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D. B. Cooper

914 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Vermisst, Flugzeug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

D. B. Cooper

14.09.2023 um 09:37
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Wenn der Sachverhalt so war wie eben von uns vermutet bzw. diskutiert, dann verstehe ich die unterlassene Meldung auch nicht. Evtl. war sie der Besonderheit der Situation geschuldet, Aufregung, Angst, etc.?
Oder eine Person im Cockpit hat die anderen davon überzeugt, keine solche Meldung abzugeben.

Das ganze Problem, mit dem Absprung inkl der 12kg schweren Beute, verflüchtigt sich, wenn diese bspw in einem der Pilotenkoffer verschwand.
Mir wäre jetzt auch nicht bekannt, dass die Crew anschließend dann durchsucht worden wäre.

Wie war das eigentlich platztechnisch im Cockpit?
Konnte sich die Flugbegleiterin dort problemlos zusätzlich aufhalten, oder mußte erstmal für Platz gesorgt werden, indem man bspw einen Pilotenkoffer vor die Tür stellte?

Wie war die Aufgabenverteilung im Cockpit? Wer war für den Funk zuständig?

Das sind alles so Feinheiten, die eigentlich nie thematisiert wurden.


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D. B. Cooper

14.09.2023 um 13:14
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Wie war das eigentlich platztechnisch im Cockpit?
Konnte sich die Flugbegleiterin dort problemlos zusätzlich aufhalten, oder mußte erstmal für Platz gesorgt werden, indem man bspw einen Pilotenkoffer vor die Tür stellte?
Wenn ich nach Bildern suche erscheint mir durchaus ausreichend Platz für eine vierte Person im Cockpit vorhanden zu sein.

Hier mit einem vierten Sitzplatz zzgl. zu den drei für Piloten und Flugingenieur, allerdings in einer 727-200: https://www.airplane-pictures.net/photo/1257063/c-gwkf-purolator-courier-kelowna-flightcraft-air-charter-boeing-727-200f-adv/
(die entführte Maschine war bekanntlich eine 727-100 und damit kürzer, ich vermute aber, dass die Cockpits gleich waren).

Hier erneut der vierte Stuhl (die Seite enthält sogar etwas Text zu unserem Fall bzw. "D. B. Cooper"): https://samchui.com/2022/05/03/history-special-the-story-of-the-boeing-727/

Hier wohnt sogar einer in einer 727, das original belassende Cockpit weist ebenfalls diesen vierten Stuhl auf: https://www.welt.de/vermischtes/gallery128947927/Schoener-wohnen-im-Cockpit.html

Es finden sich zahlreiche weitere Bilder im Netz, immer mit der o. g. Cockpit-Konfiguration.


Haben wir jemanden an Bord der mal einen Blick in ein 727-Cockpit werfen durfte? Früher wurde das manchmal Kindern gestattet.


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D. B. Cooper

14.09.2023 um 17:07
Die B727-100 und -200 hatten das Cockpitlayout PIC+COPILOT+FLUGINGENIEUR sowie ein Observerseat


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D. B. Cooper

14.09.2023 um 17:09
Der Observerseat diente dem Checkcaptain bei Checkflügen


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D. B. Cooper

14.09.2023 um 17:27
OK, aber was ist mit dem (Hand) Gepäck der Crew?
Wo wurde das normalerweise verstaut?
War das für Cooper zugänglich?


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D. B. Cooper

14.09.2023 um 18:14
@Zz-Jones
Ich kann Deinen Ansatz gut verstehen.
Irgendwo im Flugzeug hätte Cooper wichtige Utensilien deponiert haben können, die er zum Überleben dringend benötigte.
Als die Passagiere das Flugzeug verließen, nahmen sie da auch Ihr komplettes Handgepäck mit.
Vielleicht hat ein Komplize, die nötige Ausrüstung im Flugzeug gelassen und Cooper diese dann benutzt.


