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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

180 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Prostituierte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

11.03.2025 um 16:58
Tritonus id= 36077729 schrieb:Vielleicht gibt es ja auch auf dem Straßenstrich Stammkunden, kenne mich da nicht aus.

Gibt es. Klar, wie in jedem anderen Bereich der Prostitution auch. Viele Sexworker haben Stammfreier, weil sie genau das bieten, was eben der Freier haben möchte. Sogar auf dem “Billig”-Strich.
Und ja, gerade auf dem Straßenstrich ist das Angebot groß, wenn man dann mal die gefunden hat, die das alles mitmacht, was man haben will, bleibt man bei der, so lange sie noch kann.
Nur mal der Blick auf den Fall Sonja Mand. Manchen Freiern kann die Prostituierte gar nicht „abgewrackt“, schwach, krank, süchtig, körperlich zerfallen usw. sein. Genau darauf stehen sie.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ich weiß ja nicht, ob eine Frau "einfach so" auf den Straßenstrich gehen kann, da die Leute untereinander doch organisiert, ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jede da einfach so hinstellen kann, auch in Bonn wird es Reviere geben
Klar, kann sie einfach so auf den Strich gehen. Aber nach einer Weile wird jemand an sie herantreten und ihr deutlich machen, dass sie dringend Schutz benötigt. Der muss natürlich bezahlt werden.
Will sie das nicht, wird man ihr beibringen, dass der Schutz sehr sehr nötig ist. Und gibt sie dann nach, hat sie ab dem Moment einen Zuhälter. Und die verteidigen natürlich ihre Reviere, gegen Eindringlinge, bzw. bieten auch hier “Schutz” und bei Ablehnung…nun ja.
Es gibt nur sehr wenige Frauen auf dem Straßenstrich, die auf eigene Rechnung arbeiten; Maria Ngui (“Rosa”) war eine Prostituierte ohne Zuhälter; allerdings war und ist in Hamburg um den Hansaplatz die Polizeipräsenz auch noch; da geht das gerade so.

Ob ggf. an SD ein Exempel statuiert werden sollte? Ich weiß nicht.
Bei Behinderungen klingeln etwaigen Zuhältern eher die Ohren, weil sie das gewinnbringend einsetzen können.

Aber Fakt ist, wie auch schon hier mehrfach angesprochen wurde: 50€ für den BJ auf dem Straßenstrich ist viel zu hoch.
2019 waren es um die 10-15€, je nach Standort der Dame (gilt für Hamburg-St. Georg) und ihrem Gesundheitszustand.
Die “Masse” an Freiern auf kurze Zeit dürfte aber durchaus hinkommen. Man kann sich nicht vorstellen, wie viel da los ist, ist die Sonne erstmal weg.

War wirklich eine interessante, wie auch erschreckende Zeit in Hamburg, als ich da durch eine Bekannte plötzlich mittendrin war und das Milieu etwas kennengelernt habe.

Straßenstrich Bonn dürfte sich im Kern wenig unterscheiden.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

11.03.2025 um 20:04
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Es gibt nur sehr wenige Frauen auf dem Straßenstrich, die auf eigene Rechnung arbeiten;
Ja, das dachte ich. Die beiden Frauen waren schon ein Jahr lang auf dem Strich in Bonn, und durch ihre Gehörlosigkeit ja noch angreifbarer als andere. Kaum vorstellbar, dass sie da die ganze Zeit sozusagen selbstständig gearbeitet haben. Aber nach einem Zuhälter-Mord sieht es auch nicht wirklich aus.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

11.03.2025 um 21:00
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Gibt es. Klar, wie in jedem anderen Bereich der Prostitution auch. Viele Sexworker haben Stammfreier, weil sie genau das bieten, was eben der Freier haben möchte. Sogar auf dem “Billig”-Strich.
Und ja, gerade auf dem Straßenstrich ist das Angebot groß, wenn man dann mal die gefunden hat, die das alles mitmacht, was man haben will, bleibt man bei der, so lange sie noch kann.
Es muss ja nicht mal ein Stammfreier gewesen sein. Reicht ja, wenn er ein oder zwei Wochen vorher schon mal Kunde bei ihr war und sie vielleicht sogar besonders nett behandelt hat, um zum einen die Situation "auszukundschaften", zum anderen um sich ihr Vertrauen aufzubauen. Vielleicht ist ihm bei dem Kontakt auch klar geworden, dass sie als gehörlose und geistig eingeschränkte Prostituierte ein leichteres, zumindest besser einzuschüchterndes Opfer sein würde.
Und auf der anderen Seite miemt eine "kundenorientierte" Prostituierte vielleicht auch ein bisschen übetriebene Wiedersehensfreude, eben auch aus der Hoffnung heraus, sich einen Stammfreierkreis aufzubauen. Und wenn der erste Kontakt zumindest keiner von den ganz unangenehmen Kunden war, also jemand der nicht besonders ungepflegt bis abstoßend war und der sie fair und freundlich, vielleicht auch einfach menschlich behandelt hat, dann reicht so ein kurzer Kontakt eben vielleicht, damit jemand drittes den Eindruck bekommen kann, dass sie den, zu dem sie ins Auto steigt besser kennt und sich irgendwie "freut" ihn zu sehen.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 01:21
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Die Freundin mit der sie gelegentich auf den Stassenstrich fuhr, wohnte nicht bei ihr in der Wg, sie war die Freundin des einen Mitbewohners und war halt oft bei ihnen in der Wohnung.
Der blöde Spruch "Hauptsache gesund und die Frau hat Arbeit" scheint in diesem Fall tatsächlich kein blöder Spruch zu sein.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Es muss ja nicht mal ein Stammfreier gewesen sein. Reicht ja, wenn er ein oder zwei Wochen vorher schon mal Kunde bei ihr war und sie vielleicht sogar besonders nett behandelt hat, um zum einen die Situation "auszukundschaften", zum anderen um sich ihr Vertrauen aufzubauen. Vielleicht ist ihm bei dem Kontakt auch klar geworden, dass sie als gehörlose und geistig eingeschränkte Prostituierte ein leichteres, zumindest besser einzuschüchterndes Opfer sein würde.
Ich würde die Wahrnehmung der Freundin nicht überbewerten. In diesem Metier spielt die Konversation eine eher untergeordnete Rolle. Mit wenigen Worten kann man sich handelseinig werden. Angeblich gibt es illegale Prostituierte in Deutschland, die lediglich die maximal 10 Wörter beherrschen, die sie für die Ausübung der Tätigkeit benötigen. Ein Lachen von Simone am Auto des mutmaßlich letzten Freiers kann auch zum Beispiel durch das Winken mit einem Geldschein ausgelöst worden sein. Was da am Auto besprochen wurde, wissen wir nicht.

