Theheist
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2013
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder
05.08.2016 um 10:34Hallo allmystery!
Beim Lesen in einem anderen Kriminal-Forum habe ich den interessanten und rätselhaften Fall der verschwundenen Kinder der Familie S. aus Fayetteville/West Virgina (USA) gefunden und möchte ihn hier gerne zur Diskussion stellen.
Hier eine gekürzte Fassung des englischen Wikipedia-Artikels, gemischt mit Infos aus anderen Quellen:
Übersicht
Am Weihnachtsabend des Jahres 1945 verschwanden fünf der zehn Kinder der Familie Sodder aus deren Elternhaus, während ein Feuer darin wütete.
Das Haus von George Sr., seiner Frau Jennie und neun ihrer zehn Kinder brannte vollkommen nieder.
Vier dieser neun dort wohnhaften Kinder konnten sich selbst vor dem Feuer ins Freie retten: Sylvia (2), George Jr. (16), Marion (17) und John (23) - die anderen fünf verschwanden in dieser Nacht spurlos, ihre Leichen und Überreste wurden niemals gefunden.
Die übrige Familie glaubte den Rest ihres Lebens, dass die fünf Kinder überlebten, aber entführt wurden.
Die Familie Sodders hat das Haus nie wieder aufgebaut, anstattdessen wurde eine Art "Gedächtnisgarten" aus dem Grundstück.
In den 50er-Jahren stellten sie dann folgendes Plakat an der Route 16 auf:
(Das Foto ganz rechts ist ein Bild, das die Familie 1967 zugeschickt bekam, welches den neunjährigen Louis mit knapp 30 zeigen soll.)
Als Begründung für die Zweifel am Tod ihrer fünf vermissten Kinder führten die Sodders einige ungewöhnliche Begebenheiten und Umstände an. Vater George bestritt zeitlebens die Feststellung der Feuerwehr, wonach das Feuer aufgrund der mangelhaften Elektrik im Haus ausbrach, da er kurz davor die gesamte Verkabelung erneuert und kontrolliert hatte.
Die Eltern George und Jennie vermuteten Brandstiftung als Ursache. Dies brachte sie auch zu der These, dass die verschwundenen Kinder Betty (5), Jennie (8), Louis (9), Martha (12) und Maurice (14) von der sizilianischen Mafia entführt worden sein könnten.
Dies soll laut Familie aus Rache für George Sr.s offener Kritik an Benito Mussolini und dessen Politik in Sodders Heimatland Italien geschehen sein.
Bemühungen auf Landes- und Bundesebene in den 1950ern ergaben keine neuen Ansätze.
Die Familie erhielt später dieses Foto, welches den beim Verschwinden neunjährigen Louis im Erwachsenenalter zeigen soll.
Auf der Hinterseite war zu lesen:
Louis Sodder
I love brother Frankie
Ilil boys
A90132 or 35
Hintergrundinfos
George Sodder selbst wurde als Giorgio Soddu auf Sardinien/Italien geboren und wanderte mit dreizehn Jahren nach Amerika aus. Er redete nie viel darüber, warum er sein Heimatland verließ.
Einige Jahre später lernte er seine spätere Ehefrau Jennie Cipriani kennen und ließ sich mit ihr außerhalb von Fayetteville/WV in einem zweistöckigen Haus mit Holzrahmen nieder. 1923 bekamen sie das erste Kind, das Kohlegeschäft florierte "und die Familie avancierte zu einer der angesehensten der Gegend", so ein Einheimischer.
Allerdings war George Sodder ein Mann mit starken Überzeugungen, und er hatte keine Scheu, diesen offen kundzutun, auch wenn er anderen Menschen damit vor den Kopf stieß.
Vorallem seine ablehnende Haltung in Bezug auf Mussolini hatte zu vielen hietzigen Diskussionen mit anderen Mitgliedern der italienischen Community geführt.
Sylvia, das jüngste Kind der Familie, wurde 1943 geboren. Der älteste Sohn, Joe, war da bereits ausgezogen und der Army beigetreten, um im zweiten Weltkrieg zu kämpfen.
