Yari schrieb: Wenn man die Haltung tierfreundlicher gestalten würde, wäre schon viel gewonnen.
Das würde gehen - sich aber massiv im Preis widerspiegeln. Das geht am Markt gerade nicht. Viele Leute haben einfach einen Richtpreis im Kopf und zahlen dann nicht das vierfache für ein glückliches Huhn aus Biohaltung. Gerade hier auf dem Dorf gibt es aber wieder zunehmend Leute, die einfach selbst ein paar Hühner halten - zumindest für die Eier. Irgendwann verschwimmt meist, gerade bei einer kleinen Hühnerschar, die Grenze zum Haustier, und niemand will sie essen. Aber das hat praktisch auch was, so eine "dezentralisierte" Nutztierhaltung.
Yari schrieb:Wir leben in Zeiten, in denen es vielen Menschen an Empathie mangelt. Sei es Empathie für Menschen oder Tiere. Erst kürzlich hier im Forum bezüglich Mobbing gelesen, "solange es mich nicht betrifft, interessiert es mich nicht" so in etwa war der Wortlaut.
Ich glaube aber auch, dass sehr, sehr viel schlechtgeredet wird. Es gibt schon auch viele sehr gute Initiativen und Bewegungen, die muss man eben als konstruktiv kennen und wahrnehmen. Auf eine Einzelaussage würde ich da nicht viel geben - es gab schon immer Leute, die völlig empathielos waren und die wird es immer geben. Aber es gab auch schon immer sehr konstruktive Menschen.
Yari schrieb:Ich glaube, dass hängt damit zusammen, dass an Weihnachten Tiere geschlachtet und gegessen werden. Aber ja, es ist auch richtig an das Leid von Kriegsopfern zu denken und nicht nur an Weihnachten.
Weihnachten ist eben auch die Zeit, wo gerade in Zeiten von viel Mobilität Familien oft einmalig im Jahr zusammenkommen und daheim kochen und essen und dann gemeinsam am Tisch sitzen. Da hat man oft das Gefühl, diesen Moment auch mit einem besonderen Essen (teures Fleisch, aufwändige Zubereitung) noch weiter aufzuwerten. Ich würde das gar nicht grundsätzlich negativ bewerten. Das ist dann eben der Wunsch, das zu tun.
Generell stimme ich dir zu, dass man Fleischkonsum und Haltungsbedingungen verbessern bzw. verändern kann. Allerdings sollte das aus einer Einsicht heraus passieren.
Yari schrieb:Ich selber habe es auch noch nicht geschafft, ganz mit dem Fleischkonsum aufzuhören. Ich habe aber das Glück, eine große Familie zu haben. Wir lassen beim Bauern unseres Vertrauens ein Tier schlachten und teilen es dann. Immerhin habe ich es geschafft meinen Mischkonsum zu reduzieren von 100% auf ca 20%
So ist es bei mir auch und das ist okay. Mitunter, gerade in stressigen Zeiten, tue ich mir auch echt schwer damit, meinen Eiweißbedarf ordentlich zu decken, da mir oft die Zeit zum Vorkochen (Linsen, Hirse, etc.) fehlt.
Luminita schrieb:Das denke ich auch. Viele reduzieren das unterm Jahr bereits, damit ist vermutlich mehr gewonnen. Und wenn es einmal im Jahr unbedingt Fleisch sein muss (oder auch fünfmal im Jahr), dann sei auch das gegönnt.
So sehe ich das auch.
Ayashi schrieb:Lamm war übrigens sehr lecker, mit Bohnen und Reis, fast wie beim Türken und ganz ohne schlechtes Gewissen. Im übrigen haben wir auch Nächstenliebe betrieben und den beiden alleinstehenden Rentnern in der Nachbarschaft, was vom Essen gebracht und ein kurzes Schwätzchen gehalten.
Das ist doch auch ein sehr schöner Weihnachtsaspekt, auch wenn das (vermutlich eigens dafür gezüchtete Lamm) dafür hinscheiden musste.