Ist mein erster Beitrag hier und wollte auch mal meine Gedanken einbringen, ist ein Mix aus bereits Gesagtem und dem was ich darüber denke.
Der Täter hat für die Zeit vom Parkhaus mit Einkaufswagen und ohne Leiche weg und zurück zum Parkhaus mit Einkaufwagen und Leiche genau 22 Minuten benötigt, jetzt gibt es zwei Szenarien. Er ist die gesamte Strecke zu Fuß oder zumindest einen Teil davon mit dem Auto gefahren. Auto halte ich für sehr unwahrscheinlich, evtl. hatte er Angst, dass man ihn am Kennzeichen zweifelsohne identifizieren könnte, das Auto deshalb nicht in direkte Verbindung zum Ablageort bringen wollte und es deswegen vorzieht dunkel bekleidet und zu Fuß am Ablageort zu erscheinen, aber wirklich überzeugend klingt das dann doch nicht.
Das reine "zu-Fuß" Szenario halte ich da doch für weitaus wahrscheinlicher.
Im "Idealfall" hieße das aus Tätersicht 11 Minuten Fußweg Entfernung zum Tatort, oder vorzeitigem Ablageort der Leiche.
Jetzt ist die Frage, wie weit man diese 11 Minuten noch senken kann.
Leider gibt es auch hier wieder Teilszenarien
a) Diana Bodi wird erst ermordet und "verpackt" nachdem der Täter sich mit dem Einkaufswagen auf den Weg gemacht hat. Nicht unmöglich aber schon verdammt knapp was das Zeitfenster angeht. Eigentlich spricht alles für
b) Diana Bodi ist bereits tot und höchstwahrscheinlich auch schon "verpackt" und abholbereit.
Auf der offenen Straße wird sie wohl kaum liegen, in 22 Minuten kann viel passieren und kaum ein Täter würde das Risiko eingehen. Daher muss sie versteckt gewesen sein, wahrscheinlich in einer Wohnung und womöglich auch in der Wohnung des Täters.
Das heißt für den Täter: x-Minuten zur Wohnung. Umschauen, aufschließen, evlt. hinter sich abschließen, Leiche zur Tür bringen, evtl. aufschließen, nochmal umschauen (diesmal noch deutlich genauer), abschließen, zum Einkaufswagen schleppen, aufhieven und y-Minuten zurück zum Parkhaus fahren. Diana Bodi wog etwas über 60 Kilo und der Typ auf dem Video sieht für mich mehr schlank als breit gebaut aus, er wird also auch für das aufhieven auf den Einkaufswagen Zeit benötigt haben. Meine Schätzung für die Zeit zwischen Einkaufswagen abstellen und beladen losfahren sind mindestens 4 Minuten, wahrscheinlicher sind 5.
Das heißt unsere 22 Minuten Zeitfenster schrumpfen auf maximal 18 runter, wenn wir alle von mir getroffenen Annahmen (kein Auto, Ablageort nicht im Busch sondern in Wohnung) für zutreffend halten.
Wären wir bei 9 Minuten hin und zurück, aber auch die schrumpfen weiter. Ich habe aus gutem Grund die Fahrtdauer vom Parkhaus weg mit x-Minuten und die Fahrtdauer zurück mit y-Minuten benannt. Sie sind nämlich auf keinen Fall gleich:
Wenn man sich das Video mal anschaut und die Sekunden zählt, die der Typ mit vollem und leerem Einkaufswagen für etwa die gleiche Strecke braucht, dann kommt man auf ein etwa 50% längeres Ergebnis für die Fahrt mit vollem Einkaufswagen (9 Sekunden & 13 Sekunden), nochmal zum Selbszählen hier
https://www.polizei.rlp.de/fileadmin/user_upload/Fahndung/Videos/OEffentllichkeitsfahndung_PP_WP_Bodi_neu.mp4 (Archiv-Version vom 07.05.2022)Sprich: Die Rückfahrt zum Parkhaus dauerte fast 50 Prozent länger als die Fahrt vom Parkhaus weg. Bei unsere maximalen Gesamtfahrtdauer von 18 Minuten hieße das maximal etwa 7 Minuten Fahrt mit leerem Wagen und 10,5 Minuten mit beladenem Wagen (=17,5 Minuten, also evtl. noch minimal mehr, aber schon noch im Sekundenbereich).