Im Folgejahr wurde Mussolini abgesetzt und exekutiert. Die Kritik Sodders an Mussolini war damit aber anscheinend nicht vergessen.
Im Oktober 1945 drohte ein Versicherungsvertreter, der an der Tür eine Lebensversicherung an die Sodders verkaufen wollte aber abgewiesen wurde, dass "das Sodder-Haus in Flammen aufgehen würde" und "die Kinder zerstört werden, und das alles aufgrund der dreckigen Bermerkungen auf Kosten Mussolinis."
Ein anderer Besucher des Hauses, angeblich auf der Suche nach Arbeit, machte seltsame Bemerkungen über die neuen Sicherunskästen, die Sodder kurz vorher installiert hatte, u.a. "diese Sicherungskästen werden eines Tages ein Feuer verursachen!"
Sodder war ob dieser Bemerkung sehr irritiert, da er kurz zuvor die Elektrik im Haus komplett erneuert hatte, da ein elektrischer Ofen eingebaut wurde. Das lokale Elektrizitätsunternehmen hatte die Installationen danach überprüft und als "sicher" deklariert.
In den Wochen vor Weihnachten fiel den ältesten, zuhause wohnenden, Söhnen auch ein fremdes Auto auf, das an der Hauptstraße geparkt war, und dessen Insassen die jüngeren Sodder-Kinder zu beobachten schienen, als diese von der Schule kamen.
Das Feuer an Heiligabend 1945
Am Weihnachtsabend 1945 feierten die Sodders. Marion, die älteste Tochter, hatte in einem Ramschladen in der Innenstadt von Fayetteville gearbeitet, und sie überraschte drei ihrer jüngeren Schwestern Martha (12), Jennie (8), und Betty (6) mit neuen Spielsachen, die sie für sie gekauft hatte.
Die jüngeren Geschwister waren alle so aufgeregt, dass sie ihre Mutter fragten, ob sie länger als normal aufbleiben dürften. Um zehn Uhr abends sagte Jennie ihnen, dass dies in Ordnung ginge, solange Maurice (14) und Louis (9) noch wach bleiben würden, und solange sie noch das Vieh und die Hühner füttern würden, bevor sie dann zu Bett gingen.
Ihr Ehemann und die zwei älteren Söhne John und George Jr. hatten den ganzen Tag gearbeitet und schliefen bereits. Nachdem Jennie die Kinder an ihre Aufgaben erinnerte nahm sie die zweijährige Sylvia und ging selbst zu Bett.
Um 00:30 Uhr läutete das Telefon, Jennie wurde wach, ging die Treppe hinunter zum Apparat und nahm ab. Am Telefon war eine Frau, deren Stimme Jennie nicht erkannte, und welche nach einem ihr unbekannten Namen fragte. Im Hintergrund waren klingende Gläser und Gelächter zu hören. Jennie sagte der Anruferin, dass sie sich verwählt haben muss, die fremde Frau „lachte seltsam“ und Jennie legte auf. Als sie zurück ins Bett gehen wollte fiel ihr auf, dass das Licht noch brannte und dass die Vorhänge nicht geschlossen waren, zwei Dinge, die die Kinder immer automatisch machten, wenn sie später als ihre Eltern ins Bett gingen.
Marion war auf der Couch im Wohnzimmer eingeschlafen, deswegen dachte Mutter Sodders, die anderen Kinder wären auch schon nach oben auf den Dachboden gegangen, wo sie ihr Schlafzimmer hatten. Jennie löschte selbst das Licht und schloss die Vorhänge bevor sie wieder schlafen ging.
Um 1:00 Uhr früh wurde Jennie erneut geweckt, diesmal von einem Geräusch von einem Objekt, welches das Dach des Hauses traf und dann davon herunterrollte. Nachdem sie nichts weiter hörte schlief sie wieder ein.
um 1:30 Uhr erwachte Jennie wieder, diesmal, weil sie Rauch roch. Sie entdeckte, dass das Zimmer, welches George als Arbeitszimmer benutzte, um das Telefonkabel und dem Sicherungskasten herum in Flammen stand. Sie weckte ihren Ehemann und er weckte wiederum die älteren Söhne.
