Wie schwer fallen euch Entscheidungen?

Lange Zeit sehr schwer aber wenn ich dann eine Entscheidung getroffen habe, dann steht die Felsenfest. Das heisst leider oftmals nicht, dass ich mich richtig entschieden habe, aber ich will dann nie weiter rumgrübeln und überlegen...also bleibe ich dann dabei.

Ich denke, es kommt immer ganz darauf an, was man zu entscheiden hat, wie schnell man entscheiden muss und was ggf. die Konsequenzen sind.

Den Kauf einer Immobilie mit hoher Verschuldung würde ich länger überdenken als die Frage, welchen Salatkopf ich kaufe. Einen Jobwechsel oder gar PartnerInnenwechsel würde ich sorgfältiger abwägen als die Frage, welches Paar Socken ich anziehe.

Manchmal muss man sich auch ganz schnell entscheiden: Bremsen oder draufhalten? Schiessen oder erschiessen lassen? Da bleibt dann überhaupt keine Zeit zum sorgfältigen und länger andauernden Nachdenken und Abwägen.

Mir fällt es wenn es mich betrifft oft relativ leicht, ich bin sehr spontan. Egal ob Freizeitpläne, berufliche Entscheidungen oder auch bei Anschaffungen.
Schwierig wirds bei mir wenn es um Andere geht.
Gerade bekomme ich mit, dass der Mann mit dem sich eine Bekannte datet zweigleisig fährt und da überlege ich hin und her ob ich es ihr sagen soll. Wir sind zwar nicht eng befreundet aber es gibt eine große Sympathie, zudem war sie mir gegenüber in einer pikanten Angelegenheit die sie zufällig mitbekam bis heute sehr loyal und verschwiegen.
Das sind Situation da hänge ich immer in der Luft und weiß nie was das Richtige ist.

@Hanne_Lore

Ich würde es ihr sagen, einfach weil ich nicht wollen würde, dass sie evtl noch mehr Zeit an den Mann verschwendet. So weiss sie was Sache ist und kann selbst entscheiden. So würde ich es auch kommunizieren.

@Streuselchen
Ja im Grunde sehe ich es auch so und würde es umgekehrt für mich auch wünschen. Aber manche möchten sowas ja nicht hören. Ich sehe sie erst morgen Abend und denke noch ein wenig drauf rum. (Soviel zum Thema Entscheidungen 😅)

@Hanne_Lore

Ja da hast du recht... gibt es auch.
Aber weisst du es von der Person denn, dass sie eher der Typ ist etwas nicht wissen zu wollen?
Wenns auch erst beim "daten" ist kann es natürlich auch sein das beide das noch gar nicht ernst nehmen und man noch die Freiheit hat andere nebenbei zu daten.
Insofern ist ein weiteres darüber nachdenken ob sagen oder nicht vllt doch nicht verkehrt ^^

@Hanne_Lore
Vermutlich belastet dich das Wissen doch mehr, wenn du es quasi bei dir behalten musst.
Dann gerätst du automatisch mit in eine Verstrickung aus Lügen.

Auch wenn es schwerfällt, vermutlich machst du dir das Leben damit leichter, wenn du es der Bekannten mitteilst.


Aber ich kann das gut verstehen, das ist wirklich eine Entscheidung, die Konsequenzen hat, nochmal mehr für andere als für dich selber.

Mir fallen Entscheidungen ja auch oft nicht leicht und wenn ich dann andere noch miteinbeziehen muss, wird es nicht besser.

@Streuselchen
Puhhh nee keine Ahnung wie sie da so tickt. Bei einer guten Freundin wäre es einfacher. Sie ist halt schon übel verarscht worden, das hat sie mir mal erzählt.

@Bundeskanzleri
Ja man kommt eventuell ins Lügen, auf jeden Fall verändert sich aber was, und das fände ich echt schade.

Ich warte mal morgen ab, vielleicht erzählt sie ja auch, dass er zwar ganz nett ist, es aber für sie nicht passt. Wäre am einfachsten 🙈

Streuselchen schrieb am 21.07.2022:Lange Zeit sehr schwer aber wenn ich dann eine Entscheidung getroffen habe, dann steht die Felsenfest. Das heisst leider oftmals nicht, dass ich mich richtig entschieden habe, aber ich will dann nie weiter rumgrübeln und überlegen...also bleibe ich dann dabei.

Es gab eine ziemlich lange Lebensphase bei mir, wo ich mich hin- und hergerissen fühlte und immer wieder lange ins Grübeln kam. Der (innere) Minimalismus & Stoizismus halfen mir, Prioritäten zu setzen und Unnötiges loszulassen, dadurch wurde es einfacher, sich zu entscheiden. Aber es ist ein lebenslanger Prozess, weil ich einfach grundsätzlich dazu neige, es kompliziert zu machen. Es muss vor allem umsetzbar sein, dadurch fällt schon vieles weg, was eben nicht umsetzbar ist für mich.

Laura_Maelle schrieb:Der (innere) Minimalismus & Stoizismus halfen mir, Prioritäten zu setzen und Unnötiges loszulassen, dadurch wurde es einfacher, sich zu entscheiden.

Ja wenn man der minimalistische Typ ist dann passt das auch aber ich bin das nicht. Ich mag vieles Unnötige weil es mir Freude bereitet oder mir auch den Alltag erleichtert. Wenn es nötig ist, spare ich... ich lebe auch nicht verschwenderisch aber ich mach auch gern ne Kerze an obwohl mein Schummerlicht auch noch brennt > weil ich das dann gemütlich finde.
Wenn ich etwas ändern will, dann plane ich das akribisch... so komme ich nicht in die Versuchung mir eine Entscheidung (hektisch) schwer zu machen. Und da ist egal ob es nun um Möbel geht oder auch im menschlichen Umgang. Jede Neuanschaffung ist vorher geplant und jeder menschliche Kontakt auf längere Zeit durchgescannt, bevor ich er/sie/divers an mich heranlasse.

Streuselchen schrieb:Ja wenn man der minimalistische Typ ist dann passt das auch aber ich bin das nicht.

Ich war vorher auch nicht der minimalistische Typ, genau das war ja das Problem. Es gab einfach zu viel von allem, äußerlich und innerlich. Es sammelte sich viel Unnützes an über die Jahre, weil ich keine Entscheidung dazu traf bzw. erstmal Verschieben und Aufheben. Ich musste lernen, mich zu entscheiden, für oder gegen etwas, um wieder Überblick über meine Sachen und mein Leben zu bekommen. Ich bin damit auch noch nicht fertig.