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D. B. Cooper

14.09.2023 um 18:46
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Vielleicht hat ein Komplize, die nötige Ausrüstung im Flugzeug gelassen und Cooper diese dann benutzt.
Ja, dass ist so derzeit mein Ansatz.
Dummerweise findet man jedoch kaum etwas über die Crew.
Ich würde z.B. zu gern wissen, ob bspw. der Flugingenieur finanzielle Probleme hatte.

Mit einem Komplizen, welcher nicht kontrolliert wurde, ergeben sich ja ganz andere Möglichkeiten.

Ich habe das englische Wiki mal kurz überschlagen. Da stehen jede Menge Informationen, die ich vorher gar nicht kannte.
Irgend so ein Typ mit Cowboy-Hut wird da z.B. erwähnt.
Müßte man sich mal genauer anschauen...


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D. B. Cooper

14.09.2023 um 19:22
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Ja, dass ist so derzeit mein Ansatz.
Interessanter Gedanke. Da er gut Erklärt, warum Cooper alle Flugpassagier im Austausch gegen 200'000 Doller aussteigen lies.


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D. B. Cooper

14.09.2023 um 20:05
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Da er gut Erklärt, warum Cooper alle Flugpassagier im Austausch gegen 200'000 Doller aussteigen lies.
Na aussteigen lassen musste er sie wohl so oder so.
Ich frage mich nur, ob nicht irgendwer für Coopers Überleben wichtige Gegenstände zurück gelassen haben könnte.
Nur so hätte er eine Chance gehabt, die Nummer zu überleben.


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D. B. Cooper

15.09.2023 um 06:34
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:OK, aber was ist mit dem (Hand) Gepäck der Crew?
Wo wurde das normalerweise verstaut?
War das für Cooper zugänglich?
Was ist mit Coopers etwaigem Gepäck?

Wurde denn beobachtet, dass er auschließlich mit dem Aktenkoffer an Bord ging, und mit sonst nichts? Wurde derartiges bezeugt? Oder hätte er weiteres Gepäck beim Check-in angeben müssen, sodass es auf diese Art dokumentiert worden wäre?

Oder anders gefragt: Wäre es zwingend bemerkt worden, wenn er mehr Gepäck mit sich geführt und dieses nach dem Besteigen der Maschine z. B. im Fach für das Handgepäck über sich deponiert hätte, meinetwegen eine kleine Reisetasche?


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D. B. Cooper

15.09.2023 um 07:17
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:der anders gefragt: Wäre es zwingend bemerkt worden, wenn er mehr Gepäck mit sich geführt und dieses nach dem Besteigen der Maschine z. B. im Fach für das Handgepäck über sich deponiert hätte, meinetwegen eine kleine Reisetasche?
Wir wissen insgesamt herzlich wenig.

Der wievielte Flug war es an diesem Tag für dieses Flugzeug mit dieser Crew?
Wie war die Prozedur zwischen den Flügen?
Wurde überschüssiges Gepäck dann immer erst am Tagesende ausgelagert?
Wurden die Passagiere der vorangegangenen Flüge ebenfalls gecheckt?
War dies überhaupt möglich?

Anscheinend mußte man ja noch nicht einmal ein Pass-Dokument vorzeigen. Man knallte wohl einfach 20 Dollar in Bar auf den Tresen, gab einen Phantasienamen an, und schon war man an Bord.

All diese Begleitumstände wurden anscheinend nie richtig beleuchtet, was ich persönlich äußerst merkwürdig finde. Das Szenario, auf welches man sich von Beginn an festlegte, wurde im Grunde nie hinterfragt. Die Geschichte beginnt immer nur mit dem Kauf des Tickets.


