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Schulgeschichten und wie die Schule das Leben beeinflusst

203 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Vergangenheit, Lehrer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schulgeschichten und wie die Schule das Leben beeinflusst

06.12.2022 um 00:40
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:So war auch einer meiner Lehrer schwerer Alkoholiker. Das war auch nicht mal mehr ein offenes Geheimnis, sondern ein Fakt, der Schülern, Eltern und vermutlich auch allen anderen Lehrern bekannt war. Nun hat die Qualität seines Unterrichts darunter nicht gelitten, aber ich hoffe doch sehr, dass man solch einen Menschen heutzutage nicht mit seiner Sucht alleine lassen würde.
Eine alkoholkranke Lehrerin, es war meine Chemielehrerin der Mittelstufe, gab es bei uns ebenfalls bzw. es wurde nicht direkt kommuniziert, sondern es war vielmehr auch ein offenes Geheimnis. Irgendwann war sie plötzlich nicht mehr da, wurde aber noch im Kollegium aufgeführt. Wenige Monate später erschien sie wieder zum Dienst. Die Vermutung liegt nahe, dass sie in der Zeit eine Therapie unternahm.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Ich muss mich an dieser Stelle auch den ganzen Usern anschließen, die bereits festgehalten haben, dass sich Lehrer früher eine Menge Dinge erlauben konnten, mit denen sie so heutzutage vermutlich nicht mehr durchkommen würden.
Ist es nicht so, dass einige Bundesländer mittlerweile kaum noch oder nur widerwillig verbeamten? Bei Lehrern im Angestelltenverhältnis lässt sich die Reißleine schneller ziehen, insbesondere wenn es nur Zeitverträge waren. Beamte müssen indes schon den sprichwörtlichen goldenen Löffel klauen, bevor da eine Entfernung aus dem Beamtenverhältnis erfolgt.

Ich hatte in der Oberstufe eine Deutschlehrerin, die fachlich gut war und auch mit uns älteren Schülern gut klarkam, aber, so die Erzählungen, offenbar erhebliche Probleme in den unteren Klassen hatte. Da muss sie wohl regelmäßig ausgerastet sein, wenn es beispielsweise mal etwas lauter auf dem Flur war oder im Unterricht geredet wurde. Sie soll sogar regelmäßig Etui und Schlüsselbund auf Schüler geworfen haben. Da ich das von verschiedenen Quellen, insbesondere von Mitschülern, die Geschwister in jenen unteren Klassen hatten, gehört habe und sich Eltern wohl auch schriftlich beschwerten, gehe ich davon aus, dass es wahr war. Dennoch unterrichtete diese Lehrerin noch einige Jahre nach meinem Abitur an unserem Gymnasium. Mittlerweile arbeitet sie an einem anderen Gymnasium, allerdings weiß ich nicht, ob sie versetzt wurde oder freiwillig wechselte.


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Schulgeschichten und wie die Schule das Leben beeinflusst

06.12.2022 um 02:25
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Was habt ihr erlebt?
Lieblingsfächer - Hassfächer?
Lieblingslehrer - Hasslehrer?
Habt ihr noch Kontakt zu MitschülerInnen?
Geht ihr zu Klassentreffen?
Waren die Noten von damals wichtig und wie wichtig sind sie heute noch?
Und könnt ihr manche Aktionen von Lehrern heute besser verstehen?
Mein absolutes Lieblingsfach war Deutsch.
Das Fach, das ich am wenigsten mochte, war Kochen.

Der Lieblingslehrer: mein Deutsch-Lehrer, den fanden alle mit Abstand am besten.

Mein Chemie-Lehrer war ein nerviger hyperaktiver Zappelphilipp, den ich zwar mochte, aber nicht aushielt.

Mein Latein-Lehrer zeigte Demenz-Erscheinungen verbunden mit Sturheit. Er hat uns Mädchen immer die Haare betatschen wollen. Trotz Anzeige schaffte er es gerade noch geglückt in die Rente. Der Mann war echt grauenhaft. Die Adams Family in der schlimmsten Version ist nichts dagegen.

