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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

157 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Bildung, Lehrer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 19:09
Wenig Vorrede:

Ich bin gerade in der Mitte meines Lehramtsstudiums und bin genervt/geschockt. Mal von den Studieninhalten abgesehen, die mehr schlecht als recht zum angestrebten Beruf passen, sitzen in den Vorlesungen Leute, bei denen man schon jetzt ahnen kann was für "tolle" Lehrer da in Zukunft herauskommen. Natürlich soll man ein Buch nicht nach dem Einband beurteilen aber ich bin auch nur ein Mensch XD

Mich würde interessieren was für euch besonders gute und besonders schlechte Lehrer ausmacht und was ihr von dem aktuellen Schulsystem und der Lehrerausbildung etc. haltet.

Ich bin mir sicher bei dem Thema haben viele etwas beizutragen und ich habe nichts ähnliches durch die Suchfunktion gefunden ;)

LG Dodo


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 19:21
Ein guter Lehrer: jemand, der nicht einfach nur 5en gibt sondern sagt: "Komm, wir überlegen uns zusammen, wie wir das ändern können". Jemand, der fördert. Richtig fördert.

Ein schlechter Lehrer: jemand, der 5en verteilt und denkt: "Juckt mich nicht."


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 19:39
Schlechte Lehrer sind ein direktes Resultat der schlechten Lehrerausbildung. Diese ist in Deutschland miserabel, was schon durch zahlreiche Studien (u.a. die bekannte OECD-Studie) belegt wurde. Der sogenannte "Lehramts"-Studiengang hat nichts, aber absolut gar nichts mit dem späteren Beruf zu tun. Nicht einmal die fachlichen Inhalte sind in irgendeiner Weise auf den Lehrplan an den späteren Schulen ausgerichtet; Didaktik, Pädagogik oder Praxisnähe sucht man an den Universitäten häufig vergebens (und es ist auch nicht die Aufgabe einer Hochschule, diese zu vermitteln!). Die zweigeteilte Lehrerausbildung ist ein enormes Problem und ein deutscher Sonderweg obendrein. In anderen Ländern verläuft die Lehrerausbildung deutlich praxisnäher, sodass ungeeignete Kandidaten bereits nach wenigen Monaten aussortiert werden oder freiwillig gehen. Wer in Deutschland beispielsweise gymnasiales Lehramt studiert, merkt schlimmstenfalls nach 6 Jahren Studium mit dem Beginn des Referendariats, dass ihm der Beruf nicht liegt.

Ein guter Lehrer braucht vor allem eine gefestigte und starke Persönlichkeit, natürliche Autorität, eine hohe Frustresistenz, große Ausdauer und Geduld beim Umgang mit den immergleichen nervigen Problemchen der Schüler, und sollte generell ein extrovertierter, offener und geselliger Typ sein, der einfach gut mit Menschen, Kindern und Jugendlichen kann. Fachliche Kompetenz ist drittrangig. Das wichtigste ist die vielbeschworene "Lehrerpersönlichkeit", also etwas, das man meiner Meinung nach nicht erlernen kann. Zur Lehrerausbildung sollten aus diesem Grund frühe und häufige Persönlichkeitstests gehören, um sicherzustellen, dass ein Anwärter den Anforderungen des Berufs auch gewachsen ist. Aber auch dies würde nicht ausreichen, da die Belastungen in diesem Beruf über die Jahre so enorm sind, dass ein hoher Teil der Lehrer mit der Zeit psychisch oder physisch erkrankt und den Beruf nicht mehr ausüben kann. Eine Versicherungsberaterin, die Lehrer versichert, sagte mir einmal, dass von den von ihr versicherten Lehrern 90% nicht bis zur Pension durchhalten und freiwillig aus dem Beruf ausscheiden oder sogar gänzlich dienstunfähig werden. Der Lehrerberuf hat nicht umsonst den höchsten Krankenstand aller Berufe in Deutschland.

In Bezug auf unser Schulsystem lässt sich nur feststellen, dass sämtliche didaktischen Spielereien, die in den letzten Jahren so prominent geworden sind und die dazu führten, dass die Unterrichtsvorbereitung für Lehrer so frustrierend und langwierig geworden ist (Stichworte: alles muss Spaß machen, niemand darf überfordert werden, Frontalunterricht ist böse!, spielerischer Spaß mit Medien), nachweislich ins Leere gelaufen sind, da die Schüler in Deutschland von Jahr zu Jahr nachweislich immer dümmer werden und immer weniger wissen / können (Google-Suche: Abiturienten / Grundschüler in Deutschland immer schlechter).

