KillingTime schrieb:Ich habe auch mal eine Zeitlang jedem die Tür aufgehalten (je nach Situation), unabhängig von Alter oder Geschlecht, einfach nur aus Freundlichkeit und Höflichkeit. Irgendwann musste ich dann aber feststellen, dass zwar ich jedem die Tür aufhielt, jedoch niemand mir.
Es ist viel schöner im Leben, wenn man lernt seine Erwartungen zu reduzieren, denn erst die Erwartungshaltung mündet in Enttäuschungen. Wenn man mit gutem Beispiel lebt und weiterhin anderen mit Freundlichkeit begegnet, kann dies auch etwas "abfärben" auf andere. Denn ich überlege mir da immer, wenn ich mit einem Lächeln jemand die Tür aufgehalten habe, hat dieser Mensch meist auch zurückgelächelt. Diese freundlichen Kleinigkeiten im sonst so grauen Alltag können die Stimmung etwas auflockern. Wenn einem dann völlig ohne es erwartet zu haben, jemand anderes einem selbst mal die Tür aufhält, wird man diesen kurzen Moment spüren. Hey es gibt sie doch noch, diese freundlichen Menschen mit einer selbstlosen Geste, besonders wenn man merkt das eben das Geschlecht diesen Menschen völlig egal ist.
Ich denke darüber nicht groß nach, ich mache es einfach und es erfolgt bei mir schon fast reflexartig, selbst dann wenn meine Laune nicht so wirklich auf der Höhe ist.
Kc schrieb:Ich persönlich halt auch wenig von einer ,,jeder kann machen, was er will"-Einstellung.
Das machen die wenigsten Menschen die ein gewisses Maß an Vernunft und Zurückhaltung haben. Nur solltest du die Yolo-Fraktion nicht mit Menschen verwechseln die unter ihrer Transsexualität leiden, die suchen sich das nicht aus, sie machen nicht was sie wollen, sondern was sie müssen um sich heimisch in ihrem Körper fühlen zu können. Diese Entscheidung trifft keiner leichtfertig.
Kc schrieb:Es ist aber immer willkürlich, was Gesellschaften erlauben und was nicht, das sollte jedem bewusst sein, es handelt sich nicht um Naturgesetze. Je nach Gesellschaft und Zeit war praktisch schon alles erlaubt, auch Dinge, von denen ,,wir" in der modernen, westlichen Welt uns ,,heute" mit Erschrecken abwenden würden.
So willkürlich ist das nicht, es unterliegt immer einer Konsensbildung und Aufklärung. Ist kein Konsens oder eine Aufklärung gegeben, kann eine Gesellschaft der Willkür herrschender Klassen ausgesetzt werden. Jedoch ist dies ein sehr schwankender Prozess, in der Antike war man da gesellschaftlich weiter als in der Zeit des Mittelalters wo es einen gesellschaftlichen Rückschritt gab, weil der Adel und Klerus ihre Dominanz über die Völker durch moralische Willkür gezeigt haben. Das Rechts- und Wertesystem der antiken Griechen war da weiter als das was später folgte.
Also was Gesellschaften erlauben hängt immer von der Bildung und Aufklärung ab und ist durchaus etwas natürliches, wenn auch vom Menschen "künstlich" erschaffenes. Jedoch lassen sich die Prinzipien der Natur durchaus auch auf die Werke und Gesellschaftsformen der Menschheit übertragen. (z.B. das Prinzip der Symbiose, das Prinzip kollektiver Verbindungen, das Prinzip von Einzelgängern usw.)
Kc schrieb:Deshalb muss es gesellschaftliche Regeln und Konsenz und Grenzen geben, an denen das persönliche Recht, zu tun, was man will, aufhört und man zum Wohle der Gemeinschaft zurückstecken muss.
Eine Gemeinschaft funktioniert sonst nicht.
Das ist richtig, wir nennen das auch kategorischer Imperativ. Jedoch sollte dieser nicht persönliche Entscheidungen einschränken die in erster Linie nur Auswirkungen auf die Person haben die die Entscheidung trifft. Die gesellschaftlichen Regeln und Grenzen sollten nur dann gültig sein, wenn man für oder gegen andere entscheidet, denn alles im Leben was zwischen Menschen passiert, sollte auf Einvernehmlichkeit basieren. Jedoch rein persönliche Entscheidungen die nur Auswirkungen auf einen selbst haben, sind der Freiheit des Menschen überlassen in einer Gesellschaft in der Grundgesetze und Verfassungen bestehen.
