Psychotherapie - Folgen für das Umfeld des Therapierten

Ich bin in meinen Leben schon in der Rolle von Betroffenen und Angehörigen selbst geraten und kann daher schon ganz gut beurteilen. Aus meiner Sicht kommt es zustande durch das Zusammenspiel von Fremd- und Selbstwahrnehmung, der eingeschränkten Sicht und der Auswirkung der Störung auf das betreffende Umfeld. In Bezug auf den EP denke ich, dass beide Perspektiven in Kern gleichzeitig richtig sein können. Ich hab selbst egoistische Phasen als auch zu aufopfernde, wo sich bei Stress zu sehr in mich anstaut und durch klammern etc ziemlich anstrengend sein kann. Man kann ja nicht sicher sein wie weit der TE die Freundin wirklich gut kannte, vielleicht wurde besagte Freundin oft von anderen nahestehenden Leuten ausgenutzt und es entlud sich dann man weiß es nicht.

Es kommt halt in der Regel eine Person aus einer Familie bzw aus einem sozialen Bezugssystem in eine Therapie und steht demnach auch im Fokus der Therapie. Der Therapeut bekommt Input erstmal nur von dieser Person, was in der Natur der Dinge legt.

Kenne auch aus meiner Vergangenheit eine Person in mehrjährigen Therapien, die sich andauernd überlastet fühlte und durchgehend wütend war über fehlende Unterstützung bzw Reflexion, in der realen Welt aber einfach gar nichts geregelt bekam und erst recht niemanden anders unterstützte.

Natürlich bekam sie den Rat, sich mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren und mehr Ruhe für sich zu haben. Das war allerdings in der realen Welt kaum mehr möglich, man hätte ihr allenfalls noch die Arbeit des Atmens abnehmen können, während der Rest der Familie schon am Limit lief.

Insofern ging die 'Therapie' da eher weiter in eine Richtung, die fehlende Lebensfähigkeit eher unterstützte. Und oh Wunder: gebracht hat es nichts.

@sacredheart
Ein guter Therapeut sollte eigentlich einen zu Selbstreflexion anregen und mit Kritik umgehen. Oft werdeb auch mit Angehörigen gesprochen um beide Sichtweisen zu verstehen. Ich hab auch diesen Rat sich mehr auf sich zu konzentrieren, aber ich bin nicht lebensunfähig. In Gegenteil: Ich fange endlich in Leben an, alles zu regeln, Verantwortung zu übernehmen.

@NothingM

Das klingt doch sehr gut, freut mich.

Es kommen natürlich Menschen mit sehr unterschiedlichen Problemen zu Therapeuten.

Wer zB eine schwere narzistische Störung hat, kann in aller Regel mit Kritik so gut umgehen, wie ein bekannter nordkoreanischer Diktator. Schon die Idee von Selbstkritik ist da abwegig.

Da bleibt einem Therapeuten nicht viel Raum zum Arbeiten, wenn er seine Patienten nicht verschrecken möchte. Kritik oder auch nur die Anregung zum Nachdenken, ob wohl wirklich alle anderen auf der falschen Seite der Autobahn fahren oder vielleicht doch der 'Patient', wird da eher homöopathisch dosiert.

Daher glaube ich, dass nicht wenige Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung eher mit einer gestärkten Störung aus einer Therapie kommen, als mit einer für andere erträglicheren Persönlichkeit.

@sacredheart
Ich glaub, das ist der springende Punkt. Eine Therapie ist nicht dafür da, dass ein Mensch ne ;erträglichere“ Persönlichkeit hat. Störungen jeglicher Art bleiben ein Leben.lang eerhalten. Ziel ist es daher besser damit zu leben, seine Beschwerden/Trigger etc schnell.genug zu erkennen und entgegen zu wirken.und sich notfalls für dingen die, einen persönlich nicht gut tun zu trennen. Dass eine Therapie nen Menschen repariert/funktionsfähig macht ist ein weitverbreiteter irrglaube.

Bei Narzismus ist es nach meinen Wissenstand eher selten, dass sie sich in Therapie begeben, eher bei Folgebeschwerden und schweren Rückschläge, wo der Narzist nicht mehr seine Fassade aufrecht erhält, aber da muss schon was gravierendes passieren.erst.

NothingM schrieb:Störungen jeglicher Art bleiben ein Leben.lang eerhalten. Ziel ist es daher besser damit zu leben, seine Beschwerden/Trigger etc schnell.genug zu erkennen und entgegen zu wirken.und sich notfalls für dingen die, einen persönlich nicht gut tun zu trennen. Dass eine Therapie nen Menschen repariert/funktionsfähig macht ist ein weitverbreiteter irrglaube.

Hm... stimmt schon... ich sehe schon mal Dinge in Menschen und deren Verhalten, die es da eigentlich gar nicht gibt und überinterpretiere dann...

Eine Therapeutin hat mir dann den Rat gegeben, wenn meine Phantasie mal wieder losgalopiert, einfach einen Schritt zurück zu gehen, mir die Situation genau anzuschauen und dann zu entscheiden, ob das wirklich so ist, was ich mir da gerade zurecht spinne.

Also... ich finde, dass eine gute Therapie immer hilft... und dann sind es gute Folgen für das Umfeld...

@NothingM

Schwere Narzisten leiden entweder gar nicht oder aber an der Zurückweisung, die sie durchaus im Privaten und beruflich erleben.

Wenn man also soziale Kompetent stärkt, macht man sie tendenziell gesellschaftsfähiger und reduziert auf diesem Wege ja auch die als belastend empfundenen Zurückweisungen.

@sacredheart
Das ist bei Narzismus schwer. Viele Therapeuten sind da nicht geschult und selbst die wenigen, die sich über ihren narzismus bewusst werden scheitern langfristig an der störung, da sie zu lange mit ihren Größenselbst identifiziert waren und sich dann vor ihren versteckten wahren ich fürchten. Es gibt zwar Methoden bereits, jedoch erfordert es sehr viel zeit und geduld, was nur wenige wagen.

@NothingM

Psychiater sind auch eher der Meinung, dass es unter diesem übergroßen Ich gar keine weitere irgendwie anders geartete Person gibt. Das was man als Außenstehender erleidet, ist die wahre Persönlichkeit, es gibt kein Goldstück, das darunter verschüttet ist.

Aber auch schwere Narzisten weisen ein Sunshine-Programm auf, das Außenstehenden präsentiert wird. Dies hat die gleiche Aufgabe, wie das Leuchtorgan von Tiefseefischen mit ziemlich spitzen Zähnen.

@sacredheart
Das was du ansprichst ist Manipulation und narzistische Zufuhr, Standardmethoden um sich selbst in Grandiosität usw zu bestätigen.. Und ich rede micht von Goldstpck a la der ist in Wirklichkeit ganz lieb sondern, dass das aufgeblähte Größenbild durch ein realisten Selbstbikd zu ersetten woran Narzisten für gewöhnlich scheitern.