Mein persönliches Fazit: Ich bemitleide jeden, der in unserem sogenannten Bildungssystem (übrigens der Berufsbereich mit der höchsten Rate an prekärer / unterbezahlter / befristeter Beschäftigung) arbeiten muss und rate jedem, sich frühzeitig nach anderen Alterativen umzusehen.


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 19:56
Wow vielen Dank für die fixen Antworten und @Coaxaca dir besonders für diesen ausführlichen Beitag ;) Ich verstehe deine Sichtweise (und Frustration?) und muss sagen ich kann mich noch echt glücklich schätzen weil:

Ich in Bayern lebe, wo man als Lehrer ja immer noch besser dasteht als in den meisten anderen Bundesländern.
Mir scheint das Unterrichten sehr gut zu liegen und an meiner Uni kann man scheinbar verhältnismäßig viel Praxiserfahrung sammeln.
Ich bin auch durchaus bereit nochmal Beruf zu wechseln, wenns an meiner Gesundheit kratz (Ist ja nicht so als gäbs keine anderen Möglichkeiten) Ich hab mich auch bewusst nicht für Gymnasiallehramt entschieden.

Aber:
In meinem Studium hocken Leute deren Ziel ist es einfach Verbeamtet zu werden, gut zu verdienen, nur halbtags zu Arbeiten usw. Es kommt mir fast vor als hätten die noch nie unterrichtet oder Unterricht vorbereitet...


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 20:19
In meinem Studium hocken Leute deren Ziel ist es einfach Verbeamtet zu werden, gut zu verdienen, nur halbtags zu Arbeiten usw. Es kommt mir fast vor als hätten die noch nie unterrichtet oder Unterricht vorbereitet...
Leider ist dieser Ruf des Lehrerberufs in unserer Gesellschaft immer noch weit verbreitet, da die meisten Menschen nicht verstehen, dass es einen Unterschied zwischen "unterrichtsfreier Zeit" und "Freizeit" gibt. Dadurch werden tendenziell sehr viele eher arbeitsscheue Leute in die Lehramtsstudiengänge getrieben. Während des Staatsexamens oder des Vorbereitungsdiensts kommt dann für viele das böse Erwachen. Naja, wenn man Religion und Sport unterrichtet, ist ein solches Beamtenleben auf der halben Arschbacke vielleicht noch möglich, nicht aber mit zwei Hauptfächern oder gar *bibber* zwei Sprachen. Lehramt studieren auch selten die wirklich guten Abiturienten; vielen geht es um ein vermeintlich "laues" Studium.

Und zum Thema Bayern: vor ein paar Jahren war es noch so, dass Absolventen mit ungünstiger Fächerkombination (Deutsch / Geschichte, Deutsch / Englisch, etc...) nicht einmal mit der Abschlussnote 1,5 oder besser eine Stelle bekommen haben...

Ich wünsche jedem, der diesen Beruf mit Leidenschaft und Elan ausübt, ein erfolgreiches und glückliches Berufsleben als Lehrer!


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 20:24
Ich sehe es wie @Hatori

Für mich ist ein guter Lehrer, ein Lehrer, der sich tatsächlich für den einzelnen Schüler interessiert, vor allem wenn es mal Schwierigkeiten gibt. Das merkt man auch als Kind recht schnell.

Zudem empfand ich es immer als sehr schön, wenn nicht alles immer nur streng war, sondern der Unterricht ab und an ein wenig lockerer und abwechslungsreich ablief.

Die für mich schlechten Lehrer waren übermäßig streng , wurden oft laut, haben sich für nichts wirklich interessiert, gerne einzelne Schüler demütigt, übermäßig viel verlangt usw.


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 20:48
@jeanne-d-arc
Gut dass das mal ein direkt Betroffener anspricht, ich hab als Nebenfachstudent der vergleichenden Religionswissenschaften das Vergnügen häufig Lehrämtler im Seminar zu haben und das ist meistens eine Katatrophe. Also nichts gegen Lehrer an sich, du machst das ja auch, ich denke aber dass es aus irgendeinem Grund (Lehrerfamilien wo Kinder einfach den Posten der Eltern übernehmen wollen?) einfach so ist dass dieser Beruf, vor allem Lehrämtler für Grundschüler, sehr beliebt bei Leuten ist die rein gar nichts von wissenschaftlichem Arbeiten verstehen.
Man erkennt an den Fragen, Aussagen und der Qualität der Referate sowie ihrer Länge fast immer und sofort wer Lehrämtler ist und wer nicht. Da ich dazu auch mal andere anfragte die mir das bestätigten kanns also nicht rein subjektiv und zufällig sein.