Die Würde des Menschen ist unantastbar.Ein würdevolleres Leben für transsexuelle Menschen kann dann entstehen, wenn sie ehrlich zu sich selbst sein können und ihnen eine Angleichung ermöglicht wird, wenn man sich ihnen dabei nicht in den Weg stellt (nur aus Trotz oder Unwissenheit). Die Verletzung dieser Würde geht also nicht von transsexuellen Menschen aus, sondern von denen wie im Falle des TE's hier, der ein Verbot gefordert hat. Damit verstößt er sogar allein mit seiner Aussage und Haltung gegen das Grundgesetz dieses Landes
;) Kc schrieb:Was mich angeht, ich halte auch nichts von Geschlechtsumwandlungen. Ich bin der Ansicht, dass Gott die Menschen als Mann und Frau geschaffen hat, so sollen sie sein. Und man komme mir jetzt bitte nicht mit schlauen Sprüchen über Hermaphroditen usw.
Fakt ist inzwischen, Transsexualität ist nicht mehr eine Frage der Psyche, sondern eine Frage der Neurobiologie und der Endokrinologie. Das einzige was transsexuelle Menschen brauchen, ist ein psychologisches Gutachten (denn man sollte sich seiner Selbst sehr sicher sein vor einer Angleichung). Und ja es ist damit auch im weitesten Sinne "Gottes Werk", diese Menschen sind auch Teil einer natürlichen Entwicklung und können nichts für ihre Situation. Der Mensch hat nur eben die Möglichkeit diesen Menschen eine Angleichung zu ermöglichen, das ist eine Besonderheit in der Natur. Bei Tieren wie auch bei Menschen gleichermaßen, gibt es neben der Homosexualität auch die Transsexualität (es gibt bei einigen Tierarten Männchen die sich wie Weibchen verhalten und umgekehrt).
Gott selbst als "Instanz" ist keine wertende Persönlichkeit, sondern ein ganzheitliches Wesen. So wie es in der Natur eine Vielfalt gibt, so gibt es auch beim Menschen in seiner Kunst, in seinen Gesellschaften und auch seinen Individuen eine hohe Vielfalt. Ich betrachte daher auch die Kunst des Menschen, als einen verlängerten Arm der Natur (und damit auch Gottes) um Dinge zu erschaffen die durch evolutionäre Prozesse so nicht möglich wären. Damit schöpft man als Mensch sein Potential aus und bereichert diese Vielfalt. Auch die Trans- und Intersexualität sind Teil dieses Spektrums und ich genieße diese Vielfalt einfach. Es schafft eine höhere Bandbreite an Möglichkeiten für unsere Spezies.
Kc schrieb:Diese können wohl kaum als normal betrachtet werden, wenn sie im Vergleich zur männlichen und weiblichen Bevölkerung sehr selten vorkommen. Für Normalität ist ein entscheidender Faktor die Mehrheit.
Ich sage da immer:
“Normal is an illusion. What is normal for the spider is chaos for the fly.” ~Morticia AddamsEine wirkliche Normalität gibt es nicht und sollte auch nicht erforderlich sein. Es gibt gewiss "Standards", jedoch keine übergeordnete "Normalität". Man kann nur sagen, die Menschen erschaffen sich dann und wann einen minimal oder maximal Konsens. Natürlich ist der "Standart" die Mehrheit der Menschen sind biologisch männlich oder weiblich und auch von ihrer Identität in Übereinstimmung mit ihrem Geburtsgeschlecht, jedoch sind eben nicht wenige auch Teil des Spektrums dazwischen oder gar im "falschen" Geburtsgeschlecht zur Welt gekommen. Es gibt eine Polarität und einen Dualismus, nur leider vergessen einige Menschen das ganze Spektrum zwischen diesen Polaritäten.
Kc schrieb:Die Menschen sollten nicht endlos an sich selbst herumpfuschen in der Meinung, sich immer ,,besser" machen zu können. Mit derartiger Selbstgefälligkeit geht aus meiner Sicht auch ein Verlust der Menschenwürde und des Respekts vor dem Menschsein einher.
