sehr jemand, der sich zu sehr um andere kümmert und sich dabei komplett vergisst. Gerade deswegen muss ich mir aber immer wieder sagen, dass das nicht gesund ist und ich unbedingt diesbezüglich meine Grenzen setzen und aufrechterhalten muss, zumindest dort, wo es vernünftiger ist und so weit es eben auch korrekt ist.