7 Minuten klingt wenig, ist aber leider immernoch ne ganze Menge, der Typ ist mit leerem Wagen erstaunlich zügig unterwegs, hätte man jetzt die Länge des Parkhauses, könnte man seine grobe Geschwindigkeit und dementsprechend die maximale Entfernung, die er gefahren sein kann berechnen, ich tippe mal auf so 6km/h? Wenn wir dabei bleiben wollen kommen wir auf knapp 700 Meter.
Bei idealer Wohnungslage für den Täter (möglichst weit weg vom Parkhaus) komme ich auf 600 Meter Luftlinie bei Google Earth, kann aber auch gerne jeder selbst mal nachmessen. Wahrscheinlicher ist jedoch deutlich weniger, da die 600 Meter auch ein Befahren von mir eher größer erscheinenden Straßen voraussetzt, Nebenstraßen sind da irgendwie einfach sicherer.
Ab hier verlassen wir den Rahmen des Belegbaren dann komplett, ich würde auf eine Luftlinie von nicht mehr als 300 Metern setzen, weil wir bisher bei unseren Zahlen nur von Maximalwerten ausgegangen sind und eine längere Fahrt auch ein höheres Entdeckungsrisiko mit sich zieht. Wäre er wirklich die vollen 600 Meter Luftlinie vom Parkhaus entfernt situiert, dann hätte es sicherlich auch andere nähere Orte zum Entsorgen der Leiche gegeben, oder nicht?
Fazit: Selbst 300 Meter Luftlinie sind noch ein ziemliches Brett für die Innenstadt, man sollte sofern man über DNA verfügt alle Männer zum Testen animieren und das beste hoffen. Eingrenzen kann man grob nach Körperform und deutlich genauer nach der Größe, die müsste ja fast auf den Zentimeter genau zu bestimmen sein, oder etwa nicht?
Wenn ich Ermittler wäre, würde ich mir 10 Männer suchen, 1,60 162,5 165 167,5 170 etc., alle vor das Parkhaus führen und mit Einkaufswagen laufen lassen. Dann die beiden Kameraufnahmen übereinander legen und die Größe müsste eigentlich noch einmal etwas genauer zu bestimmen sein als "1,70 bis 1,80 groß" wie es in XY berichtet wurde.
Dazu ist der Typ schlank, womit bei einem Alter des Täters von etwa 25-30 Jahren 38% und bei einem Alter von 35-40 Jahren 48 Prozent der Anwohnerschaft fast sofort auszuschließen sind. In Kombination mit der Körpergröße sicherlich noch einmal mehr.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/256578/umfrage/bevoelkerungsanteile-in-deutschland-nach-koerpermassen-bmi-und-altersgruppen/Bei einer Anwohnermenge von knapp 10.000, mehr werden es in dem Radius nicht sein (sogar eher weniger), davon 50% Männer, ergo max 5000 übrig). Davon fallen mit Gewissheit knapp 38% oder mehr weg (Gewicht) und davon widerum nochmal 57 Prozent (Größe, wenn man von 1,70-1,80m ausgehen will, hier wäre eine genauere Angabe verdammt wichtig)
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1825/umfrage/koerpergroesse-nach-geschlecht/Da lande ich bei 1333 verbleibenden männlichen Tatverdächtigen, die in Frage kommen. Da könnte man dann DNA Massentests veranlassen (sofern es eine Gegenprobe gibt), oder die Zahl mit weiteren Kriterien senken. War der Anwohner am Tag überhaupt in Kaiserslautern? Kann ihm jemand nach zwei Jahren noch ein Alibi geben? Personen mit Gehschwierigkeiten, geistiger Behinderung fallen ebenfalls durch. Mit viel viel Glück kommt man noch irgendwie auf die 1000 runter, aber selbst 100 wären noch zu viel, wenn es keine DNA-Probe gibt.
Am Ende des Tages war Frau Bodi wohl ein Zufallsopfer, sie hat mit der Bahn schon Pech gehabt und ist dann auch noch falsch ausgestiegen und dann wohl an den Falschen geraten. Hier könnte man auch noch argumentieren, dass der Täter wahrscheinlich kein vollkommen unbeschriebenes Blatt z.B. in puncto Gewalt (Frauen, Ausländer etc.) ist. Geld könnte auch ein Motiv sein, es gab Abhebeversuche, aber es ist unklar, ob Täter oder noch Frau Bodi selbst vor dem Automaten standen.
Schwieriger Fall, ohne die Parkhauskamera womöglich auch nie lösbar. Viel Glück den Ermittlern, es bleibt zu hoffen, dass der Täter doch noch erkannt, oder andersweilig überführt wird.