Das Gegenteil ist der Fall, die Würde des Menschen liegt in seinen Selbstbestimmungsrechten. Zudem ist es auch nicht nötig sich diesen Operationen unterziehen zu müssen, wenn man die Möglichkeit hat vor, oder während der Pubertät noch dieser entgegenwirken zu können. Transfrauen haben da sehr großes Glück wenn sie in ihrer Kindheit schon ihren Weg beginnen konnten. Das kann viele OPs ersparen! So gibt es auch Transfrauen die gänzlich auf eine GA-OP verzichten, weil sie kein Problem mit ihrem Geschlechtsteil haben, auch wenn dieser männlich sein mag. Ist eben auch bei transsexuellen eine Vielfalt gegeben was das betrifft. Daher gefällt mir der Begriff Transgender da mehr, denn dies ist der ganze "Umbrella" der Geschlechtsvarianz.
Kc schrieb:Der Mensch wird, egal was oberflächlich behauptet wird, zu einem Ding, das optimiert oder nach Gutdünken neu kreiert werden muss.
Nur die Menschen die künstlich nachhelfen um einen medialen entsprechen zu wollen. Wobei selbst ihnen würde ich mich nicht in den Weg stellen, auch wenn manch einer dieser Menschen vorher schöner und natürlicher war. Nur manche Eingriffe der plastischen Chirurgie sind durchaus auch wieder essentiell. Egal ob bei Transfrauen oder bei Menschen die durch einen Unfall, oder Geburtsfehler so sehr entstellt sind das es ihrem Wohlbefinden wie ein gutartiger "Tumor" schadet. Zudem wenn bei einer Transfrau während der Pubertät eine Vermännlichung einsetzt, kann sich auch der Knochenbau so markant vermännlichen das man da nur künstlich und operativ entgegenwirken kann. Man muss sich bei der Transsexualität die Pubertät wie einen Bruch eines Staudamms vorstellen, nicht bei allen ist gleich viel "Wasser" angestaut aber bei allen setzt eben eine Vermännlichung ein. Nur nicht bei denen die schon früh das Glück hatten eine Hormontherapie zu haben.
Kc schrieb:Mein Problem habe ich aber irgendwo mit dem Verbot von Geschlechtsumwandlungen in D. oder mit einer Art ,,Kennzeichnungspflicht" gegenüber Heteros.
Da sind wir absolut einer Meinung und genau das wäre auch wirklich pervers und inhuman.
Kc schrieb:Zum anderen finde ich, dass wir jedenfalls in Deutschland schon viel zu viele Verbote und Gesetze und Vorschriften haben, auf eine Art und Weise, die uns langsam die Luft zum Atmen nimmt.
Ich würde sogar sagen, in den meisten Ländern ist dies der Fall, nur zeigt sich das auf unterschiedliche Weise. Aber auch hier sind wir gleicher Meinung.
Kc schrieb:Wir sollten lieber unsere zwischenmenschlichen Fähigeiten wieder trainieren und uns so darüber klar werden, nach demokratischem Prinzip, was in der Gesellschaft erlaubt sein soll.
Eben und genau dafür braucht man viel Aufklärung, Verständnis und Weitblick, so auch Geduld. So sollte man eben auch nichts erzwingen, man sollte einfach kommunizieren und seine Sichtweisen austauschen können, wie auch hier in diesem Forum dann und wann möglich ist, auch das Denken und Bewusstsein für gewisse Themen zu erweitern.
Kc schrieb:Der Mann bleibt ein Mann und die Frau bleibt für mich eine Frau. Egal, ob die nach solchen Umwandlungen jeweils anders aussehen.
Was ist Mann, was ist Frau? Nur wenn man das allein vom Geschlechtsteil abhängig macht, wird man damit nicht weit kommen. Wenn man aber erkennt was bei einem Menschen überwiegt, dann kann man sagen, das ist ein Mann und das eine Frau. Wenn eben ein Mensch mehr feminin erscheint und wahrgenommen werden will, dann ist es eine Frau, wenn ein Mensch maskulin ist, dann eben ein Mann. Daher sage ich auch, sie ist eine Frau männlichen Geschlechts mit weiblicher Identität und Angleichung, kurz Transfrau, oder eben ein Mann weiblichen Geschlechts mit männlicher Identität eben Transmann. Also wenn man vor einer sehr sehr femininen Person steht, würde mir nicht in den Sinn kommen sie als Mann zu bezeichnen, das wäre auch beleidigend für die meisten von ihnen.
Kc schrieb:Ich betrachte das eher als sehr umfassende Maske, nicht als wirkliche Änderung des Seins.
Die Maske ist, wenn sie nicht ehrlich zu sich selbst und zu anderen sind und entgegen ihrer Identität eine Rolle spielen. Wenn eine Transfrau sich nicht traut sich zu öffnen und weiterhin als Mann eine Rolle spielt, lebt sie eine Lüge und das führt zu schweren Depressionen.
