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Wege aus der Depression

571 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hilfe, Depression, Erfahrung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wege aus der Depression

26.04.2011 um 19:48
@horusfalk3

Ist mir klar, dass es leichter gesagt ist als getan, sollte auch nicht besserwisserisch rüberkommen.

Hm, hattest du mal versucht dich abzulenken, indem du dich an etwas klammerst, sagen wir ein Hobby, als Ablenkung, als etwas, wofür du leben könntest? Hast du so eine Beschäftigung?

Ich kann dich gut nachvollziehen, glaub mir, aber irgendwo ist das alles nicht Wert, dann sage ich mir selbst: Ach scheiß drauf. Lebe einfach weiter, nehme meine Depression gar nicht mehr ernst und es hilft auch einwenig. Je mehr man sich auf seine Krankheit fixiert, desto mehr wird das Netz gewebt und vergrößert sich und je mehr du es nicht ernst nimmst, desto schneller verschwindet es. Selbst nach einer Lösung für das Problem zu suchen ist der Sache Aufmerksamkeit zu schenken.

Was mir noch einfällt, versuch positiv zu denken. Wenn du hier sitzst du alle schönen Dinge aufzählst die dir gerade passen und dir gefallen. Das kann überall und alles sein. Siehst du aus dem Fenster und statt dass du denkst welch schlechtes Wetter heute ist, beobachtest du lieber die Natur und lässt dich faszinieren. Dich gibt es zwar nur einmal, aber trotzdem sind wir Menschen unter vielen anderen. Wir alle haben Gedanken, und wir sind der Boss über sie. Du kannst sie steuern wie du willst, schließlich fehlt dir nichts! was ein anderer Mensch hätte haben sollen damit es ihm gut geht und dir schlechter.

Schlechte bzw negativen Gedanken können auch Befürchtungen oder Ängste sein, dass man stets von schlechten Ausgängen ausgeht. Aber lass ihnen keinen Platz in deinem Leben. Wandle alles Negative in Positive um. Zähl die Dinge einfach immer wieder auf, die dich glücklich machen und fühle sie währenddessen.

Und was hilft ist natürlich, dass man etwas hat woran man sich klammern kann. Das kann Sport sein, eine kreative Beschäftigung oder was auch immer.


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Wege aus der Depression

26.04.2011 um 19:55
@Afterlife
Naja das Ganze wird schon ne Ecke schwieriger wenn du psychosomatische Erscheinungen hast. Die kann man nicht mehr einfach so ignorieren. Ja ich bin Sportler und tue das auch für mein Leben gerne aber in meinen schlimmsten Zeiten konnte ich das überhaupt nicht mehr wahrnehmen weil die körperliche Verfassung einfach zu schlecht war.

Natürlich hilft es positiv zu denken aber es gibt eben einen Punkt wo das wie ein einzelner Tropfen auf dem heißen Stein ist.


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Wege aus der Depression

26.04.2011 um 20:07
Menschen die positiv denken, bei denen ist es bereits in ihrem Unterbewusstsein das zu tun. Und damit das so wird braucht es etwas Training. Nicht so lange, eine Woche genügt schon wenn man das versucht.

Jedenfalls wünsche ich dir dass du da bald rauskommst :)


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Wege aus der Depression

26.04.2011 um 20:12
@DerFremde

Ja, ich war auch etwa in dem Alter als ich dann selbst feststellte, dass etwas nicht stimmt.


@Afterlife

Wenn das so einfach wäre, einfach mal ´ne Woche positiv Denken und schon ist man "geheilt". Dann gäbe es keine Kranken.


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Wege aus der Depression

26.04.2011 um 20:45
@horusfalk3
Soviel ich von einem Arzt weiß, können Antidepressiva nicht wirklich helfen. Sie helfen nach einer Eingewöhnungsphase vielleicht eine zeitlang, aber dann verschlimmert sich der Zustand wieder immer mehr. Sie treiben einen also im Endeffekt noch tiefer in die Depression. Wenn also möglich, Finger weg von chem. Mitteln! Man muss ja auch bedenken, dass die meisten davon süchtig machen und nicht ohne Weiteres abgesetzt werden können. Ich glaub, es war in einem Gesundheitsmagazin im ZDF, wo gesagt wurde, dass es schwieriger ist, von Psychopharmaka wegzukommen als von Heroin. Und das will was heißen; das schaffen unsere Mediziner heutzutage auch nur selten.