Wenn der Herr ein Stammfreier gewesen wäre, gebe es dann solche Unstimmigkeiten, was das Auto anbelangt? Wie Du schreibst, könnte er die Lage vorher gepeilt haben. Dazu hätte er allerdings wissen müssen, an welchen Wochentagen Simone verfügbar ist, denn sie war ja nicht jeden Abend da.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 10:18
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:W ,ie Du schreibst, könnte er die Lage vorher gepeilt haben. Dazu hätte er allerdings wissen müssen, an welchen Wochentagen Simone verfügbar ist, denn sie war ja nicht jeden Abend da.
Nicht mal das. Er könnte irgendwann in den Tagen oder Wochen vorher ihr Freier gewesen sein, einmal reicht aus, um festzustellen, dass sie durch ihre Einschränkungen hilfloser auf ihn wirket, als andere Prostituierte oder allgemein andere Frauen. Er muss das nicht mal bewusst wahrgenommen, oder viel drüber nachgedacht und vor allem nicht gezielt ausgespäht haben, es kann einfach ein unterschwelliger Eindruck gewesen sein.
Wenn er dann am Tattag irgendwie frustriert und dadurch aggressiv drauf war und deshalb zum Strich fuhr um sich eine Prostituierte zu holen, bei der er "die Sau rauslassen kann" (sorry für den Ausdruck, aber ich denke, solche Freier gibt es wirklich und die denken auch noch, dass das in Ordnung ist, "schließlich bezahlen sie ja dafür"), hat er vielleicht zufällig SD am Strich stehen sehen und sich für sie entschieden. Vielleicht auch, weil die beobachtete Hilflosigkeit dem Bild entspricht, wie er sich eine für ihn attraktive Frau vorstellen, halt eine, die einem Mann wenig entgehensetzen kann.
Ich bin nicht sicher, ob die Tat geplant war. Wenn der Fundort auch der Tatort war, dann in meinen Augen ja, dann ist er absichtlich so weit weggefahren, weil auch das ja die Frau noch mal einschüchtert. Wenn nicht, dann kann es auch ungeplant eskaliert sein, weil sie z.B. nicht das machen wollte, was er verlangte und er an dem Tag eben so aggressiv drauf war, eine kurze Zündschnur hatte und ausgerastet ist, als er nicht bekam was er wollte. Dann hätte er die Leiche nur so weit weg gefahren, um Distanz zwischen sich und die Tat zu bringen, so dass man ihn damit nicht in Verbindnung bring.

Vielleicht zu viel Küchenpsychologie. Es ging mir einfach darum darzustellen, dass die "Bekanntschaft" zwischen Täter und Opfer sehr sehr locker gewesen sein kann und dass es auch nicht sein muss, dass er an dem Tag gezielt nach SD gesucht hat. Vielleicht hat er sie durchaus bewusst "ausgesucht", aber er muss nicht nach dem ersten Treffen geplant haben, genau sie umzubringen und sie deshalb ein zweites Mal gezielt aufgesucht haben.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 10:20
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Der blöde Spruch "Hauptsache gesund und die Frau hat Arbeit" scheint in diesem Fall tatsächlich kein blöder Spruch zu sein.
Der "blöde Spruch", wie du ihn nennst, mag blöd sein oder nicht. Er passt nur in dieser Situation nicht und deshalb verstehe ich nicht, warum du ihn hier anzubringen versuchst.

(Meine persönliche Erklärung ist, dass du prinzipiell etwas dagegen hast, wenn Frauen sich prostituieren. Deine Ansicht ist dein gutes Recht. Aber vielleicht solltest du dich mal fragen, weshalb du deine moralischen Ansichten auf diesen Kriminalfall projizieren möchtest...)

