Diana B. in Kaiserslautern tot aufgefunden

Lichtgestählt schrieb:Richtig. Er kann sich nach meinen Berechnungen allerdings maximal 600 Meter von der Parkhauseinfahrt entfernt haben. Damit maximal 800 Meter vom späteren Ablageort. Das entspricht auch den frühen Informationen der Polizei.

Was aber doch bedeuten würde, dass das Video der Polizei schon bei der ersten offiziellen Fahndung vorlag? Es wurde ja schon damals gerätselt wie die Polizei auf den Umkreis von 800 Metern schließen konnte, ohne das Transportmittel zu kennen.

Dass das Video anfangs zurückgehalten wurde, könnte taktische Gründe haben, auch Täterwissen könnte da eine Rolle spielen. Die Öffentlichkeit wird dann häufig als letztes Mittel zur Identifizierung hinzugezogen, wenn alle andern Mittel ausgeschöpft waren.

Umso mehr verwundert mich aber, dass anscheinend immer noch nicht alle Videoaufnahmen gesichtet wurden und man noch mitten in den Ermittlungen steckt, nach so langer Zeit.

Vielleicht habe ich aber auch einfach zuviele TrueCrime Dokus gesehen, in denen es zusammengefasst immer so wirkt, als müsste spätestens nach ein paar Wochen forenisch alles abgearbeitet sein 🥴

Karajana schrieb:Was aber doch bedeuten würde, dass das Video der Polizei schon bei der ersten offiziellen Fahndung vorlag? Es wurde ja schon damals gerätselt wie die Polizei auf den Umkreis von 800 Metern schließen konnte, ohne das Transportmittel zu kennen.

Dass das Video anfangs zurückgehalten wurde, könnte taktische Gründe haben, auch Täterwissen könnte da eine Rolle spielen. Die Öffentlichkeit wird dann häufig als letztes Mittel zur Identifizierung hinzugezogen, wenn alle andern Mittel ausgeschöpft waren.

Nach Informationen der Polizei war es anders:

Warum veröffentlicht die Polizei das Video erst jetzt?
Nach der Veröffentlichung des Überwachungsvideos kam in sozialen Medien sehr schnell die Frage auf, wieso die Polizei das Video erst jetzt - mehr als ein halbes Jahr nach der Tat - veröffentlicht.

Laut Polizei liegt das daran, dass die Ermittler eine Vielzahl an Videos auswerten müssten und diese Auswertung sehr lange dauere. So gebe es im Bereich, wo die Leiche gefunden wurde, mehrere Überwachungskameras, die der Reihe nach ausgewertet werden. Schnell könnten so hunderte und tausende Stunden Videomaterial zusammenkommen. Bisher seien auch noch nicht alle Videos ausgewertet. Es sei also nicht auszuschließen, dass der Verdächtige noch auf weiteren Videos gefunden werde.

Quelle:

https://www.mannheim24.de/rheinland-pfalz/kaiserslautern-aktenzeichen-xy-zdf-tote-frau-mord-diana-bodi-leiche-identitaet-geklaert-polizei-fahndung-taeter-zr-90140133.html

Karajana schrieb:Was aber doch bedeuten würde, dass das Video der Polizei schon bei der ersten offiziellen Fahndung vorlag? Es wurde ja schon damals gerätselt wie die Polizei auf den Umkreis von 800 Metern schließen konnte, ohne das Transportmittel zu kennen.

Hätte der Täter ein Auto gehabt, wäre die Leiche sicher nicht im Stadtzentrum gelandet. Und somit war klar - ohne Auto ist es völlig unrealistisch, dass jemand eine Leiche weiter als 800m transportiert.

Misetra schrieb:Als der Wagenschieber den Wagen geholt hat, hat es 20 Minuten gedauert, bis er mit dem bepackten Wagen zurück kam, für die Strecke bis zum Ablageort der Leiche hatte er insgesamt also maximal 10 Minuten.

Wenn man aber dabei noch berücksichtigt, dass die Leiche vielleicht in einem Haus war, durchs Treppenhaus geschleppt und aufgeladen wurde, wobei der Mann ja ziemlich mit dem Wagen gekämpft hat, dann ist die Leiche vielleicht nur in einer Entfernung gewesen, die einen Fußmarsch von 5 Minuten entfernt ist.

