Mord an Karm A. aus Schaffhausen (2007)

KalterFall schrieb:Ich weiß nicht, ob er sie auch geschlagen hat oder ob das nur ein Gerücht ist. Auch ohne häusliche Gewalt ist bei einer solchen Ehe die Marschroute im Fall einer Scheidung klar: Ohne das Schweizer Scheidungsrecht zu kennen, gehe ich davon aus, dass der finanziell besser gestellte Ehepartner dann blechen muss, bis er umfällt.

Warum sollte das der Fall sein?
Ich meine, in welchen Fällen muss man dem Ex-Partner auch nach der Scheidung Unterhalt zahlen?
Kinder waren ja nicht vorhanden und arbeitsfähig war der Mann auch. Jedenfalls lag wohl keine körperliche oder geistige
Einschränkung vor.

kittyka schrieb:Warum sollte das der Fall sein?
Ich meine, in welchen Fällen muss man dem Ex-Partner auch nach der Scheidung Unterhalt zahlen?
Kinder waren ja nicht vorhanden und arbeitsfähig war der Mann auch. Jedenfalls lag wohl keine körperliche oder geistige
Einschränkung vor.

Vielleicht hatte sie auch einfach nur die Nase voll von dem Typen, der sie nicht achtete aber es immer wieder verstand, sie um den Finger zu wickeln? Steter Tropfen höhlt den Stein.

Man weiß es nicht. Aber irgendwie glaube ich ehr an kriminelle Machenschaften des Getöteten.

kittyka schrieb:Ich meine, in welchen Fällen muss man dem Ex-Partner auch nach der Scheidung Unterhalt zahlen?

Nachehelicher Unterhalt muss in der Schweiz bezahlt werden, wenn ein Ehepartner sonst wirtschaftlich nicht auf eigenen Beinen stehen kann.

Der (romantische) Rachefeldzug eines gehörnten Ehemannes ist hier abwegig. Hier ging es um was ganz anderes als Fremdpoppen (sry), nämlich um Geschäfte zur finanz. Existenzsicherung.
Der Cannabisanbau machte wahrscheinlich nur einen kleinteil an seinen Geschäften aus. Da er ja offensichtlich als Kurier tätig war und auch Geschäftskontakte zu Rotlichtnahen Bekannten hatte, kommt da automatisch Kokain ins Spiel. Und dann wird es schon interessanter was die Einnahmequelle angeht.
Lt. den Printmedien (AZXY schaue ich schon lange nicht mehr) vermute ich, dass er eventuell unsauber gearbeitet hat, sich vllt bei einer Kurierfahrt etwas zuviel abgezwackt hat, oder sich generell mit dem Falschen eingelassen hat. Sowas in der Richtung. Jedenfalls eine Abrechnung im kriminellen Mileu.

Einzig die Art und Weise der Leichenverbringung finde ich seltsam.

Garza schrieb:kittyka schrieb:
Ich meine, in welchen Fällen muss man dem Ex-Partner auch nach der Scheidung Unterhalt zahlen?

Nachehelicher Unterhalt muss in der Schweiz bezahlt werden, wenn ein Ehepartner sonst wirtschaftlich nicht auf eigenen Beinen stehen kann.

... aber erst wenn die Ehe mindestens 10 Jahre Bestand hatte, was hier nicht der Fall war;

Ein Anspruch auf nachehelichen Unterhalt besteht nur, wenn die Ehe mehr als 10 Jahre Bestand hatte.
Der Anspruch ist abhängig von den Einkommensverhältnissen.
Der Partner, der nach der Scheidung nicht selbst für seinen Unterhalt Sorge tragen kann, hat Anspruch auf nacheheliche Unterhaltsleistungen.
Für den Anspruch müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
Der Anspruch besteht nur solange, wie die Voraussetzungen erfüllt sind.
Seit 2017 ist der Betreuungsunterhalt für die Kinder nicht mehr Teil des nachehelichen Unterhalts.