Beide Elternteile und vier ihrer Kinder – Marion, Sylvia, George Jr. und John konnten sich retten. Verzweifelt riefen sie die im Haus vermuteten Kinder, bekamen aber keine Antwort. Sie selbst konnten nicht mehr zurück nach oben, da zu diesem Zeitpunkt bereits die Treppe in Flammen stand.
John Sodder sagte in seiner ersten Polizeivernehmung nach dem Feuer aus, dass er während des Feuers zum Dachboden hinaufstieg, um seine dort schlafenden Geschwister zu wecken. Später änderte er seine Aussage dahingehend, dass er nur nach oben gerufen, seine Geschwister selbst aber nicht gesehen habe.
Nach dem Feuer
George Sodder wurde angehalten, am völlig ausgebrannten und eingestürzten Haus nichts zu verändern, da es noch genauer untersucht werden sollte. Aber nach vier Tagen konnten die Eltern den Anblick nicht mehr ertragen, und Vater Sodder schüttete den Ort des Geschehens über 1,5 Meter mit Erde zu, mit der Intention einen Garten zum Gedenken an die fünf verlorenen Kinder zu errichten.
Der zuständige Coroner berief am nächsten Tag eine Untersuchung ein, die zum Schluß kam, dass das Feuer aufgrund falscher Verkabelung ausbrach.
An dieser Untersuchung war auch der Mann beteiligt, der Sodder im Vorfeld für die Mussolini-feindlichen Bemerkungen Sodders gedroht hatte.
Am 30. Dezember wurden für alle fünf verschwundenen Kinder Sterbeurkunden ausgestellt. Die lokale Zeitung widersprach sich selbst, indem sie schrieb, alle Körper der vermissten Kinder wären aufgefunden worden, und später im gleichen artikel, berichtete, dass lediglich ein Teil eines Körpers gefunden worden war.
Auffälligkeiten, von welchen die Familie berichtet(e)
- Während des Feuers versuchte George Sodder Sr. verzweifelt, seinen Kindern zur Hilfe zu eilen. Als er eine Leiter holen will, um damit in die oberen Stockwerke zu gelangen, ist diese nicht an ihrem gewohnten Platz. Die Leiter wurde später über 20 Meter entfernt aufgefunden.
- Als der Vater die Leiter nicht finden kann, will er mit einem der Trucks, die die Familie zum arbeiten benutzte an die Fenster ranfahren, um so nach oben zu klettern. Beide Trucks der Familie sprangen nicht an. George Sodders dachte, dass die Trucks manipuliert wurden.
- Die Weihnachtsbeleuchtung ging nicht gleich aus, während es brannte. Das ist laut Familie seltsam, wenn das Feuer durch die Elektrik ausgelöst wurde.
- Ein Techniker erzählte den Sodders dass die Telefonleitung des Hauses nicht durch ein Feuer zerstört wurde, sondern von jemanden durchgeschnitten wurde, der dafür über 4 Meter dafür klettern musste.
- Als das Feuer bereits loderte beobachteten Nachbarn einen Mann, der von Sodders Grundstück Teile eines Flaschenzuges stahl. Dieser Mann wurde identifiziert und er gestand den Diebstahl und zusätzlich in der Nacht des Feuers die Telefonleitung zerschnitten zu haben, in dem Glauben, es wäre die Stromleitung. Er bestritt aber jegliche Schuld an dem Feuer.
Jennie Sodders sagte 1968, dass es niemand aus dem brennenden Haus geschafft hätte, wenn der Dieb die Stromleitung erwischt hätte.
- Der Anruf der Frau, den Jennie in der Nacht noch entgegen genommen hatte ließ auch Fragen offen. Er wurde zurückverfolgt, die Frau gefunden. Die sagte jedoch aus, sich verwählt zu haben.
- Warum wurden nach dem Feuer keine Knochen(reste) oder Organe gefunden, wenngleich man Haushaltsgeräte und Teile des Blechdachs des Hauses in der Asche ausmachen konnte? Jennie Sodders startete Selbstversuche mit Tierknochen, die sie verbrannte, die aber nie zu Asche zerfielen. Ein Mirarbeiter eines örtlichen Krematoriums, welchen Jennie kontaktierte, sagte ihr, dass menschliche Knochen sogar nachdem sie zwei Stunden bei knapp 1100 Grad Feuer ausgesetzt sind, nicht vollständig verbrennen. So eine Hitze kann laut Familie gar nicht entwickelt worden sein.
