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Schulgeschichten und wie die Schule das Leben beeinflusst

203 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Vergangenheit, Lehrer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schulgeschichten und wie die Schule das Leben beeinflusst

03.01.2023 um 02:46
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 04.12.2022:Was habt ihr erlebt?
Lieblingsfächer - Hassfächer?
Mir lagen die Fächer Englisch, Deutsch, Biologie. Die habe ich als Leistungskurse gewählt. Physik und Chemie abgewählt. Mathe mochte ich auch nicht so, das konnte man aber nicht abwählen.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 04.12.2022:Lieblingslehrer - Hasslehrer?
Manche Lehrer:innen waren toll, andere schrecklich. Bei manchen fragte man sich, ob sie im Fach Pädagogik dauerkrank waren.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 04.12.2022:Habt ihr noch Kontakt zu MitschülerInnen?
Nur wenig.
Ich fand aber die Klassentreffen immer schön und habe diese auch, wenn möglich, wahrgenommen.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 04.12.2022:Geht ihr zu Klassentreffen?
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 04.12.2022:Waren die Noten von damals wichtig und wie wichtig sind sie heute noch?
Ich denke schon, dass das Zeugnis mir geholfen hat, eine Stelle zu finden. Heute interessiert das natürlich nicht mehr.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 04.12.2022:die Tatsache, dass wir Handarbeit hatten und die Jungs nicht, macht mich tatsächlich fast immer noch wütend.
Wir hatten in der Grundschule Häkeln. Es wurden Topflappen und so Unterdeckchen gemacht. Ich glaube, das machten alle in der Klasse.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 04.12.2022:Meine Lieblingsfächer waren Musik und Sport.
Sport war okay, Musik interessierte mich nicht so. Ich bin leider auch nicht besonders musikalisch.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 15.12.2022:Schäfer gestrickt
Was ist das?


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Schulgeschichten und wie die Schule das Leben beeinflusst

03.01.2023 um 21:10
@nairobi

Ach ja, Klassentreffen. Mein letztes ist schon so lange her, dass ich mich kaum noch entsinne. Von 36 Mitschülern sind 8 inzwischen tot, viele leben im Ausland und etliche sind nie aus der Kirchturmsichtweite 'rausgekommen.

Die Klassen-Beauty ist fett geworden und hat fünf Kinder.

Der Top-Weiberheld hatte sein schwules Coming-Out.

Die Mädels haben Hängetitten und die Kerle Fettbauch und Glatze.

Dumpf versucht man sich gemeinsamer Erlebnisse zu entsinnen und fragt sich mit fortschreitendem Alkoholpegel der anderen, was man eigentlich verbrochen hat, diese Strafe zu verdienen.

Hinterher fühlt man sich drei Tage alt, krank und depressiv.

Muss ich nicht wieder haben.


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04.01.2023 um 05:29
Zitat von DoorsDoors schrieb:Hinterher fühlt man sich drei Tage alt, krank und depressiv
So habe ich das nie gesehen. Ich fand es immer interessant und spannend zu erfahren, wohin es die Leute verschlagen hat, welchen Beruf sie ergriffen haben, Familienstand, Kinderzahl, all diese persönlichen Sachen.
Dass die Körper sich verändern lässt sich nicht ändern.
Auch in jungen Jahren war durchaus nicht jede/r sooo attraktiv 😉
Aber verstorben sind auch schon einige, meist durch Krebs 😑


