Geschenke umtauschen - legitim oder ein Affront?

Ich selbst verschenke es dann einfach weiter. Dann muss ich nicht nach einem Kassenbon fragen. Ich habe einen ziemlich großen Freundes- und Bekanntenkreis. Meine Schwester ebenfalls.

Bei uns in der Arbeit gibt es inzwischen nach Weihnachten einen Tisch für ungewollte Geschenke. Da parkt jeder drauf, was er nicht brauchen kann - und jemand anders nimmt es mit. Fall erledigt.

Wenn ich Blumen, Wein, etc. geschenkt bekomme, schenke ich das immer meiner Mutter. Sie liebt Blumen, trinkt supergerne Wein und bekommt selten was geschenkt. Das macht sie immer glücklich. Manchmal tausche ich auch. Habe eine Freundin, die keine Spirituosen mag, aber immer viele geschenkt bekommt (jobbedingt). Da darf ich mir dann nach Weihnachten aussuchen, was ich mag und schenke ihr dafür den Wein, den ich bekommen habe :-).

lapis_lazuli schrieb:Du hast vermutlich auch nicht die Chance gehabt das Zeug umzutauschen?

In etlichen Fällen nicht (da entweder noch zu jung oder zu Besuch und selber gar nicht "in die Stadt" zu den Geschäften wo es gekauft wurde gekommen), in manchen schon (dann auch gemacht).
Nicht gewollte Kleidung und andere Sachen wie Handtäschchen, Schminke... habe ich, nach deutlicher Ansage dass ich sowas nicht anziehen möchte, weiterverschenkt an Leute die es wirklich (!) wollen oder verspendet (nicht Altkleidercontainer).
Heucheln dass es mir gefällt und anziehen/ benutzen käme für mich nicht in Frage.

Syringa schrieb:Ich selbst käme auch nie auf den Gedanken Kleidung zu verschenken.

Würde ich auch nicht machen außer es ist ein geäußerter Wunsch oder ich weiß auch ohne geäußerten Wunsch dass es definitiv gefällt. (Habe mal jemandem der nerdige T-Shirts / T-Shirts aus Museumsshops mag eines von einer Reise mitgebracht. Das kam, wie absehbar, gut an.)

Was ich definitiv nicht machen würde: Etwas schenken das nicht deutlich ins Schema sonst verwendeter Dinge passt. (Z.B.: Lieblingsparfum nachkaufen ja, anderes Parfum kaufen oder ein Parfum für jemanden der keines verwendet nicht.) Und auch bei Hobbyzubehör vorsichtig sein: Kennt man sich mit dem Hobby nicht aus, erwischt man leicht etwas Unpassendes, z.B. deutlich mehr für Einsteiger.

Ich bekomme tatsächlich selten Dinge geschenkt, die ich gar nicht mag, streue allerdings auch bewusst vor Ereignissen, zu denen Geschenke erwartbar sind, Informationen, was mir so alles gefallen könnte. Das reicht von vagen Hinweise wie "Ich mag einfach alles in Laden X" bis hin zu recht konkreten Angaben wie "Mein Lieblingstier ist Y und ich mag Dinge mit dem entsprechenden Aufdruck etc." Manche Hinweise lassen sich zudem mischen und joah, wie gesagt, ich werde selten enttäuscht. Ich achte aber darauf, dass die schenkende Person auf jeden Fall genug Spielraum für eigene Ideen hat und dass die Hinweise auch nicht auf ein bestimmtes Budget festgelegt sind.

Bislang waren mir die schenkenden Menschen auch nie böse drum, sondern manchmal in der Tat ganz froh, dass sie gewisse Anhaltspunkte hatten. Umgekehrt bin ich das ja auch, wenn ich etwas schenken will.

Die einzige Person, der ich im Normalfall konkret sage, was ich will, ist meine Mutter. Die möchte das aber auch so. Das war schon während meiner Kindheit so und damals hat mich das echt noch gestört. Da wurde ich von meinen Eltern durchaus an meinem Geburtstag vor dem PC geparkt, damit ich mir dann bei amazon für Summe X Dinge bestellen kann. Dabei wollte ich doch überrascht werden....

Mittlerweile habe ich es akzeptiert und nutze das dann, um mir konkrete Dinge zu wünschen, die ich prinzipiell haben will, aber aus diversen Gründen nicht selbst kaufe. Einmal habe ich mir z.B. zu Weihnachten eine Mikrowelle gewünscht. Ist ja jetzt normalerweise eher nichts, was man zu diesem Anlass einfach mal so verschenkt. Sie konnte dann anhand dessen, was sie dafür ausgeben wollte, das konkrete Modell bestimmen.

Meine Mutter ist zudem die einzige Person, von der ich Blumensträuße als Geschenk annehme, obwohl sie zum Kreis derjenigen gehört, denen ich definitiv schon erzählt habe, dass ich sowas für mich selbst nicht möchte, weil man für so einen Strauß echt viel Geld ausgeben kann, dafür, dass die ganzen Blümchen dann nach spätestens zwei Wochen verwelkt sind. Sie geht da halt von sich selbst aus, weil sie solche Sträuße sehr mag und immer ganz stolz ist, dass sie meine Lieblingsfarben und -blumen kennt (so mit Wurzel dran kann ich mich für Blumen ja durchaus begeistern). Deshalb schenke ich ihr auch umgekehrt welche. Weil ich weiß, dass ich ihr damit eine große Freude mache.

MissMary schrieb:Habe eine Freundin, die keine Spirituosen mag, aber immer viele geschenkt bekommt (jobbedingt). Da darf ich mir dann nach Weihnachten aussuchen, was ich mag und schenke ihr dafür den Wein, den ich bekommen habe :-).

Hier auf'm Land kriege ich oft für Hilfen, die ich anderen Menschen gebe (Garten, Haushalt, Einkauf, Reparaturen, Behördenkram etc.) die obligatorische "Buddel" geschenkt. Da ich selber schon lange keine Alkohol mehr trinke, fülle ich das Zeug entweder in meine Ehefrau (die schluckt alles) oder benutze es als "Ersatzwährung" ebenso für die Entlohnung von Nachbarschaftshilfe.

Doors schrieb:Da ich selber schon lange keine Alkohol mehr trinke, fülle ich das Zeug entweder in meine Ehefrau (die schluckt alles) oder benutze es als "Ersatzwährung" ebenso für die Entlohnung von Nachbarschaftshilfe.

Wir verschenken auch das meiste weiter.

MissMary schrieb:Wir verschenken auch das meiste weiter.

Wir ebenso; wer uns schon kennt, weiß aber dass wir keinen Alkohol trinken und schenkt uns somit keinen mehr. (Auch mein Chef weiß das.)
Alternative Geschenke: Buchgutschein (Chef), Gartengemüse/-obst oder ein nichtalkoholisches Produkt daraus (privat auf dem Land).
Z.B. Helfen - Korb Äpfel, Glas Quittenmarmelade.

Raspelbeere schrieb:Wir ebenso; wer uns schon kennt, weiß aber dass wir keinen Alkohol trinken und schenkt uns somit keinen mehr. (Auch mein Chef weiß das.)

LOL. Wir bekommen oft Wein etc. von Leuten, denen wir einen Gefallen getan haben, die wir aber nicht gut kennen. Ansonsten bekomme ich schon Sachen, die ich mag - allerdings habe ich es echt am liebsten, wenn ich vorher etwas konsultiert werde. Spart dann das Umtauschen.