- Ein Busfahrer, der um die Zeit in Fayetteville unterwegs war, als das Feuer ausbrach sagte aus, er habe gesehen, wie "balls of fire" auf das Haus der Sodders geworfen wurden. Die jüngste Tochter fand im Frühling 1946 etwas im ehemaligen Garten des Hauses, dass an die Plastikhülle eines Sprengsatzes erinnerte.
Offene Fagen/Diskussionsgrundlage
- Ist es möglich, dass die Leichen der Kinder komplett verbrannt sind, ohne, dass augenscheinlich Knochen oder Zähne übrig bleiben? - Denn angeblich konnte das Feuer die notwendige Hitze dafür nicht entwickeln.
- In englischen Kriminalforen gerät die Familie selbst oft in den Fokus. (Planieren des Hauses..) Welchen Grund hätten die Sodders, die Hälfte ihrer Kinder zu töten, die andere aber am Leben zu lassen?
- Hätte der Elektriker, der die neue Verkabelung abgenommen hat, etwaige Schwach- und Gefahrenquellen erkennen müssen?
- Welche Rolle spielten Vater Sodders politische Ansichten tatsächlich?
Und abschließend:
Ist ein Verbrechen wirklich wahrscheinlich?
Wurden die Überreste der Kids beim Lokalaugenschein vielleicht einfach übersehen?
Quellen
Wikipedia: Sodder children disappearance
https://www.reddit.com/r/UnresolvedMysteries/comments/2a06y9/the_missing_sodder_children/ (Archiv-Version vom 14.07.2014)
http://www.smithsonianmag.com/ist/?next=/history/the-children-who-went-up-in-smoke-172429802/ (Archiv-Version vom 20.07.2016)
Videos (auch wenn das viel Effekthascherei ist..)
https://www.youtube.com/watch?v=1VCq4dLNNj8 (Video: The Sodder Children | DARK MATTERS #2)
Beim Lesen in einem anderen Kriminal-Forum habe ich den interessanten und rätselhaften Fall der verschwundenen Kinder der Familie S. aus Fayetteville/West Virgina (USA) gefunden und möchte ihn hier gerne zur Diskussion stellen.
Hier eine gekürzte Fassung des englischen Wikipedia-Artikels, gemischt mit Infos aus anderen Quellen:
Übersicht
Am Weihnachtsabend des Jahres 1945 verschwanden fünf der zehn Kinder der Familie Sodder aus deren Elternhaus, während ein Feuer darin wütete.
Das Haus von George Sr., seiner Frau Jennie und neun ihrer zehn Kinder brannte vollkommen nieder.
Vier dieser neun dort wohnhaften Kinder konnten sich selbst vor dem Feuer ins Freie retten: Sylvia (2), George Jr. (16), Marion (17) und John (23) - die anderen fünf verschwanden in dieser Nacht spurlos, ihre Leichen und Überreste wurden niemals gefunden.
Die übrige Familie glaubte den Rest ihres Lebens, dass die fünf Kinder überlebten, aber entführt wurden.
Die Familie Sodders hat das Haus nie wieder aufgebaut, anstattdessen wurde eine Art "Gedächtnisgarten" aus dem Grundstück.
In den 50er-Jahren stellten sie dann folgendes Plakat an der Route 16 auf:
(Das Foto ganz rechts ist ein Bild, das die Familie 1967 zugeschickt bekam, welches den neunjährigen Louis mit knapp 30 zeigen soll.)
Als Begründung für die Zweifel am Tod ihrer fünf vermissten Kinder führten die Sodders einige ungewöhnliche Begebenheiten und Umstände an. Vater George bestritt zeitlebens die Feststellung der Feuerwehr, wonach das Feuer aufgrund der mangelhaften Elektrik im Haus ausbrach, da er kurz davor die gesamte Verkabelung erneuert und kontrolliert hatte.