Ich glaub, dass da jeder seinen Weg gehen muss. Dem einen tun Gruppengespräche gut, ich renn da lieber davon, weil ich vor anderen meine Probleme nicht ausbreiten kann und ihre nicht hören will. Der eine braucht ruhige, entspannende Methoden; ich werde dann erst recht unruhig. Ich reagier mich lieber durch Bewegung ab. Manche schaffen es nur mithilfe anderer Menschen, andere allein. Man wird über sich nachdenken müssen und oft muss man in seiner Umgebung was ändern, weil es einen einfach "krank" macht.

Was man auf jeden Fall braucht, ist ein Sinn im Leben. Man braucht irgendetwas, was einen interessiert. Spaß machen tut es deshalb noch lang nicht, denn dazu fehlt den Depressiven oft der Sinn und die Kraft. Eine Freundin von mir hatte aufgrund ihrer Lebensumstände schwere Depressionen und war längere Zeit in stationärer Behandlung. Ihr half eine Mitpatientin, die ihr in der Klinik eine besonders schwierige Handarbeit beibrachte. Anfangs gelang nichts, aber aus irgendeinem Grund hatte meine Freundin daran ihren Affen gefressen und mühte sich ab; freute sich auf die "Handarbeitsstunden". Ich weiß, dass es Beschäftigungstherapien en masse in den Kliniken gibt. Aber wichtig war für meine Freundin diese Frau, die immer für sie da war, die sie mit der Zeit immer besser verstand und aus ihrem Tief holte. Gestärkt und etwas weniger depressiv verließ meine Freundin die Klinik. Daheim sieht die Welt dann bekanntlich anders aus und oft fällt man wieder zurück ins Tief. Kommt natürlich auf die Umstände an, manche fühlen sich daheim wesentlich wohler als in der Klinik. Meine Freundin fühlte sich daheim nicht so besonders wohl, da sie wieder mit ihren Problemen konfrontiert wurde. Da fand sie zufällig Zugang zu einer speziellen Gruppe von Leuten, die sich mit altem Wissen von Heilkräutern, Wissen um Heilfelsen (nicht Heilsteine!) um heilende Mondphasen etc. beschäftigten. Und das war´s dann für sie! Dieses Wissen lenkte sie nicht nur ab, es half ihr auch. Sie war nach 20 Jahren Depression geheilt, obwohl sie es noch immer nicht leicht im Leben hat. Die Frau ist inzwischen 70 und die Krankheit liegt 30 Jahre zurück.
Hoff, dass meine Geschichte in dem ein oder anderen Punkt wenigstens ein bisschen weiterhilft.


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Wege aus der Depression

26.04.2011 um 21:04
@Afterlife
Du wirst vielleicht lachen aber eigentlich bin ich ein fröhlicher Mensch und auch fast immer optimistisch. Dennoch werde ich damit die Depressionen nicht los.

@Mirella
Ja mit den Medikamenten kann schon zutreffen. Bei mir ist es zwar so, dass die psychosomatischen Symptome immer noch größtenteils unterdrückt sind aber die Depression an sich leider nicht. Daher versuche ich auch Stück für Stück den Mist loszuwerden.

Die Geschichte von deiner Freundin zeigt, dass es durchaus möglich ist auch in höherem Alter und mit längerer Leidensgeschichte noch aus diesem Loch herauszukommen. Es ist leider schwer seinen eigenen Sinn im Leben zu finden. So etwas fehlt mir leider obwohl ich auch meine Hobbys habe. Es ist einfach nichts dabei wo ich sagen würde: dafür lohnt es sich zu leben.