Mit zwei Lehrerinnen hatte ich immer Diskussionen, die waren schon sehr emotional in ihrer Art. Und ich eher der analytische Spock-Typ. Da kam es schon zu Konfrontationen. Aber ich gewann jedes Mal, wenn das Problem zum Rektor kam, denn ich hatte logische Gründe.

Ich verfolge die Entwicklung meiner Mitschüler nur noch online, einer ist gestorben, er war Anwalt. Vielleicht hat er sich überarbeitet. In der Todesanzeige stand nichts von Frau und Kindern. Er war ein humorvoller Typ, wir spielten zusammen Theater vor der Klasse. War wirklich lustig mit ihm. Unsere Väter waren Schachpartner.

Ich hatte ziemlich gute Noten und lernte auch fleißig dafür. Es flog mir nicht alles automatisch zu. Es ist schade, dass ich damals nicht so viel Spaß hatte an der Wissensaneignung. Das kam erst später.

Im Nachhinein finde ich die meisten meiner Lehrer durchschnittlich. Sie hätten mehr leisten können. Aber den Frontalunterricht von damals finde ich trotzdem besser als den heutigen Unterricht, den meine Nichte überfordert.

Früher gaben die Deutsch-Lehrer eine Menge Aufsätze auf, das tun sie heute weniger, damit sie nicht so viel korrigieren müssen.

Ich war in der Schule eher eine Einzelgängerin. Ich las ständig, auch in den Pausen, ich wollte meine Ruhe haben, den ich zuhause mit meinen Geschwistern nicht hatte. Ein bisschen einsam fühlte ich mich schon manchmal, aber ich fand meine Mitschüler größtenteils albern und unreif. Ich unterhielt mich später eher mit den älteren Schülern.

Mit 15 hatte ich ein persönliches Tief, weil meine Schwester damals sehr suizidgefährdet war. Nur ich kam zu ihr durch. Sie ließ niemanden sonst an sich ran. Das war eine schwere Zeit, weil ich damals noch nicht gut damit umgehen konnte. Ich saß allein im Pausenhof der Schule vor einer Gruppe von Pappelbäumen, die im Wind düster hin- und herschaukelten. Der innere Schmerz war wie ein Riss in der Seele, sodass ich daraufhin begann, mich zu verschließen, um diesen Schmerz nicht mehr zu fühlen.


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06.12.2022 um 07:21
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Trotz Anzeige schaffte er es gerade noch geglückt in die Rente. Der Mann war echt grauenhaft. Die Adams Family in der schlimmsten Version ist nichts dagegen.
Der war sicher auch schon früher so.
Aber bis so etwas auffällt und gemeldet wird, vergeht leider viel zu viel Zeit.
Bzw war das damals noch viel schwieriger, da wurde Schülerinnen noch wenig geglaubt und damit auch der Schritt zur Anzeige schwieriger.


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06.12.2022 um 08:47
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Der war sicher auch schon früher so.
Aber bis so etwas auffällt und gemeldet wird, vergeht leider viel zu viel Zeit.
Bzw war das damals noch viel schwieriger, da wurde Schülerinnen noch wenig geglaubt und damit auch der Schritt zur Anzeige schwieriger.
Ich wurde nicht so recht schlau aus ihm. Er hat die Mädchen ja vor der ganzen Klasse betatscht. Das lief unter "Entzücken eines alten Lehrers an den Mädchen und ihren Haaren". Ich entzog mich ihm, indem ich mich mit dem Stuhl auf die Seite kippte, sodass er nicht an mich rankam. Die meisten Mädchen bis auf drei gaben den Latein-Unterricht auf in meiner Klasse. Er verhielt sich schon irgendwie dement und unterrichtete uns nicht wirklich. Wir hatten nur die Latein-Bücher, die Lösungen zum Korrigieren erhielten wie nie von ihm. Deshalb kaufte ich mir irgendwann die Lehrer-Version des Latein-Buches, damit ich meine Aufgaben korrigieren konnte. Andere Mitschüler hatten teilweise Geschwister, die Latein hatten und helfen konnten. Also dieser Lehrer verhielt sich wirklich wie jemand, der dement war. Wahrscheinlich war er es.