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04.01.2023 um 06:05
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 04.12.2022:Für viele Menschen ist es eine sehr belastende Zeit, wo auch verschiedene Traumata hervorgehen.
Zu denen gehöre ich wohl auch. Ich habe meine Schulzeit mehr oder weniger erfolgreich verdrängt, am letzten Tag habe ich tief durch geatmet und war froh, dass das endlich hinter mir liegt und danach nach vorn geschaut, weil ich mich mit all dem, was hinter mir lag, nicht mehr beschäftigen und belasten wollte.
Die schönste Schulzeit war die in der Grundschule und an die kann ich mich, im Gegensatz zu späteren Schulzeiten, noch gut erinnern.
Danach wurde es dann schwierig mit meinen Mitschülern auf dem Gymnasium. Kurz gesagt, man hat es u.a in die Wege geleitet, zu meinem Schutz, die Schule zu wechseln, es ging u.a. um sexuelle Belästigung. Das spielte sich in den 70er Jahren ab, ich weiß nicht, wie man heutzutage damit umgehen würde, auch von Seiten der Schule her, Ich wurde damals jedenfalls sehr allein gelassen, niemand hat mit mir aufgearbeitet, was da geschehen ist, es wurde regelrecht tot geschwiegen.
Die Jahre danach auf der anderen Schule, waren auch eher ein Albtraum, weil ich den Anschluss, nach den vorhergehenden Erfahrungen, nicht wirklich hinbekommen habe im zwischenmenschlichen Bereich, was dann wieder zu Komplikationen führte.

Ich bin nie bei Klassentreffen gewesen, wollte mich diesem Personenkreis nie wieder aussetzen.
Ab und zu habe ich im Laufe der Zeit Todesanzeigen gelesen, wo mir die Namen der Verstorbenen bekannt vor kamen und wenn ich dann überlege, komme ich auf frühere Mitschüler. Ein paar jedenfalls, wo ich es mitbekommen habe, leben mittlerweile nicht mehr.

Meine Lieblingsfächer waren Mathe und Physik. Mein Hassfach war Latein.


Ich habe trotz allem einen guten Abschluss gemacht, der mir die Tür zu meinem Beruf geöffnet hat.


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Schulgeschichten und wie die Schule das Leben beeinflusst

06.01.2023 um 00:41
Grundschule bis zur 3 Klasse war super. Dann hab ich leider zugenommen und ab der 4. Klasse wurde ich gehänselt.

Ab der 5. Klasse fing es dann doller an als die ersten in die Pubertät kamen.

Ich gehörte nie ganz dazu, wurde immer ausgegrenzt. Ich hatte aber 2 beste Freundinnen die zu mir standen.

Die Lehrer störte das nicht, bekamen das auch mit. Wurden auch sogar mehrere in der Klasse gemobbt.

Ich wurde nie geschlagen oder dergleichen, aber bespuckt und beleidigt und halt ausgegrenzt.

In der Berufschule waren es nur die Jungs die gemein waren, aber auch nur wenn sie zusammen waren.

Ich kenn es also von klein auf an ausgegrenzt zu werden, das beeinflusst auch 20 Jahre später noch mein Leben. Neue Menschen kennenlernen geht fast nicht weil ich denk warum sollten die was mit mir zu tun haben wollen.

Der schönste Tag in meinem Leben war der Tag an dem ich nicht mehr zur Schule musste.

Auch heute noch Träume ich von der Schule und bin froh dass es ein Traum war.

Auf Klassentreffen würde ich nicht gehen. Ich seh viele bei Facebook heimlich und auch so in der Stadt mal. Mich erkennen sie eh nicht weil ich abgenommen habe. Jetzt seh ich gut aus und einige Mobber dick und alt yeah :D

Hassfach war ganz klar Sport...ich hasse Bälle und Geräteturnen..und als letztes aufgerufen werden

Ich mochte Deutsch und Kunst.


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06.01.2023 um 03:24
Zitat von Sabi86Sabi86 schrieb:einige Mobber dick und alt yeah :D
Mit Mitte 30 alt, das kann man ja nicht wirklich sagen 😉
Zitat von Sabi86Sabi86 schrieb:Hassfach war ganz klar Sport...ich hasse Bälle und Geräteturnen..und als letztes aufgerufen werden
Meiner Meinung nach liegt es viel am Lehrer/an der Lehrerin, wie der Unterricht gestaltet wird und folglich wahrgenommen wird.
In der Mittelstufe spielten wir gefühlt immer nur Handball...das hat mir auch keinen Spaß gemacht.
Und lange auf der Bank zu sitzen und darauf zu warten, irgendwann aufgerufen zu werden, fand ich auch doof.