Die Eltern George und Jennie vermuteten Brandstiftung als Ursache. Dies brachte sie auch zu der These, dass die verschwundenen Kinder Betty (5), Jennie (8), Louis (9), Martha (12) und Maurice (14) von der sizilianischen Mafia entführt worden sein könnten.
Dies soll laut Familie aus Rache für George Sr.s offener Kritik an Benito Mussolini und dessen Politik in Sodders Heimatland Italien geschehen sein.
Bemühungen auf Landes- und Bundesebene in den 1950ern ergaben keine neuen Ansätze.
Die Familie erhielt später dieses Foto, welches den beim Verschwinden neunjährigen Louis im Erwachsenenalter zeigen soll.
Auf der Hinterseite war zu lesen:
Louis Sodder
I love brother Frankie
Ilil boys
A90132 or 35
Hintergrundinfos
George Sodder selbst wurde als Giorgio Soddu auf Sardinien/Italien geboren und wanderte mit dreizehn Jahren nach Amerika aus. Er redete nie viel darüber, warum er sein Heimatland verließ.
Einige Jahre später lernte er seine spätere Ehefrau Jennie Cipriani kennen und ließ sich mit ihr außerhalb von Fayetteville/WV in einem zweistöckigen Haus mit Holzrahmen nieder. 1923 bekamen sie das erste Kind, das Kohlegeschäft florierte "und die Familie avancierte zu einer der angesehensten der Gegend", so ein Einheimischer.
Allerdings war George Sodder ein Mann mit starken Überzeugungen, und er hatte keine Scheu, diesen offen kundzutun, auch wenn er anderen Menschen damit vor den Kopf stieß.
Vorallem seine ablehnende Haltung in Bezug auf Mussolini hatte zu vielen hietzigen Diskussionen mit anderen Mitgliedern der italienischen Community geführt.
Sylvia, das jüngste Kind der Familie, wurde 1943 geboren. Der älteste Sohn, Joe, war da bereits ausgezogen und der Army beigetreten, um im zweiten Weltkrieg zu kämpfen.
Im Folgejahr wurde Mussolini abgesetzt und exekutiert. Die Kritik Sodders an Mussolini war damit aber anscheinend nicht vergessen.
Im Oktober 1945 drohte ein Versicherungsvertreter, der an der Tür eine Lebensversicherung an die Sodders verkaufen wollte aber abgewiesen wurde, dass "das Sodder-Haus in Flammen aufgehen würde" und "die Kinder zerstört werden, und das alles aufgrund der dreckigen Bermerkungen auf Kosten Mussolinis."
Ein anderer Besucher des Hauses, angeblich auf der Suche nach Arbeit, machte seltsame Bemerkungen über die neuen Sicherunskästen, die Sodder kurz vorher installiert hatte, u.a. "diese Sicherungskästen werden eines Tages ein Feuer verursachen!"
Sodder war ob dieser Bemerkung sehr irritiert, da er kurz zuvor die Elektrik im Haus komplett erneuert hatte, da ein elektrischer Ofen eingebaut wurde. Das lokale Elektrizitätsunternehmen hatte die Installationen danach überprüft und als "sicher" deklariert.
In den Wochen vor Weihnachten fiel den ältesten, zuhause wohnenden, Söhnen auch ein fremdes Auto auf, das an der Hauptstraße geparkt war, und dessen Insassen die jüngeren Sodder-Kinder zu beobachten schienen, als diese von der Schule kamen.
Das Feuer an Heiligabend 1945
Am Weihnachtsabend 1945 feierten die Sodders. Marion, die älteste Tochter, hatte in einem Ramschladen in der Innenstadt von Fayetteville gearbeitet, und sie überraschte drei ihrer jüngeren Schwestern Martha (12), Jennie (8), und Betty (6) mit neuen Spielsachen, die sie für sie gekauft hatte.
Die jüngeren Geschwister waren alle so aufgeregt, dass sie ihre Mutter fragten, ob sie länger als normal aufbleiben dürften. Um zehn Uhr abends sagte Jennie ihnen, dass dies in Ordnung ginge, solange Maurice (14) und Louis (9) noch wach bleiben würden, und solange sie noch das Vieh und die Hühner füttern würden, bevor sie dann zu Bett gingen.
