Kielius schrieb:Vielleicht hatten die Filmemacher das hehre Anliegen, unter den Millionen von männlichen Zuschauern der Sendung niemanden durch die Nennung realer Preise erst "auf den Geschmack bringen" zu wollen?
Ein guter Gedanke. Auch wurde der Freier mit seinen Grimassen, die das Gewünschte gegenüber der Gehörlosen visualisierten, besonders widerlich dargestellt.
Offenbar ist man inzwischen von der Romantisierung der Prostitution aus den Nullerjahren abgerückt, als selbst die Arbeitsagenturen erwerbslosen Frauen körpernahe Dienstleistungen nahegelegt haben sollen.
Heute nähern wir uns dem schwedischen Modell, das den Freier mit Strafe bedroht.
Davon abgesehen, habe ich es immer so verstanden, dass die Straßenprostitution die unterste, gefährlichste, unregulierteste, biiligste und brutalste Art der Prostitution darstellt. Mit dem Hinweis darauf, dass Frau D. wegen "Revierkämpfen" mit ihrer Freundin den Standort in eine andere Stadt verlegt hat, ist ja auch schon vieles gesagt.
Mir geht es nicht aus dem Kopf, dass der Eindruck entstanden war, dass Frau D. ihren letzten Freier kannte.
War er möglicherweise nur an diesem Tag mit einem Kleinbus oder 7,5-Tonner am Straßenstrich aufgetaucht, und hätte man ihn ansonsten an seinem üblicherweise gefahrenen Pkw wiedererkannt?
Jemand, der ein entsprechendes Fahrzeug für einen Umzug geliehen oder gemietet hatte? Oder gar gezielt für die Tat?