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06.01.2023 um 07:55
Zitat von Sabi86Sabi86 schrieb:Hassfach war ganz klar Sport...ich hasse Bälle und Geräteturnen..und als letztes aufgerufen werden
Geräteturnen war mein Alptraum, ebenso Völkerball.

Im Gymnasium gab es eine super Sportlehrerin, die nach obligatorischer Aufwärmrunde die Schülerinnen mitentscheiden ließ über die Gestaltung des Unterrichts.

Man konnte wählen zwischen Bodenturnen, Geräteturnen u.Ä. und Mannschaftssport wie Handball, im Sommer Fußball, Leichtathletik und im Winter Völkerball.


Zu meinem Entsetzen entschieden sich meine Mitschülerinnen meistens entweder für Geräteturnen oder Völkerball.

Stufenbarren, wo man mit den Beckenknochen auf diese untere Stange donnerte und Kästen, die kippten, weil der Anlauf zu scharf oder der Absprung falsch berechnet war, gehörten quasi zu mir.
Es gab, soweit ich mich erinnere, nur noch zwei weitere Mitleidende, denen es ebenso erging.

Beim Völkerball empfand ich mich buchstäblich wie die kleine Sau, die mit gezielten und scharfen Würfen auf die Haxen über‘s Spielfeld getrieben wurde.
Andere schienen da völlig unempfindlich zu sein und fanden das lustig.

Bei Leichtathletik sah es anders aus; alles, was mit Laufen, Springen oder Werfen zu tun hatte, war meine Leidenschaft.

Bevorzugte Schulfächer waren Musik, Kunst, Deutsch und Geschichte.


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06.01.2023 um 09:02
@Bundesferkel
Geräteturnen wurde bei uns bevorzugt gemacht.
Die Lehrerin hatte immer die Idee von lauter eleganten Elfen, die über den Schwebebalken tänzeln.

Vor dem Stufenbarren hatte ich panische Angst, also vor diesen ganzen Auf- und Umschwüngen.
Ich habe das ab Grundschule nie mehr gemacht und die Zeiten waren ganz grausam, weil es damals keine Angst oder Panik zu geben hatte.


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06.01.2023 um 09:49
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Zu meinem Entsetzen entschieden sich meine Mitschülerinnen meistens entweder für Geräteturnen oder Völkerball.
Ja genau die hätten auch das gewählt. Unser Lehrer war Geräteturnsportler..machten also viel Geräteturnen. Und hatte auch Höhenangst ab 50 cm, alles keine gute Kombi.

Schlimm war auch Bockspringen und andere Mitspieler..die Sprüche die rausgehauen wirden als ich dran war, sind noch in meinem Kopf.
Habe mich auch meist geweigert oder hatte Ausreden es nicht machen zu müssen. Hatte aber immer eine 3 in Sport, wegen bemüht und vieles konnt ich auch


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06.01.2023 um 09:56
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:es ging u.a. um sexuelle Belästigung.
Das ist nochmal eine Stufe extremer als normales Mobbing. War es nur 1 oder mehrere? Dann hätte man den doch rauswerfen müssen. Ich weiss nicht wie meine Lehrer darauf reagiert hätten. In der Grundschule war eine die hat sich immer ausgezogen wenn sie was von den Jungs Süssigkeiten bekam. Heute würd ich auch sagen das war schon Belästigung. Da hat auch keiner was gesagt bzw dem Mädchen die Schuld gegeben


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06.01.2023 um 10:05
Zitat von Sabi86Sabi86 schrieb:Dann hätte man den doch rauswerfen müssen
Ich weiß nicht wie alt @Ozeanwind ist, aber das wurde früher gerne abgewiegelt.
Wenn sich jemand getraut hat was zu sagen.

