Ich hatte in den letzten Wochen leider wenig Zeit, habe diesen Fall aber nicht aus den Augen verloren. Ich habe mich gefragt, ob die "Crew" vor Ort war, wie lange sie schon da war, etc. Ben Padilla war ja kein Pilot, er war Flugingenieur und Flugzeugmechaniker, also als Flugingenieur der 3. Offizier im Cockpit. Er hatte lediglich eine PPL. Er konnte die 727 möglicherweise fliegen, weil er zig Mal davor als Flugingenieur an Bord war.
Die 727 ist eine Maschine, die schon lange nicht mehr gebaut wird. Sie war im Kurz- und Mittelstreckenbereich ein sehr beliebtes Flugzeug.
Dass es Länder gibt, in denen eine Starterlaubnis so ziemlich Piepenhagen ist, ist glaub' ich klar. Aber die Umstände hier sind schon recht sonderbar.
Ich bin auf einen ziemlich interessanten Artikel gestoßen.
https://www.smithsonianmag.com/air-space-magazine/the-727-that-vanished-2371187/Kirkland’s brother, Ben Charles Padilla, a certified flight engineer, aircraft mechanic, and private pilot, disappeared while working in the Angolan capital, Luanda, for Florida-based Aerospace Sales and Leasing. On May 25, 2003, shortly before sunset, Padilla boarded the company’s Boeing 727-223, tail number N844AA. With him was a helper he had recently hired, John Mikel Mutantu, from the Republic of the Congo. The two had been working with Angolan mechanics to return the 727 to flight-ready status so they could reclaim it from a business deal gone bad, but neither could fly it. Mutantu was not a pilot, and Padilla had only a private pilot’s license. A 727 ordinarily requires three trained aircrew.
Quelle: s.o.
[Kirkland ist die Schwester von Padilla]
Am 25. Mai 2003, kurz vor Sonnenuntergang, bestieg Padilla die Boeing 727-223 mit der Nummer N844AA. Bei ihm war ein Helfer, den er kürzlich eingestellt hatte, John Mikel Mutantu aus der Republik Kongo. Die beiden hatten mit angolanischen Mechanikern zusammengearbeitet, um die 727 wieder flugbereit zu machen, damit sie sie aus einem gescheiterten Geschäft zurückfordern konnten, aber keiner konnte sie fliegen. Mutantu war kein Pilot, und Padilla hatte nur eine Privatpilotenlizenz. Eine 727 erfordert normalerweise drei ausgebildete Flugzeugbesatzungen.
Who was flying 844AA? Had something happened to make Padilla take that desperate chance? Or was someone waiting inside the airplane? Leased to deliver diesel fuel to diamond mines, the 727 carried 10 500-gallon fuel tanks and a few passenger seats in its cabin. Less than two years after the 9/11 terrorist attacks, the 727’s freakish departure triggered a frantic search by U.S. security organizations for what intelligence sources said could have been a flying bomb.
Quelle: s.o.
Tombow schrieb:Was ich interessant finde, ist dass das Flugzeug nur von einer 2er Crew entführt wurde. Normalerweise hat eine Boeing 727 eine Dreimanncrew - Kapitän, Copilot und Bordingenieur und die Steuerung bestimmter Systeme kann nur vom Arbeitsplatz des Bordingenieurs erfolgen. Das dürfte auf alle Fälle Auswirkungen auf die Crew gehabt haben.
Genau das waren auch meine Gedanken. War ein Pilot an Bord? Padilla hat die Maschine sicherlich halbwegs manövrieren können, aber er konnte ja nicht zwei Arbeitsplätze zur gleichen Zeit abdecken. Der Copilot ist an Bord, um den Kapitän ablösen zu können. Die Arbeit der beiden ist deckungsgleich, aber der Flugingenieur hat andere Aufgaben.
Wer gab überhaupt Padilla den Auftrag, die Boing wieder flugbereit zu machen. Und warum war sie nicht flugbereit? Sie war umgebaut worden, um die Diamantenminen mit Treibstoff zu versorgen, weil wegen des Bürgerkriegs ein Transport auf dem Landweg zu riskant war. Nur war dieser Deal ja geplatzt. Warum, ist mir nicht ganz klar. Der eine kaufte die Maschine, der andere kam auf die Idee mit den Treibstofflieferungen. Der Investor zahlte irgendwann nicht mehr, und übrig blieb eine Boing 727 und ein paar Treibstofftanks.
Jetzt könnte man sich einiges zusammenkonstruieren mit den Diamantenminen etc. Ich weiß allerdings, dass diese Minen bewacht werden wie die Kronjuwelen. Die Bergarbeiter zum Beispiel werden abends nach der Arbeit mit einem ganz schwach strahlenden Röntgengerät durchleuchtet, um zu sehen, was sie tagsüber so alles gefuttert haben.
That failure stranded six crewmen who had assembled in Miami. “The guys then were desperate for work,” says Irwin. “Most of those guys had not flown in a long time because of the 9/11 story. I said, ‘Look, I can take you on if we can find another aircraft.’ ” And Irwin met Maury Joseph, president of Aerospace Sales and Leasing, Inc. Joseph owned three 727s that had recently been retired by American Airlines. “All three aircraft were almost in mint condition,” says Irwin. “American Airlines had a very good maintenance program.”
Quelle: s.o.
Zwei Crews standeten also in Miami nach dem geplatzten Deal. War Padilla dabei? Später flog eine Maschine zurück nach Angola, an Bord ein Mike Gabriel, Händler für Flugzeugteile und Motoren, der ausstehende Zahlungen eintreiben sollte bzw., sollte das nicht gelingen die Maschine nach Florida zurückzubringen. Die Crew wurde in einer armseligen Wohnung ohne Elektrizität und benutzbares Wasser untergebracht. Sie war beunruhigt, weil sie bei der Ankunft ihre Pässe abgeben mussten, die angeblich benötigt wurden, um angolanische Lizenzen für die Piloten und Flugingenieure zu erhalten.
In Uganda stellte Padilla stellvertretend einen Piloten und Copiloten von Air Gemini ein, um ihm zu helfen, das Flugzeug nach Johannesburg, Südafrika, zu liefern, wo Maury Joseph, der Präsident der Aerospace Sales and Leasing mit einem neuen Käufer wartete.
Der ganze Deal ist meiner Meinung nach von Anfang bis Ende nicht durchdacht. Die Boing war offenbar mit Wassertanks ausgestattet, also für Treibstoff vollkommen ungeeignet. Ich glaube, das alles fand statt in Strukturen, für die wir wirklich zu deutsch denken.
Klarmann schrieb:Siehe meinen Post. Das meine ich. Das war keine Crew in dem Sinne, wie man sie kennt. Das waren zwei angeheuerte Ganoven, die das Ding über die Bühne brachten. Zwei sind vonnöten und ( noch ) ok. Drei wäre einer zuviel.
Genau. Wer welche Rolle gespielt hat, wissen wir nicht. Angeblich wurden ein Pilot und ein Copilot angeheuert. Ob das stimmt bzw. erfolgreich war, wissen wir auch nicht.