Kc schrieb:Wie gesagt, meine Ansicht ist, dass Menschen nicht ständig herumpfuschen sollten an ihrem Sein.
Das ist ein Aufschwingen zu Gott. Egal, ob man das nun wörtlich verstehen mag (als Christ) oder als Metapher
Gott urteilt nicht und der Mensch ist eben fähig durch Werkzeuge und Kunst sich selbst zu verwirklichen. Natürlich sollte man nicht Gott spielen, jedoch ist für mich in der Hinsicht eine Atombombe weit mehr das was du da eigentlich meinst, als eine GA-OP, oder? Sei ehrlich
;)Kc schrieb:Kann das auch einfach ein fehlerhaftes Selbstbild sein? Also vielmehr ein psychisches Problem, welches auch psychologisch behandelt werden kann?
In diesem Fall kann man tatsächlich der Psyche durch eine Angleichung helfen, denn die psychischen Probleme dieser Menschen entstehen wenn man sie seit früher Kindheit ausgrenzt oder ihnen gegen ihren Willen eine Rolle aufzwingt. Nach dem Start der HRT, nach ihrem abgeschlossenen Weg zur Angleichung (so weit wie eben erwünscht), blühen diese Menschen auf, ihr Körper aber auch ihr Geist durchlebt regelrecht eine Metamorphose, ähnlich wie aus einer unscheinbaren, kümmerlichen Raupe ein prächtiger Schmetterling wurde.
Darum geht es ja, das Selbstbild und die Selbstwahrnehmung in Einklang zu bringen, genau das ist für diese Menschen der richtige Weg. Alles andere, wie Umerziehung hat meist zum Suizid geführt.
Kc schrieb:Ich streite durchaus nicht ab, dass ein Leiden vorliegt. Die Frage ist aber, wie die Behandung aussehen soll. Es ist sehr extrem, sehr radikal, seine Äußerlichkeiten derartig zu verändern.
Es ist aus meiner Sicht ein ziemlich widernatürlicher Vorgang.
Es ist gewiss nicht auf natürliche Weise zu schaffen, aber es ist auch nicht widernatürlich, es ist mehr eine Umgehungsstraße. Dieser Weg ist ein dafür notwendiges Übel für diese Menschen und glaub mir, wenn sie eine Möglichkeit gleich in das entsprechende, gefühlte Geschlecht geboren zu werden, würden sie diesen Weg diesem vorziehen. Die Angleichung ist eben reich an Hürden. Manche Trans-Person hat in kurzer Zeit mehr er- und durchlebt als ein "gewöhnlicher" Mensch der in Einklang mit seinem Geburtsgeschlecht lebt. (das kann ich nur bestätigen und ist keine Übertreibung)
Kc schrieb:,,Der Typ hat sich doch zu einer Frau umoperieren lassen. Warum darf ich mich dann nicht zu einer Meerjungfrau umoperieren lassen?
Weil es (noch) nicht möglich ist. Jedoch geht es hier nicht um das Wesen selbst, sondern die Identität und die neurobiologische Basis die zum entsprechenden Wesen führt das man verkörpern möchte, innerlich aber schon immer war. Also der Vergleich funktioniert da nur bedingt, ist aber nicht möglich. Auch wenn es interessant ist, denn viele Transfrauen identifizieren sich mit der Meerjungfrau, da ihre Geschichte durchaus vergleichbar ist (wie im Falle von Arielle).
hawaii schrieb:Bedenke, dass wir Gottes Werk sind und er uns so geschaffen hat, dass wir Menschen an uns selbst herumwerkeln können.
So ist es und interessanterweise haben die Buddhisten in der Hinsicht eine ziemlich rationale Sicht der Dinge, sie sagen das es gar 5 Geschlechter gibt und bedeutet das diese Menschen auf diese Weise eine Erfahrung machen um zum Nirwana zu gelangen, da sie in einem vorherigen Leben einen Fehler gemacht haben, den sie nun in diesem Leben wiedergutmachen können, wenn sie ihre Lebensprüfung bestehen und zur Selbsterkenntnis gelangen.
Malfunction schrieb:Transsexualität ist ein realer medizinischer Fakt und lässt sich auch nicht ändern.