Wenn es nicht extrem war, passierte da gar nix.

Ich hätte das damals auch nicht gewusst, dass man sowas melden kann.


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06.01.2023 um 10:31
Zitat von Sabi86Sabi86 schrieb:War es nur 1 oder mehrere?
Mehrere. Wie gesagt, das fand in den 70 er Jahren statt. Zwei Lehrer haben es mitbekommen und dafür gesorgt, dass ich die Schule verlasse. Die Täter waren Söhne aus hohem Hause, das wäre für die Schule selbst ein Skandal gewesen, wenn da ein Aufstand statt gefunden hätte.
So wurde ich dann zu "meinem Besten" auf eine andere Schule geschickt und das war es dann. Ich weiß nicht, was da noch hinter den Kulissen statt gefunden hat, aber ich weiß, dass die Typen auf der Schule geblieben sind und auch nichts nach außen bekannt wurde.


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06.01.2023 um 13:06
Zitat von AkeleiAkelei schrieb am 04.12.2022:Meine Hassfächer waren Mathe, Physik und Chemie. Ganz schlimm. Ich träume noch heute davon.
Dito. Ich träume noch heute, über 20 Jahre später, von der Schulzeit. Finde es ebenfalls interessant, wie sehr einen diese doch prägt.

Grundschule war noch easy.
Auf dem Gymnasium habe ich menschlich (Lehrer/Mitschüler) und schulisch Höhen und Tiefen erlebt, wobei ich da selbst ohne Zweifel auch Fehler gemacht habe, vieles hätte besser laufen können. In der Pubertät bin ich dann auch leider aus unerklärlichen Gründen vom Zweier- zum versetzungsgefährdeten Viererschüler abgesackt. Erst im Nachhinein wurde bei mir ein leichtes ADS festgestellt.

Lieblingsfächer waren bei mir die, wo ich selbst thematisch ein großes Interesse daran hatte (Deutsch, Französisch, Englisch, Geschichte, Erdkunde). Ungeliebte Fächer waren die naturwissenschaftlichen. Ich hoffe, dass der Unterricht dort heutzutage anschaulicher ist, als zu meiner Zeit Mitte/Ende der 90er. Mit den Lehrern kam ich stets genauso gut klar, wie ich mit ihrem Fach bzw. Unterrichtsstil klar kam.

Zu ehemaligen Mitschülern habe ich heute keinen Kontakt mehr, das hat sich über die Jahre alles in Luft aufgelöst. Es gibt welche, wo man sich bei Begegnung kurz grüßt, aber das war es dann auch. Der Großteil kennt einen nicht mehr.


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06.01.2023 um 16:26
Wir waren 32 Leute in der Klasse und es ging bei uns recht harmonisch zu.
Klar gab es auch mal rumgestänker aber nichts im Vergleich zu richtigem Mobbing.
Lehrer waren da fieser.
Die Parallelklasse war der Rüpelhaufen.
Anspucken und Abziehen, Gewalt gab es nicht damals und zu der Zeit.
Es gab den Harten Kern, den Clan, aber der liess alle anderen leben und machte sein Ding.
Und wir hatten auch keinen Wuttke* in der Klasse.

Heute bin ich froh, dass es so war, denn ich war auch recht schüchtern und ruhig damals.
Aber ich hatte auch meine Zwillingsschwester in der Klasse.
Da wusste ich immer was bei den Mädels so lief. ;)

Da war mein kurzes Heimintermezzo in der Schulzeit eine andere Nummer.
Da bekamst du erstmal prophylaktisch morgens eins in die Fresse, wenn du kein Protegeé hattest.
Ich hatte Glück, bekam nur einmal "Ho-Chi-Mingh".