Sehe ich genauso. Eine Wohnung in max. 5 Minuten Laufweg scheint mir wahrscheinlich. Sicher ist er mit der Leiche nicht gleich losgerannt, sondern hat er sich im Hausflur und auf der Straße mehrmals vergewissert, dass ihn auch niemand sieht.

Der Wagenschieber kann längst über alle Berge sein. Vielleicht war er nur auf Besuch oder illegal in der Stadt. Schon bei der Person, die zunächst verhaftet wurde, bestand Fluchtgefahr, und der hatte sogar eine Wohnung im Stadtgebiet. Dass der Wagenschieber sich auszukennen schien, spricht nicht dagegen, dass er vielleicht gar nicht in Kaiserslautern lebte. Wenn man sich ein paar Tage irgendwo aufhält, dann kennt man sich auch bald einigermaßen in der Gegend aus. Freunde, Verwandte, Bekannte werden ihn vermutlich nicht bei der Polizei melden, wenn sie ihn auf dem Video erkennen. Falls es ein Typ ist, der noch bei den Eltern lebt, werden diese auch nicht zur Polizei gehen. Der Typ muss ja schon ziemlich verroht bzw. gewalttätig sein.

Lichtgestählt schrieb:Richtig. Er kann sich nach meinen Berechnungen allerdings maximal 600 Meter von der Parkhauseinfahrt entfernt haben. Damit maximal 800 Meter vom späteren Ablageort. Das entspricht auch den frühen Informationen der Polizei.

Nach meinen Berechnungen schafft er mit beladenem Wagen ca 1070m, wenn er bei gleicher Geschwindigkeit läuft und nicht anhält. 1070m wäre dann die maximale Entfernung des Aufladeortes.

Wie gesagt, wir kennen den genauen Ablauf ja nicht. Deshalb stimmenich dir zu, die 800m passen.

Kann man irgendwie online den Umkreis kennzeichnen damit man die Strassen sieht. Altmodisch hätte ich es jetzt mit einem Zirkel und einem Stadtplan gemacht, aber sowas besitze ich gar nicht mehr.

Karajana schrieb:Was aber doch bedeuten würde, dass das Video der Polizei schon bei der ersten offiziellen Fahndung vorlag

Könnte man meinen, aber die Polizei sagt, dass sie jetzt erst auf das Video gestossen ist. Vllt gibt es noch andere Hinweise, kann ja sein, dass ihn jemand gesehen hat etc.

Delphi10 schrieb:Und somit war klar - ohne Auto ist es völlig unrealistisch, dass jemand eine Leiche weiter als 800m transportiert.

Mit Verlaub, aber dass ist eine ziemlich vage Vermutung. Die 800m sind ja relativ konkret. Man könnte auch einfach 1km als Richtwert ansetzen, aber dass wäre reine Spekulation. Ohne Auto kann man sonst wie weit kommen. Ich denke da lagen schon konkrete Anhaltspunkte vor

Starlightdust schrieb:Nach meinen Berechnungen schafft er mit beladenem Wagen ca 1070m, wenn er bei gleicher Geschwindigkeit läuft und nicht anhält.

Genau das ist der Punkt. Vielleicht musste er unterwegs in einer dunklen Ecke zwei oder drei Minuten warten, bis die Luft rein war.
Ich vermute, die Entfernung war eher an 500 als an 1000 Meter. Das nützt uns nur alles nichts, solange man keine Beweise in der Hand hat. Selbst ein Massen-DNA-Test aller Anwohner würde ohne Vergleichsprobe nichts bringen. Außerdem könnte er auch ohne amtliche Meldung bei irgendjemandem untergeschlüpft sein.

ErnstHellfritz schrieb:Außerdem könnte er auch ohne amtliche Meldung bei irgendjemandem untergeschlüpft sein.

Ja, wenn er nicht schon längst weitergereist ist. Falls er irgendwo in Koblenz Unterschlupf hat, muss er aber auch mal wieder raus. Wahrscheinlich in anderem Outfit und ohne seine auffälligen schwarz-weißen Sneaker oder Stiefel.