Zu unterstellen dass die Freunde der Frauen eine moralische Pflicht (denn rechtlich gesehen hatten sie sicherlich keine) gehabt hätten, ihre Freundinnen finanziell in einer Weise zu unterstützen, dass diese nicht auf den Strich gegangen wären, halte ich für falsch.

Die beiden Männer waren ebenfalls gehandicapt und besaßen allem Anschein nach ebenfalls nicht viel Geld.
Da halte ich jeden Vorwurf in deren Richtung für unangebracht.

Simone hätte nicht ihr Dach über dem Kopf verloren und wäre auch nicht "verhungert", wenn sie nicht anschaffen gegangen wäre.
Sie hatte einen offiziellen Betreuer, der sich um ihre Angelegenheiten kümmerte. Sie war "versorgt". Sie dürfte eine sicherlich nur sehr einfache und bescheidene, aber trotzdem gesicherte Existenz gehabt haben.
Dass sie und die Freundin sich entschlossen sich gelegentlich zu prostituieren, war keiner unausweichbaren Zwangslage geschuldet, sondern das Resultat ihrer individuellen, persönlichen - und wie ich meine auch zu respektierenden - Abwägung, sich auf diese Weise etwas zu ihrem bescheidenen Auskommen dazu zu verdienen.

Dass sich Simone für einen bekanntermaßen nicht ganz ungefährlichen Nebenerwerb entschied und dass sie das "verdammte Pech" hatte, dass dieser Job sie letztlich das Leben kostete, ist wohl unbestritten.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 13:26
Der Fall Simone Dewenter war damals auch in der Folge Ungeklärte Morde - Dem Täter auf der Spur
Folge 31 - Staffel 2, Folge 5 - Mo. 17.10.2011 RTL II zu sehen


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 13:55
Wie ich das in XY verstanden habe, waren die beiden Frauen mit den Männern in der WG richtig liiert, also in einer dauerhaften sexuellen Beziehung; gleichzeitig haben sie ihren Nebenjob vor diesen nicht verheimlicht. Vielleicht bin ich ja ein altmodisch, aber wenn ich mir vorstelle, die Frau macht sich abends schick und sagt zu ihrem Freund: also ich bin dann mal weg, verdiene auf dem Straßenstrich ein bißchen was dazu. Und der darauf: o.k., Schatz, alles klar, wann bist du wieder zurück? - ohne moralische Maßstäbe anzulegen wundere ich mich schon, dass den Männern das anscheinend egal war, das war immerhin für die Frauen nicht ungefährlich, und es zeigt einmal mehr, wie allein und ungeschützt sie waren.
Das Thema "kognitive Beeinträchtigung" geistert hier ja auch durch den Thread. Bei XY wurde es, glaube ich kurz in Bezug auf Simone angesprochen. Wobei auch gar nicht klar ist, wie stark die geistige Beeinträchtigung war. Und über die anderen Mitbewohner weiß man darüber, glaube ich, gar nichts. Könnte aber das ein oder andere Verhalten etwas erklären, wenn dem so wäre.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 14:10
Zitat von curtcurt schrieb:Der Fall Simone Dewenter war damals auch in der Folge Ungeklärte Morde - Dem Täter auf der Spur
Folge 31 - Staffel 2, Folge 5 - Mo. 17.10.2011 RTL II zu sehen
Es ist sehr schade, dass man nicht mehr alle Folgen, diese darunter, abrufen kann.
“Ungeklärte Morde” war doch vollkommen anders konzipiert, als XY und weniger auf nachgestellte Beiträge, als echte Fotos und Interviews mit Rechtsmedizinern und Ermittlern gesetzt. Fand ich immer ansprechender und informativer.
Zumindest konnte da kein “Filmfall” so auf die Goldwaage gelegt werden, wie es bei XY immer passiert.

Ich meine auch, mich an die Folge mit Simone Dewenters Fall erinnern zu können.
Wäre sicher interessant, welche Infos da vermittelt wurden. Ob sich das mit XY deckt oder es doch auch andere Dinge gab, die angesprochen wurden, bzw. sogar widersprüchliche Ansagen gab es.

Es macht mich immer betroffen, wenn Prostituierte Opfer von Straftaten werden und die Gesellschaft so tut, nach dem Motto “sie hätte ja was anderes machen können, sie wusste, worauf die sich einlässt“, also der Betroffenen eine kleine aber merkliche Mitschuld zuschiebt (nicht der einzige Job, in dem das geschieht).
Auch das Leben einer Sexworkerin oder eines Sexworkers ist schützenswert. Und ihr Leben ist durch ihren Job nicht weniger wert; auch wenn einige das anders sehen.

Aber leider ist es in manchen Berufen mit Kunden (Klienten, Patienten usw.) so, dass man jedes Mal, wenn man ihn ausübt, sein Leben/seine Gesundheit und körperliche Unversehrtheit auf’s Spiel setzt. Das liegt an den Kunden und betrifft nicht nur Sexworker.