*Wuttke nenne ich immer den einen, den alle nicht leiden konnten und der immer alles abbekam.


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07.01.2023 um 19:11
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Zu ehemaligen Mitschülern habe ich heute keinen Kontakt mehr, das hat sich über die Jahre alles in Luft aufgelöst. Es gibt welche, wo man sich bei Begegnung kurz grüßt, aber das war es dann auch. Der Großteil kennt einen nicht mehr.
Richtigen Kontakt habe ich auch nur noch zu einer Person. Dass man sich aber bei zufälligen Treffen in der Stadt oder im Supermarkt teils nicht mehr grüßt, habe ich so noch nicht erlebt. Für ein "Hallo!" plus ein paar Minuten Schwätzen hat es bisher immer gereicht.
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Ich hoffe, dass der Unterricht dort heutzutage anschaulicher ist, als zu meiner Zeit Mitte/Ende der 90er.
Die Qualität des Unterrichts steht und fällt IMO immer(!) mit der Qualität des Lehrers, unabhängig vom Fach. Erstaunlicherweise hat das Alter nach meinen Erfahrungen weitestgehend auch keine Rolle gespielt. Junge Lehrer, die quasi frisch aus dem Referendariat kamen, waren nicht per se didaktisch besser ("frischer") als die Generation ü50.

Ich vermute, du hattest während deiner Schulzeit überwiegend schlechte Lehrer in den Naturwissenschaften. ;)
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Man konnte wählen zwischen Bodenturnen, Geräteturnen u.Ä. und Mannschaftssport wie Handball, im Sommer Fußball, Leichtathletik und im Winter Völkerball.

Zu meinem Entsetzen entschieden sich meine Mitschülerinnen meistens entweder für Geräteturnen oder Völkerball.
Wenn ein Sportlehrer uns die Wahl gelassen hat, kam eigentlich fast immer Fußball dabei heraus. Leider. Ich habe Ballsportarten gehasst.


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21.01.2023 um 02:56
Zitat von DoorsDoors schrieb am 03.01.2023:Hinterher fühlt man sich drei Tage alt, krank und depressiv.
Ist mir auch so gegangen. Abgangsklasse Hauptschule. Da hatte man die Bilder von 15-, 16jährigen im Kopf, und plötzlich waren die alle an die 50 und sahen entsprechend alt aus. Das ist schon ein paar Jahre her, heute wären sie noch 20 Jahre älter. Soweit sie überhaupt noch leben. Das würde ich mir nicht (mehr) antun.
Der Blick zurück ist sowieso verzerrt. Im Gedächtnis geblieben sind die besonders guten und die besonders schlechten Lehrer. Alle anderen, wohl die Mehrzahl, sind vergessen. Wobei einige von den schlechten wirklich denkwürdige Auftritte geliefert haben. Bei dem oben erwähnten Horror-Klassentreffen waren wir uns einig dass einer der Lehrer an einer Schule nichts zu suchen hatte und heute im Gefängnis landen würde. Ein Sadist, dessen liebste Beschäftigung es war, Schüler zu schikanieren und zu verprügeln. Was er (60er Jahre) auch ungestraft tun durfte. Einer ahnte was ihm in der Doppelstunde Werkunterricht blühte und floh vom Schulgelände. Dummerweise merkte das der Prügellehrer recht schnell und schickte die Mitschüler, eingeteilt im Gruppen zu drei oder vier hinterher. Mit Erfolg. Der Schüler war nach 10 Minuten eingefangen (Klassenkameraden können grausam sein) und zurück gebracht. Und dann ging es los: Drei Minuten Prügel, zwei Minuten Erholung (für den Lehrer, er war nicht mehr der jüngste), dann wieder Prügel. Und das die ganze Doppelstunde lang bis zur Pause. Eigentlich wegen nichts, wenn ich mich richtig erinnere war ein Vogelhäuschen nicht richtig zusammen gezimmert. Aber das war wohl nur ein Vorwand.
Nicht alle Lehrer dürften Wehrmachtsoffiziere gewesen sein wie du geschrieben hast. Aber "gedient" hatten die älterrn alle und die jüngeren waren im NS-Staat aufgewachsen. Was man deutlich merkte. Die älteren hatten zudem ihre Kriegstraumata weg.
Es gab auch eine ganze Anzahl Lehrerinnen. Oft unverheiratet und sehr oft (keine Ahnung ob es da einen Zusammenhang gab) hoch frustriert. Die Englischlehrerin hat mir mit ihrem "nervösen" Auftreten (Fistelstimme-Gebrüll: "You must be silent" etwa alle 10 Minuten) den Englischunterricht so verdorben dass ich mich schlicht geweigert habe da noch das geringste zu lernen. Zwei Jahre eine "6" nach der anderen, dann wurde ich offiziell "vom Englischunterricht befreit". Das ging auf der Volksschule noch, brachte mich aber später in Schwierigkeiten als ich auf weiterführenden Schulen auf Mitschüler traf die mir vier Jahre Englischunterricht voraus hatten.
Mit Bimserei ohne Ende habe ich es gerade so geschafft. "Die Englisch-Klassenarbeit steht an" war noch 20 Jahre nach Schulende mein Liebligsabtraum. Geholfen hat übrigens die Sesamstraße, die ja gerade 50 Jahre alt wird. Vor der Einführung der deutschen Ausgabe haben sie ein halbes Jahr täglich die amerikanische Orginalversion gesendet. Ich habe keine Folge versäumt und jede Menge US-Umgangsenglisch gelernt.


