@moric (ich kann dich in der @Liste nicht finden... woran das wohl liegt?!
:D nun denn, du hast mich angesprochen, somit meine Antwort auf das folgende Zitat:
Stimmt schon, wir haben jetzt als ausschließliches Krankheitsbild die wohl eher kl. Depression behandelt, doch wenn wir noch zwischen primären und sekundären ebensolchen unterscheiden, wird es schnell unüberschaubar, finde ich jedenfalls.
Da hast du sicher nicht unrecht, mir ging es aber genau darum herauszustellen, dass es sich eben in den meisten Fällen um komplexere, nicht selten lange verschleppte Störungsbilder handelt, die fatalerweise oft fehl-oder zumindest unterdiagnostiziert und im weiteren Verlauf in diesem missverständlichen und somit nicht zielführenden Sinne therapiert werden. Das liegt manchmal an den oberflächlichen Anamnesen der falsch gewählten Ärzte, manchmal an den (zum Teil schon im Krankheitsbild zugrundeliegenden) „falschen“ nur partiellen Sachverhaltsschilderungen der Patienten und nicht zu guter letzt an unserem Gesundheitssystem, das den Patienten in den ersten Schritten der Wahl ihrer Therapeuten und der Auswahl ihrer Therapien etwas alleine lässt, sofern man nicht hartnäckig an entsprechenden Stellen Beratung einfordert.
Es geht bei meinem Anliegen, das ich weiter unten näher ausführe genau um diese Trennung zwischen simplen und klaren Fällen einer Depression von bedenklicher Vermischung mit anderen Störungen und dem geforderten allgemeingültigen rücksichtsvollen Verhaltensweisen ggüber kl.Depressiver, die mit gesundem Egoismus eine oft überfällige Abgrenzung nach außen vollziehen, während einer Therapie.
Gerade hier im Forum schießen immer wieder threads in diesem Kontext aus dem Boden und von einzelnen usern wird dann in penetranter Form pauschalisiert, alles miteinander vermengt, und teilweise irritierend frech, wenn nicht aggressiv Verständnis für Verhaltensauffälligkeiten gefordert, die so eigentlich selten in dem Bild der kl. Depression zu finden sind.
Wagt man sich dann, sowie die TE im Sinne des eigenen Threadthemas und des eigenen Interesses einen Austausch mit anderen anzustreben, wird's teilweise ganz schnell zu dem, was ich gestern beschrieb und zur Bühne für ganz bestimmte user, ihre narzisstischen Störungen und Bedürfnisse abzuladen und nicht selten anderen übergriffig ggüber zu treten. Da schließt sich der Kreis meines gestrig formulierten Gedankengangs.
;)Hat manchen thread im Keim erstickt, manchen user verschreckt (nicht mich, keine Sorge)
Das Problem, das ich hier und im RL in puncto psych.Beeinträchtigung/ fachlicher und zwischenmenschlicher Auseinandersetzung damit immer wieder erkenne, dass sich halt gerade die, die besonders laut und aggressiv und fordernd anderen ggüber sind, gerade nicht primär unter Depressionen leiden... sorry ist mein Eindruck.
Ich muss etwas ausholen, um zu erklären, warum ich glaube, dass dies auch so toleriert und hingenommen wird, allerdings nicht von mir:
Die Versorgungskette hat Systemfehler bzw. Lücken und erwartet gerade bei psychischen Störungen Eigenkompetenzen und Ausdauer, die Betroffene oft nicht haben. Und dann wählen sie, ihrem Krankheitsbild nicht entsprechende Therapien und Reha-maßnahmen in Kliniken, die so gar nicht effektiv sind und auch nicht lang genug auf die entsprechenden Symptome eingehen, um mehr als vorübergehend effizient zu sein.
Viele Ärzte wollen auch nur schnelles Geld verdienen, ist leider auch häufig so.
Plätze werden belegt durch Leute, die sich teilweise schon gut in ihrer Krankheit eingerichtet haben und (Beispiel aus meinem Bekanntenkreis) nicht die erste 12-wöchige stationäre Therapie als kleinen „Urlaub“ betrachten, in der sie dem Alltagsstress mal nen bisschen entfliehen können, ein wenig bla bla und Klangreise hier, morgen dann etwas Bewegungstherapie, übermorgen Malen nach Zahlen, jau super mal eine kleine Entschlackungskur von Alkohol und Drogen, geil ein paar neue Tranquilizer dort, kann man wenigstens wieder schlafen… dann nimmt man sich noch nen Kurschatten mit nach Hause, aber kaum da angekommen, verfällt man in alte Muster (Drogen, Alkohol, Medis absetzen, ambulante Therapien nicht fortführen, Beziehungsabbrüche zu Jobs oder zu den Menschen, die einen fordern könnten, Angst-und Vermeidungsstrategien, etc.) Und alles geht von vorne los, aber Patient geheilt. Das ist balla balla, fast schon mehr als mancher Patient! Salopp gesprochen.