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06.12.2022 um 08:56
Zitat von Dr.AllmyLogoDr.AllmyLogo schrieb:ich gehörte darunter, ich bekam von dieser Frau regelmässig mit dem Lineal eins auf die Finger, besonders auf die Fingerkuppen Schläge.
Heute ja völlig undenkbar (zu Recht!) Ich hatte 2 Jahre einen Geographieprofessor, der hat jedem, der bei der Stundenwiederholung nichts wusste, die Ringmappe auf den Kopf gehauen. Das hat jetzt nicht so weh getan, sondern diente eher der Erniedrigung. Völlig unnötig, aber dennoch war dieser Professor sehr gerecht. Und er nahm sein Fach sehr ernst: wir haben jede Stunde Hausaufgaben bekommen. Hatte ich nachher in Geographie nie wieder.


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06.12.2022 um 09:43
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Eine andere Lehrerin hatte ich sowohl im Deutsch-Leistungskurs als auch im Sozialkunde-Beifach. Das Problem: Auf Deutsch hatte sie Bock, auf Sozialkunde nicht. In der Folge hat sie uns in den meisten Stunden entweder einen Spielfilm angemacht und war dann weg oder hat die Stunde ganz ausfallen lassen. Irgendwann hat dann unser Schulleiter den Kurs übernommen, weil wir fast ein Jahr quasi kein Sozialkunde hatten, aber Konsequenzen hatte das für die Lehrerin nicht.
Meine erste Englisch-Lehrerin war auch so drauf. Ich ging einfach raus und wollte mir den sexistischen Film, den ein Mitschüler für die Klasse brachte, nicht anschauen, und lernte stattdessen Englisch, denn es war ja eigentlich Englisch-Stunde. Diese Trulle von Englisch-Lehrerin kam dann tatsächlich zu mir, um mich fertigzumachen, weil ich Englisch lernte anstatt mir "Eis-am-Stil" anzuschauen! Da ich nicht auf sie hörte, ging das bis zum Rektor, der aber zum Glück ein vernünftiger Mann war, der viel von mir hielt. Beim nächsten Film kam der Rektor höchstpersönlich ins Klassenzimmer und beendete diesen Schwachsinn der Englisch-Lehrerin, die übrigens ziemlich jung war. Ihre Lieblingsbeschäftigung: Kinofilme! Das hielt sie wohl für wichtiger als Englisch. :D

Sie war übrigens nicht die einzige Lehrkraft, die sich derart unreif verhielt. Ich hatte einige Diskussionen mit Lehrern, die aber alle den kürzeren zogen, denn ich hatte nun mal faktisch Recht und sie waren es, die sich nicht korrekt verhielten. Die meisten wollten sich dann nicht mehr mit mir anlegen, denn sie wussten schon von anderen Lehrern, dass der Rektor mir Recht geben würde. Sie hätten damit nur ihre berufliche Existenz gefährdet.

Bei der Abschlussprüfung haben sich allerdings zwei dieser unredlichen Lehrer bei mir gerächt, die Englisch-Lehrerin log mich an, was die Relevanz des Englisch-Fachs in der Punktezahl der Abschlussnoten betraf, und riet mir davon ab, speziell auf die Englisch-Prüfung zu lernen (sic!). Mein "dementer" Latein-Lehrer korrigierte als Zweitlehrer auch die Deutsch-Prüfungen und gab mir völlig grundlos eine schlechte Note für meinen tadellosen Aufsatz, sodass mein Deutsch-Lehrer, der gleichzeitig Rektor war, sich bei mir dafür entschuldigte. Er selbst gab mir die Bestnote, wodurch er die Gesamtnote wieder raufdrückte.

Da gab es noch eine Lehrerin, bei der ich ein wertvolles Buch deponierte. Ich wollte es ihr und der Klasse zeigen, ein riesiges antiquarisches Werk mit allen bisherigen Literaturnobelpreisträgern und ihren ausgewählten Texten. Als ich es bei ihr abholen wollte, tat sie so, als wüsste sie nicht, wovon ich spreche. Das trug sich alles vor der Klasse zu, die es bezeugen konnte. Die Klasse war wie ich fassungslos. Diese Lehrerin hat mich tatsächlich beklaut. Auch eine zweite Sache, die ich mitbrachte, wollte sie mir nicht mehr zurückgeben. Das war eine junge Lehrerin, also nichts von Demenz. Die Lügen, die sie erzählte, zeigten ihren offensichtlichen Betrug.