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21.01.2023 um 03:15
Ich mochte Schule eigentlich immer. Ich hab mich für alles interessiert mit wenigen Ausnahmen und ich mochte es schon immer, bewertet zu werden. War daher auch Einserschüler.

Sozial sah das schon schlechter aus. Nicht wegen Strebertum oder so, aber ich habe nie "meine Leute" gefunden. Ich hatte Freunde, aber das waren Zweckgemeinschaften, wie ich später erkannt habe.

Rückblickend war sehr schade, dass ich in der Schule immer eine Maske getragen habe und nicht wusste, wie ich als ich selbst auf andere zugehen soll. Bestimmt hätte es Menschen gegeben, mit denen ich schon damals einige Erfahrungen hätte machen können, die ich erst viel später gemacht habe (damit meine ich nichts romantisches, damit meine ich, ein vollständigerer Mensch zu sein).
Aber damals war ich dazu nicht in der Lage und bin durch meine Schulzeit gegangen, ohne mich groß zu verändern oder intimere Bindungen mit anderen aufzubauen.

Ich habe daher auch nie bedarf gehabt, "die alten leute" wieder zu treffen. Ich bin jemand anderes als damals.
Alle Konflikte oder Bedürfnisse, die ich damals gehabt haben mag, spielen keine Rolle mehr und ich habe auch keinen Groll gegen irgendjemanden. Höchstens bin ich manchmal etwas enttäuscht, wenn ich denke, dass ich ein paar Chancen verpasst habe, aber auf der anderen Seite habe ich dafür später im Leben viel richtig gemacht.


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21.01.2023 um 05:27
@Lupo54
Das ist ja krank was du schilderst, da wird es mir richtig schlecht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es damals in der Form erlaubt war, aber glaube auch nicht, dass das über ein Gespräch mit Lehrer oder Rektor hinsusgekommen wäre.

In meiner Schulzeit (70er - 80er) war das tatsächlich verschwunden, also an meiner Schule.
Die alten Lehrer hatten natürlich diese Muster noch drin, aber die meisten waren deutlich besser drauf.


