Neunjährige Valeriia aus Döbeln getötet aufgefunden

Im Prozess um Valeriia sollen bald die Plädoyers gesprochen werden. Dem Angeklagten wird Mord an dem kleinen Mädchen vorgeworfen. Heute findet der dritte Prozesstag statt.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/tag-3-im-valeriia-mordprozess-kommt-es-zu-den-pl%C3%A4doyers/ar-AA1xUugS?ocid=msedgntp&pc=U531&cvid=2d9f58c8509c4e34b64bbe2227babe49&ei=49

Der Mord an der neunjährigen Valeriia in Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) beschäftigt heute (9.00 Uhr) weiter das Landgericht Chemnitz. Am dritten Verhandlungstag soll ein früherer Mitbewohner des Angeklagten als Zeuge aussagen und ein Rechtsmediziner den Richtern Rede und Antwort stehen, wie eine Gerichtssprecherin informierte. Unklar blieb vorerst, ob an dem Tag die Beweisaufnahme geschlossen werden kann. Dann könnten Anklage, Nebenklage und Verteidigung ihre Plädoyers halten.

Lento schrieb:Jein. Ich denke, dass Gericht ist ebenfalls in einer Verantwortung. Wenn der Angeklagte dem Gericht dieses Schriftstück übergeben hat, dann dürfen nur Verfahrensregeln nicht dazu hergenommen werden, dieses Schriftstück als irrelevant zu bezeichenen, schließlich weiß das Gericht, dass der Moldawier sprachliche Schwierigkeiten (auch wahrscheinlich gegenüber den Verteidigern) hat und damit kaum die StPO kennt. Das gebietet der effektive Rechtsschutz und der Anspruch auf rechtliches Gehör.

Er hat immer noch die Möglichkeit dieses Papier über die Rechtsanwälte einzureichen.
Sie sind die Fachleute in Verfahrensfragen und wissen wie das entsprechend präsentiert werden muss, um Gehör zu finden.

Und natürlich werden dem Angeklagten Dolmetscher:innen zur Seite gestellt, für die Gespräche mit den Anwälten, sofern diese nicht seine Sprache sprechen.
Auch darum müssen sich ggf die Anwälte kümmern und das entsprechend abrechnen.

Tag 3 im Valeriia-Mordprozess in Chemnitz: Verteidiger beantragt psychiatrisches Gutachten.

https://www.saechsische.de/lokales/mittelsachsen/doebeln/tag-3-im-valeriia-mordprozess-in-chemnitz-kommt-es-heute-zu-den-plaedoyers-HBVQY5ASDZDONHHUHF3A34OWPI.html

Im Prozess um den Tod der neunjährigen Valeriia prüft das Gericht, ob ein Psychiater die Schuldfähigkeit des Angeklagten untersuchen muss. Der Verteidiger hatte dies am Montag beantragt. Es lägen Anhaltspunkte dafür vor, dass der Mann, der das Mädchen am 3. Juni in Döbeln getötet haben soll, unter wahnhafter Eifersucht gelitten habe. Eine solche krankhafte seelische Störung könne zu einer verminderten Schuldfähigkeit führen, sagte Rechtsanwalt Jörg Neuber am Montag vor dem Landgericht Chemnitz.

Quelle:

Turmfalke23 schrieb:Tag 3 im Valeriia-Mordprozess in Chemnitz: Verteidiger beantragt psychiatrisches Gutachten.

Es ist bisher kein psychiatrischer Sachverständiger im Prozess?! Wie das?

Oder geht es um einen speziellen zusätzlichen Psychiater? Würde aber vermuten. dass das selbst in einem oberflächlichen Artikel rauszulesen wäre und dann wohl eher die Staatsanwaltschaft erstmal entgegentreten würde.

fassbinder1925 schrieb:Es ist bisher kein psychiatrischer Sachverständiger im Prozess?! Wie das?

Vermutlich war so ein Facharzt im Verfahren nicht anwesend.
Ein weiterer Bericht von der Bildzeitung, weshalb ein psychiatrisches Gutachten 
erstellt werden soll.

https://www.bild.de/regional/sachsen/mord-an-valeriia-9-anwalt-fordert-begutachtung-des-angeklagten-67961fc64ac5dc4717e8db8a

Das Landgericht Chemnitz wird jetzt entscheiden, ob ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben wird. Die Staatsanwaltschaft trat dem nicht entgegen. Unklar blieb, warum nicht schon während des Ermittlungsverfahrens ein Gutachter beauftragt wurde, wie es bei Mordanklage üblich ist.

Turmfalke23 schrieb:Vermutlich war so ein Facharzt im Verfahren nicht anwesend.
Ein weiterer Bericht von der Bildzeitung, weshalb ein psychiatrisches Gutachten 
erstellt werden soll.