So ist es! Und die Erkenntnisse sind in der Hinsicht sogar ziemlich weit, man sollte sich also da auch mal etwas mit der Neurowissenschaft beschäftigen. Kann ich jedem nur mal empfehlen:
http://atme-ev.de/index.php?option=com_content&view=article&id=204:biologie-der-transsexualitaet&catid=49:entstehung&Itemid=64Kc schrieb:Man sollte mich nicht falsch verstehen, es steht für mich durchaus fest, dass Leute ein Leiden haben, die Geschlechtsumwandlungen vornehmen wollen.
Eben und dieses Leiden hat in der Psychologie auch eine Bezeichnung das so ziemlich alle Transpersonen durchleiden: Gender-Dysphorie
Demon_Vega schrieb:Wer ist Gott? Niemand sieht ihn, niemand hört ihn, niemand kennt ihn. Alles was wir wissen ist, dass er von diversen Religionen angebetet wird. Mal ernsthaft... Wo ist Gott, wenn es Kriege gibt, wo ist Gott, wenn es Gewalt gibt? Hat Gott jemals zu seinen Gläubigen gesprochen? Warum sollte dieser Gott sich ausgerechnet um die Sexualität des Menschen kümmern?
Tut "er" ja nicht, das ist auch der Fehler den Menschen machen, sie personifizieren alles was sie nicht verstehen und erschaffen eine äußere Instanz. Dabei braucht man Gott begrifflich einfach mit der Ganzheitlichkeit allen Seins zu ersetzen und man wird "ihn" oder "sie" erkennen. In uns und um uns, alles ist Eins. Wenn man zu jemanden betet, betet man zu einem Götzen, einem Abbild, einer Vorstellung, einem Sinnbild. Gott als Kausalität und evolutionäre Schöpfung der Vielfalt zu betrachten kann da schon helfen. Ganzheitlichkeit beschreibt alles in einem Ganzen. Somit ist die Evolution in ihrer Vielfalt und auch die Vielfalt der Sexualität aller Lebewesen in diesem Kosmos inkludiert. Die goldene Regel in aller Zwischenmenschlichkeit sei die Einvernehmlichkeit. Nichts sollte gegen andere gerichtet werden.
Daher ist eben auch die Transsexualität Teil dieser göttlichen Ganzheitlichkeit, ich finde auch wenn sie mit Leid verbunden ist, so ist sie eine Bereicherung. In anderen Kulturen ist sie essentieller Bestandteil, wie z.B. in Thailand die Kathoey:
Eine Kathoey versteht sich oft als Frau im Männerkörper. Deswegen wird eine entsprechende geschlechtsangleichende Maßnahme angestrebt, um den Körper dem Identitätsgeschlecht anzupassen. Verglichen mit westlichen Gesellschaften, wo Transgender und Transsexuelle erst seit relativ kurzer Zeit sichtbar sind und ihre Rechte einfordern, sind in Thailand die Kathoeys wesentlich sichtbarer und akzeptierter. Dies wird häufig auf die buddhistische Kultur zurückgeführt, die großen Wert auf Toleranz legt.
Oder in Indien die Hijras und bei den Indianern Two-Spirits.
Demon_Vega schrieb:Wenn der Glaube abfällt, fällt ein schwerer Stein!
Ich sage da immer, wenn eine Illusion fällt, fällt ein schwerer Stein. Der Glaube ist die treibende Kraft im Leben hinter allen Dingen. Doch die Illusion, also der Aberglaube und die falschen Vorstellungen die durch Denkstrukturen geprägt und konditioniert wurden, haben alles deformiert und pervertiert. Somit auch den freien Blick zur rationalen Spiritualität verbaut. Religionen als Institutionen sind da gewiss die Schuldquellen. Religionen als reine Spiritualität in Einklang mit der Rationalität sind dabei die Blüte menschlicher Entwicklung.
@Kc übrigens finde ich es schön, wenn man zwischen eigener Meinung und objektiver Betrachtung eines Themas differenzieren kann, da du ein Verbot ablehnst rechne ich dir das positiv an. Auch wenn wir bei diesem Thema gewiss nicht einer Meinung sind, doch deine Sicht regt zumindest zu einem Meinungsaustausch an. Das ist ja auch der Grund warum ich hier gerne schreibe. Das Thema beschäftigt mich schon einige Jahre.
Lass dir nur eines sagen, eine Transfrau will gewiss nicht Gott spielen, sie will einfach keine Lüge leben müssen, sie will lieben und auch geliebt werden wie jeder andere Mensch auch. Nur eben als das was sie verkörpert und innerlich ist, nicht als das wofür sie andere halten, wenn es um das Stück Fleisch geht was da mal war oder noch immer ist.
;) Also freut mich immer mit dir zu schreiben.
:)