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21.01.2023 um 17:58
Opa erzählt:

Zu meiner Schulzeit waren Jeans verboten - die Nieten hätten das Schulmobilar beschädigen können und wer sich als Junge traute, lange Haare zu haben, wurde von den Lehrern aufgefordert, zum Friseur zu gehen (Du bist doch kein Mädchen!). Den Mädchen waren Miniröcke verboten, weil sie angeblich vom Unterricht ablenkten.

Comics, "Groschenhefte" (Jerry Cotton, Perry Rhodan & Co.) und Platten mit "Beatmusik" galten als Sendboten des Teufels und wurden bei regelmässigen Taschenkontrollen vom Lehrpersonal konfisziert und vor den Augen der Klasse vernichtet.

In Klassenarbeiten galt es als anstreichenswerter Fehler, wenn man es wagte, DDR zu schreiben. Das hiess damals SBZ (Sowjetische Besatzungszone), Ostzone oder später "sogenannte "DDR".

Bis 1973 war die Prügelstrafe in der BRD (im Gegensatz zur DDR, wo man sich allerdings auch nicht immer daran hielt) an Schulen legal. Eltern durften ihre Kinder noch bis zum Jahre 2000 legal verprügeln.

Wir wurden alle zwei Mal jährlich vom "Schularzt" untersucht. Das war so wie Musterung beim Militär. Da stand man nach Geschlechtern getrennt in Unterhose in einem zugigen Flur, bis man mit Kommandostimme aufgerufen wurde, dann ab auf die Waage, Gewicht, Grösse gecheckt, man wurde abgeklopft und abgehorcht, die Genitalien beguckt, Haltung beurteilt und wer Pech hatte, bekam wegen Untergewicht eine Verschickung verpasst, wahlweise nach Wyk auf Föhr oder Puan Klent auf Sylt. Beides damals so eine Art GULAG für Kinder. Wer mehr Glück hatte, kam mit "Haltungsturnen" davon. Ein Mal im Jahr bekam man seine Strahlendosis bei der TBC-Reihenuntersuchung, und zwei Mal im Jahr fummelte einem der Schulzahnarzt im Mund herum. Man kam sich vor wie ein Stück Vieh. Später wurde der ganze Kram dann aus Kostengründen eingestellt.

Kindheit war bis in die 1970er eine rechtsfreie Zone.


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Schulgeschichten und wie die Schule das Leben beeinflusst

21.01.2023 um 18:31
Natürlich ist die Schulzeit nicht für jeden einfach aber einige Sachen kann ich einfach nicht vergessen oder irgendwie vergeben. Es ging soweit dass nach Jahren einige Dinge hochkamen und ich plante mich an ihr zu rächen sprich ich hatte schon ihre Wohnung rausgefunden und mir eine Tat überlegt. Gemacht habe ich es nicht, da ich Gewalt abscheue aber es wabbert immer im Hintergedächtniss, sie führt ein Traumleben und sie bereut sicher nichts.
Jetzt seit gut 4 Jahren habe ich es nurnoch selten, es kommt manchmal hoch aber ich unterdrücke es, da sie soviel Aufmerksamkeit garnicht verdient hat und ich sicher wieder als Schuldiger dastehen würde.

Einige Menschen, die sexuellen Missbrauch erlebt haben und Mobbing sind heute garnichtmehr auf der Welt , viele haben sich umgebracht oder sind den Drogen ergangen,ich selbst habe 2 Suizidversuche aber ich habe gelernt, dass ich nicht das Problem bin sondern die Person, die sich daran ergötzt hat.

Mich erstaunt nur immer wieder die Kaltblütigkeit vieler Menschen, gerade aus der alten DDR, sie scheinen zu keinen normalen Gefühlen fähig, vielleicht zum Ehepartner aber an anderen lassen sie ihre Unmenschlichkeit raus, ich hoffe so sehr, dass sie eine Weile in eine Hölle kommt, dass sie das gleiche durchmacht, dass sie genauso leidet und sich aus der perspektiven Sicht genauso hilflos und ausgeliefert fühlt.


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