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06.12.2022 um 10:17
@Laura_Maelle
Das ist trotzdem übergriffig.
Dass er es öffentlich machte, bedeutet ja, dass er sich sicher sein konnte, dass er nicht belangt wird.


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06.12.2022 um 10:31
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Das ist trotzdem übergriffig.
Dass er es öffentlich machte, bedeutet ja, dass er sich sicher sein konnte, dass er nicht belangt wird.
Klar war es übergriffig. Er bekam ja auch eine Anzeige. Da er aber gerade vor der Pensionierung stand, wurde er halt in Rente geschickt und nicht entlassen. Vielleicht war er wirklich dement. Er war schon über 60. Sein Verhalten war einfach nicht mehr vernünftig, das gerade bei einem Latein-Lehrer schon seltsam anmutete. Er schien sein Fach nicht mehr voll zu beherrschen. Er war total schrullig in seinem ganzen Verhalten. Es war auch nichts Sexuelles dabei, wenn er in die Haare der Mädchen griff, sondern eher so, als wäre er losgelöst von der Person einfach vernarrt in die Haare der Mädchen. Er sah schon Kinder in uns, aber wir waren Teenys. Er hüpfte manchmal vor der Klasse wie ein Clown. Er war wie Festus der Addams Family.


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06.12.2022 um 11:16
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Das tut mir leid! :(
Ist schon lange her, mit der Zeit verlasst das Meiste zum Glück! :)
So ist es bei mir auch, allerdings habe ich tatsächlich seit meinem Schulabschluss keinen Fuß mehr in meine alte Schule gesetzt, z.B. zum Tag der offenen Tür, obwohl es mich eigentlich reizen würde. Ich habe aber nach wie vor Angst damit was zu triggern bei mir. Ich könnte auch den Mobbern von damals bis heute nicht gegenüber treten. Ich bin noch nicht so weit, dass ich das in meinem Kopf abhaken kann, dafür müsste ich ihnen vermutlich "vergeben"?
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Gibt es denn hier eigentlich auch nur eine Person, die Mathe TOLL fand? :troll:
Bis zur 3. Klasse fand ich Mathe toll, da war ich sogar bei der Matheolympiade dabei ^^ keine Ahnung was danach passiert ist, aber es ging rapide bergab.


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06.12.2022 um 12:39
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Gibt es denn hier eigentlich auch nur eine Person, die Mathe TOLL fand? :troll:
Ich muss gestehen, jetzt, als Erwachsene, finde ich Mathe gar net so schlecht. Das Problem lag wohl wirklich bei meinem Prof, der zwar irre lieb und nett war, aber mir das Wesen der Mathematik nie wirklich näherbringen konnte. Leider. Wie gesagt, heute denke ich ganz anders über Mathe, als zu meiner Schulzeit.


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06.12.2022 um 12:49
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Gibt es denn hier eigentlich auch nur eine Person, die Mathe TOLL fand? :troll:
Zitat von joleenjoleen schrieb:Lieblingsfächer direkt nicht. Mathe und Naturwissenschaften hatte ich noch mit am liebsten.
Ja hier :D
Aber hatte da auch durchweg gute Lehrer. Anders in Geschichte, die Lehrerin hat das einfach zu eintönig rübergrbracht und es war mein Hassfach. Heute liebe ich es, mir Dokus darüber anzusehen.


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06.12.2022 um 15:13
Ich mochte Mathe eigentlich auch, hab mich da hochgearbeitet und fiel mit ungewöhnlichen Lösungen auf, die manchmal vor der Klasse besprochen wurden. Jedenfalls war ich genug gut, um später meinem Neffen Algebra und Geometrie beizubringen für seine Aufnahmeprüfung in eine Begabtenschule. Er fand, dass ich das viel besser erkläre als sein Lehrer.