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Wege aus der Depression

26.04.2011 um 21:49
@horusfalk3
"Es ist einfach nichts dabei wo ich sagen würde: dafür lohnt es sich zu leben." Deshalb kriegst du deine Depression vielleicht nicht los. Wenn du so optimistisch und oft fröhlich bist, hast du vielleicht gar keine Depression. Mir wurde z.B. von einer Fachklinik attestiert, ich hätte "schwere Depressionen". Nach 2 Wochen brach ich die Behandlung ab, weil es zu 99% nur Medikamentengabe war. Medikamente, die mich bei längerem Gebrauch wahrscheinlich umgebracht hätten. Ich hatte aber gar keine Depression, sondern war aufgrund langer Schmerzzustände und erheblichen Schlafmangels einfach total down, was der gesündeste Mensch an meiner Stelle auch gewesen wäre. Gott sei Dank hab ich die Behandlung damals abgebrochen, die hätte mir noch den Rest gegeben. Aber der Klinikaufenthalt war schon eine Erfahrung wert! Ich kann nur sagen: Unfassbar, was in deutschen "Psychokliniken" in der heutigen Zeit noch läuft! Dass da ein einziger Mensch gesund werden kann, kann ich mir -zumindest in der Klinik, in der ich war- nicht vorstellen.

Als Grund für deine Stimmungsschwankungen kann ich mir gerade deine "Antidepressiva-Mittel" vorstellen. Aber ich bin ja kein Arzt. Ich weiß nur aus eigener Erfahrung, dass man ohne Antidepressiva ein tiefes Tal schwerer durchschreitet. Aber wenn man es geschafft hat, ist man drüber weg. Mit Medikamenten erlebst du die Tiefe des Tales nicht so stark, aber um so länger. Du bist mal oben, mal unten, aber so richtig raus kommst du nie.


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Goran ehemaliges Mitglied

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Wege aus der Depression

26.04.2011 um 21:53
Ja die Depression mein jahrelanger Feind, dessen ich mich bislang nicht entledigen konnte.
Eines Tages so weiss ich bin ich ,von meiner Phobie und den Depressionen geheilt.
Nicht umsonst nehme ich Tag für Tag Psychopharmaka um das Leid zu beenden.


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Wege aus der Depression

26.04.2011 um 22:13
Ich atme das Gute ein und das Schlechte aus. Ist eine Art Meditation und funktioniert auch meistens.


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Wege aus der Depression

26.04.2011 um 22:14
@Mirella
Also wenn man wirklich Depressionen hat dann weiß man das schon. Die psychosomatischen Störungen sind ja auch durch Medikamentengabe weggegangen. Es hat lange genug gedauert bis da ne Ursache gefunden wurde. Da bin ich schon froh, dass es mir dadurch wenigstens möglich ist mein Leben irgendwie aufrecht zu erhalten.


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Wege aus der Depression

26.04.2011 um 23:01
@horusfalk3
Wollte nur meine eigene Erfahrung einbringen. Bei mir war´s halt so, dass meine "schwere Depression" Gott sei Dank keine war. Deshalb kam ich vielleicht mit den Medikamenten auch nicht klar. Wenn dir die Medikamente gut tun, ist das in Ordnung so. Dann ist es doch selbstverständlich, dass du sie einnimmst.


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Wege aus der Depression

27.04.2011 um 20:10
@Mirella
Tut mir leid da hab ich wohl etwas gereizt reagiert.

Es freut mich für dich, dass du aus dem ganzen Mist wieder rausgekommen bist. Darf ich fragen wie es zu den Schmerzzuständen gekommen ist?


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Wege aus der Depression

27.04.2011 um 20:22
Hab sie noch immer und kämpfe in akuten Phasen mit mir und meiner Umwelt, mittlerweile glaube ich zumindest für mich einen Weg gefunden zu haben, ich betrachte meine immer wiederkehrenden teils wirklich starken Depressionen mittlerweile als Teil meiner Persönlichkeit und gehe auch in Gesellschaft offensiv damit um, sprich ich steh dazu !

Gut man wird von vielen die nicht wissen und nicht verstehen wie schlimm die Akutphasen verlaufen können, nicht wirklich verstanden, aber es ist mir egal was Andere denken, zumindest kann nachher keiner sagen :

"Sie war zwar immer etwas zurückgezogen, aber ich wusste nicht wie schlimm es um sie stand !"