Quelle: https://www.familienrechtsinfo.ch/unterhalt/nachehelicher-unterhalt/

Merkwürdig finde ich im Filmbeitrag allenfalls, dass er als Grund für seinen plötzlichen Abgang seine Frau verschob. Er hätte ja auch einfach sagen können : Hey, Leute ich muss dringend weg, tut mir leid...
Vielleicht ist das aber auch nicht von Bedeutung und wurde lediglich von der Aktenzeichen XY Autoren erfunden.

kittyka schrieb:Merkwürdig finde ich im Filmbeitrag allenfalls, dass er als Grund für seinen plötzlichen Abgang seine Frau verschob. Er hätte ja auch einfach sagen können : Hey, Leute ich muss dringend weg, tut mir leid...
Vielleicht ist das aber auch nicht von Bedeutung und wurde lediglich von der Aktenzeichen XY Autoren erfunden.

Ich glaube schon, dass das eine Bedeutung hatte. Ich glaube zudem auch, dass er das wirklich zu seinen Freunden sagte. Die werden das bei der Polizei ausgesagt haben und deswegen wurde das für den Film mit verwendet.

Warum hat er seine Frau "vors Loch geschoben?"

Weil er damit nach außen darstellen wollte, dass er ein braver Ehemann ist, der sich selbstverständlich der Ehe und somit seiner "alten" Ehefrau "fügt". Einer Geste, mit der er vorgab, sie zu respektieren. Ehefrau ruft - Mann folgt. Und dass er somit auch die Regeln seiner "Einheirat" befolgte und dass die Ehefrau mit ihm den Richtigen genommen hatte. Dass niemand auf die Idee käme, er könne doppeltes Spiel - in welcher Form auch immer - gespielt haben.

Das war ein Teil seiner Show, die es aufrecht zu erhalten galt.

Es gibt wesentliche Neuigkeiten!

Ein dringend der Tat verdächtiger 62-jähriger Schweizer Staatsbürger konnte festgenommen werden.
Zu den näheren Umständen der Tat oder gar zur Motivlage gibt der Zeitungsartikel keine Informationnen.
Einzig wird seitens der Ermittler aufgrund der Spurenlage von weiteren Tatbeteiligten ausgegangen.

Quelle:
https://www.suedkurier.de/schweiz/nach-aktenzeichen-xy-mordfall-barchetsee-nach-15-jahren-geloest;art1371848,11248018

Er war in der Fahndungsdatenbank. Interessant, zuvor hat man nichts von einer Fahndung gehört, meine ich.
Es werden auch explizit Hinweise nach der Sendung AZ XY genannt.

Nun wurde auch ein zweiter Tatverdächtiger verhaftet, es handelt sich um einen 58-jährigen Italiener, der im Kanton Schaffhausen lebt.

Quelle: https://kapo.tg.ch/news/news-detailseite.html/2149/news/59454

Gegen die zwei verdächtigen Männer wird Anklage erhoben. Im Artikel wird auch auf die Ermittlungsarbeit, die bereits vor fünf Jahren wieder aufgenommen wurden, eingegangen.

https://www.20min.ch/story/staatsanwaltschaft-erhebt-anklage-gegen-zwei-maenner-im-fall-karm-ahmed-931660718929

Jetzt hat der Prozess begonnen. Die Staatsanwaltschaft fordert für beide Beschuldigten eine lebenslängliche Freiheitsstrafe. Am ersten Prozesstag beteuerte der angeklagte 62-jährige Schweizer seine Unschuld, der 58-jährige Italiener verweigerte jegliche Aussage.

https://www.20min.ch/story/mord-barchetsee-nach-16-jahren-jetzt-stehen-die-mutmasslichen-taeter-vor-gericht-103050516

Das Urteil ist übrigens gefallen. Der Angeklagte Schweizer Ramzi H. wurde wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt. Der ebenfalls angeklagte Italiener wurde hingegen freigesprochen. Die Indizien gegen ihn genügten laut Gericht nicht, vernünftige Zweifel an der Täterschaft auszuschliessen. Gut möglich, dass beide Urteile ans Obergericht weitergezogen werden.

Quelle: https://www.srf.ch/news/schweiz/toetungsdelikt-barchetsee-urteil-15-jahre-haft-fuer-den-einen-freispruch-fuer-den-anderen