Diana B. in Kaiserslautern tot aufgefunden
17.12.2020 um 03:46
Ich bin ein wenig skeptisch was einige der Vermutungen hier angeht. Man sollte nicht vergessen, dass es sich bei den Fotos, retouchiert oder nicht, um Fotos einer Leiche handelt. Ich hatte leider schon öfter damit zu tun, daher weiss ich, dass der Tod das Aussehen doch recht verändert. Und wir wissen hier nicht, wie die Leiche gefunden wurde, also z.B. ob sie mit dem Gesicht nach unten oder oben gefunden wurde usw. Die fehlende Blutzirkulation bewirkt, dass Blut im Körper durch die Schwerkraft auf die untere Seite wandert, bei längerer Liegedauer ruft das die bekannten Leichenflecken hervor. Hier scheint die Frau nicht lange gelegen haben, aber zum Beispiel die hier angemerkte "dickere Lippe" kann durch ein Liegen mit dem Kopf nach unten erfolgt sein, und lebend sah das Gesicht dann doch anders aus. Insofern muss man bei Schlussfolgerungen aus den Fotos vorsichtig sein. Allgemein sehe ich hier keine herausragenden Merkmale, die auf eine bestimmte Abstammung, Ethnie usw. weisen.
Insgesamt machen die Fotos nicht den Eindruck, dass die Frau vor ihrem Tod bereits verwahrlost oder krank oder verletzt gewesen ist (ich meine hier, vor der Tat).
Interessanter ist die Kleidung. Hier stimme ich der allgemeinen Meinung zu, dass diese eher den Eindruck machen, bei der Frau handelt es sich NICHT um jemanden aus einem wohlhabenden Milieu. Die Annahme, dass hier diese Frau "nur mal kurz" raus wollte, teile ich. Sie trägt die Jogginghose, ein Allerweltskleidungsstück, das vorwiegend wohl doch eher nur zu Hause getragen wurde. Die Jacke erscheint mir auch eher aus einem Billigsortiment zu stammen und hier kann m.E. durchaus vermutet werden, dass es sich um die Alltagsjacke handelt, welche die Frau "mal schnell angezogen hat, um kurz noch rauszugehen." Es ist denkbar, dass sie gar keine andere Jacke dieser Art, also Winterjacke, besass. Gleiches gilt für die Schuhe: sie sehen so aus, als seien das eben die Schuhe, welche jene Frau bei kaltem Wetter eben trägt, und dass sie daher ebenfalls "schnell diese Schuhe für den kurzen Weg" angezogen hat.
Das hier vorstellbare Bild, dass sie kurz die Wohnung verlassen hat um eine alltägliche Besorgung zu machen oder evtl. sich kurz mit jemandem zu treffen, passt zur Kleidung. Oder, um es anders zu formulieren, diese Frau hat sich vor ihrem Tod nicht "in Schale geworfen." Ganz subjektiv würde ich sie eher einem ärmeren Milieu zuordnen.
Viel mehr lässt sich aus den spärlichen Informationen kaum sagen. Im Umfeld des Fundortes gibt es wohl Wohnungen, aber ich vermute, dass dort relativ anonym gelebt wird, da es sich nicht um ein reines Wohngebiet handelt. Das könnte ein Grund sein, warum sie noch nicht durch Nachbarn etc. identifiziert worden ist. Dennoch ist mein erstes Gefühl, dass sie nicht weit weg gewohnt hat, oder zumindest kurz vor ihrem Tod sich dort irgendwo aufgehalten hat. Das kann aber auch bedeuten, dass ihre tatsächliche Wohnung, und das Umfeld, in dem man sie kennt, ganz woanders ist. Es ist denkbar, dass sie sich zuletzt in der Wohnung eines Bekannten aufgehalten hat, und dadurch in dieser Gegend ganz unbekannt ist.