Leider ist es so, dass manche (oder viele) keinen Respekt vor Menschen und/oder (deren) Berufen haben.

Dass man aber daraus schließt, Simone Dewenter hätte damit rechnen müssen, dass sie angegriffen wird. Nö.
Und auch dieses “Es war zur Gänze ihre Entscheidung!” - nö! Das wissen wir nicht. Wir wissen nicht, wie Simone und ihre Freundin dazu gekommen sind. Wir wissen nicht ob und wenn ja, wieviel Einfluss die Partner hatten, wir wissen nicht, ob Simone sich um andere Jobs bemüht hatte usw.
Die Entscheidung in die Prostitution zu gehen, ist meistens keine, die man alleine trifft. Die wenigsten Sexworker sind alleine, sondern haben Familie, Freunde usw. im Hintergrund, von denen oft mindestens ein paar davon wissen, bzw..das mit den Mitwissern auch besprochen wurde im Vorfeld.

Dann müsste man konsequenter Weise auch sagen, dass alle jungen Frauen, die in Deutschland zwangsprostituiert werden, ja auch “selbst Schuld sind”, weil sie auf Cousin Jaroslav gehört und ihm geglaubt haben, der ja schon in Deutschland lebt und ihnen einen guten Job oder eine Ausbildung versprochen hat.
Sie hätten ja nicht mit ihm mitgehen müssen.

Platt gefragt: welche Jobaussichten, außer Behindertenwerkstatt, hätte Simone Dewenter gehabt?
Und in einer Behindertenwerkstatt verdient man äußerst miserabel.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 14:28
Zitat von KieliusKielius schrieb:Simone hätte nicht ihr Dach über dem Kopf verloren und wäre auch nicht "verhungert", wenn sie nicht anschaffen gegangen wäre.
Sie hatte einen offiziellen Betreuer, der sich um ihre Angelegenheiten kümmerte. Sie war "versorgt". Sie dürfte eine sicherlich nur sehr einfache und bescheidene, aber trotzdem gesicherte Existenz gehabt haben.
Dass sie und die Freundin sich entschlossen sich gelegentlich zu prostituieren, war keiner unausweichbaren Zwangslage geschuldet, sondern das Resultat ihrer individuellen, persönlichen - und wie ich meine auch zu respektierenden - Abwägung, sich auf diese Weise etwas zu ihrem bescheidenen Auskommen dazu zu verdienen.

Dass sich Simone für einen bekanntermaßen nicht ganz ungefährlichen Nebenerwerb entschied und dass sie das "verdammte Pech" hatte, dass dieser Job sie letztlich das Leben kostete, ist wohl unbestritten.
Sorry, aber diese Sichtweise stößt mir echt ziemlich bitter auf.
Du stellst es so dar, dass sie halt mit ihren bescheidenen Möglichkeiten nicht zufrieden war und dann halt anschaffen gegangen ist. Sozusagen aus "Unbescheidenheit" und aus freier "individueller, persönlicher - und wie ich meine auch zu respektierenden - Abwägung".
Ich bin da vielleicht etwas naiv, weil ich keinerlei Berührungspunkte mit diesem Milleu habe, aber als ich in dem XY-Film gesehen habe, wie dieser Typ im Auto diese Blasegeste mit der Zunge in der Backe macht und sie sagt, sie will 50 € dafür, habe ich gedacht: "Mein Gott, 50 €?! Wieviel müsste man mir geben, damit ich so einem wildfremdem, notgeilen Typen einen blase?!" Und ehrlich gesagt: ich würd es nicht für 1.000 € und nicht mal für 10.000 € machen. Von GV oder noch schlimmeren Sachen wollen wir mal gar nicht reden.
Ich kann mir diese Einstellung aber eben auch leisten, weil ich eine qualifizierte Ausbildung haben, kein riesiges, aber ein geregeltes und ausreichendes Einkommen. Ich kann damit keine riesigen Sprünge machen, aber trotzdem wäre ich um keinen Preis der Welt bereit, mich zu prostituieren nur um mir irgendwas Extra leisten zu können, sei es Fernreisen, Elektonik oder eine neue Einbauküche.

Ich will damit sagen: damit sich eine Frau prostituiert muss schon ein ziemlich bedrohlicher Druck in ihrem Leben vorhanden sein. Das kann ein realer existentiell-finanzieller oder eben ein emotionaler Druck sein (z.B. von einem Lebenspartner der emotionale Erpressung anwendet).

Hier im Thread wurde die Preisangabe aus dem Film, bei der ich schon schockiert war, für wie wenig Geld man ich "eine Frau kaufen kan", ja sogar noch mal gründlich nach unten korrigiert.