Dazu kommt dass zumindest für manche dieser Lehramtskurse (ich kann hier auch sowieso nur von Religion sprechen) kaum Anforderungen da sind. Das meiste scheinen Sitzscheine zu sein und wenns Referate gibt reichen 10-15 Min., Hausarbeiten gibts wohl so gut wie nie und die Klausuren und mündlichen Prüfungen sind kürzer als bei Religionswissenschaftlern. Aber der einzige Grund ist das nicht, zumals ja auch immer gute Lehrer gibt. Aber viele der Studenten haben einfach nichts an Unis verloren. Wenn da halt Leute ankommen, die nichtmal einen simplen englischen Satz verstehen oder sich Zeugen Jehovas als Referatsthema raussuchen, weil (reales Beispiel) die letzte Woche eine Tatortfolge gesehen haben, wo diese vorkamen (im Kontext irgendeines Verbrechens das Kinder involviert) oder eine andere Religion, weil die jemanden kennen der aus einem Land kommt wo die meisten dieser Religion angehören, dann läuft da was schief. Das sind Leute denen es gar nicht erst in den Sinn kommt mal lieber ein Fachbuch anzurühren. Und selbst wenn die das mal tun, weil gezwungen, sind es Lexika die alles auf 1-2 Seiten zusammenfassen und natürlich auf deutsch.

Meine Erfahrung mit Lehrern aus der Sicht des Schülers wiederum ist sehr unterschiedlich, bestätigt aber, dass da einige drin sind die nicht reingehören. Auch wenns eher auf pädagogischem Level katastophal war. Kenne Lehrerinnen die mitmobbten, lachten wenn Mobber einen vom Stuhl warfen, welche die logen und andere die ihre Antipathien gegen bestimmte Schüler offen zeigten. Also damit meine ich nichts was man erst interpretieren muss, sondern wenn die halt mitten im Unterricht auf beleidigte Leberwurst machen, weil man etwas mag was die nicht mögen oder andersrum oder man sie korrigierte weil sie falsche Informationen gegeben haben und die es einem vor allen anderen vorhalten. Also bei Themen die nichts mit dem Unterricht zu tun haben.
Aber Ungebildete und naive Traumtänzer erlebte ich auch ab und zu, allerdings nicht ansatzweise so oft wie ich sie als Studenten in der Uni antreffe. Ich denke/hoffe, dass spätestens die Abschlussprüfung da krass aussieben wird, sonst wäre es besorgniserregend.


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 21:00
@Sixtus66
Ich weiß jetzt zwar nicht, von welcher Uni du hier sprichst, aber an der Uni, wo ich war, ist der Unterschied zwischen Lehramtsstudium und Bachelor-Studium in den fachlichen Bereichen nicht so groß. Es gibt viele Fächer, wo man gerade beim Lehramt fürs Gymnasium kaum weniger Scheine als für den Bachelor braucht.

Wie dem auch sei, ich denke, dass es v.a. an der praktischen Ausbildung an der Uni mangelt. Auf der anderen Seite ist die Uni ja auch da, um Theorie zu vermitteln, die Praxis lernt man dann im Ref, auch wenn einige da dann auf den erbarmungslosen Boden der Tatsachen zurückgeholt werden.

Klar gibt es während dem Studium auch Praktika. Aber ich fand, die waren immer so kurz und wenig intensiv, dass sich der Einblick in den Schulalltag völlig verklärt.


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 21:27
Ich weiß jetzt zwar nicht, von welcher Uni du hier sprichst, aber an der Uni, wo ich war, ist der Unterschied zwischen Lehramtsstudium und Bachelor-Studium in den fachlichen Bereichen nicht so groß. Es gibt viele Fächer, wo man gerade beim Lehramt fürs Gymnasium kaum weniger Scheine als für den Bachelor braucht.
Man kann das natürlich nicht pauschal sagen, da es von Bundesland zu Bundesland und Universität zu Universität verschieden ist. Als ich vor vielen Jahren mein 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien abgelegt habe, war dieser Abschluss gleichwertig mit dem damals neu eingeführten Master und dem alten Magister... Die zu besuchenden Veranstaltungen waren auch die gleichen, wodurch viele Studienkollegen auch gleichzeitig einen Master-Abschluss und ein 1. Staatsexamen ablegen konnten. In Bayern konnte man das 1. Staatsexamen sogar auf einen Master umschreiben lassen. Zumindest für das gymnasiale Lehramt galt, dass dieser Studiengang eher mit dem Master als mit dem Bachelor zu vergleichen war (was sich auch dadurch zeigt, dass ein 1. Staatsexamen zur Promotion berechtigt, der Bachelor jedoch nicht). Wie das mittlerweile aussieht, weiß ich aber leider nicht. Grundsätzlich war es auch so, dass das 1. Staatsexamen an meiner Hochschule als universitäre Königsprüfung galt und der Prüfungsumfang rund dreimal so groß war wie bei einer vergleichbaren Master-Abschluss-Prüfung...