Danke. Dann ist aber die Frage, die sich die BILD schon gestellt hat, warum ist der nicht anwesend.

Und schon ist was passiert. Letztens hat man noch darüber gesprochen.

Andrei P. (37) wurde in Haft verprügelt versucht sein blaues Auge unter einer Kapuze zu verstecken

Quelle: https://www.bild.de/regional/sachsen/mord-an-valeriia-9-anwalt-fordert-begutachtung-des-angeklagten-67961fc64ac5dc4717e8db8a

fassbinder1925 schrieb:Und schon ist was passiert. Letztens hat man noch darüber gesprochen

Wundert mich nicht und mein Mitleid hält sich auch in Grenzen, auch wenn ich weiß, dass es falsch ist. Aber wenn man die Details über den Tod der Kleinen liest, dann ist es evtl nachvollziehbar.

Valeriia habe nicht nur massiv Schlamm eingeatmet, woran sie erstickte. Schlamm fand sich auch in ihrem Magen. „Es könnte bis zu fünf Minuten gedauert haben, bis Valeriia durch das Drücken in den Schlamm bewusstlos wurde, dann noch etwa zehn Minuten bis zum Tod“, schätzt der Rechtsmediziner auf Nachfrage des Gerichts ein. Wie bewusst sie das mitbekommen haben könnte, sei jedoch schlecht einschätzbar.

Dass die Verteidigung auf Schuldunfähigkeit oder zumindest verminderte Schuldfähigkeit heraus will, ist auch nicht überraschend. Der Antrag auf Begutachtung wurde allerdings abgelehnt, was mich etwas wundert.

Der vorsitzende Richter der 1. Strafkammer, Janko Ehrlich, lehnte zum Ende des dritten Prozesstages den Antrag des Verteidigers auf eine psychiatrische Begutachtung des Angeklagten ab.

Am Freitag könnte schon das Urteil gesprochen werden.

Am Freitag sollen die Plädoyers der Staatsanwaltschaft, der Nebenklägeranwälte und der Verteidigung gehört werden. Wahrscheinlich wird dann auch das Urteil verkündet.

Valeriia wäre am Montag 10 Jahre alt geworden.



Quelle:
https://www.dnn.de/lokales/mittelsachsen/doebeln/valeriia-prozess-ist-wahnhafte-eifersucht-krankhaft-6WYCVPRS75CTFEOFODYVY5Z4Q4.html

Photographer73 schrieb:Der Antrag auf Begutachtung wurde allerdings abgelehnt, was mich etwas wundert

Ich bin darüber nach wie vor sehr verblüfft. Ich wusste überhaupt nicht, dass es überhaupt noch Kapitalverbrechen gibt, wo die Staatsanwaltschaft das nicht in Auftrag gibt. Sie fanden es ja auch jetzt nicht abwegig.

Jetzt zeigt der auch noch besondere Auffälligkeiten. Wie will ein Jurist das ohne Hilfe eines Sachverständigen beurteilen können und dann noch schriftlich sauber begründen? Auch wenn er wahrscheinlich nicht vermindert schuldfähig ist, ist es ja auch nicht uninteressant bei so einem Verbrechen, ob vllt eine Persönlichkeitsstörung vorliegt.

Die Ablehnung muss man schon sorgfältig begründen und vorher geprüft haben.

Wegen solchen Ablehnungen sind schon einige Urteile aufgehoben worden, bei weniger Anzeichen.

Ich weiß nicht, ob das nicht ein bisschen fahrlässig ist. Gerade die Schöffen, müssten das doch auch wichtig finden und wollen sich oft dadurch ein Bild machen, die richten sowas ja nicht jeden Tag. Und auch bei den drei Berufsrichtern wundert es mich, dass sie dem nicht einfach sicherheitshalber nachgegeben haben.

fassbinder1925 schrieb:Wegen solchen Ablehnungen sind schon einige Urteile aufgehoben worden, bei weniger Anzeichen.

Das macht mir auch etwas Sorgen. Möglicher Revisionsgrund ja fast schon auf dem Silbertablet präsentiert?! Aber vll wissen wir auch wieder mal die Hälfte nicht.

fassbinder1925 schrieb:Und auch bei den drei Berufsrichtern wundert es mich, dass sie dem nicht einfach sicherheitshalber nachgegeben haben.

Absolut. Das hätte zwar eine Verzögerung bedeutet, aber das kann bei der Ablehnung ja nun wirklich keine Rolle gespielt haben.

fassbinder1925 schrieb:Ich bin darüber nach wie vor sehr verblüfft. Ich wusste überhaupt nicht, dass es überhaupt noch Kapitalverbrechen gibt, wo die Staatsanwaltschaft das nicht in Auftrag gibt. Sie fanden es ja auch jetzt nicht abwegig.