Ihr Ehemann und die zwei älteren Söhne John und George Jr. hatten den ganzen Tag gearbeitet und schliefen bereits. Nachdem Jennie die Kinder an ihre Aufgaben erinnerte nahm sie die zweijährige Sylvia und ging selbst zu Bett.
Um 00:30 Uhr läutete das Telefon, Jennie wurde wach, ging die Treppe hinunter zum Apparat und nahm ab. Am Telefon war eine Frau, deren Stimme Jennie nicht erkannte, und welche nach einem ihr unbekannten Namen fragte. Im Hintergrund waren klingende Gläser und Gelächter zu hören. Jennie sagte der Anruferin, dass sie sich verwählt haben muss, die fremde Frau „lachte seltsam“ und Jennie legte auf. Als sie zurück ins Bett gehen wollte fiel ihr auf, dass das Licht noch brannte und dass die Vorhänge nicht geschlossen waren, zwei Dinge, die die Kinder immer automatisch machten, wenn sie später als ihre Eltern ins Bett gingen.
Marion war auf der Couch im Wohnzimmer eingeschlafen, deswegen dachte Mutter Sodders, die anderen Kinder wären auch schon nach oben auf den Dachboden gegangen, wo sie ihr Schlafzimmer hatten. Jennie löschte selbst das Licht und schloss die Vorhänge bevor sie wieder schlafen ging.
Um 1:00 Uhr früh wurde Jennie erneut geweckt, diesmal von einem Geräusch von einem Objekt, welches das Dach des Hauses traf und dann davon herunterrollte. Nachdem sie nichts weiter hörte schlief sie wieder ein.
um 1:30 Uhr erwachte Jennie wieder, diesmal, weil sie Rauch roch. Sie entdeckte, dass das Zimmer, welches George als Arbeitszimmer benutzte, um das Telefonkabel und dem Sicherungskasten herum in Flammen stand. Sie weckte ihren Ehemann und er weckte wiederum die älteren Söhne.
Beide Elternteile und vier ihrer Kinder – Marion, Sylvia, George Jr. und John konnten sich retten. Verzweifelt riefen sie die im Haus vermuteten Kinder, bekamen aber keine Antwort. Sie selbst konnten nicht mehr zurück nach oben, da zu diesem Zeitpunkt bereits die Treppe in Flammen stand.
John Sodder sagte in seiner ersten Polizeivernehmung nach dem Feuer aus, dass er während des Feuers zum Dachboden hinaufstieg, um seine dort schlafenden Geschwister zu wecken. Später änderte er seine Aussage dahingehend, dass er nur nach oben gerufen, seine Geschwister selbst aber nicht gesehen habe.
Nach dem Feuer
George Sodder wurde angehalten, am völlig ausgebrannten und eingestürzten Haus nichts zu verändern, da es noch genauer untersucht werden sollte. Aber nach vier Tagen konnten die Eltern den Anblick nicht mehr ertragen, und Vater Sodder schüttete den Ort des Geschehens über 1,5 Meter mit Erde zu, mit der Intention einen Garten zum Gedenken an die fünf verlorenen Kinder zu errichten.
Der zuständige Coroner berief am nächsten Tag eine Untersuchung ein, die zum Schluß kam, dass das Feuer aufgrund falscher Verkabelung ausbrach.
An dieser Untersuchung war auch der Mann beteiligt, der Sodder im Vorfeld für die Mussolini-feindlichen Bemerkungen Sodders gedroht hatte.
Am 30. Dezember wurden für alle fünf verschwundenen Kinder Sterbeurkunden ausgestellt. Die lokale Zeitung widersprach sich selbst, indem sie schrieb, alle Körper der vermissten Kinder wären aufgefunden worden, und später im gleichen artikel, berichtete, dass lediglich ein Teil eines Körpers gefunden worden war.
Auffälligkeiten, von welchen die Familie berichtet(e)
- Während des Feuers versuchte George Sodder Sr. verzweifelt, seinen Kindern zur Hilfe zu eilen. Als er eine Leiter holen will, um damit in die oberen Stockwerke zu gelangen, ist diese nicht an ihrem gewohnten Platz. Die Leiter wurde später über 20 Meter entfernt aufgefunden.