Mein Anliegen damit ist einfach, dass Depressionen aus der Tabuecke verschwinden und vielleicht auch andere den Mut finden offener darüber zu reden wie es ihnen wirklich geht !


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Wege aus der Depression

27.04.2011 um 20:31
@horusfalk3

noch was, erst seit ich in einer Beziehung lebe, die mir Vertrauen und Nestwärme bietet komm ich besser durch die wirklich üblen Zeiten. Kenne es gut, nur im Bett zu liegen, sich nicht motiviert zu bekommen und teils bis spät in die Nacht einfach stumpfsinnig irgendwo im Eck zu hocken !

Mein Mann gibt mir den Halt, den ich früher in meiner eigenen Familie in dem Umfang nie hatte, für mich ist er zum Rettungsanker geworden und für seinen Beistand bin ich ihm unendlich dankbar, nur soll nicht der Eindruck entstehen, dass eine Beziehung immer die Rettung ist, zumindest selbst an sich arbeiten, das sollte man dennoch, sonst lastet zuviel auf den Schultern des Menschen den man liebt und von dem man zurückgeliebt wird. Zuviel Last hält kein Partner auf Dauer aus, also kein Patentrezept, aber ein wichtiger Faktor wie ich denke !


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Wege aus der Depression

27.04.2011 um 20:52
@horusfalk3

Bin zwar persönlich nicht betroffen, aber kenne mich mit der Erkrankung aus. Wie lauten denn deine Diagnosen und welche Antidepressiva hast du bereits ausprobiert?

Antidepressiva machen nicht süchtig und verändern auch nicht die Persönlichkeit!
Das sind weitverbreitete Vorurteile, die definitiv widerlegt sind.

Sie helfen leider nicht jedem und bringen keine Heilung, aber sie können dem einen oder anderen schon helfen.
Sei es auch nur der neue Antrieb, so dass die Person wieder Sport machen kann.

Weitere Optionen sind unter stationären Bedingungen Schlafentzug und EKT.
Aber das müsste natürlich in Absprache mit deinem Psychiater geschehen in Abhängigkeit deiner Erkrankung.


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Wege aus der Depression

27.04.2011 um 21:01
@DieSache
Ich befinde mich auch in einer Beziehung was auch hilft aber meine Probleme leider nicht löst. Das Ganze sitzt einfach zu tief weswegen wohl wieder eine Therapie her muss.


@Makrophage
Bei mir wurde Depressionen und Angstörungen diagnostiert welche allerdings noch nicht näher bestimmt sind. Aus irgendeinem Grund ist das Thema für mich sehr verschlossen und ich komme nicht wirklich ran. Was für mich nur mittlerweile klar ist ist die Tatsache, dass das Ganze periodisch wieder kommt und sich in manischen und depressiven Phasen abwechselt. Jetzt wo ich das weiß ist das auch für mich klar ersichtlich aber das wusste ich damals noch nicht als die Diagnose gestellt wurde.

Um stationöre Behandlungen möchte ich mich erstmal drücken. Noch habe ich ja die Hoffnung, dass auch eine Psychoanalyse hilft. Um ehrlich zu sein bin ich davon sogar überzeugt, dass es mir weiterhilft. Schaden sollte es jedenfalls nicht.

An Medikamenten habe ich bisher zum Glück noch nicht so viel eingenommen wie man mir vorgesetzt hat. Da nehme ich nur Opipramol und das versuche ich gerade wieder zu reduzieren so weit es geht. Obwohl das verglichen mit anderen Medikamenten sehr harmlos ist will ich es jetzt einfach loswerden. Man merkt es zwar nicht wirklich aber irgendwie wird man doch ein wenig Zombiehaft. Es werden leider nicht nur die Probleme unterdrückt.


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Wege aus der Depression

27.04.2011 um 21:19
Die besten Erfahrungen macht man mit den Kombinationen. Also Psychotherapie und Psychoedukation (da ist ein Psychologe ein prima Ansprechpartner) plus Medis, Sport, evtl. EKT.