Ich denke also, dass es zwar eine persönliche Entscheidung von SD, sich zu prostituieren, aber dass diese sicher nicht aus ganz freien Stücken getroffen wurde, sondern aus einem Gefühl der Ausweglosigkeit heraus und ganz sicher nicht, um sich einfach nur ein bisschen mehr Lebensstandard leisten zu können.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 14:40
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich denke also, dass es zwar eine persönliche Entscheidung von SD, sich zu prostituieren, aber dass diese sicher nicht aus ganz freien Stücken getroffen wurde, sondern aus einem Gefühl der Ausweglosigkeit heraus und ganz sicher nicht, um sich einfach nur ein bisschen mehr Lebensstandard leisten zu können.
Das sehe ich auch so, da gibt es ganz viele Dinge, die zu so einer "Entscheidung" führen können. Manche Frauen sind so sehr vernachlässigt und gedemütigt worden, dass selbst das nur Minuten dauernde "Interesse" eines Freiers bei ihnen als eine Art Zuneigung ankommt. Es gibt da ganz schlimme Geschichten.
Also wie gesagt, mir ist diese - zumindest in XY gezeigte - Gleichgültigkeit der beiden Freunde ziemlich aufgestoßen.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 14:46
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Dass man aber daraus schließt, Simone Dewenter hätte damit rechnen müssen, dass sie angegriffen wird. Nö.
Wir können das gern "ausdiskutieren"...
Selbstverständlich weiß jede Frau, die sich auf den Straßenstrich begibt, dass das nicht ungefährlich und mit gewissen Risiken verbunden ist.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Und auch dieses “Es war zur Gänze ihre Entscheidung!” - nö!
Selbstverständlich war es letztlich Simones Entscheidung (und die ihrer Freundin), sich gelegentlich zu prostituieren.
Wessen Entscheidung soll es denn sonst gewesen sein?
Es gibt doch in diesem speziellen Fall überhaupt keinen Anlass, "Zwangsprostitution" zu vermuten.

Übrigens ist es keine "Schuldzuweisung" an das Opfer, wenn sich jemand für eine bekanntermaßen "riskante" Tätigkeit entscheidet und dabei Opfer eines dennoch sehr seltenen, aber eben nicht unmöglichen (und selbstverständlich schlimmen und durch nichts zu rechtfertigenden) Verbrechens wird.
Wenn man über Schuld sprechen möchte, so liegt diese ganz klar beim Täter.
Das hat hier bisher auch niemand anders dargestellt.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Dann müsste man konsequenter Weise auch sagen, dass alle jungen Frauen, die in Deutschland zwangsprostituiert werden, ja auch “selbst Schuld sind”,
Das ist keine überzeugende Argumentation.
Denn in deinem Beispiel liegen ja im Gegensatz zu der von Simone und ihrer Freundin getroffenen Entscheidung, gelegentlich anschaffen zu gehen, arglistige Täuschung und Zwangsausübung von Dritten vor.
Dafür gibt es im hier diskutierten Fall aber überhaupt keine Anzeichen.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Und in einer Behindertenwerkstatt verdient man äußerst miserabel.
Das mag wahrscheinlich so sein.
Dennoch arbeiten Hunderttausende von Behinderten in speziellen Werkstätten anstatt sich zu prostituieren. Und alle Gehandicapten in Werkstätten, die ich kenne, sind damit zufrieden oder können sich mit ihrer Situation zumindest arrangieren.
Auch insofern war es eine Entscheidung des Opfers und keine "Notwendigkeit", sich zu prostituieren.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 15:16
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Mein Gott, 50 €?! Wieviel müsste man mir geben, damit ich so einem wildfremdem, notgeilen Typen einen blase?!" Und ehrlich gesagt: ich würd es nicht für 1.000 € und nicht mal für 10.000 € machen. Von GV oder noch schlimmeren Sachen wollen wir mal gar nicht reden.
Ich verstehe ja dein Denken oder Empfinden in solchen Fragen. Wir haben aber keine Anhaltspunkte dafür, dass Simone das genauso sah wie du. Sonst hätte Simone sich sicherlich nicht an die Straße gestellt, um genau diese Dinge wie es hieß "sieben bis acht Mal" am Abend zu tun. Sondern ihre Abwägung, d.h. ihre Entscheidung, wäre vermutlich anders ausgefallen, wenn die ihr abverlangte "Leistung" nicht durch das dafür eingenommene zusätzliche Geld (denn sie hatte ja ein wenn auch sehr geringes Einkommen, wie wir aus dem Film wissen) - wohlgemerkt nach ihren persönlichen Bewertungsmaßstäben - kompensiert worden wäre.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:wäre ich um keinen Preis der Welt bereit, mich zu prostituieren nur um mir irgendwas Extra leisten zu können, sei es Fernreisen, Elektonik oder eine neue Einbauküche.
Dass Frauen aus prekären Verhältnissen sich grundsätzlich oder statistisch betrachtet eher dafür entscheiden, sich auf einem Straßenstrich zu prostituieren, ist denke ich jedem klar.

Es gibt allerdings auch Frauen, die sich "aus freien Stücken" im "Hochpreis-Sektor" prostituieren (z.B. Escort-Modelle) und die sich damit z.B. "Luxus-Anschaffungen" wie die von dir genannten oder aber z.B. ihre komplette Universitätsausbildung finanzieren.
Wollen wir vielleicht anfangen, das auch noch zu kritisieren...?


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 15:34
Zitat von KieliusKielius schrieb:Das ist keine überzeugende Argumentation.
Es ist egal, was ich schreibe. Meine Argumentation wird für dich nie überzeugend sein, weil die persönlichen Differenzen überwiegen. Schade, dass du mich nicht so übersehen kannst, wie ich dich.