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D. B. Cooper

15.09.2023 um 08:43
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Na aussteigen lassen musste er sie wohl so oder so.
Nö warum? Aber die besser Wahl war es denn noch.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich frage mich nur, ob nicht irgendwer für Coopers Überleben wichtige Gegenstände zurück gelassen haben könnte.
Teilweise könnt er das auch in seiner Aktenrasche dabei gehabt haben. Oder eben noch mit zusätzlichem Gepäck eingestiegen sein. Cooper bräuchte somit nur noch einen Überzug für den Absprung. Fallschirme wurden ihm zu Verfügung gestellt. Geld war offensichtlich auch verpackt in einer Tasche
Cooper hatte das Flugzeug zuvor zusammen mit 36 anderen Passagieren und sechs Crewmitgliedern in Portland in Oregon in Richtung Seattle bestiegen. Er trug einen schwarzen Regenmantel, Slipper, einen dunklen Geschäftsanzug, ein sauber gebügeltes weißes Hemd, eine schmale schwarze Krawatte mit einer perlmuttbesetzten Krawattennadel sowie eine schwarze Sonnenbrille.
Quelle: Wikipedia

Wer glaubt Cooper sei mit dieser Bekleidung Abgesprungen hat schon ein höheres Mass an Naivität überschritten. Dann noch bei genannter Witterung.

Mir scheint naheliegend, dass Cooper für den Absprung entsprechend ausgerüstet war. Und nach der Landung auch gelebt hat. Wenn er da im nirgendswo gelandet ist hat er trotzdem ein Problem. Genau das ist auch der Grund meiner Annahme wie ich geschrieben habe:
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Cooper entledigt sich auf dem Flug aller Gegenstände, und steigt mit dem Koffer und dem Geld nach der Landung in Remo über die ausgeklappte Treppe aus dem Flugzeug.



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D. B. Cooper

15.09.2023 um 10:12
Was mir auch gerade auffällt:

Selbst bei normaler Konfiguration (Klappen, Geschwindigkeit, Flughöhe, geschlossene Hecktür) wäre Mexico City von Seattle aus, ohne Zwischenstopp zum Auftanken, nicht erreichbar gewesen.
Das geht nämlich ungefähr 300 Meilen über die maximale Reichweite einer 727-100 hinaus.
Wikipedia: Boeing 727#727-100

Dieses Wissen mal vorausgesetzt, stellt sich also die Frage, wozu Cooper dies überhaupt forderte, zumal er sich ja auch schnell von einem Zwischenstopp überzeugen ließ?
Da ja bereits vor dem Takeoff in Seattle feststand, dass man in Reno landen würde, erkenne ich darin irgendwie keinerlei Vorteil.
Oder andersherum gefragt, welchen Nachteil hätte Cooper dadurch gehabt, hätte er gleich von Anfang an Reno gefordert?


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D. B. Cooper

15.09.2023 um 14:29
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Selbst bei normaler Konfiguration (Klappen, Geschwindigkeit, Flughöhe, geschlossene Hecktür) wäre Mexico City von Seattle aus, ohne Zwischenstopp zum Auftanken, nicht erreichbar gewesen.
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Cooper dadurch gehabt, hätte er gleich von Anfang an Reno gefordert?
Ich denke beide Flugrouten führten ihn grob über die Gegend, von der anzuspringen gedachte

Ich vermute dass er niemals nach Mexiko wollte.


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D. B. Cooper

15.09.2023 um 14:49
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich vermute dass er niemals nach Mexiko wollte.
Ja, aber eine große Verwirrung hat er dadurch eben auch nicht ausgelöst.
Ich hatte schon überlegt, ob das eine Art von Scherz sein sollte, oder aber ob er einfach nur Bock auf eine Unterhaltung hatte?
So einen richtigen Grund kann ich dafür nicht finden.
Wenn er gewollt hätte, dass man ihn für einen Mexikaner hält, hätte er ja mit Akzent sprechen müssen.


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D. B. Cooper

15.09.2023 um 15:10
Ich vermute auch, dass Cooper nie nach Mexiko wollte. Möglicherweise ist ihm das schlechte Wetter sogar entgegengekommen, denn in einer klaren Nacht oder eben später in Mexiko hätten Begleitflugzeuge den offenen Fallschirm eventuell gut erkennen können und das musste er für eine erfolgreiche Flucht unbedingt verhindern, was ihm auch gelungen ist. Ob er überlebt hat ist dann eine andere Frage.