Ich musste selbst eine lange Suche nach einem guten Therapeuten und Psychiater in Kauf nehmen, die nicht selten entmutigend war, als es mir vor Jahren den Boden unter den Füßen wegzog, bis ich den richtigen fand.
Viele werden allerdings noch nicht mal bei einem Psychiater vorstellig, sondern googlen sich ihren Wunschtherapeuten und das ist dann nicht selten so, als würde ich mit nem Beinbruch direkt zum Physiotherapeuten gehen, anstatt zum (chirurgischen) Orthopäden, der das Bein erst einmal richtet, und mich nach ein paar Monaten zur Bewegungstherapie schickt.
Ist natürlich nicht immer und bei jedem so, aber doch sehr häufig. Schade um die Kraft und die Zeit und das Vertrauen, das flöten geht.
Eine ausgewogene Differentialdiagnostik ist unabdingbar, und die beginnt nun einmal bereits bei einem sogenannten „Hausarzt“ des Vertrauens, den viele Menschen teilweise schon gar nicht mehr haben, den sie nicht regelmäßig aufsuchen und/oder dem sie häufig nicht 100% ig transparent gegenüber sind.
Ich spreche also nicht von einem viel zu häufig aufgesuchten „Freitags“-/ oder „Montags“ -Arzt, der einem im Vorbeigehen direkt den „Gelben“ , nen Rezept auf Schlaftabletten oder ne undifferenzierte Überweisung zum Facharzt auf „burnout“ oder eben „Depression“ in die feuchte Hand drückt, sondern einem der seinen Patienten im besten Falle bereits seit Jahren kennt, den der Patient auch in normalen somatischen Belangen regelmäßig aufsucht, um z.B. um in notwendigen Abständen Blutbilder zu erstellen, oder zumindest stets dann, wenn organische Symptome auftreten. Allein von diesem internistischen Aspekt (gerade bei Frauen eines gewissen Alters oder Suchtaffinen Patienten) hängt oft auch eine weiterführende psychosomatische oder eben psychiatrische Behandlung ab.
@mifaganie Was meinst du, kann es sein, dass Betroffene selbst ihren Therapiefortschritt selbst falsch einschätzen und denken, dass ein Einbeziehen seines engeren Umfeldes in die Therapie evtl. nicht nötig ist und sie deshalb vorzeitig abbrechen und so vielleicht den Eindruck erwecken, egoistisch zu sein oder zu agieren?
Das viele Patienten in unausgewogenen Therapien, die ihr(e) Problem(e) nicht stringent und umfassend angehen, gerade bei Mischformen gewisser Krankheitsbilder ist das ja auch eine verzwickte, langwierige und teure Sache, in einer Frustrationsspirale, in der sie ja meist eh schon hängen, weiter nach unten driften, ist eigentlich kein Wunder und es ist ein nahezu verständlicher Egoismus, eine Therapie abzubrechen, die ich als verfehlt erachte, und mir dann, wo auch immer möglich, Nischen zu suchen, in denen ich diese Frustration kompensieren und meinen Leidensdruck lindern kann.
Manchmal sind auch keine sozialen Kontakte mehr vorhanden, wie willst du den Menschen da einen Vorwurf machen, wenn niemand da ist der an ihrer Therapie partizipieren kann. Von dieser Art Egoismus schrieb ich aber gestern nicht und du ja in deinem EP auch nicht!
Ich schrieb von klassisch narzisstischen Zügen und Kompensationen, die man sehr häufig, auch hier im Forum antrifft, die fatalerweise und zum Nachteil manch sensibler Zeitgenossen schlicht und ergreifend ziemlich schnell erkennt, wenn man nicht gerade mit dem Hammer gekämmt ist.
:DUnd die darf man, wenn's geht als solche ehrlich und klar benennen, oder zumindest an ihnen klopfen, damit man nicht Opfer solcher Personen wird, die es in der Regel auch sehr gut verstehen, so zu tun, als seien sie doch ach so reflektiert, emotional kompetent und liebenswert, wäre nur die böse und schändliche Menschheit und die beknackte Therapie nicht, die einem ggf. abverlangt etwas an sich selbst zu ändern, z.B. Verhaltensmuster zu erkennen wie Alkohol ersetzt keine Medikation, und eine Forumsgemeinde, die man 24/7 in Beschlag nimmt nicht die Ansprüche einer Gesellschaft im RL.