Dieses stete Verklären der Prostitution scheint manchen echt im Blut zu liegen.
Und dazu immer schön den Sexworkern mindestens eine Mitschuld zuzuschieben, wenn etwas passiert. Sie hätten es ja nicht tun müssen.
Die Krankenschwester (die von manchen Männern auch als, kostenlose, Prostituierte gehandelt wird) hätte auch nicht Krankenschwester werden müssen; der Raumpfleger auch nicht Raumpfleger usw.

Und es gibt für Frauen ja immer so unheimlich viele Möglichkeiten, gerade, wenn Behinderungen vorliegen.
Mir scheint, hier hat jemand wenig bis gar keine Ahnung, wie es in Behindertenwerkstätten zugeht. Nur weil viele dort arbeiten ist es nicht das berufliche gelobte Land für Menschen mit Handicaps. Ganz im Gegenteil.
Ihre Arbeitskraft wird dort größtenteils ausgenutzt, der Verdienst ist brutto schon mies, obwohl viele Vollzeit arbeiten, Netto sind die Abzüge immens, gerade, wenn es da noch Pflege oder behindertengerechtes Wohnen beinhalten sollte usw. Und da kommen halt mal bei 40 Stunden Arbeit pro Woche nur 250€ netto raus. Reicht ja, ne? Was will ein behinderter Mensch auch mal ´ne Flasche guten Wein oder einen Kinobesuch?

Vom freien Arbeitsmarkt muss man gar nicht sprechen. Die meisten Firmen zahlen lieber Strafe, als Menschen mit Behinderungen einzustellen. Leider selbst mit meinem Vater (“nur” Tracheostoma, kaum eingeschränkt) erlebt.
Und meine Ausbildungsbetriebe hätten Gehörlose von vornherein abgelehnt, in meinem Studium hätten sie auch keine Chance gehabt und die drei Richtungen sind nicht so komplex, wie Geo-Physik, Raumfahrt oder Maschinenbau. Trotzdem: niemand dort hätte ihnen eine Chance gegeben.

Die wenigsten Frauen/Sexworker rennen freudestrahlend in die Prostitution. Von allen mir bekannten Sexworkern ist nur eine einzige dabei; die im Bereich Trans”fetischismus” eben hier ihre Nische gefunden hat und sich ausleben kann (trotzdem ist ihr Verdienst so bescheiden, dass sie massiv Schulden aufgebaut hat).

Hinter den meisten Schicksalen steht die persönliche Not und in noch mehr Fällen purer Zwang.
Das zu verklären unter dem blasierten Deckmantel “Er/Sie will es ja so! Und wird er/sie geschändet/ermordet…mei…passiert halt. Selbst Schuld. Wäre er/sie mal besser Bankdirektor geworden.”, das kann man sich wohl nur leisten, wenn man entweder keinerlei Ahnung vom Milieu hat oder eben auf Freierseite steht und die Not mit Freude und Passion ausnutzt.

Ja, Simone Deventer hätte zwei Wochen mit 80€ klarkommen können. Leicht gesagt, so von außen.
Sie hätte ja auch keinen Hund haben müssen, hätte ein 1-Zi-App. beziehen können und wieso hätte sie ggf. mal frisches Obst und Gemüse wollen? Was? Auch noch mal neue Kleidung oder Hygieneartikel?
Na, man muss die Ansprüche eben runterschrauben, nicht? Man hat, als Person mit Einschränkung ja ALLE Chancen der Welt auf einen guten Job, nicht?…warum ist sie nicht Bankdirektorin geworden?

Prostituierte sind genauso gleichwertig, wie alle anderen Berufe. Und nicht jeder Beruf wird freiwillig ausgeübt. Wenn man selbst alle Möglichkeiten hatte, zu lernen, Ausbildungen zu machen, zu studieren usw., redet es sich leicht und be- und verurteilt es sich auch leicht, wenn man dann Menschen vor sich hat, die nicht dieses Glück oder den Luxus hatten. Wenn man noch nie großartige Einschränkungen im Leben hatte und/oder aufgrund unveränderlicher Tatsachen (wie Behinderungen) dauerhaft von Menschen, Ausbildungen usw. abgelehnt wurde, ist es klar, dass man nicht nachvollziehen kann, dass manche (sich) „aufgeben“ und entweder verarmen oder eben das „Angebot“ nutzen, das für sie am einträglichsten scheint.

Und wie schon geschrieben wurde, gerade Menschen, die ggf. unter Ablehnung, stetem Übergangenwerden aufgewachsen sind bzw. auch als Erwachsener ständig mit einschränkenden Einflüssen konfrontiert ist, die saugen ein paar Minuten scheinbare Zuwendung auf, wie ein trockener Schwamm.