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D. B. Cooper

15.09.2023 um 15:17
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Selbst bei normaler Konfiguration (Klappen, Geschwindigkeit, Flughöhe, geschlossene Hecktür) wäre Mexico City von Seattle aus, ohne Zwischenstopp zum Auftanken, nicht erreichbar gewesen.
Das geht nämlich ungefähr 300 Meilen über die maximale Reichweite einer 727-100 hinaus.
Interessant wäre jetzt zu wissen, wo dann dieser Zwischenstopp offiziell gewesen wäre.


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D. B. Cooper

15.09.2023 um 15:52
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Interessant wäre jetzt zu wissen, wo dann dieser Zwischenstopp offiziell gewesen wäre.
Die Route gab es damals ja gar nicht und wenn, hätte man dafür dann wohl eher eine 747 genommen.


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D. B. Cooper

15.09.2023 um 16:05
Zitat von AringarosaAringarosa schrieb:um 15:10
Ich vermute auch, dass Cooper nie nach Mexiko wollte. Möglicherweise ist ihm das schlechte Wetter sogar entgegengekommen, denn in einer klaren Nacht oder eben später in Mexiko hätten Begleitflugzeuge den offenen Fallschirm eventuell gut erkennen können und das musste er für eine erfolgreiche Flucht unbedingt verhindern, was ihm auch gelungen ist.
Das ist ein interessanter Aspekt der - soweit mir bekannt - nie beleuchtet wurde:

Hatte die stürmische Nacht nicht vielleicht sogar Vorteile für Cooper?

Bei allen fallschirmspringerischen Nachteilen?
Zitat von AringarosaAringarosa schrieb:Ob er überlebt hat ist dann eine andere Frage.
Eben.

Die Diskussion über den Fall endet auch dann nicht, wenn man Coopers Tod annimmt. Es bleiben viele offene Fragen und spannende Diskussionspunkte.


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D. B. Cooper

19.09.2023 um 17:30
Tinas Mucklow, eine der beiden Stewardessen, die mit D. B. Cooper während der Entführung sprachen, hat bekanntlich jahrzehntelang zu dem Vorfall geschwiegen und sich erst ab 2021, also 50 Jahre später, öffentlich geäußert.

In diesem Artikel werden zwei Fakten genannt, die mir neu waren:

Zum einen hat "Cooper" Tina Mucklow erklärt, wie der Bombenmechanismus funktioniert, zum anderen war eine Tür des Flugzeugs beim Start Richtung Reno geöffnet, nachdem sich die Crew geweigert hatte mit geöffneter Hecktreppe zu starten.
“He opened the briefcase and showed me the bomb,” she says. “He explained how it would work. I think I was probably in shock. Then he had his hand in the briefcase, kind of closed it, and looked out the window.”
Quelle: Tina Mucklow laut https://www.independent.co.uk/news/world/americas/db-cooper-hijacking-flight-attendant-b1981703.html

Bisher hatte ich immer nur gelesen, dass er ihr in den Bombenkoffer einen kurzen Blick gewährt hat, evtl. noch, dass er nur die beiden sichtbaren Kabel miteinander verbinden muss um die Bombe auszulösen. Aber vielleicht ist auch nur das mit "He explained how it would work" (s. o.) gemeint. Haarklein wird er ihr den Mechanismus wohl nicht erklärt haben.
Cooper had wanted the stairs at the back of the plane to be lowered during takeoff, but when the crew members argued they couldn’t take off with the stairs deployed, it was decided they would instead take off with one door open, and that the stairs would be lowered while in the air.

“I was terribly loud and eerie to have the door open during take off,” Mucklow recounts, “and the airplane was totally dark in the back. I felt so alone at that point.”
Quelle: Dito bzw. https://www.independent.co.uk/news/world/americas/db-cooper-hijacking-flight-attendant-b1981703.html

Mir ist nicht ganz klar, welche Tür da geöffnet war: Eine "normale" Tür oder die Tür, welche den Passagierraum von der Hecktreppe trennt (ich nehme an, so eine wird es in der 727 gegeben haben, oder war lediglich die Klappe der Hecktreppe eine Art "Tür" zwischen Passagierraum und Außenwelt?).


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