Irgendwie habe ich da wirklich eine andere Herangehensweise entwickelt, die aber meine Mathe-Lehrer interessant fanden. Ich brachte da eine sehr anschauliche, kreative Seite rein bei den Erklärungen, wodurch Mathe irgendwie besonders zugänglich wurde.

Aber im Kopfrechen war ich eine Niete, mein Neffe wie mein Vater jedoch sehr gut! Mein Neffe konnte schon vor der Einschulung mehrstellige Zahlen kopfrechnen, die ich nur mit dem Rechner lösen konnte. Aber jetzt ist er nicht mehr so gut wie damals. Damals trainierte meine Schwester das mit ihm, weil sie wollte, dass er ein guter Schüler wird, wenn er eingeschult wird. Das wurde er auch mehrheitlich, vor allem im Kopfrechnen. Er hatte auch immer eine gute Auffassungsgabe. Ich habe ihn wiederum im Deutsch sehr gefördert.


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06.12.2022 um 16:05
An meine Schulzeit hab ich keine sehr guten Erinnerungen.

In der 1. oder 2. Klasse wurde ich von meiner Lehrerin geohrfeigt, weil ich irgendwas nicht so machte wie sie wollte. Eingeschult wurde ich 1984. Da war das längst verboten. Anzeige gab es aber nicht. Nur ein Gespräch zwischen meiner Mutter und der Lehrerin.

Ab der 6. Klasse ging das Mobbing los und zog sich hin bis zur 9. Es ging bis hin zu Morddrohungen. Weiter möchte ich nicht darauf eingehen.

Meine Lieblingsfächer waren Deutsch und Englisch.
Meine Lieblingslehrerin meine Englischlehrerin. Sie war streng, aber gerecht. Mittlerweile ist sie über 90 aber noch sehr rüstig und ich freu mich wenn ich sie sehe.

Hasslehrer waren irgendwie meine Handarbeitslehrerinnen. Die waren allesamt irgendwie seltsam.

Kontakt zu Mitschülern hab ich nicht mehr. Manche trifft man alle heiligen Zeiten mal, sagt Hallo und gut.

Ich war schon bei Klassentreffen und beim letzten hat sich sogar einer meiner Mobber bei mir entschuldigt.

Noten haben mich nie interessiert und wurde auch nie danach gefragt. Ich war und bin nur froh, nie wieder zur Schule gehen zu müssen.


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06.12.2022 um 17:32
Zitat von EscodiaEscodia schrieb:Nur ein Gespräch zwischen meiner Mutter und der Lehrerin.
Na immerhin kam es auf den Tisch und wurde besprochen. Das finde ich eine gute Sache, dass man sagt, "ich nehme das nicht so hin".
Zitat von EscodiaEscodia schrieb:Ich war und bin nur froh, nie wieder zur Schule gehen zu müssen.
Das bin ich allerdings auch.


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07.12.2022 um 10:41
Zitat von EscodiaEscodia schrieb:Ich war schon bei Klassentreffen und beim letzten hat sich sogar einer meiner Mobber bei mir entschuldigt.
Darf ich fragen wie das für dich war? Ich habe richtig Angst davor irgendwann wieder einem dieser Leute zu begegnen. Vom Gefühl her würde ich vermutlich schnell das Weite suchen. Wie fühlst du dich jetzt damit, wo sich der Mobber entschuldigt hat?

Ich bin auch froh, nicht mehr in die Schule zu müssen obwohl ich in der Schule ganz gut war. Aber das Mobbing hat es mir maßlos kaputt gemacht.


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07.12.2022 um 10:49
Zitat von lapis_lazulilapis_lazuli schrieb:Ich habe richtig Angst davor irgendwann wieder einem dieser Leute zu begegnen.
Ich vermute, dass viele der Mobber das nicht als schlimmes Ereignis abgespeichert haben, sondern eher, "das war ja gar nicht so gemeint", "die anderen haben ja auch", "war doch nur Spaß" etc etc.

Daher ist es möglich, dass die bei einem Klassentreffen da nicht anknüpfen und eher "normale Unterhaltung" betreiben.
Dass sich einer entschuldigt ist eine gute Sache, die zumindest von einem Bewusstsein zeugt, jemanden sehr verletzt zu haben.