Es gibt nicht nur einen „Grund“ in die Prostitution zu gehen. Aber Luxus zu erleben ist keiner. Kein Sexworker ist so naiv und blauäugig.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 16:22
Ich verstehe jetzt nicht, das hier so lange darüber diskutiert wird, warum und wieso SD auf den Strich ging?
Denn in Xy wird es doch irgendwie schon erklärt.
Sie hatte normal wohl ein Taschengeld von 120Euro, alle 2 Wochen, dafür musste sie essen, sich einkleiden, Hygieneartikel besorgen, Nebenkosten wie Telefon usw zahlen, dann dem Hund gerecht werden, Freizeitgestaltung und Hobbies auch noch damit erledigen und vergessen wir nicht Busfahrkarten kaufen. Das ist elend wenig Geld, für 2Wochen auch 2002 schon.Ich wäre damit nicht langfristig über die Runden gekommen, denn wenn die Waschmaschine, Fernseher etc kaputt geht oder der Hund zum Tierarzt muß, haut das ganz schön Löcher ins Buget.
Es wurde auch gesagt das sie eine Lehre absolviert hatte, aber sie dann wenn überhaupt immer nur sehr kurzfristige Anstellungen hatte. Also hat sie sich ja bemüht.
Nachdem der Betreuer ihr dann noch das Taschengeld um 40 Euro kürzte, wie sollte sie denn dann über die Runden kommen?
Es wurde auch gesagt das sie nicht viel Kontakt oder sogar keinen zur Familie hatte und so waren ihre WG Kollegen, die bestimmt auch nicht mehr Kohle hatten als sie, ihre Familie.
Und das sie auf den Strich gehen nicht so prall fand, kann man daran fest machen, mMn, das sie es ja nur gelegentlich tat. Denn wenn sie daran spass gehabt hätte, hätte sie es regelmässig getan und bestimmt ein besseres Leben gehabt.
Ausserdem wissen wir auch nicht was gelegentlich heißt.
Ich denke die beiden Mädels haben gedacht , wenn sie zu zweit das machen, das sie da dann schon geschützter sind, was ein Fehler war.
Jedenfalls jetzt darüber zu diskutieren ob sie selbst schuld daran hatte oder es freiwillig tat, finde ich etwas weltfremd.Denn hätte sie andere Möglichkeiten gehabt, hätte sie es bestimmt nicht getan, denk ich.
Mich macht es traurig das in Deutschland, ein Mensch der ja ein Handicap hat, sich bemüht und auch ne Lehre gemacht hat, keine Chance hatte, seinen Lebensunterhalt bescheiden zu meistern. Zumindest anfang dieses Jahrtausends nicht.
Wie es heute ist? Weiß ich nicht, aber das gibt schon zudenken.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 16:27
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Denn hätte sie andere Möglichkeiten gehabt, hätte sie es bestimmt nicht getan, denk ich.
So ist es. Das scheint aber noch nicht durchgedrungen zu sein.
Wie gesagt, die wenigsten üben den Job aus, weil er „so toll“ ist, sondern weil sich kaum bis keine anderen Möglichkeiten bieten.

Und du schreibst es auch, es geht um „Leben“, um Existenz. Nicht um besonders hohen Luxus.
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Wie es heute ist? Weiß ich nicht, aber das gibt schon zudenken.
Nicht viel anders. Zwar hat es sich im Bereich körperlicher Behinderungen etwas verändert, bspw. Querschnittslähmung. Aber alles, was auf die Sinne oder Sprache geht, wird immer noch gerne „nicht eingestellt“.
Zwar wurden Anreize für Firmen geschaffen, wie Zuschüsse bei Einstellung von Personen mit Handicaps, aber darauf wird gerne verzichtet oder sogar Gebühren bezahlt, um ja niemanden mit Behinderung einstellen zu müssen.


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12.03.2025 um 16:43
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Es ist egal, was ich schreibe. Meine Argumentation wird für dich nie überzeugend sein, weil die persönlichen Differenzen überwiegen.
Da irrst du dich. Ich lasse mich sehr gern überzeugen. Und zwar von einer guten und logischen Argumentation.
Deine Argumentation war aber nicht logisch, und sie war auch nicht richtig.
Und das habe ich dir auch aufgezeigt:
Zitat von KieliusKielius schrieb:Das ist keine überzeugende Argumentation.
Denn in deinem Beispiel liegen ja im Gegensatz zu der von Simone und ihrer Freundin getroffenen Entscheidung, gelegentlich anschaffen zu gehen, arglistige Täuschung und Zwangsausübung von Dritten vor.
Dafür gibt es im hier diskutierten Fall aber überhaupt keine Anzeichen.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Und dazu immer schön den Sexworkern mindestens eine Mitschuld zuzuschieben, wenn etwas passiert. Sie hätten es ja nicht tun müssen.
"Verrenne" dich doch nicht in der Schuldfrage...
Niemand hier gibt ernsthaft einer Prostituierten, die ermordet wird, eine "Mitschuld". Das ist etwas, was vielleicht in deiner Fantasie stattfindet...
Das Thema ist übrigens längst "abgeräumt":
Zitat von KieliusKielius schrieb:Übrigens ist es keine "Schuldzuweisung" an das Opfer, wenn sich jemand für eine bekanntermaßen "riskante" Tätigkeit entscheidet und dabei Opfer eines dennoch sehr seltenen, aber eben nicht unmöglichen (und selbstverständlich schlimmen und durch nichts zu rechtfertigenden) Verbrechens wird.
Wenn man über Schuld sprechen möchte, so liegt diese ganz klar beim Täter.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Die Krankenschwester (die von manchen Männern auch als, kostenlose, Prostituierte gehandelt wird) hätte auch nicht Krankenschwester werden
Langsam aber sicher setzt du mit dem, was du schreibst, deine Glaubwürdigkeit auf's Spiel...
Von wem werden "Krankenschwestern als kostenlose Prostituierte" angesehen?
Solche Behauptungen sind doch aus der Luft gegriffen und völlig abwegig...
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Und es gibt für Frauen ja immer so unheimlich viele Möglichkeiten, gerade, wenn Behinderungen vorliegen.
Mir scheint, hier hat jemand wenig bis gar keine Ahnung, wie es in Behindertenwerkstätten zugeht. Nur weil viele dort arbeiten ist es nicht das berufliche gelobte Land für Menschen mit Handicaps. Ganz im Gegenteil.
Ihre Arbeitskraft wird dort größtenteils ausgenutzt,
Was du hier und im Folgenden "lang und breit" schreibst, fällt vielleicht unter die Überschrift "Pauschalisierte Sozialkritik - völlig "abgehoben" und überdramatisiert", hilft aber in der den konketen Fall betreffenden Frage, warum Simone sich für den Straßenstrich entschied, wo sie tragischerweise ermordet wurde, nicht weiter.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich will dir überhaupt nichts Böses. Soziale Themen scheinen dich sehr zu beschäftigen. Ich persönlich mag aber weder "Dramatisierung" noch "übertriebene Betroffenheit", sondern bevorzuge sachliche und nüchterne Ansichten und Einschätzungen.
Deshalb werde ich auf deine restlichen Ausführungen auch nicht weiter eingehen...