Misetra schrieb:ErnstHellfritz schrieb:
Außerdem könnte er auch ohne amtliche Meldung bei irgendjemandem untergeschlüpft sein.
Ja, wenn er nicht schon längst weitergereist ist. Falls er irgendwo in Koblenz Unterschlupf hat, muss er aber auch mal wieder raus. Wahrscheinlich in anderem Outfit und ohne seine auffälligen schwarz-weißen Sneaker oder Stiefel.

Sorry, meinte natürlich Kaiserslautern, die Bearbeitungszeit zum Ändern war leider abgelaufen.

Ich glaube nicht an einen ortsfremden. Er wohnt sicher in der näheren Umgebung. Ich wohne schon immer hier und dachte ich kenn echt jede Strasse. Trotzdem war es mir neu, dass man durch die Gasse (Auffindeort) laufen, geschweige denn fahren kann. Ich dachte immer es wäre eine Einfahrt. Und es ging bei weitem nicht nur mir so, ich kenne keinen, der diese Gasse jemals als Weg benutzt hat. Es muss also jemand sein, der sich in dem Bereich gut auskennt

Starlightdust schrieb:Ich glaube nicht an einen ortsfremden.

Es muss einen Grund gegeben haben, warum er Diana nicht einfach am ursprünglichen Ort liegen ließ. Das bedeutet offenbar, er hat einen Bezug zu dem Ort.

Starlightdust schrieb:ich kenne keinen, der diese Gasse jemals als Weg benutzt hat.

Er muss allerdings nicht zwingend gewusst haben, dass dort Durchgangsverkehr möglich ist, als er Diana neben den Garagen ablegte.

Lichtgestählt schrieb:Er muss allerdings nicht zwingend gewusst haben, dass dort Durchgangsverkehr möglich ist, als er Diana neben den Garagen ablegte.

Stimmt, aber wäre das Risiko nicht zu gross, wenn es auf der anderen Seite keinen Fluchtweg gäbe? Aus meiner Sicht halt, einfach so in eine Einfahrt laufen.... hmm ich weiss es nicht

Lichtgestählt schrieb:Es muss einen Grund gegeben haben, warum er Diana nicht einfach am ursprünglichen Ort liegen ließ. Das bedeutet offenbar, er hat einen Bezug zu dem Ort

Ja. Davon gehe ich aus. Ich denke es ist in einem Haus passiert. Sonst wäre die Umbettung viel zu riskant. Dann hätte der Täter sie wohl einfach an Ort unf Stelle draussen liegen gelassen.

Starlightdust schrieb:Ich glaube nicht an einen ortsfremden. Er wohnt sicher in der näheren Umgebung. Ich wohne schon immer hier und dachte ich kenn echt jede Strasse. Trotzdem war es mir neu, dass man durch die Gasse (Auffindeort) laufen, geschweige denn fahren kann. Ich dachte immer es wäre eine Einfahrt. Und es ging bei weitem nicht nur mir so, ich kenne keinen, der diese Gasse jemals als Weg benutzt hat. Es muss also jemand sein, der sich in dem Bereich gut auskennt

Die Anzahl an Personen mit den Merkmalen des Wagenschiebers, die in dem definierten Gebiet um den Fundort bzw. in der Nähe des Parkhauses wohnt, arbeitet oder regelmäßig verkehrt, müsste doch sehr überschaubar sein, vielleicht ein paar Dutzend Personen. Insofern müsste man sich eben mal jeden genauer anschauen, der ins Bild passt und versuchen festzustellen, ob es irgendeine Verbindung zu demjenigen gibt, der anfangs verhaftet wurde.

Misetra schrieb:Insofern müsste man sich eben mal jeden genauer anschauen, der ins Bild pass

Das wird bz. Wurde sicher gemacht. Ich bin nur mal gespannt ob nochmal ein video veröffentlicht wird, wenn man nicht weiter kommt. Jetzt weiss man ja wie der Wagenschieber aussah, wenn er dann auf anderen Überwachungskameravideos auftaucht, kann man ihn ja identifizieren. Identifizieren in dem Sinne, dass er vorher in der Rosenstr. Gefilmt wurde. Dann hätte man wenigstens mal die Richtung in die er ging und wüsste, wenn er auf mehreren Videos auftaucht, ab wann er ohne Wagen unterwegs war.