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 21:28
@Subway
@Sixtus66

Ich kann euch beide verstehen, ich glaube das hängt auch ziemlich stark mit der Fächerkombi zusammen. Ich mach zum Beispiel Mathematik und Physik auf Realschullehramt und hatte Physik bis zum 3. Semester mit den Bachelor-Leuten zusammen als Hauptfach ( gleiche Übungen, gleiche Anforderungen um zur Prüfung zugelassen zu werden und gleiche Prüfung). In Mathe habe ich die Unterschiede aber schon stark gemerkt. Das hatten wir mit Mittel- und Grundschullehrämtlern zusammen und waren geschockt. Die Hälfte vom Stoff den wir dort behandeln wird in Physik voraus gesetzt und die andere Hälfte wurde uns im ersten Semester "eingeprügelt".Wenn im 5. Semester dann in Mathe Leute drin hocken und fragen was ein Vektor ist, kann ich @Sixtus66 doch verstehen =^_^=

Auf der anderen Seite kommt man sich in Physik von allen Seiten verarscht vor, wenn zum Beispiel auf einmal Mathe benötigt wird, das in unserem Studium gar nicht vorgesehen ist, oder man Termine nicht mitbekommt, weil diese nur in dem "Mathematik für Physiker" verkündet werden. Und ihr wollt gar nicht wissen wie oft man zu hören bekommt man ist ja nur Lehrämtler >.<

Und @Subway du hast so Recht mit den Praktika, es sind viel zu wenige und viele Studenten nutzen die Gelegenheit oft gar nicht richtig. Ich nehme in meinen Praktika alle Möglichkeiten zu Unterrichten, die ich kriegen kann.

Hier bin ich doch etwas emotional geworden ;)


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 21:31
@Coaxaca

Es hat sich nicht soooooo viel geändert, das Gymnasiallehramt kann man sich als Bachelor anerkennen lassen soviel ich weiß. Heute gibt es keine Scheine mehr, die man erwerben muss, sondern Punkte ( wie inzwischen in jedem Studiengang glaub ich) . Das 1. Staatsexamen besteht normalerweise aus ca. 5 Prüfungen (die im gleichen Semester abgelegt werden müssen).


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 21:33
@Coaxaca
Inwiefern man das Lehramtsstudium bei "uns" jetzt mit nem Masterstudium vergleichen kann, weiß ich nicht. Trotzdem berechtigt das 1. Staatsexamen in der Tat zur Promotion in dem entsprechenden Fach, alleine schon deshalb, weil es ein mindestens 8-semestriges Studium ist.


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 21:37
@Subway
Bachelor ist bereits oft eine abgespeckte Version des Magisters und untereinander unterscheiden sich die Bachelorstudiengänge sehr. Variiert nach Fach und Professoren, ich musste bestimmt 40 Hausarbeiten schreiben, andere aus anderen Studiengängen kaum welche und bei uns ließ man nichts durchgehen was nicht sachlich und wissenschaftlich war. Wenn man Theorien nur anrührte kam meistens der Arschtritt, es sei denn sie sind schon so naheliegend, dass man kaum noch von einer Theorie sprechen kann und die Herleitung ist wirklich lückenlos wissenschaftlich belegt. Andere Professoren lassen Hausarbeiten durchgehen die nur mal hier und da eine Fußnote haben, das Layout schlecht ist und unwissenschaftliche Begriffe oder Sätze vorkommen (zB wertende). Ist nicht gut, denn wer das nicht lernt der kriegt auch die BA Abschlussarbeit nicht hin, oder sollte diese nicht hinkriegen.
Was @Coaxaca vorhin bezüglich der Religionslehrer sagte passt ja auch ziemlich gut zu meinen Beobachtungen. Zumals wie gesagt meist Grundschullehrämtler sind. Da gibts natürlich auch Gute drunter, aber manche denken die machen das jetzt weils nach einem anspruchslosen Fach klingt und man sonstwelche Vorstellungen von der Arbeit hat.


