Gute Lehrer, schlechte Lehrer
18.09.2018 um 19:55sacredheart schrieb:Es gibt sie, die schlechten Lehrer. Das kann man nicht wegdiskutieren. Ein simples Beispiel sind die Lehrer, die 40% der Zeit selbst wegen diverser Erkältungen fehlen, wegen denen keine Aldi Kassiererin zu Hause bleiben würde. Und das Grundschulkind geht dann in der Zeit quasi auf ne Fern-Uni.So ne Lehrerin hatte ich auch, ausgerechnet im Abschlussjahr. Die Wochen kurz vor der anstehenden Abschlussprüfung in Deutsch war sie zwei mal da und vorbereiten konnte/wollte sie uns nicht wirklich auf den Prüfungsablauf ("ist doch für mich auch neu, ich kann euch nicht sagen, wie das funktionieren wird"). Ja, wir waren der erste Jahrgang mit den Abschlussprüfungen, aber wtf? Die anderen Lehrer konntens doch auch erklären. Mal davon ab kam sie oft zu spät in den Unterricht, weil sie beispielsweise noch ein Handy kaufen war, das wir ihr dann erklären sollten usw.
Dieselbe Lehrerin hat auch nach Sympathie benotet, das fiel bei den Abschlussprüfungen enorm auf, weil die von anderen Lehrern benotet wurden. Da hatten dann viele mittelmäßig bis schlechte Schüler Einsen und Zweien (mich hatte sie mit 3- vorbenotet, in der Abschlussprüfung hatte ich die volle Punktzahl). Ich war später mit ihrer Tochter in einem Kurs und sie meinte mal, sie würde eher aus dem Fenster springen, als ihre Mutter als Lehrerin haben zu wollen. Die hätte eh keinen Bock, es wäre ihr scheißegal, welcher Schüler welche Leistung erbringt usw.
Rotmilan schrieb:Sehe ich auch so. Besonders, wenn man sich den maroden Zustand, vieler Schulgebäude ansieht. Das muss für Lehrer auch frustrierend sein, jeden Morgen solche baufälligen und graffitibeschmierten Schulen zu betreten.Das macht auch als Schüler keinen Spaß. Unser Klassentrakt war so marode, dass die Fensterrahmen verfault waren, manche Fenster nicht schlossen und die Heizungen funktionierten auch nur mit viel Glück mal. In der ganzen Schule gab es für über 2000 Schüler ganze acht funktionierende Toiletten (vier für die Jungs, vier für die Mädels), die auch nur in den Pausen offen waren. Das ist keine sonderlich einladende Atmosphäre. Dafür war die Mehrzahl der Lehrer echt toll. Anders als an meiner vorherigen Schule, die zwar top in Schuss war, aber die Lehrer... naja. Schüler mit Schlüsseln bewerfen (und mehr als einmal am Kopf treffen) gehörte da bei so manchem zum guten Ton. Und das war in den frühen 2000ern, nicht in den frühen 1900ern.
Die mit Abstand besten Lehrer habe ich bislang an der Schule meines Kindes erlebt, was daran liegen mag, dass sich in den Bereich der Förderschulen nur Leute verirren, die da wirklich Herzblut reinstecken.