- Als der Vater die Leiter nicht finden kann, will er mit einem der Trucks, die die Familie zum arbeiten benutzte an die Fenster ranfahren, um so nach oben zu klettern. Beide Trucks der Familie sprangen nicht an. George Sodders dachte, dass die Trucks manipuliert wurden.
- Die Weihnachtsbeleuchtung ging nicht gleich aus, während es brannte. Das ist laut Familie seltsam, wenn das Feuer durch die Elektrik ausgelöst wurde.
- Ein Techniker erzählte den Sodders dass die Telefonleitung des Hauses nicht durch ein Feuer zerstört wurde, sondern von jemanden durchgeschnitten wurde, der dafür über 4 Meter dafür klettern musste.
- Als das Feuer bereits loderte beobachteten Nachbarn einen Mann, der von Sodders Grundstück Teile eines Flaschenzuges stahl. Dieser Mann wurde identifiziert und er gestand den Diebstahl und zusätzlich in der Nacht des Feuers die Telefonleitung zerschnitten zu haben, in dem Glauben, es wäre die Stromleitung. Er bestritt aber jegliche Schuld an dem Feuer.
Jennie Sodders sagte 1968, dass es niemand aus dem brennenden Haus geschafft hätte, wenn der Dieb die Stromleitung erwischt hätte.
- Der Anruf der Frau, den Jennie in der Nacht noch entgegen genommen hatte ließ auch Fragen offen. Er wurde zurückverfolgt, die Frau gefunden. Die sagte jedoch aus, sich verwählt zu haben.
- Warum wurden nach dem Feuer keine Knochen(reste) oder Organe gefunden, wenngleich man Haushaltsgeräte und Teile des Blechdachs des Hauses in der Asche ausmachen konnte? Jennie Sodders startete Selbstversuche mit Tierknochen, die sie verbrannte, die aber nie zu Asche zerfielen. Ein Mirarbeiter eines örtlichen Krematoriums, welchen Jennie kontaktierte, sagte ihr, dass menschliche Knochen sogar nachdem sie zwei Stunden bei knapp 1100 Grad Feuer ausgesetzt sind, nicht vollständig verbrennen. So eine Hitze kann laut Familie gar nicht entwickelt worden sein.
- Ein Busfahrer, der um die Zeit in Fayetteville unterwegs war, als das Feuer ausbrach sagte aus, er habe gesehen, wie "balls of fire" auf das Haus der Sodders geworfen wurden. Die jüngste Tochter fand im Frühling 1946 etwas im ehemaligen Garten des Hauses, dass an die Plastikhülle eines Sprengsatzes erinnerte.
Offene Fagen/Diskussionsgrundlage
- Ist es möglich, dass die Leichen der Kinder komplett verbrannt sind, ohne, dass augenscheinlich Knochen oder Zähne übrig bleiben? - Denn angeblich konnte das Feuer die notwendige Hitze dafür nicht entwickeln.
- In englischen Kriminalforen gerät die Familie selbst oft in den Fokus. (Planieren des Hauses..) Welchen Grund hätten die Sodders, die Hälfte ihrer Kinder zu töten, die andere aber am Leben zu lassen?
- Hätte der Elektriker, der die neue Verkabelung abgenommen hat, etwaige Schwach- und Gefahrenquellen erkennen müssen?
- Welche Rolle spielten Vater Sodders politische Ansichten tatsächlich?
Und abschließend:
Ist ein Verbrechen wirklich wahrscheinlich?
Wurden die Überreste der Kids beim Lokalaugenschein vielleicht einfach übersehen?
Quellen
Wikipedia: Sodder children disappearance
https://www.reddit.com/r/UnresolvedMysteries/comments/2a06y9/the_missing_sodder_children/ (Archiv-Version vom 14.07.2014)
http://www.smithsonianmag.com/ist/?next=/history/the-children-who-went-up-in-smoke-172429802/ (Archiv-Version vom 20.07.2016)
Videos (auch wenn das viel Effekthascherei ist..)
BrainScratch: The Sodder Children
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.