Stationär ist auch der letzte Schritt, würde ich auch erst spät machen.

Opipramol ist kein schlechter Versuch für den Anfang.

Aber wenn du abwechselnde Phasen hast wie bei einer bipolaren Störung brauchst du eine andere Therapie. Das muss richtig ausgetüftelt werden. Essentiell ist dann eine genaue Diagnose, am besten durch einen erfahrenen Psychiater.

Bist du dann richtig manisch? Also extrem im Geldausgeben, hypersexuell, Glücksspiel, brauchst keinen Schlaf mehr, redest ununterbrochen, hast Energie für fünf.
Oder nur so ein wenig (nennt man hypoman), so in Richtung gute Stimmung?

Hört sich auf jeden Fall nach einem schwierigen Weg an. Also ganz wichtig, zieh kompetente Hilfe an Land.


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Wege aus der Depression

27.04.2011 um 21:29
@Makrophage
Manische Phasen zeigen sich bei mir vor Allem durch extreme innere Unruhe. Die ist in den manischen Phasen aber nicht unangenehm sondern treibt mich extrem an. Das bedeuted, dass ich mich praktisch den ganzen Tag bewegen will, tausend Dinge tun möchte und im Prinzip überfordere ich mich damit selbst. Stoppen kann ich mich jedoch auch absolut nicht. Schlaf brauche ich dennoch ziemlich viel was bei mir irgendwie standard ist. Das mit dem Geldausgeben kenne ich allerdings auch von mir. Glücksspiele locken mich gott sei dank nicht und was die libido angeht so wechselt das irgendwie recht häufig. Insgesamt kann man aber schon sagen, dass die in depressiven Phasen fast weg ist und in manischen Phasen stark vorhanden ist. Allerdings nicht so extrem ausgeprägt wie die anderen Symptome.

So Symptome wie trockenen Mund habe ich allerdings durchgehend.

Die innere Unruhe kenne ich auch aus depressiven Phasen aber da verschwindet sie eher in den Hintergrund.

Was genau macht denn ein Psychiater so normalerweise? Ich hab da bisher nur Medikamente bekommen und das wars dann.


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Wege aus der Depression

28.04.2011 um 10:07
@horusfalk3
Normalerweise sollte er dir dabei helfen, wieder lebensfroher zu werden.

Leider haben meine Erfahrungen gezeigt, dass Medikamente keine Lösung sind. Diese unterdrücken das Leid nur wie eine Kopfschmerztablette.
Durch die moderne Schulmedizin ist es Gang und Gebe geworden lieber zu unterdrücken als die Ursache zu bekämpfen.

Bevor ich weiter schreibe: Ich kenne dich nicht und alles was ich dazu schreibe beruht auf meine Erfahrungen. Ich möchte also weder dir noch anderen betroffenen zu nahe treten. Diesen Absatz wirklich verinnerlichen und verstehen. ;)

So wie ich depressive Menschen bisher kennen gelernt habe, ist deren Freude nur eine Fassade um deren Laune nicht nach außen zu tragen.
Natürlich verlernen depressive Menschen nicht über Witze zu lachen. Sie schauen auch weiterhin Komödien und lachen herzlich und ernst darüber.
Jedoch, wenn ich mit einem depressiven Menschen ins Gespräch komme, merke ich recht schnell was genau Sache ist.
Es sind meistens Formulierungen von Sätzen. Viele Worthülsen, Verallgemeinerungen usw.
Statt dem "ich werde es tun" kommt eher eine "ich versuche es zu tun".
Natürlich fällt einem Menschen die eigene Wortwahl kaum auf.
Eine gute Übung ist es aber, den Partner damit zu beauftragen, sobald er eine Worthülse hört, sofort darauf zu reagieren. Nur so kann die Sprache bewusst zurück reflektiert werden.