Starlightdust schrieb:Jetzt weiss man ja wie der Wagenschieber aussah, wenn er dann auf anderen Überwachungskameravideos auftaucht, kann man ihn ja identifizieren.

Wirklich? Ohne Mütze, ohne Kapuze, ohne Maske und ohne Schuhe? Ob das so einfach ist?

ErnstHellfritz schrieb:Wirklich? Ohne Mütze, ohne Kapuze, ohne Maske und ohne Schuhe? Ob das so einfach ist?

Naja er wird sich nicht innerhalb von ein paar metern seiner sämtlichen kleidung entledigt haben. Man sieht doch auch den gang. Und soviel war anscheinend nicht los auf den strassen, wenn dann alle paar meter eine kamera wäre könnte man den weg schon nachverfolgen denke ich.

Nochmal zu den 800m die anfangs erwähnt wurden. Vielleicht wurde es auf 800m eingekreist, da DB mit dem Zug kam. Bahnhof bis Auffindeort könnten 800m sein. Aber dann ginge man ja von einer Tat, innerhalb dieses Radius aus. Wäre eine ziemlich enge Sichtweise. Vllt ging eine Hundespur auch vom Bahnhof bis Staubörnchenstraße und man konnte es deswegen so einkreisen

Starlightdust schrieb:Altmodisch hätte ich es jetzt mit einem Zirkel und einem Stadtplan gemacht, aber sowas besitze ich gar nicht mehr.

Ich hab das jetzt mal gemacht (allerdings mit nem alten Stadtplan - und dann nochmal online verglichen ob die Strassen noch stimmen)
- Der Bahnhof ist ziemlich genau 800m südlich der Staubörnchenstraße
- nördlich ist die Max-Plank-Strasse / FH
- im Westen das Städtische Krankenhaus
- im Osten Wilhelmstr./Albrechtstr.

zu spät zum Ändern - "Städtische Krankenhaus" = jetzt "Westpfalz-Klinikum"

@FrankM

Dass ist ein ziemlich grosses Gebiet, ich denke, dass er schon näher am Parkhaus zu Gange war. Um das Gebiet einzukreisen, müsste man halt einfach mehr wissen, z.B. wie lange er brauchte um DB aufzuladen oder wie jemand hier gesagt hat, die Zeit im etwaigen Treppenhaus, warten bis die Luft rein ist, etc.etc.


Aber Dir schonmal vielen Dank für Deine Mühe.

Dann könnte mein Gedanke stimmen, dass darum zu Beginn der Ermittlungen 800m Umkreis genannt wurden.

Starlightdust schrieb:Dann könnte mein Gedanke stimmen, dass darum zu Beginn der Ermittlungen 800m Umkreis genannt wurden.

Dass die genannten 800m aus dem Abstand Bahnhof <-> Staubörnchenstraße stammen vermute ich auch.

FrankM schrieb:Dass die genannten 800m aus dem Abstand Bahnhof <-> Staubörnchenstraße stammen vermute ich auch.

Vielen Dank für deine Mühe. Man könnte sich direkt vom Hauptbahnhof über die Richard-Wagner-Straße zur Staubörnchenstraße begeben, wobei der Straßenverlauf tendenziell nach Nordwesten geht. Das besagte Parkhaus ist aber etwas mehr östlich. An irgendeinem Punkt, einer Abzweigung muss DB dann mit ihrem Mörder/ihren Mördern sich in diese östliche Richtung begeben haben. Gelegenheiten, Männern, die nichts Gutes im Schilde führen zu begegnen, gab es auf dem Weg sicher einige, das fängt schon am Bahnhofsvorplatz an, dann liegt einiges auf dem Weg, wo ein Zusammentreffen stattgefunden haben kann. Bordelle waren meines Wissens ja zu der Zeit geschlossen, was die Situationen von Frauen, die abends dort allein unterwegs waren, sicher nicht einfacher gemacht hat.