Mich überrascht das auch, ich bin davon ausgegangen, dass ein solches Gutachten bei Tötungsdelikten immer erstellt wird
Zumal hier auch noch außergewöhnliche Umstände vorliegen.
Aus meiner Sicht zumindest.

LEBENSLANG!

Das Gericht stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen.

Das Urteil ist heute gefallen! Für mich als Mutter allerdings immer noch zu wenig Strafe! Er hat Glück, dass er nicht in der USA vor Gericht stand!

Quelle:
https://m.bild.de/news/mordfall-valeriia-lebenslange-haft-fuer-37-jaehrigen-in-chemnitz-679cbe6d08bc756e749d313b

Das Landgericht Chemnitz hat den Angeklagten nun im Mordfall Valeriia wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Vorsitzende Richter Janko Ehrlich sagte am Freitag, es sei eine Tat auf unterster Stufe und besonders verachtenswert. Die große Strafkammer stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest.

Über das beantragte psychiatrische Gutachten im Verfahren wird nicht berichtet. Evtl. kann es Gegenstand
eines Revisionsverfahrens danach sein, meiner Meinung nach.

Der 37-jährige Moldawier habe die Tat angedroht und „eiskalt“ ausgeführt. „Sie haben Valeriia das Leben abgesprochen, obwohl sie nichts mit ihrer Beziehungsgeschichte zu tun hatte“, sagte Ehrlich. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Entlassung aus der Haft nach 15 Jahren ausgeschlossen.

Quelle: https://www.saechsische.de/sachsen/urteil-im-valeriia-mordprozess-lebenslange-haftstrafe-fuer-angeklagten-YCRTCJ7BB5ATDCZ5YUR5J63ERA.html

Einzig richtiges Urteil, mMn. Besonders erleichternd finde ich auch, dass auf besondere Schwere der Schuld erkannt wurde.

Ein eiskalter Mord an einem Kind, das dem Täter vertraute, arg- und wehrlos war, der Typ gehört definitiv sehr, sehr lange in den Knast. Aber jetzt werden wahrscheinlich erstmal Rechtsmittel eingelegt.

Hoffentlich lässt er wenigstens die Mutter jetzt in Ruhe und bombadiert sie nicht mit Briefen.

Photographer73 schrieb:Hoffentlich lässt er wenigstens die Mutter jetzt in Ruhe und bombadiert sie nicht mit Briefen.

Also, da hoffe ich doch, dass so etwas erst gar nicht technisch möglich ist.

@Lanza

Ich habe kA wie das geregelt ist, Briefe wird er ja verschicken dürfen.

Photographer73 schrieb:Briefe wird er ja verschicken dürfen.

Aber ich gehe mal davon aus, dass er keine Briefe an die Mutter verschicken darf, wenn diese es ablehnt (wovon ich ausgehe), vom Mörder ihrer Tochter Nachrichten zu bekommen.

Also ich habe mal in einen True Crime Podcast (wo die Enkelin des Opfers mitgewirkt hat), gehört das leider genau das möglich ist. Da ging es darum das jemand sein Opfer mit einer Axt getötet hat. Anschließend hatte der Mörder Drohbriefe aus dem Gefängnis an den Ehemann geschickt, weil er seine Sachen wiederhaben bzw. in Falle der Entsorgung bezahlt haben wollte. (Das Opfer und ihr Mann führten ein Hotel.)

Im Fall der ermordeten 9-jährigen Valeriia aus Döbeln strebt die Verteidigung nun eine Revision an.

Es ist üblich, dass der Anwalt die schriftliche Urteilsbegründung des Schuldspruchs abwarten muss vor einer Revisionsbegründung, meines Erachtens.

Im Fall des Mordes an der neunjährigen Valeriia aus Döbeln hat die Verteidigung Revision eingelegt. Das bestätigte eine Sprecherin des Landgerichtes Chemnitz MDR Sachsen.

Der Anwalt des aus Moldawien stammenden Mörders hat nun einen Monat Zeit, seinen Revisionantrag zu begründen. Danach wird der Bundesgerichtshof in Karlsruhe das Urteil auf eventuelle Rechtsfehler prüfen.[/quot

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/chemnitz/doebeln-rochlitz/revision-urteil-mord-valeriia-100.html

Turmfalke23 schrieb:Fall der ermordeten 9-jährigen Valeriia aus Döbeln strebt die Verteidigung nun eine Revision an.

War eigentlich zu erwarten. Mehr können sie ja auch nicht machen, außer Rechtsmittel einzulegen. Wird aber nichts ändern, mMn.