Bei depressiven Menschen habe ich auch festgestellt, dass es sehr viele Mikrosausdrücke gibt wenn es emotionaler wird.
Fragt man ihn nach seiner Laune, wird es häufig vorkommen, dass ein Mikroausdruck erst Angst oder Wut zeigt, dann aber in ein künstliches Lächeln übergeht.
Diese tiefen negativen Emotionen die dem Gedankengang vorangehen lassen sich aber meist nur per verlangsamte Wiedergabe durch Videoaufzeichnung ablesen.
Schaut man das Video in einer normalen Geschwindigkeit, wird man diese Emotionen im Gesicht nicht sehen können. Bei der langsamen Wiedergabe hingegen doch.

Es gibt viele Wege aus der Depression. Einer davon ist der, das Selbstwertgefühl wieder aufzubauen. So lächerlich es klingen mag, aber wer über Monate hinweg häufig am Tag (am besten vor dem Spiegel) laut zu sich selbst sagt "ich mag mich" oder (besser) "ich liebe mich", wird sehr starke und schnelle Besserung erfahren.
Als ich das zuerst im Seminar von Brian Tracy (The Phoenix Seminar) hörte, wollte ich dem nicht glauben. Aber auch Napoleon Hill und andere prädigen dieses Verfahren an.
Es ist ein großer Schritt mit sich selbst zu reden... ich weiß das. ;)

Autosuggestion ist wohl das einfachste, günstigste und beste Mittel sich selbst umzuprogrammieren.
Denn auch Psychiater kann dir nicht helfen. Helfen kannst nur du dir selbst. Er kann dir lediglich die Augen öffnen und dir helfen Wege zu finden.
Es ist eine Art Coaching.

Ich bin kein ausgebildeter Arzt, ich bin auch nicht studiert. Ich befasse mich viel mit solchen Themen (Körpersprache, positive Lebensweise, Rhetorik, usw.) weil ich meinem besten Freund damals nicht ansehen konnte, dass er leidet. Er war depressiv und keiner hat es erkannt. Er fand ein schnelles Ende.
Deswegen ist es für mich nun um so wichtiger mich damit zu beschäftigen, um es wenigstens bei anderen Menschen die mir nahe stehen rechtzeitig zu erkennen.


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Wege aus der Depression

28.04.2011 um 10:49
Zitat von horusfalk3horusfalk3 schrieb:"Hattet ihr eine chronische depressive Erkrankung und seid die auf irgendeine Art und Weise losgeworden? Wenn ja: wie?"
Steckte 2006 in einer schweren depressiven Krise.Wie ich raus kam?Als erstes verordnete man mir Mirtazapin, dies nahm ich ohne weiterführende Therapie, weswegen der Erfolg ausblieb.Nach 6 Monaten der Einnahme war ich 10 Kilo schwerer, aber sonst war alles beim "alten." Keine Kraft etwas zu tun, simple Dinge liegengelassen.Ein Gefühl, ich stünde vor einer eingeseiften 50 Meter hohen Mauer und jegliche Aktivität lag auf der anderen Mauer, für mich unerreichbar, dauernd abgeschmiert.Die Paralyse war so stark, das Missempfinden endlos, nichts weiter als Autoaggression und dem Wunsch abzutreten.

Ende 2006 wechselte ich das Medikament auf Venlafaxin, ein SNRI und zusätzlich nahm ich Stunden bei einer Psychologin.Ich kam erst spät drauf, dass die medikamentöse Behandlung nur Symptombekämpfung war, also machte ich mich per Psychologin daran, die Ursachen anzugehen.Bei MIR war das schlussendlich erfolgreich, bin seit Mitte 2007 symtombefreit(vorher Unruhe, permanente Traurigkeit, appetitmange, Schlaflosigkeit, extreme Antriebslosigkeit etc.), hin und wieder ich gehe ich heute zur Psychologin zwecks Krisenintervention.

Der/Mein Weg war also demnach den Neurotransmitterhaushalt neu "einzustellen"(Wiederaufnahmehemmung Serotonin/Noradrenalin/weniger Dopamin) und die Gesprächstherapie, zu dem intensiven Wechsel der Aktivitäten, sofern Energie/Motivation vorhanden.Sport ist wohl eines der wichtigsten Dinge, die man zusäötzlich tun sollte.Sport macht glücklich(Endorphine ahoi^^), Sport ist gesund.


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