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07.12.2022 um 11:34
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ich vermute, dass viele der Mobber das nicht als schlimmes Ereignis abgespeichert haben, sondern eher, "das war ja gar nicht so gemeint", "die anderen haben ja auch", "war doch nur Spaß" etc etc.

Daher ist es möglich, dass die bei einem Klassentreffen da nicht anknüpfen und eher "normale Unterhaltung" betreiben.
Dass sich einer entschuldigt ist eine gute Sache, die zumindest von einem Bewusstsein zeugt, jemanden sehr verletzt zu haben.
Vielleicht haben sie es auch total verdrängt. Ich selbst habe ja ein Elefantengedächtnis, aber ich traf auch schon eine Schulkameradin, die sich kaum noch an die Schulzeit erinnern konnte, obwohl gar nicht so viele Jahre dazwischenlagen.

Ehrlich gesagt bliebe ich trotzdem gegenüber einem ehemaligen Mobber misstrauisch, denn ich finde, dass der Charakter eines Menschen schon recht früh feststeht und sich selten ins Gegenteil verkehrt.


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07.12.2022 um 12:00
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:egenüber einem ehemaligen Mobber misstrauisch,
Naja klar, vor allem wenn man eine persönliche Geschichte mit ihm hat. Entweder spricht man es an, was eigentlich sicher gut wäre, aber das schafft eben kaum jemand, völlig verständlich.

Oder man geht dem halt aus dem Weg.

Ich finde auch auf Bildern sehen die immer noch so aus wie früher. Ich bin zwar nicht zum Treffen gegangen, hab mir aber die Bilder gerne schicken lassen :troll:


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07.12.2022 um 12:08
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ich vermute, dass viele der Mobber das nicht als schlimmes Ereignis abgespeichert haben, sondern eher, "das war ja gar nicht so gemeint", "die anderen haben ja auch", "war doch nur Spaß" etc etc.
das kann natürlich sein. und genau das ist auch so eine Sache, die mich heute noch wütend macht. Mir haben die ja nicht nur meine Schulzeit versaut sondern es hat mich langfristig (negativ) geprägt. ICH muss damit weiterleben und denen gehts am A... vorbei.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Entweder spricht man es an, was eigentlich sicher gut wäre, aber das schafft eben kaum jemand, völlig verständlich.

Oder man geht dem halt aus dem Weg.
so halte ich es, ich werde niemals auf ein Klassentreffen gehen und, falls ich einen der Leute zufällig treffen würde, würde ich mich umdrehen und gehen. Das würde nur alte Wunden aufreißen und das muss ich mir nicht antun.


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07.12.2022 um 14:25
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ich finde auch auf Bildern sehen die immer noch so aus wie früher.
Ja, stimmt. Ich habe den langjährigen Schulmobber meiner Schwester auch gegooglet. Der sieht immer noch so aus, auch vom Gesichtsausdruck her. Söhnchen aus reicher Familie, der von seinen Eltern verhätschelt wurde. Ich habe ja seine Eltern auch kennengelernt, wenn ich andere Kinder im Viertel, wo er wohnte, besuchte. Im Grunde genommen müsste ich Mitleid mit ihm haben, weil er einfach nicht eine gute Erziehung genoss.

Ich meine, er hieß genau gleich wie sein Vater, dessen Namen in großen Lettern über einem Firmengebäude im Dorf stand. Diese Eltern waren total weltfremd und abgehoben in ihrem Reichtum und hielten sich für etwas Besseres. Es gab auch Kinder aus reichen Familien, die bodenständig erzogen wurden, weil dieser Überfluss wirklich noch selbst erarbeitet wurde, aber bei dieser Familie war das nicht so und entsprechend dekadent war auch das Elternhaus dieses Jungen, dem es Vergnügen bereitete, meiner jüngeren Schwester über Jahre das Leben zur Hölle zu machen, nur weil er gegen mich nicht ankam. Das hat ihn so geärgert, dass er einen regelrechten Hass auf mich und meine Schwester entwickelte.


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