Das Diagnose und Behandlungssystem muss richtig ansetzen und ein Stück weit, wenn noch möglich, auch der Selbsterhaltungstrieb des Hilfesuchenden.
Ist es nicht dieser Therapeut, ist es ein anderer. Weitermachen! Auch wenn‘s ermüdend und schwierig erscheint oder ist!
Betroffene argumentieren ja mit Leidensdruck!
Dann sind sie auch gefordert, gerade falls im Umfeld Unterstützung und Liebe vorhanden ist, diesen Druck zu instrumentalisieren, um einen für sie erträglichen status quo zu erreichen, nicht die Menschen um sich herum, zumindest nicht in einem Ausmaß, das diese anderen Individuen schlussendlich auch noch krank macht (gestriges Stichwort Co-Symptomatik)
Für Angehörige noch mal deutlich:
Begleitet und befragt eure Lieben, seid wachsam, auch für eure Befindlichkeiten.
Nehmt wenn möglich auch Einblick in gestellte Diagnosen, schließt sozusagen einen „zwischenmenschlichen Vertrag“ mit euren wie auch immer „Diagnostizierten“!
„Ich stehe dir bei, du hilfst mir, indem du deine Therapien durchziehst.“
Zieht auch mal Grenzen, informiert euch über jeweilige Symptome und Krankheitsbilder, so dass ihr auch ein Stück weit erkennt, wenn ein nicht selten systematischer „Missbrauch“ bei gewissen Formen stattfindet, dem ihr euch entziehen müsstt, sonst wird das nix mit Genesung und Umfeldstabilisierung, eher landet ihr dann irgendwann selbst in der „Ballerburg“.
(Sorry, das ist nicht böse gewählt, habe mir das Wort mal von nem Bekannten mit Borderlinesymptomatik geklaut, der das in unaufgeregter Situationsbeschreibung benutzt hat und ich finde Humor muss auch als Betroffener mal sein 😉)
Nicht alles, was ihr eventuell als emotional belastend oder in euerem Leben einschneidend empfindet, muss so bleiben.
Und hier soll es ja, lt. Threadthema, vornehmlich darum gehen, wie die Angehörigen im Umfeld der psy. Erkrankung reagieren oder sich selber überlastet fühlen, daher ist der Hinweis auf die Selbsthilfegruppen und eben der sonstigen Hilfe für Angehörigen doch ganz passend, wie ich meine.
Richtig! Deshalb schrieb ich das gestern. Anstatt sich hier im Forum von gewissen usern aufs Glatteis führen zu lassen, die lediglich das übliche Ventil für ihren Druck brauchen und nicht selten andere blöde anmachen.
Viel zu schnell griff hier gestern wieder ein einseitig vorwurfsvoll eingefärbter Kommunikationsstil raumfüllend um sich, der den TE in seiner berechtigten Fragestellung verunsichern könnte, und unnötig in die Defensive drängte, schließlich sogar im m.E. Paradelook einer egozentrischen Forderungshaltung eines selbstausgewiesenen „Borderliners“ , der die Thematik schlicht und ergreifend verfehlt, um sie auf die persönliche Interessens-/ und Befindlichkeitsebene zu transponieren oder besser herabzuziehen, habe ich die Sache direkt mal differenziert.
Wie gesagt, ein Patient und seine Bedürfnisse haben in seiner Therapie immer Vorrang, aber ein Patient ist nur eine Facette der Herausforderung eine Lösung für ihn UND MIT ihm zur Erlangung und dem Erhalt eines lebenswerten status quo zu finden, andere Facetten sind sein Umfeld, also die Menschen, die mit ihm leben wollen, müssen, und manchmal nicht können.
Beides hat sein Recht auf Leben und Ausdruck!
Könnte jetzt hier noch viele Beispiele für Unterschiede zwischen Depressiven und ihrem Verhalten und eben oben genannten und im Forum auch vertretenen anderen Krankheits-/oder Störungsbildern schildern, und wo der qualitative Unterschied (zumindest für Mitmenschen ohne fachliche Ausbildung) zwischen Reaktionen auf die einen oder anderen liegt, aber ich spare mir das jetzt mal..
Ich denke, das wird alles Zuviel... für manchen zumindest..
Ich bin raus und lasse euch gerne einvernehmlich weiter miteinander schnattern. Kann mich aber dem letzten post nur anschließen, sollte es hier um Depressionen gehen, nicht so sehr um die den Umgang und die Differenzierung von bestimmten anderen klinischen Bildern, sollte man den thread-Titel ändern.
So wird das nur ungenau und einfach pauschal und missverständlich.