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 16:53
Zitat von angellostangellost schrieb am 07.03.2025:CaiaLia schrieb:
Mich würde der eingegangene Hinweis interessieren. Da soll sich doch noch ein Fall zugetragen haben, vom Modus Operandi sehr ähnlich; jedoch dieser Täter wurde gefasst und verurteilt.

Habe auch bei mehrmaligen Neuformulierungen meiner Suchanfragen nichts gefunden
Manatee schrieb:
Der Fall soll sich drei Jahre vorher zugetragen haben. Soll auch ein weisser Kastenwagen gewesen sein. Der Täter soll noch in Haft sein.
Man wolle sich den Fall nochmals anschauen.
Ich hab mal in der Datenbank (528 deutsche Prostiuiertenmorde) geschaut:
Es gab 1997 einen Mord in Speicher (nicht weit vom Fundort von Simone Dewenter entfernt). Aber dazu sind nicht wirklich viele Infos vorhanden. (https://www.volksfreund.de/region/rheinland-pfalz/polizei-haelt-eifeler-fuer-doppelmoerder_aid-5904967)
Der Mord an Stanislava Kratinova (Hannover) ähnelt sich insofern, dass es auch Straßenstrich und Fund im Wald war. 1999 passt auch mit drei Jahren, er ist aber meines Wissens nicht aufgeklärt. (https://www.bild.de/regional/hannover/aktenzeichen-xy/wer-hat-hure-stanislava-getoetet-38762564.bild.html)

Die anderen Fälle weisen keine wirklichen Ähnlichkeiten auf.

Soll es denn eine Tat an einer Frau aus der Prostitution gewesen sein?
Ich habe mir die AZ Sendung jetzt selbst nochmal angeschaut und es zwei mal angespielt. Bei dem Fall von drei Jahre zuvor ging es um den von Simone. Der Vergleichsfall war demnach um 2005/2006 herum.

Ich bin dann beim Mord an Karin Ammer gelandet:

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/13248/821238


Hier werden 2006 die Parallelen sogar benannt. Merkwürdig, dass diese nun eine Neuigkeit sein sollen?

«
TRIER. Nach dem Mord an einer Düsseldorfer Prostituierten, deren Leiche in einem Fischweiher bei Bad Kreuznach gefunden wurde, prüft die Polizei mögliche Parallelen zu einem ähnlich gelagerten Verbrechen bei Trier. Auf einem Parkplatz zwischen Schweich und Hetzerath war vor dreieinhalb Jahren die Leiche einer ermordeten Frau gefunden worden. Von dem Täter fehlt noch jede Spur.
Quelle:

https://www.volksfreund.de/region/rheinland-pfalz/gewisse-parallelen_aid-6279791

Hier wird ebenfalls über die mögliche Verbindung berichtet:

https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/familienvater-gesteht-mord_aid-17424255


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 17:16
Zitat von angellostangellost schrieb:Ich bin dann beim Mord an Karin Ammer gelandet:
Respekt für deine Geduld zu suchen. Ich hatte irgendwann aufgegeben.
Danke, dass du da auch noch mehr Links gefunden hast. Werde mir die gleich mal näher ansehen; aber auf den ersten Blick scheint es wirklich der Fall zu sein, auf den der Hinweis deutete.


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Ungeklärter Mord an Simone Dewenter

12.03.2025 um 17:22
Durch die Datenbank finde ich die Fälle sehr schnell und hab dann auch die Quellen parat, sofern noch aufrufbar - hatte nur zunâchst im falschen Jahr geschaut


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