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 21:40
Ich wollte hier auch noch einmal auf einen anderen Punkt eingehen, da ja oftmals gesagt wird, dass man im Studium die Theorie lernt und im Vorbereitungsdienst dann eben die Praxis. Diese Aussage stimmt meiner Meinung nach leider nicht... Die Praxis des Lehrerberufs ist ja vor allem das Unterrichten; demzufolge müsste man im Studium dann die "Theorie des Unterrichtens" lernen. Aber gerade die lernt man ja nicht! Stattdessen studiert man seine Fächer auf einem wissenschaftlichen Niveau, ohne auch nur einen blassen Schimmer davon zu haben, wie man das später unterrichten soll (zumal 95% der Inhalte sowieso niemals an einer Schule zur Anwendung kommen werden).


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 22:07
@Coaxaca Ja da hast du recht, obwohl j das Unterrichten der jeweiligen Fächer ja gerade in den Didaktikveranstaltungen Thema sein sollte. Ich glaube da muss man einfach Glück mit dem jeweiligen Prof haben, mir kommt es so vor als hätten dort die Unis ziemlich großen Spielraum. Ich hatte jetzt schon ein paar sehr praxisnahe "Vorlesungen" aber auch sehr theoretische.
Ich versuche mir auch Nützliches aus dem "freien Bereich" mit zu nehmen (Ich weiß nicht wie lange es den schon gibt), da gibt es zumindest an meiner Uni ein paar WIRKLICH interessante und sinnvolle Veranstaltungen.


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

17.12.2017 um 23:52
Ein guter Lehrer ist jemand, der sein Stoff so vermittelt, dass es auch ankommt.
Und das bei jeden einzelnen.
Er muss wissen, dass da zig Schüler sitzen und jeder individuell ist, daher kann man nicht jeden unter eine Formel setzen.
Er muss seine Klasse kennen, die jeweiligen Stärken, aber auch die Schwächen der Schüler.
Schwächen sollte man verringern, Stärken fördern.
Wenn ein Schüler nicht mitkommt, ist das kein schlechter Schüler, sondern hat er nicht das richtige Lernkonzept vor Augen.
Deswegen ist es die Aufgabe des Lehrers, seinen Unterricht so zu konzipieren, dass jeder die Möglichkeit hat, mitzukommen.
Wenn das gar nicht geht, kann er Nachhilfeprogramme empfehlen und “installieren“.


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

18.12.2017 um 01:49
Ich finde es traurig wenn Grundschulen nur als Startrampe benutzt werden von so manchen Lehrern.

An der Grundschule meines Nachwuchses gibt - so gesehen - einen ordentlichen Durchgangsverkehr bei den Lehrkörpern.
Zusätzlich Lehrermangel weils ja keine Super-Metropole ist.


Stimmt schon, es gibt gute Lehrer und schlechte Lehrer - rein subjektiv betrachtet.
Insbesonders spielt dabei eine Rolle wie man die einzelne Person selbst erlebt bzw. was man über diese Person so hört.

Allerdings, ebenso wie bei Erziehern: Man kann nicht während der Ausbildung, erst recht nicht während des Theorieunterrichtes, darauf schließen wie sich jemand während der Praxis verhält.
Zusätzlich ist man zu Beginn in der Praxis noch ganz anders drauf als nach soundsovielen Jahren Berufserfahrung.


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

18.12.2017 um 07:07
Ich habe in meinem Studium die Erfahrung gemacht, dass viele Leute, die die fachwissenschaftlichen Studiengänge nicht schaffen, auf Lehramt umswitchen. Ebenso kenne ich aber auch Leute, die von Anfang an Lehrer werden wollten und dies auch -soweit ich das beurteilen kann- großartig machen.

Mittlerweile bin ich auch in der fachlichen Ausbildung von Lehrämtlern aktiv und es gibt solche und solche. Natürlich gibt es da den 17-jährigen Studienanfänger, der sich denkt, dass Lehrer ein „von acht bis eins“-Job ist. Es gibt aber auch viele Leute mit der richtigen Motivation.

Die Praxisnähe kann eine Uni kaum bis garnicht vermitteln. Dafür ist die Lehrsituation auch zu unterschiedlich.


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

18.12.2017 um 07:36
@Atrox
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die Praxisnähe kann eine Uni kaum bis garnicht vermitteln. Dafür ist die Lehrsituation auch zu unterschiedlich.
Die Praktika und schulpraktischen Übungen reichen aber zumindest aus, um festzustellen, ob man für den Beruf völlig ungeeignet ist. Für alles andere hat man das Ref.


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Gute Lehrer, schlechte Lehrer

18.12.2017 um 07:45
@CoffeeShop

Das mag sein. Ich kenne den Studienverlaufsplan von Lehrämtlern nicht im Detail.


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